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Alt 14.03.2015, 18:32   #1
firewitch
 
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Standard Salzbehandlung - Ein paar Fragen...

Hihallo,

in meinem Becken ist blöderweise Ichthyo ausgebrochen. Da ich einen Besatz habe, der wohl recht empfindlich auf Malachitgrün reagiert (Flösselaale, Synodonti, Polypteriden) musste ich auf alternative Mittel setzen. Seit Donnerstag abend schwimmen meine Tiere also in feinstem Darjeeling 2nd flush Schwarztee (was anderes war nicht daheim... ) und seit Freitag kommt Ektozon der Fa. Hobby zum Einsatz, eher geringer als voll dosiert.
Temperatur wird peu a peu auf 28° angehoben.

Jetzt die Fragen, die sich mir stellen:

- Ektozon ist ja, wenn ich das jetzt im Netz richtig erörtern konnte nichts anderes als ein Salz zu Apothekerpreisen?
- Ich will auf jeden Fall jeden 2. Tag TWW durchführen, das Wasser muss ich ja mit Tee wieder aufbereiten - ist das auch mit Salz notwendig oder reicht eine einmalige Anwendung?
- Im Falle einer Nachdosierungsempfehlung (von der ich selber schon fast ausgehe) - noch habe ich für einen Wasserwechsel von dem Ektozon da. Kann ich dann einfach auf haushaltsübliches Kochsalz umschwenken (kaufe nur jodfreies...)? Wobei ich, ehrlich gesagt, heute bei Kaufland kein einziges Salz mit der Bezeichnung "Kochsalz" gefunden habe. Ich könnte noch "grobkörniges Meersalz" anbieten und selbst da sind Trennmittel drin...
- Wäre dann die Dosierung entsprechend der im Netz zu findenden Richtwerte (Beispiel) okay? In meinem Fall (mit pH 6,7 und KH 2 recht weiches Wasser) und mit Flösslern als Besatz würde ich mich hier an die untere Grenze von 0,3 g/L halten und lieber nachdosieren.

Hat mit Salz zur Krankheitsbehandlung hier schon jemand Erfahrungen gesammelt und kann mir evtl. weiterhelfen? Will ja nicht in 14 Tagen die Bouillabaisse perfekt haben.

LG
Eva-Maria

Geändert von firewitch (14.03.2015 um 18:36 Uhr)
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Alt 16.03.2015, 11:18   #2
firewitch
 
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Servus,

so - nach ausgiebiger Internetrecherche bin ich für mich jetzt zu folgendem Ergebnis gekommen:

- 1g Ektozon ist wie folgt zusammengesetzt:
-> 0,0058g Natrium perboricum
-> 0,00097g Kalium chloricum
-> 0,00058g Magnesium-Peroxid
-> 0,99265g NaCl

- Also wirklich hauptsächlich Salz, weswegen ich nach Verbrauch des Mittels definitiv auf reines Salz umschwenken werde.

- Hierzu werde ich (festhalten - is echt so!) Spülmaschinensalz von der Drogerie besorgen. Dieses Salz ist das reinste Salz ohne Zusatz von irgendwelchen Trennmitteln oder weiteren Stoffen.

- Dosieren werde ich eben o.g. 0,3g/l und lieber entsprechend aufsalzen, diese Menge jedoch die nächsten 3 Wochen beim 25%igen Wasserwechsel alle 2 Tage genauso beibehalten wie die Dosierung mit Schwarztee.

Übrigens - soweit ich das schon sehe scheint die Kombi Tee, Salz, Temperaturerhöhung anzuschlagen. Die am stärksten befallenen Tiere haben stagniert, bei denen, die nur auf den Flossen Punkte hatten blieb es auch so und die Tiere ohne sichtbaren Befall sind bislang punktfrei geblieben.

Ich habe bewusst die Temperaturerhöhung derzeit bei 29° gestoppt weil ich jetzt schon mehrfach gelesen habe, dass die Erreger durchaus auch Temperaturen bis 33°+ aushalten können. Soweit ich es verstanden habe dient die Temperaturerhöhung hauptsächlich dazu, den Lebenszyklus zu beschleunigen und das ist auch bei 28/29° gewährleistet.

So, und jetzt schaue ich mal, wie die Sache sich weiterentwickelt.

LG
Eva-Maria
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Alt 16.03.2015, 12:09   #3
Danimonster
 
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Hi,

ich bin immer davon ausgegangen dass man die Temperatur auf 30 C oder mehr anhebt weil dies der Ichtyo nicht verträgt und zugrunde geht. Das zusammen mit dem Salz, Fisch schleimt stärker, kann schon helfen.

