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Alt 05.07.2016, 07:58   #11
radlhans
 
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Hallo Jo,

Zitat:
Hi Helmut,
Das war zwar ich, aber ich hab's trotzdem gelesen ;-)

Danke erst mal für deinen Anschubs zum Nachforschen und Recherchieren.
Ist für mich schwere Kost , das muss ich mir mal in Ruhe anschauen.

Kann aber sein, dass ich dann demnächst nochmal was nachfragen muss.



Bis denn,
Gerd

Für alle anderen, die evtl. mitlesen und mitlernen wollen (Sonne?!):
auf die Schnelle gefunden:
http://www.aquarium-bzk.de/chemie-me...riff-cont.html

Danke: (1)

Geändert von radlhans (05.07.2016 um 08:01 Uhr)
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Alt 06.07.2016, 06:39   #12
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Zitat:
Zitat von radlhans Beitrag anzeigen
Hallo Jo,

Das war zwar ich, aber ich hab's trotzdem gelesen ;-)

Danke erst mal für deinen Anschubs zum Nachforschen und Recherchieren.
Ist für mich schwere Kost , das muss ich mir mal in Ruhe anschauen.

Kann aber sein, dass ich dann demnächst nochmal was nachfragen muss.



Bis denn,
Gerd

Für alle anderen, die evtl. mitlesen und mitlernen wollen (Sonne?!):
auf die Schnelle gefunden:
http://www.aquarium-bzk.de/chemie-me...riff-cont.html
Das ist aber nicht wichtig um ein Aquarium betreiben zu können, oder?

Genauso gut könnte ich mich doch auch mit der Herstellung von Aquairenschläuchen befassen. Es hat mit der Aquaristik zu tun und es ist interessant, aber wissen muss man es nicht.
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Alt 06.07.2016, 07:11   #13
radlhans
 
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Hi,
Zitat:
Das ist aber nicht wichtig um ein Aquarium betreiben zu können, oder?
Was wichtig ist, um ein Aquarium zu betreiben und was nicht, wäre jetzt der Start einer Grundsatzdiskussion, wo es zu keinem schwarz-weiß-Fazit kommen würde.
Wie viel jeder, der ein Aquarium hat, sich dafür interessiert, wie weit er sich damit beschäftigt und wo er die Grenzen zieht, sei jedem selbst überlassen.
Mich jedenfalls interessiert's. Und ich persönlich finde schon, dass es gar nicht so weit weg ist. Da ist was passiert mit meinem Wasser und ich möchte wissen, was und warum, damit mir das demnächst nicht wieder passiert und mein Bestand nicht unnötig gefährdet wird.

Grüße,
Gerd
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Alt 06.07.2016, 19:02   #14
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Hallöchen,

Zu deiner Theorie:

Du sagst, dass dein Becken eine Karbonathärte von nahezu 0 hat, demnach kann eine biogene Entkalkung schon mal nicht stattfinden.
Ist die Karbonathärte 0, dann hast du auch 0 Hydrogencarbonat-Ionen

Bei der Nitrifikation entsteht keine Salpetersäure. Es wird Nitrat gebildet und das ist die konjugierte Base zu Salpetersäure (HNO3). Nitrat hat allerdings einen so hohen pKB (weil Salpetersäure einen sehr geringen pKS Wert hat), dass Nitrat niemals in einem aquatischen System als Base reagieren wird.

Ca(HCO3)2 --> CaCO3 + H2O + CO2

Das ist die Formel der biogenen Entkalkung. Dadurch, dass du nur eine sehr sehr geringe Karbonathärte hast und das Endprodukt Kohlendioxid und Wasser, also gelöste Kohlensäure, ist, kann es dadurch nicht zu einem Säuresturz kommen.

Zudem würde die biogene Entkalkung an den Blättern stattfinden. Der Kalk haftet dann an den Blättern.
Kalk würde eher sedimentieren, anstatt auf der Wasseroberfläche zu treiben.

Es kann zu einem Säuresturz kommen, wenn das Karbonatpuffersystem ausgereizt ist. Bei der biogenen Entkalkung entsteht Kalk, sodass immer noch Carbonat vorhanden ist, welches im Zweifelsfall als Puffer wirkt und zu Hydrogencarbonat reagiert.

Ist vielleicht irgendwas reingefallen? Chemikalien? War jemand unerlaubt an dem Becken dran?

