zierfischforum.info

Zurück   zierfischforum.info > >

Hinweise

Antwort
 
Themen-Optionen
Alt 15.09.2014, 22:03   #1
Schneckinger
Moderator a.D.
 
Registriert seit: 08.10.2012
Ort: 86641 Rain
Beiträge: 5.128
Abgegebene Danke: 301
Erhielt: 1.478 Danke in 638 Beiträgen
Standard Mollys, unverwüstliche Anfängerfische o. kränkelnde Mimosen? Ein Erfahrungsbericht

Mollys,
unverwüstliche Anfängerfische oder kränkelnde Mimosen?
Ein Erfahrungsbericht.



Wie immer bei den „kurzen“ Schneckingerbeiträgen ein paar Sätze vorneweg:

Immer wieder gibt es im Forum Beiträge, die sich mit kranken Mollys beschäftigen. Häufig sind die Ursachen für den etwas erfahreneren Aquarianer offensichtlich, manchmal dagegen weniger. Offensichtlich kränkeln Mollys bei vielen Aquarianern recht jämmerlich dahin und werden dann nach mehreren vergeblichen Nachbesetzungsversuchen wieder aus der Besatzliste gestrichen.

Bei anderen Haltern dagegen vermehren sie sich wie Unkraut, sind praktisch „unzerstörbar“ und erobern mit ihrer „Bevölkerungspolitik“ nach kürzester Zeit das ganze Becken.

Nachdem ich im Laufe der Zeit unter verschiedenen Bedingungen BEIDE gegensätzliche Erfahrungen selber gemacht habe, habe ich beschlossen, diese mit der Forengemeinde zu teilen. Vielleicht erleichtert dieser Beitrag es ein paar Aquarianern mit ihren Mollyproblemen besser fertig zu werden. Und vielleicht unterstützt er ein paar potentielle Mollyeinsteiger bei ihrer Entscheidung Pro oder Kontra Molly.

Ich möchte hier aber noch einmal betonen:
Es handelt sich hier nicht um (egal wie gut recherchiertes) Bücher- und Netzwissen, sondern ausschließlich um persönliche Erfahrungen.
Vorteil: So verbreite ich hoffentlich keine tausend mal abgeschriebenen Netzlegenden weiter.
Nachteil: Dieser Bericht ist notgedrungen und beabsichtigt absolut subjektiv. Andere Aquarianer können selbstverständlich andere Erfahrungen gemacht haben. Verschiedene Meinungen haben Aquarianer ja sowieso meist.


Mollys,

wer ist das überhaupt?
(doch ein klein wenig Bücherwissen)

Wissenschaftlicher Name:

Poecilia sphenops (Spitzmaulkärpfling)

Herkunft:
Mittelamerika, "nördliches" Südamerika

Größe:
In der Literatur und besonders im Netz findet man häufig Angaben von 6-8cm. Dem muß ich heftigst widersprechen! In meinen erfolgreichen Haltungsphasen erreichten selbst durschnittliche Männchen leicht die 8-10 cm. Einzeltiere mehr. Bei den Weibchen hatte ich öfters Prachtexemplare mit (gemessenen) 12-14 cm und länger! Auch wenn da etwas mehr Segelkärpflingsblut im Spiel gewesen sein kann (s.u.). Dazu kommt noch, dass Mollys deutlich hochrückiger und massiger als z.B. Schwertträger sind.

Farben und Formen:
Mittlerweile schwimmen in unseren Aquarien neben der silbrig/grünlichen Naturform mit den schönen gelben Flossensäumen zig Zuchtformen herum: Natürlich der allseits beliebte Black Molly, aber auch Varianten in Silber, Gelb, Orange, Albinos, Schecken und sämtliche möglichen Mischformen. Dazu kommt noch eine Vielzahl von herausgezüchteten Flossenformen: Schwertschwänze, Lyraschwänze, extrem lange und breite Rückenflossen...