Gibt es denn ausschließlich Medis auf Malachitgrün Basis? Wird doch wohl Alternativen geben?

Naja viel Glück bei dieser Behandlung.

LG Dani
Danimonster ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.03.2015, 15:17   #4
firewitch
 
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Hi Dani,

irgendwie scheint Malachitgrün DAS verwendete Mittel schlechthin zu sein. Vorteil der Alternativmethode ist halt, dass die Filterbakterien nach der Anwendung nicht platt sind. Nachteil: bei stärkerem Befall könnte ich mir vorstellen, dass die Wirkung zu gering ist. Wie mit Homöpathie - Allgemeinmedizin. Irgendwann ist halt der Hammer notwendig.
Das mit der Temperatur habe ich bislang auch gedacht. Nur habe ich jetzt schon öfter gelesen, dass es eben abhängig vom Erregerstamm ist, welche Temperatur für sie schädlich wird. Da ich zur Bestimmung kein Chemielabor an der Hand habe und meine Fische nicht über Gebühr strapazieren möchte schaue ich erst mal, ob sich nicht jetzt auch schon was tut (was anscheinend auch der Fall ist).

War gerade in der Mittagspause beim dm und hab das Salz geholt. Irritiert ob der Bezeichnung "Spezialsalz" habe ich dann nochmal sicherheitshalber die Inhaltsstoffe im Netz nachgesehen. Und prompt stand da nur "Sodium chlorate". Na toll! Und jetzt? Also, nach dem Stoff gesucht und wieder was gelernt. Für "Sodium chlorate" auf Deutsch lies "Natrium chlorat" - kurz: NaCl *g*

Werde hier aber auf jeden Fall berichten, wie´s ging, da vielleicht auch andere daran interessiert sind.

LG
Eva-Maria
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Alt 16.03.2015, 18:39   #5
Mollyfisch
 
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Hey,

ich hab mal ne Frage. Bist du dir sicher, dass deine Fische kein MGO vertragen? Ich kenn es so, dass in den fertigen Medikamenten oft noch andere Substanzen drin sind und nur die für Garnelen und Co. schädlich sind.

Deswegen habe ich mir vor Jahren mal reines Malachitgrünoxalat besorgt. Aber seitdem habe ich mich mit dem Thema nie wieder befasst und mit deinen Fischen kenne ich mich auch nicht aus. Wenn es dir in der reinen Form aber etwas bringen würde, lasse ich dir gerne etwas zukommen.
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Alt 16.03.2015, 19:08   #6
jope06
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Hallo,

Zitat:
Für "Sodium chlorate" auf Deutsch lies "Natrium chlorat" - kurz: NaCl
So entstehen Fehlinformationen!
Natriumchlorat ist nicht NaCl
Natriumchlorid ist NaCl

gruß jo
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Alt 16.03.2015, 20:34   #7
firewitch
 
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Hi,

*lach* stimmt - hat sich da doch glatt der Fehlerteufel eingeschlichen...
Danke für´s Korrigieren!

Wenn wir schon dabei sind - das Zeug schimpft sich im Englischen auch nicht "Chlorate" sondern "Chloride".

@Julia
Mir wurde von einem Bekannten, der sich selber den Westafrikanern mit Leib und Seele verschrieben hat vom MG abgeraten. Gerade die Synotondi sollen da wohl anfällig sein. Da ich im Netz auch nicht wirklich etwas Gegenteiliges (aber auch nichts Bestätigendes!!) gefunden habe bin ich einfach auf Nr. Sicher gegangen. Es gibt wohl einfach zu wenig Erfahrungen mit den Tieren. Aber danke Dir für das Angebot, ich weiß es zu schätzen!!

Generell aber eine gute Nachricht - heute Abend sind die Fische fast punktefrei! Die am stärksten befallenen Ctenopoma-Weibchen haben noch sehr vereinzelt auf dem Körper Erreger sitzen und die Flossen sind milchig weiß, wo die Punkte saßen. Ich denke, dass in den nächsten 14 Tagen mit regelmäßigem Wasserwechsel die Sache überstanden sein dürfte. Dann kann ich langsam das Salz reduzieren und den Tee aus dem Wasser entfernen.

Sollten die Leos jedoch rückfällig werden, dann würde ich gerne auf Dein Angebot zurückkommen, Julia!

Lieben Gruß!
Eva-Maria
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Alt 24.03.2015, 21:12   #8
firewitch
 
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Guten Abend,

nach etwa zwei Wochen mal ein Resumée:

Vorletzten Mittwoch habe ich die ersten Pünktchen auf meinen Ctenopoma acutirostre entdeckt. Mit Ausnahme von zwei großen Weibchen hatten die befallenen Tiere hauptsächlich Punkte auf den Flossen, die beiden Weibchen auch welche auf dem Körper verteilt. Einige Tiere der Gruppe waren nicht befallen.