Gruß Marc
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Alt 06.07.2016, 22:07   #15
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Zitat:
Zitat von Hydrochemiker Beitrag anzeigen
Es kann zu einem Säuresturz kommen, wenn das Karbonatpuffersystem ausgereizt ist.
oder dadurch wird.
Nach meiner Beobachtung erfolgt ein Säuresturz nur bei einer hohen Nitratkonzentration und er bringt einen schnellen und starken Anstieg der Leitfähigkeit mit sich. Der geht gleichermaßen richtig ab und der Nitratwert auch. Das geht an einem Tag voll los.
Ein reiner Wasserwechsel hilft dann wenig, weil er durch eine in starke Schieflage geratene Bakterienpopulation bedingt ist (es fehlt an Nitratdestruenten). Man muss dann mulmen und so die Bakterienflora resetten.
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Alt 07.07.2016, 00:07   #16
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Hallo,

der Säuresturz, also eine rapide Abnahme des pH Wert, kann erst auftreten, wenn keine Pufferbase mehr vorhanden ist.
Es ist doch logisch, dass eine ionisierte Stickstoffverbindung die Leitfähigkeit ansteigen lässt. Das tut allerdings jedes andere Salz auch.
Der Stickstoffkreislauf produziert unterm Strich ein Wasserstoffproton. Da muss schon sehr viel organisches Material anfallen, damit letztlich ein Säuresturz eintritt.

Gruß Marc
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Alt 07.07.2016, 06:56   #17
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Zitat:
Zitat von Hydrochemiker Beitrag anzeigen
Hallo,
der Säuresturz, also eine rapide Abnahme des pH Wert, kann erst auftreten, wenn keine Pufferbase mehr vorhanden ist.
korrerkt.
Zitat:
Es ist doch logisch, dass eine ionisierte Stickstoffverbindung die Leitfähigkeit ansteigen lässt. Das tut allerdings jedes andere Salz auch.
Der Stickstoffkreislauf produziert unterm Strich ein Wasserstoffproton. Da muss schon sehr viel organisches Material anfallen, damit letztlich ein Säuresturz eintritt.
und darum geht es. Der Säuresturz kommt vor, aber nur sehr selten und schon gar nicht in neuen Aquarien. Auch ein Aquarium mit sehr sehr weichem Wasser ist im Grunde nicht gefährdet und der pH darin erstaunlich hartnäckig. Wenn aber viel Fisch darin ist und viel gefüttert wird, kann es anders werden. Dann prägt sich ein kräftige Mikroflora aus und wenn bei denen was schief läuft kann der sog. Säuresturz eintreten. Die Mikroflora frisst dabei die Pufferkapazität von Leitungswasser in einem Tag auf. Der pH fällt dann auf 4 und darunter. Das spannende an der Angelegenheit ist, dasss man das den Fischen nicht einmal anmerkt.
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Alt 07.07.2016, 09:01   #18
radlhans
 
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Hallo zusammen,

Gut, biogene Entkalkung mag’s nicht gewesen sein.
Verstanden: wenn keine Hydrogencarbonate (sprich KH) da sind, können die auch nicht mehr aufgebraucht werden. Logisch

Die kleinen, weißen Partikel könnten auch noch nicht aufgelöste Partikel vom Soda gewesen sein, dass ich zur Erhöhung der KH reingegeben hatte – kann mich nicht mehr genau erinnern, wann das zeitlich war.


@ Marc:
Außerdem von deinen Aussagen verstanden: auf eine biogene Entkalkung folgt meistens kein Säuresturz, weil Kalk, der puffert.


Bleibt also noch das Thema Säuresturz.
Was mich jetzt zuallererst doch etwas erschüttert, ist, dass du sagst, bei der Nitrifikation entsteht keine Salpetersäure
Den KRAUSE (Handbuch Aquarienwasser) mal rausgekramt, unter Nitrifikation (Seite 65) nachgeschaut und frei zitiert: bei der Nitrifikation entsteht u.a. Salpetersäure (siehe am Anfang von Seite 66).
Außerdem findet sich diese Aussage z.B. auch
hier.
Liegen die Quellen da falsch oder reicht mein zugegeben wenig vorhandenes chemisches Wissen nicht aus, das richtig zu verstehen?