Hybridisierungen:
Dazu kommt bei den Mollys eine weitere Ursache für ihre enorme Variabilität:
innerhalb der Familie Poecilia kreuzen sich (wie in vielen anderen Familien der lebendgebärenden Zahnkarpfen auch) die Arten zum Teil sehr einfach. Das Ergebnis sind eine Menge Arthybriden:

Eher selten kreuzt sich P.sphenops mit den beiden Guppyarten (P.reticulata und P.wingei). Mit P.latipinna (Breitflossenkärpfling) dagegen kreuzen sie sich recht leicht. Mit P.velifera (Segelkärpfling) vermischen sie sich so willig, dass diese beiden Arten von manchen Taxonomen sogar nur als lokale Unterarten einer Spezies angesehen werden.

Man kann wohl guten Gewissens behaupten, dass in (fast) allen Mollyzuchtformen mehr oder weniger Segelkärpflingsblut eingebaut ist.

Die Situation im Handel:

In vielen Aquaristik“fach“geschäften werden Mollys gerade Anfängern gerne für Becken schon ab 54l empfohlen. Da heißt es dann oft: „Ist ein problemloser Anfängerfisch, der sich mit allen anderen Fischen verträgt. Größenmäßig passt er sich dem Becken an!“



Meine „Negativerfahrung“


Beim Start in mein Aquarianerleben (irgendwann in der Steinzeit) nahm ich von Mollys noch Abstand. Zwar gefielen mir gerade die tiefschwarzen Blackmollys wunderbar, aber selbst meinen Anfängeraugen erschienen sie für mein erstes Becken (54l) doch recht groß, trotz der Beteuerungen des „Fach“händlers (s.o).

Aber wie das bei Aquarianern so ist: Das erste Becken (Neons, Platys, Antennenwels) lief gar nicht schlecht. Und bald kam das nächste Becken (80cm, 112l) und damit auch die ersehnten Blackmollys (3 „Pärchen“).

Und prompt hatte ich meine erste traumatische Aquarienerfahrung:
6 Wochen ging alles gut, die mittelgroßen Jungfische entwickelten sich recht gut und bald begannen Balzaktivitäten. Dank des schlechten Geschlechterverhältnisses eliminierte das stärkste Männchen aber bald seine beiden Konkurrenten.

Und noch schlimmer: Kurze Zeit später bekamen alle überlebenden Tiere weiße Pünktchen und weißlich flaumige Beläge am ganzen Körper, besonders aber im Maulbereich. Diese Symptome (natürlich Ichthyo und Columnaris, jetzt weiß ich das auch) griffen bald auf die restlichen Bewohner (Panzerwelse und 1 männlicher Betta splendens) über.

Die Mollys starben bis auf einen unverwüstlichen, der KaFi (natürlich) auch. Die Corydoras erholten sich unter intensiver Malachitgrünbehandlung fast alle.

Eine Woche nach der „erfolgreichen“ Behandlung, ließ ich mich vom Händler meines Vertrauens zu einer neuen Mollygruppe überreden. Laut seiner Aussage war die Ursache für die Todesfälle ein „instabiler, durch Inzucht degenerierter Mollystamm.“ Immerhin bestand ich jetzt auf einer Gruppe mit 1 Männchen und vier Weibchen. Die Lektüre in meinem ersten Aquarienbuch trug erste magere Früchte. Daher verzichtete ich auch auf die Anschaffung eines neuen Kafis, obwohl mir prompt wieder (wunderschöne!) Tiere angepriesen wurden.

Dank des besseren Geschlechterverhältnisses und einer mittlerweile etwas besseren Bepflanzung ging es etwas länger gut:
Keine direkten Verluste, nach ein paar Wochen durfte ich sogar den ersten Mollynachwuchs bewundern. Aber nach ca 3 Monaten ging es wieder los: Erst bei den Alttieren: Weiße Beläge (Columnaris) am ganzen Körper. Trotz erneuter Behandlung verstarben alle Alttiere, auch von den Jungtieren erreichte keines dauerhaft das Erwachsenenalter. Kurzfristig war ich von Mollys „geheilt“ Das Becken lief längere Zeit problemlos mit (vorwiegend) südamerikanischem Besatz.

