11.08.2002, 19:27 | #1 |
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Können Fische Schmerzen empfinden?
Diese Frage kann nur beantworten, wer ein Fisch ist. Trotzdem gibt es Wissenschaftler, die sich mit dieser Thematik schon tiefgreifend befaßt haben:
aus J. Henke, W. Erhardt "Schmerzmanagment bei Klein- und Heimtieren" Enke Verlag, Stuttgart 2001 ; die IMO wichtigsten Passagen fett geschrieben: 1. Das Problem Schmerz [...] Die Definition für Schmerz lautet modifiziert nach der International Association for the Study of Pain (zitiert nach Mersey H. 1983): "Schmerz ist eine unangenehme Empfindung und ein emotionales Erlebnis, das mit einem aktuellen oder potentiellen Gewebeschaden einhergeht." Diese Definition zeigt, wie schwer beurteilbar das Schmerzereignis schon beim Menschen ist. Da einen wesentlichen Anteil des Schmerzempfindens der nur subjektiv erfassbare, sogenannte emotionale, affektive Part ausmacht, ist die Einstufung dieses Erlebnisses beim Tier noch viel schwieriger. [...] 1.1 Wer empfindet Schmerz? Es gilt mittlerweise als wissenschaftlich erwiesen, dass das Schmerzempfinden zumindest bei allen Säugetieren (und auch Vögeln) ähnlich ausgeprägt ist. Dabei gibt es keinen Altersunterschied! Das althergebrachte Missverständnis, dass Neugeborene oder Jungtiere keine oder weniger Schmerzen empfinden, beruht auf der andersgearteten, weil eher ungerichteten Schmerzreaktion dieser Tiere. Ein Hundewelpe reagiert nicht mit einem gezielten Schnappen, sondern versucht, einem wiederholten Schmerzreiz auszuweichen. Es ist bekannt, dass Menschenembryos bereits intrauterin, ab der 22. Schwangerschaftswoche über alle neuroanatomischen Strukturen zur Schmerzperzeption verfügen (Fitzgerald 1994) und es besteht kein anatomisch oder physiologisch nachweisbarer Grund, dass die Schmerzempfindung beim Tier geringer sein sollte, als die beim Menschen. Inwieweit Nicht-Säuger, bzw. phylogenetisch als niedrig eingestufte Tiere über ähnlich Mechanismen verfügen, bleibt weiteren Forschungen überlassen. So wurden z.B. bei Muscheln ß-Endorphine nachgewiesen, deren Spiegel sich erhöhte, wenn Zitronensaft aufgeträufelt wurde (Anonym 1997). Das Verhandensein solcher endogenen Opioide ist nur dann sinnvoll, wenn der Organismus auch etwas ähnliches wie Schmerz oder Stress empfinden kann. Die Einschätzung durch die Öffentlichkeit, welchen Tierspezies wieviel Schmerzempfindungsvermögen zukommt, orientiert sich an einer rein sympathiegeprägten "ethischen Rangordnung" . Das Ausmaß der menschlichen Emotionen ist Grundlage für den Grad der Schmerzempfindlichkeit, die wir bestimmten Tierspezies zugestehen. [...] Fortsetzung folgt bei Gelegenheit, Grüße, Sabine |
12.08.2002, 05:08 | #2 |
Gast
Beiträge: n/a
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Sabine,
die Definition ist schon nicht gut gewählt. Wenn Du Dir mit einer feinen Nadel an der Fingerkuppe vorsichtig etwas rumstichst, wirst Du auf Schmerzpunkte, freie Nervenendigungen stoßen. Du wirst dort heftigen Schmerz empfinden, aber keinen Gewebeschaden davon tragen. Den emotionalen Part halte ich für unrichtig. Das ist IMO wieder so eine Vermenschlichung, die der Frage an sich nicht dient. |
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