Hieße also bei mir, dass es evtl. doch ein Säuresturz gewesen sein könnte? Wenig bzw. fast kein KH-Puffer, und die wenige KH wird dann durch die bei der Nitrifikation entstandenen Säure (Wenn’s denn stimmt mit der Salpetersäure – s.o.) aufgebraucht. Folge: pH fällt.

Dabei immer noch offene Fragen bei mir, weil’s noch nicht zusammenpasst:

1.) Nitrat war (so denke ich nur) nicht sooo hoch. Max. vielleicht 20-25 mg/l

2.) reicht schon eine geringe Menge Säure, um den pH fallen zu lassen? Was heißt hier gering?


Viel organisches Material im Becken kann durchaus sein:
lange nicht Mulm entfernt (war allerdings auch kein sichtlicher vorhanden),
evtl. (zu) viel gefüttert,
hohe Besatzdichte,
etc.

Grüße,
Gerd
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Alt 07.07.2016, 13:43   #19
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Zitat:
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Säuresturz:
Bei der Nitrifikation entsteht Salpetersäure (Nitrat), welche die KH auffrisst. Ist keine KH mehr vorhanden, genügt eine kleine Menge Säure, um den pH-Wert schnell und tief fallen zu lassen. Bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege!!!
Bei der Nitrifikation entsteht salpetrige Säure. Diese frisst Hydrogenkarbonat, wobei das möglicherweise auch schon direkt von den Bakterien direkt mitverarbeitet wird.

Jedenfalls würde das den pH-Wert senken und abstürzen lassen. Immer und in jedem Aquarium in dem nitrifiziert wird. Das geschieht aber nicht und ist in 99,999% der Aquarien kein Thema. Weil etwas dagegen steht was den pH wieder stabilisiert und das ist die Denitrifikation. Bei der läuft es nämlich umgekehrt und Hydrogenkarbonat wird gebildet.

Solange beides in einem Verhältnis zueinander steht, passiert mit dem pH gar nichts. Steuern kann man das nicht wirklich, man kann das Verhältnis nur am pH sehen.

Beim Säuresturz muss übrigens nicht nur das Hydrogenkarbonat auf Null gebracht werden, sondern es müssen auch noch die anderen Puffersysteme (z.B. Posphat, Huminsäre) überfahren werden. Dazu braucht es einen (kleinen) Säureüberschuss, aber der kommt bei einem echten Säuresturz schon zuverlässig. Man muss anmerken, dass unterhalb von pH 6 eh kaum noch Hydrogenkarbonat vorhanden ist.
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Alt 07.07.2016, 14:50   #20
Hydrochemiker
 
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Hallo,

es entsteht nirgendwo Säure im Stickstoffkreislauf! (Das ist eigentlich gelogen, weil Ammonium eine Säure ist, aber eine sehr sehr schwache).

Ich beziehe mich auf das Werk "Einführung in die Limnologie" von Prof. Dr. Heinz Brendelberger und Dr. Jürgen Schwoerbel.
Prof. Dr. Ulrich Sommer beschreibt den Stickstoffkreislauf in seinem Lehrbuch "Biologische Meereskunde" ebenfalls so.

Krause hat auf Seite 65 folgende Reaktionsgleichung aufgestellt:

NH3 + 2O2 --> H+ + NO3- + H2O

Das ist die Summengleichung. Daraus den Schluss zu ziehen, dass Salpetersäure entsteht, ist falsch.

Wir benötigen die Teilschritte:

Der erste Schritt der Nitrifikation:

2NH4+ + 3O2 --> 2NO2- + 2H2O + 4H+

Diese 4 H+ binden sich nicht an Nitrit, denn dieses wird von Nitrobactern sofort weiter verwertet.
Es entstehen Oxonium-Ionen: H3O+
Freie H+ Ionen gibt es im Wasser nicht. Es gibt nur Oxonium Ionen (H3O+).

Letztendlich entstehen also H3O+ und diese können einen Säuresturz verursachen.

"Weil etwas dagegen steht was den pH wieder stabilisiert und das ist die Denitrifikation. Bei der läuft es nämlich umgekehrt und Hydrogenkarbonat wird gebildet."

Nicht in jedem Aquarium kann die Denitrifikation stattfinden. Dafür sind anaerobe Milieus nötig, die höchstens im verdichteten Sandboden auftreten können.
Zudem entsteht bei der Denitrifikation kein Hydrogencarbonat.

Gruß Marc

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Stichworte
biogene, entkalkung, säuresturz

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