Dann ein letzter Versuch nach einem halben Jahr:
Mein Opa bot mir aus seinem „unverwüstlichem“ Blackmollystamm eine muntere Truppe Jungfische an. Inklusive des Versprechens nach Eintretens der Geschlechtsrreife „überflüssige Männer“ zurückzunehmen. In diese Verlegenheit kam er leider nicht:

Der Verlauf war der Gleiche wie zuvor:
Die Jungfische wuselten einige Wochen/Monate im Becken herum und dann begann das große Sterben. Zeitgleich brachte mein Opa alle paar Wochen ganze Mollyschwärme zum Zoohändler weil sie sich vermehrten „Wie die Karnickel“.

Das war dann auf Jahre hinaus das Ende meiner Mollyhaltung! Ich spezialisierte mich dann lieber (durchaus erfolgreich) auf Haltung und Zucht südamerikanischer und westafrikanischer (Zwerg)Buntbarsche.

Wasserwerte habe ich zu dieser Zeit (auch) nie gemessen. Trotzdem hier mal die Werte, wie sie damals (und heute) der örtliche Wasserversorger angab:
PH: 6,5
DGH: 6
KH: 4
Temperatur: 25°C
Das Becken war zum Schluß hin durchaus dicht bepflanzt und hatte eine Schwimmpflanzendecke aus Büschelfarn.

Der Opa im Nachbarlandkreis hatte fogende Werte:
PH: fast 8
DGH: 24
KH: 15


Die „kleine“ positive Erfahrung:


Während meiner Münchner Studentenzeit richtete ich mir unvernünftigerweise ein größeres (600l) Aquarium ein. Geplant war es für Tanganjikas. Die Einrichtung war schon vor den Semesterferien komplett. Fische sollten erst nach den Ferien einziehen. Daher bat ich meine Vermieterin, nur alle paar Tage nach dem Becken zu schauen, ob die Technik läuft und fuhr in den Urlaub.

Allerdings fand meine Vermieterin den Anblick des leeren Beckens offensichtlich „unerträglich“. Und so zogen schon nach wenigen Tagen (ohne mein Wissen) 15 gemischte Mollys ein, die ihre Freundin loswerden wollte.

Nach meiner Rückkehr schwammen die Fische putzmunter im Becken und hatten schon den ersten Nachwuchs. Ich beschloss die Kuckuckskinder erst mal zu behalten und zu beobachten. Nach weiteren 4 Wochen setzte ich die geplanten Tanganjikas ein (Tropheus duboisi und Neolamprologus brichardi). Dabei handelte es sich um sehr kleine Jungfische von einem Kommilitonen, der sie privat gezüchtet hatte.

Trotz der sehr kahlen, nicht gerade mollyoptimalen Einrichtung und der eher niedrigeren Temperatur (25°C) entwickelten sich die Mollys prächtig und vermehrten sich weiter fleißig. Nach einem Vierteljahr wurden die wachsenden Buntbarsche langsam zu ruppig und ich vermittelte die immer noch kerngesunden Mollys (mittlerweile ca. 45) in gute Hände.

Gemessen habe ich die Wasserwerte auch hier nicht. Der Stadtwerke gaben allerdings „münchentypische“ Werte an:
Ph: 7,6
Kh: 16
DGH: 18

Eingerichtet war das Becken ostafrikatypisch mit minimaler Bepflanzung, hohen Steinaufbauten und recht starker Strömung.



Der „große“ Erfolg


Nach dem Umzug in unserer jetziges Heim ,mit ähnlichen Wasserwerten wie in München (etwas näher am neutralen und deutlich weicher) versuchte ich es noch einmal ernsthaft mit (Black-)Mollys. Über mehrere Jahre konnte ich ohne die geringsten Probleme einen sehr schönen Bestand mit prächtigen Tieren (s.o.) aufbauen und halten. Krankheiten gab es absolut keine.

Unsere hiesigen Wasserwerte sind (laut Versorger):
Ph: 7,45
DGH: 12
KH: 9
Temperatur im „Mollybecken“: 28°C
Dazu salzte ich das Wasser etwas auf. Allerdings nur mit 2 gestrichenen Esslöffeln pro 100l.