Sofortige Maßnahme am Mittwochabend war, das Wasser mit schwarzem Tee zu versetzen und die Temperatur auf 28° zu schrauben. Was die Portionierung des Tees angeht habe ich mich an die Empfehlung des drta-Archivs gehalten. Also 4l Tees auf 100l Aquarienwasser. Hierzu habe ich Darjeeling-Blatttee genommen, für die 2-tägig stattfindenden 25%igen Wasserwechsel bin ich dann auf Assam umgestiegen, ist günstiger gewesen...

Donnerstag habe ich dann noch nach Packungsbeilage Ektozon zugegeben, ebenfalls bei den TWW. Nachdem die Packung aufgebraucht war bin ich auf Spülmaschinensalz umgestiegen in der gleichen Menge. In meinem Fall war ich etwas vorsichtig und habe 0,2g/l dosiert. Der Wechsel auf dieses doch ungewöhnliche Salz wurde anscheinend nicht von den Tieren "bemerkt". Habe mir mal spaßeshalber eine Nasenspülung davon gemacht - keine Probleme.

Nachdem am Freitag besonders die beiden stärker betroffenen Ctenopomas noch fortschreitende Pünktchenbildung hatten stagnierte die Ausbreitung bis Sonntag fast komplett. Auch befallfreie Tiere blieben für das bloße Auge ohne Auffälligkeiten. Montag gingen die Punkte merklich zurück, Dienstag war kein Tier mehr sichtbar befallen. Lediglich trübe Flecken auf den Flossen zeigten noch, wo hier einst Erreger saßen. Bis heute (gut eine Woche später) sind auch diese Trübungen so gut wie verschwunden.

Gefüttert habe ich in dem ganzen Zeitraum öfter, dafür geringere Portionen. Die Tiere machten insgesamt einen stabilen, agilen Eindruck - die TWW schienen sie nur etwas zu "nerven".

Heute ist nun der letzte Tag, an dem ich den TWW Tee zusetzen werde. In der nächsten Zeit werde ich die 2-tägigen Wasserwechsel beibehalten, um vor Allem den Salzgehalt im Becken wieder langsam zu reduzieren. Soweit mir bekannt wird das zügige Aufsalzen eher verkraftet als zu schnelles Entsalzen.

Für mich kann ich sagen, dass diese Behandlung eine echte Alternative zu Malachitgrün ist wenn man die Symptome früh genug erkennt. M. E. größter Vorteil ist, dass die Filterbakterien lt. verschiedenster Quellen (im vorsichtig zu genießenden Internet!) relativ unbeeindruckt bleiben. Ebenfalls konnte ich für die Dauer der Behandlung das Licht an lassen, wodurch mir ein Negativverhalten der Fische sofort aufgefallen wäre. Meine Pflanzen nehmen das Ganze recht stoisch hin, jedoch habe ich keine großartig schwierigen mit Vallisnerien, Tigerlotus, Anubien und Farnarten.

Ob ich mit meiner Methode günstiger fahre - keine Ahnung, da ich die Preise für MG oder MGhaltige Medikamente nicht kenne. Da ich im ersten Anlauf rd. 350l mit 16l Tees behandeln musste habe ich zusammen mit den TWW etwa 15 € für den Tee investiert, dazu kommt das Ektozon (welches ich künftig durch Spülmaschinensalz für 0,75 € ersetzen würde). Jedoch habe ich als Teetrinker schwarzen Blatttee immer im Haus und kann hier entsprechend sofort reagieren. Wobei ich mal hoffe, dass das jetzt für die nächste Zeit wieder reicht!

Ja, ich weiß - langer Text. Vielleicht hilft er aber jemandem, der eine Alternative zu MG sucht.

LG und allzeit gesunde Fische!
Eva-Maria
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Alt 24.03.2015, 22:40   #9
Danilight
 
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hallo Eva-Maria,

ich finde deine Berichte super. Ich habe selber schon mal überlegt, ob ich Schwarztee einsetzen sollte.

Gut mal ausführlich zu lesen, was andere für Erfahrungen mit Alternativmitteln gesammelt haben.
Danilight ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.03.2015, 15:02   #10
firewitch
 
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Hi Dani,

aus dem Grund habe ich das auch mal so ausführlich geschrieben. Anleitungen sind ja gut und schön, aber Berichte, in denen Erfahrungen mit der Methode vorkommen sind selten.

LG
Eva-Maria
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