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Alt 29.09.2015, 07:22   #1
werla09
 
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Standard unerklärliches Fischsterben

Hallo zusammen,

nachdem es vor 3 Monaten wegen Ichthyo fasst alle meine Schmucksalmler dahin gerafft hatte (von 12 blieben gerade mal 3 übrig) habe ich gestern 3 dazu gesetzt um wenigstens wieder eine kleine Gruppe zu haben. Also gestern TWW gemacht, Schmucksalmler geholt und wie üblich eingesetzt. Hatten sich anfangs auch gut zu den anderen dazu gesellt und schien alles zu passen. Heute morgen schwammen zwei von den neuen schon mit dem Bauch nach oben im Becken und der dritte wird wohl den Vormittag auch nicht überstehen. Sie zeigen keine Krankheitszeichen oder Verletzungen. Der restliche Besatz ist fit.

Noch ein paar Infos zum Becken:

180l Becken, läuft seit Ende April
pH: 7,2
KH: 4
Nitrit: n.nachweisbar (gemessen heute morgen)
Temp: 25°C

Was ist da los? Bin gestern beim Händler lange vor dem Becken gestanden und habe die Fische beobachtet - mir ist nichts ungewöhnliches aufgefallen. Hätte gute Lust heute zum Händler zu gehen und mir mein Geld wieder zurück zu holen!

VG
Esther
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Alt 29.09.2015, 13:23   #2
Schneckinger
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Mahlzeit Esther,

Frage 1:
Eine quarantäne hast Du also vermutlich nicht durchgeführt?

Frage 1:
Wie bist Du beim Einsetzen vorgeggangen?

Bis bald,
Schneckinger
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Alt 29.09.2015, 16:40   #3
werla09
 
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Hallo Schneckinger,

Quarantäne nein, eingesetzt habe ich so: Beutel halbe Stunde ins AQ gehängt, immer wieder ein wenig Aquariumwasser dazu und dann mit dem Käscher einzeln aus dem Beutel genommen, eingesetzt und Wasser weggekippt.

VG
Esther
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Alt 29.09.2015, 19:54   #4
Schneckinger
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Guten Abend!

Diese Methode geht zwar oft gut. Sie stellt aber für die Fische einen extremen Stress dar.

Ich nehme mir für das Anpassen neuer Fische IMMER einige Stunden Zeit. Von einer Quarantäne, die ich bei Fischen aus fremden Anlagen immer empfehlen würde, mal ganz abgesehen.

Nochmal ganz ausführlich:

1.
Ich lasse mir neue Fische immer mit reichlich Wasser einpacken.

2.
Zu Hause kommen sie dann mit ihrem gesamten Transportwasser in einen DUNKLEN 20l Maurerkübel (bei größeren Fischen oder vielen Fischen auf einmal nutze ich eine 150l Mörtelwanne), den ich direkt vor das Zielbecken stelle.

3.
Dann lasse ich über einen alten (natürlich gut gespülten) Infusionsschlauch TROPFENWEISE Wasser aus dem Zielbecken zulaufen, bis sich die Wassermenge im Anpassgefäß mindestens verdoppelt - verdreifacht hat. Das dauert meist so ca. 3-4 Stunden. Wer kein Tierarzt ist und keine alten Infusionsschläuche rumliegen hat, kann natürlich jeden anderen feinen Schlauch verwenden und den Wasserfluß beispielsweise mit einer Wäscheklammer regeln.

4.
Jetzt drehe ich den Hahn weiter auf und fülle das Anpassgefäß fast ganz auf. Dauert nochmal ca. 1 Stunde.

WICHTIG:
Während dieser gesamten Anpassphase decke ich den DUNKLEN Kübel weitestgehend LICHTDICHT ab. Da reicht schon ein Handtuch. In dem dunklen Gefäß sind die Tiere dann ruhig und friedlich.

4.
Aus dem vollen Anpassgefäß fische ich die Fische mit einem möglichst großem Kescher heraus und setze sie (OHNE Anpasswasser) direkt in das Zielbecken (meist erstmal das Quarantänebecken).