Eingerichtet war das Becken mit sehr dichter Randbepflanzung und Schwimmpflanzendecke, viel freiem Schwimmraum in der Mitte und einigen Wurzeln. Am Boden einige Steinaufbauten für die Mitbewohner (Zebrabuntbarsche, Archocentrus nigrofasciatus ).

Diese etwas ungewöhnliche Kombi lebte in dem Becken erstaunlich harmonisch für ca. 5 Jahre.


Schlußfolgerungen


Nach diesen Erfahrungen, vielen Gesprächen mit anderen Aquarianern (und auch ein bischen Literatur- und Netzstudium) gelten für mich in der Mollyhaltung mittlerweile folgende Grundregeln:

-Platz:
Tiere mit einem derartigen Wachstumspotential brauchen viel Platz. Zumal Mollys mit zu den schwimmfreudigsten Lebendgebärenden gehören dürften (zusammen mit den nahe verwandten Limeas).
Persönlich würde ich Mollys nicht mehr in Becken unter 120cm Länge und 40cm Tiefe halten. Die Höhe ist eher zweitrangig. Wenn das Becken genug (Ober-)Fläche bietet, halten sich die Tiere vorwiegend im oberen Beckendrittel auf.

Wichtig wird die Höhe natürlich, wenn man als Gesellschaft eher aggressive Bodenfische hält, wie in meinem oben beschriebenen Becken. Dann ermöglicht eine möglichst große Höhe es den Tieren, sich in ihren eigenen Bereich zurückzuziehen und das Konfliktpotential wird minimiert.

Selbstverständlich ist es möglich Mollys in kleineren Becken zu halten. Aber warum immer große Fische in kleine Becken sperren? Zumal es im Formenkreis der Lebendgebärenden Zahnkarpfen wunderschöne deutlich kleinere Alternativen (Platy!) gibt, die eine vergleichbare Farb- und Formenvielfalt zeigen.

-Gruppengröße- und Zusammensetzung:
Wie bei vielen anderen Lebendgebärenden auch, sollten Mollys immer mit einem deutlichen Weibchenüberschuss gehalten werden. Die besten Erfahrungen habe ich mit einem Verhältnis von mindestens 1 zu 4 bis 1 zu 5 gemacht. Mehr Weibchen pro Mann sind immer möglich, weniger bedeuten schnell erheblichen Stress für die Mädels.

Mehr als 1 Männchen würde ich auf Dauer erst in gut gegliederten Becken jenseits der 120cm-Klasse halten.

Der erste Fehler bei vielen Mollyhaltungen läuft meist so:
Auf der Einkaufsliste stehen:
1 „Pärchen“ Dalmatinermollys, 1 „Pärchen“ Blacks, 1 Pärchen Silbermollys...

Die Farben sind den Fischen weitgehend egal (interessieren nur den Aquarianer VOR dem Becken). Das Geschlechterverhältnis dagegen MUSS stimmen.

-Vergesellschaftung:
Mollys kommen tatsächlich mit dem meisten Mitbewohnern zurecht. Aber UMGEKEHRT kann es zu Problemen kommen:
Die doch recht großen, wuseligen Mollys können für ruhige und eher schüchterne (Oberflächen-)Fische zum Problem werden. Gerade z.B. die Kombination Molly/Fadenfische halte ich für sehr ungünstig. Am Besten ist es, wenn den Mollys zumindest das obere Beckendrittel allein gehört.

Dazu kommen die Mollywasserwerte (s.u.) die für viele anderen Fische nicht optimal sind.

-Beckeneinrichtung:
Alle Poeciliaarten sind sehr schwimmfreudig, brauchen aber auch sichere Deckung um sich zurückziehen zu können. Besonders gilt das für stark von den Männchen getriebene Weibchen, unterlegene Männchen und natürlich die Jungtiere.

Daraus ergibt sich ein Beckenlayout mit einer dichten Randbepflanzung und einer Schwimmpflanzendecke auf mindestens der Hälfte bis 2/3 der Wasseroberfläche. Im zentralen Bereich sollte viel freier Schwimmraum bleiben, der natürlich durch einige große Solitärpflanzen und Wurzeln gegliedert werden kann.

Weder kahle, mager bepflanzte Becken noch undurchdringliche Dschungel sind auf Dauer für Mollys ideal.

-Fütterung:
Zwar sind Mollys beachtliche Jäger und verschlingen alles was zuckt, schwimmt und zappelt und ins Maul passt. Inklusive ihrer eigenen Jungen. Mindestens ebenso wichtig ist aber auch die ausreichende Versorgung mit PFLANZLICHER Kost. Algen aus anderen Becken, Salat, Kohlrabiblätter (waren bei mir immer der Hit) und fast alles andere Gemüse, dass auch in der Küche Verwendung findet, findet reißenden Absatz!

-Wasserqualität:
Sehr gute Wasserhygiene ist überlebenswichtig! Mollys reagieren sehr empfindlich auf erhöhte Keimzahlen, extreme Nitratwerte und erhöhte Nitritwerte. Regelmäßige, relativ große Wasserwechsel und eine leistungsfähige Filterung sollten Pflicht sein.
Vor allem, wenn man bedenkt, was für einen Stoffumsatz diese Tiere aufgrund ihrer Größe und ihrer Agilität haben, ist optimale Wasserpflege erste Aquarianerpflicht.

-Wasserwerte:
Normalerweise bin ich absolut kein Wasserwertefetischist. Mollys gehören allerdings zu den Ausnahmen. Sie stellen einige verpflichtende Ansprüche an „ihr“ Wasser, die man ihnen gewähren sollte:

Ph-Wert:
Auf keinen Fall im sauren Bereich. 7 ist das Minimum, ab 7,5 fühlen sie sich wohl. „Ostafrikawerte“ von 8 bis 8,5 sind überhaupt kein Problem.

Härte:
Mollywasser kann fast nicht hart genug sein. Berliner Flüssigbeton, der bei vielen anderen Fischen Schwierigkeiten macht, ist hier gerade richtig.

Temperatur:
Mollys lieben es wirklich „mollig“ warm. 26°C sollten das Minimum sein. 27-29°C werden problemlos vertragen Und das sagt Schneckinger, der normalerweise alle seine Becken möglichst nah am Temperaturminimum fährt.

Salz, ja oder nein?:
In sehr hartem Wasser sehe ich keine unbedingte Notwendigkeit zum Aufsalzen. Eine gewisse Salzmenge kann aber Hautkrankheiten und Parasitosen vorbeugen. Über die sinnvolle Salzmenge gibt es sehr verschiedene Ansichten. Allerdings leben Mollys in der Natur sogar in Brackwasser. Also wenn es Mitbewohner und Pflanzen vertragen, nicht zu schüchtern sein.

Wirklich wichtig wird Salz, wenn die Mollys sehr viel Segelkärpflingsblut haben. Erkennbar sind diese Hybriden meist an einer sehr hochrückigen Körperform und besonders prächtigen Rückenflossen. Für Segelkärpflinge ist Salz unverzichtbar. Für Hybriden gilt das in nur minimal geringerem Ausmaß.


Also zurück zum Anfang:

Mollys,
unverwüstliche Anfängerfische oder kränkelnde Mimosen?


Antwort: Eindeutig Beides!

Bei optimalen Bedingungen, wie oben beschrieben, gehören sie zu den unproblematischsten Aquarienbewohnern. Dazu kommen ihre optischen Qualitäten, sowohl in der Wildform als auch in den zig Farbvarianten. (extreme Flossenformen sind nicht so mein Ding).

Zu den berüchtigten Mimosen werden Molly erst durch Haltungsfehler:
Zu kleine Becken, mangelnde Wasserhygiene, falsches Geschlechterverhältnis und falsche (pflanzenarme) Ernährung sind hier die häufigsten Fehler. Ausserdem ist das Wasser in vielen Standardaquarien für Mollys zu weich und zu sauer. Auch müssen viel zu viele Mollys "frieren".