Seit ich diese -zugegeben etwas zeitaufwendige- Methode verwende (jetzt schon Jahrzehnte) habe ich praktisch keine Einsatzverluste mehr in den ersten Tagen. Und das obwohl einem viele Händler (und auch Aquarianer) regelmäßig erzählen:
"Kauf Dir bei Schwarmfischen gleich 10% mehr. Ein paar fallen immer um"
Totaler Quatsch!

Bei Deiner schnell-den-Beutel-ins-Aquarium-Methode sind die Fische erheblichem Streß ausgesetzt:
-Sie sind im engen Beutel also sehr wenig Platz.
-der Beutel ist im Normalfall größtenteils durchsichtig. Das heißt die Fische befinden sich in hellem Licht, haben nirgends Deckung (Womöglich sogar direkt unter der Lampe). Streß pur.
-Womöglich picken sogar noch andere, wesentlich größere Fische von außen an den Beutel. Doppelstress!
-Eine halbe Stunde (wie bei Dir) reicht mal gerade notdürftig für eine TEMPERATURanpassung. An andere Wasserwerte (PH, Kh, dGH...) kann sich der Fisch so absolut nicht gewöhnen. Erst recht nicht wenn dass Wasser schubweise in den Beutel gegeben wird, was bei den Fischen auch meist bei jeder Portion wieder Panik auslöst.

Wenn ich mir anschaue, wieviele Fische diese Schnellanpassung überstehen, spricht das auf jeden Fall für die enorme Robustheit unserer üblichen Aquarienfische.

"Meine" Methode mag sich aufwendig anhören. Aber Fische, die ich im Normalfall einige Jahre halten möchte sind mir diesen Aufwand auf jeden Fall Wert.

Tschüß,
Schneckinger
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Alt 29.09.2015, 20:55   #5
karindle
 
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Hallo Schneckinger,

leider gehöre ich auch bisher zu den "Schnelleinsetzer". Aber dein Bericht regt mich zum nachdenken an. Besonders das mit dem Licht...
2 Fragen:
Wenn du Fische innerhalb eigener Becken umsetzst, machst du dann die gleiche Prozedur? Oder kann ich mir das mit dem Wassertröpfeln sparen.
Und das Quarantänebecken- wird das immer neu eingerichtet wenn neue Fische kommen, oder läuft bei dir ein Becken quasi als Ersatz mehr oder weniger leer?

Danke für deine immer sehr umfangreichen Tips.

LG
Karin
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Alt 29.09.2015, 21:10   #6
Schneckinger
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Hi Karin,

beim Umsetzen innerhalb meiner eigenen Becken "tröpfele" ich trotzdem meist, auch wenn es vielleicht übervorsichtig ist. Da verzichte ich aber auf eine richtige Quarantäne. Es wandern so oft Pflanzen/Schnecken/Fische/Futtertiere zwischen meinen Becken hin und her, dass das Keimspektrum mittlerweile relativ ähnlich sein dürfte.

Mein(e) Quarantänebecken stehen wenn unbenutzt "trocken" im Keller und werden nur bei Bedarf in Betrieb genommen. dann mit so wenig Einrichtung wie möglich.

Tschüß,
Schneckinger
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Alt 30.09.2015, 07:20   #7
werla09
 
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Hallo Schneckinger,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Das macht auch mich nachdenklich und auch ein bisschen schlechtes Gewissen. War gestern nochmal in dem Laden und hab das Ganze geschildert und doch tatsächlich mein Geld zurück bekommen. Hab jedoch zufällig in einem Becken einen toten Kampffisch entdeckt, was wohl dem Personal noch gar nicht aufgefallen war. Werde dort keine Fische mehr kaufen. Und es soll wohl so sein, dass meine drei verbliebenen Salmler unter sich bleiben sollen.....

VG
Esther
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fischsterben plötzlich, schmucksalmler

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