Alle diese Fehler bedeuten Stress für die Tiere. Und Streß bedeutet bei Mollys leider sehr schnell (Schleim-)Hautkrankheiten, Parasitosen und Exitus.

Aber wenn Ihr ihnen ihre Haltungsanforderungen bieten könnt:

Immer ran an Poecilia sphenops!



Auf jeden Fall an dieser Stelle ein herzliches Danke an alle, die bis hier gelesen haben. über Kommentare und (konstruktive) Kritik zu diesem Beitrag freue ich mich in jedem Fall. Vielleicht wird das hier ja mal ein richtiger, informativer Mollyerfahrungsthread“ den man öfter mal für Mollyanfänger und bei Mollyproblemen verlinken kann.

Entscheidend sollte aber bitte bei allen Beiträgen sein, dass sie auf eigenen Erfahrungen beruhen. Jede selbst gemachte Erfahrung wertet diesen Thread auf. Internetdatenbanken durchforsten kann dagegen jeder.

Tschüß,
Mollinger

Edit:
Mindestens 3 haben ja schon gründlich gelesen und meine (Tipp-) Schnitzer prompt und eiskalt entlarvt. Danke an Martina, Friedel und Swen. Ich habe die Fehler schon korrigiert (ein Vorteil, wenn man selber Mod ist).
Man sollte halt doch keine größeren Artikel nach 23 Uhr ins Netz stellen.


Geändert von Schneckinger (16.09.2014 um 06:52 Uhr)
Schneckinger ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.09.2014, 22:32   #2
friedel 60
 
Registriert seit: 29.06.2013
Beiträge: 2.224
Abgegebene Danke: 22
Erhielt: 16 Danke in 10 Beiträgen
Standard

Hallo Schneckinger ein schön Bericht es macht spaß das du wieder dabei bist aber als Beweis das ich dein Bericht gelesen hab.
(:-) :-) du hast sie zu Tanganjika gesetzt nicht zu Malawis:-) :-)
Schönen Abend noch .( die Prinzesin von Burundi und Trope.)
Mfg friedel
friedel 60 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.09.2014, 22:50   #3
Schneckinger
Moderator a.D.
 
Registriert seit: 08.10.2012
Ort: 86641 Rain
Beiträge: 5.128
Abgegebene Danke: 301
Erhielt: 1.478 Danke in 638 Beiträgen
Standard

Hi Friedel,

wo Du recht hast, hast Du recht. Ist hiermit verbessert.

Gute Nacht,
Schneckinger
Schneckinger ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.09.2014, 22:59   #4
funnyfisch
 
Registriert seit: 17.05.2012
Beiträge: 1.870
Abgegebene Danke: 0
Erhielt: 2 Danke in 2 Beiträgen
Standard

Hallo Schneckinger,

wiedermal ein wirklich toller Bericht, so wie man es von dir gewöhnt ist. Hut ab!
funnyfisch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.09.2014, 01:53   #5
bigbird6696
 
Registriert seit: 28.01.2013
Ort: Bacolod Philippinen
Beiträge: 70
Abgegebene Danke: 0
Erhielt: 0 Danke in 0 Beiträgen
Standard

Hallo Schneckinger

Männerüberschuß??? Es sollen doch mehr Weiber sein oder nicht?

Gruß
Swen

Edit:
selbstverständlich richtig. Wurde vom Autor geändert ;-)

Geändert von Schneckinger (16.09.2014 um 05:53 Uhr)
bigbird6696 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.09.2014, 02:07   #6
jsurfer185
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Guten Abend,gute Nacht

Danke für diesen sehr ausführlichen Bericht

Als ich am Anfang die Mollies noch im Becken hatte sind die auf Banane abgefahren wie die blöden. Da hat das Wasser regelrecht gekocht und die Scheibe war in nicht mal 5min verschlungen. Anderes Obst konnte ich leider nicht probieren,da die Zeit nicht ausreichte,weil mein Becken zu klein ist für sie.

Grüße
Jan
  Mit Zitat antworten
Alt 18.09.2014, 13:31   #7
meya72
 
Registriert seit: 01.03.2014
Ort: Bad Zwischenahn
Beiträge: 32
Abgegebene Danke: 6
Erhielt: 4 Danke in 4 Beiträgen
Standard Großes Lob...

Für diesen tollen Artikel, damit sind diese Fische jedoch leider auch endgültig für unser Becken "gestorben".
Gruß Christian
meya72 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.02.2017, 00:22   #8
Oksana
 
Registriert seit: 05.02.2017
Ort: Raum Augsburg
Beiträge: 16
Abgegebene Danke: 8
Erhielt: 0 Danke in 0 Beiträgen
Standard

Vielen vielen Dank für diesen Artikel! Hab alles durchgelesen, geschafft :-)
Ich habe Black Mollys Lyra noch als Kind gesehen, und mich in diese Fische fast verliebt (noch mehr mag ich auch Skalare Zebra, aber dafür warte ich auf ein Wunder, der mir ein größeres Becken bringt :-)) Also jetzt hab ich die Mollys wieder. Angefangen mit 1 Männchen und 2 Weibchen, und jetzt steht ein extra Becken für die Babys (die wir regelmäßig bekommen, viele davon wurden leider von Aquariummitbewohner gefressen :-/ ). Im Gesellschaftbecken sind es jetzt 1 Männchen (Prachtexemplar aus den Nachwüchsen, stolze 11 cm lang) und 4 Weibchen (und damit bin ich mit dem Autor einverstanden, dass es mindestens 4 Weibchen für ein Männchen sein sollte). Und ja, für ein Becken weniger als 150 L sollte lieber NUR ein Männchen sein :-/ Mein alter gekaufter "Opa" wurde von seinem "Enkel" verjagt und schließlich erschlagen :-/ obwohl es war genug Weibchen für sie beide.
Und noch: ich füttere allen Fischen (insbesondere Jungfischen) regelmäßig Vitamine zu.
Oksana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.02.2017, 20:25   #9
Schneckinger
Moderator a.D.
 
Registriert seit: 08.10.2012
Ort: 86641 Rain
Beiträge: 5.128
Abgegebene Danke: 301
Erhielt: 1.478 Danke in 638 Beiträgen
Standard

Hi oksana,

danke für das Lob. Allerdings muss ich Dir wiedersprechen:
In Becken unter 150l sollte es nicht nur ein Männchen sein, sondern gar kein Molly. Ein 150l-Becken (Typischerweise max. 1m lang) ist in meinen Augen maximal als Mollyaufzuchtbecken für noch nicht geschlechtsreife Jungfische geeignet.

Beim Gedanken an einen 11cm-Molly im 54l Becken läuft es mir ehrlich gesagt kalt den Rücken herunter...

Tschüß,
Schneckinger

Geändert von Schneckinger (11.02.2017 um 20:37 Uhr)
Schneckinger ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.02.2017, 20:30   #10
GuppyFadenfisch
 
Registriert seit: 25.02.2015
Beiträge: 1.445
Abgegebene Danke: 678
Erhielt: 156 Danke in 109 Beiträgen
Standard

Moin
Ganz Toller bricht!
Macht viel Spaß ihn zu lesen.
Lg
GuppyFadenfisch ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Stichworte
erfahrungen, erfahrungsbericht, haltung, haltungsfehler, molly, poecila sphenops

Themen-Optionen

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Absterbende Pflanzen, kränkelnde Fische... Armand Archiv 2012 22 12.08.2012 19:37
Anfängerfische?? Heny Archiv 2012 14 15.03.2012 22:50
anfängerfische emelchen Archiv 2011 1 11.08.2011 20:34
Unproblematische Anfängerfische&Pflanzen Axim Archiv 2003 3 02.05.2003 09:25
Anfängerfische Archiv 2002 15 06.02.2002 01:44


Powered by vBulletin® Version 3.8.9 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Search Engine Optimisation provided by DragonByte SEO (Lite) - vBulletin Mods & Addons Copyright © 2024 DragonByte Technologies Ltd.
Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 05:31 Uhr.