07.07.2016, 16:13 | #21 | |
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zum anderen ist das anaerobe Milieu in den Flocken gegeben. Stichwort "Simultane Denitrifikation". Gäbe es die nicht, würde in jedem Auqarium über die Zeit das NO3 gegen Unendlich streben (ohne WW). Passiert auch nicht. Er nähert sich asymptotisch einem endlichen Wert und bleibt dort quasistabil. |
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07.07.2016, 16:15 | #22 | |
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Zitat:
zum anderen ist das anaerobe Milieu in den Tiefen der Flocken gegeben. Stichwort "Simultane Denitrifikation". Gäbe es die nicht, würde in jedem Auqarium über die Zeit das NO3 gegen Unendlich streben (ohne WW). Passiert auch nicht. Er nähert sich asymptotisch einem endlichen Wert und bleibt dort quasistabil. |
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07.07.2016, 16:34 | #23 |
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Hallo,
dann erstelle doch bitte einige Reaktionsgleichungen der Denitrifikation, wo zu sehen ist, dass Hydrogencarbonat ein Produkt ist. Eine Quelle wäre auch super. Der Teilwasserechsel ist deswegen ja auch so wichtig. Als Altwasseraquarianer kann ich dir sagen, dass genau das ein Problem ist. Die Karbonathärte sinkt immer weiter und der pH Wert sinkt ebenfalls. Gruß Marc |
07.07.2016, 17:22 | #24 |
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Um meine Frage mal selbst zu beantworten:
Bei der Denitrifikationen werden Wasserstoffatome gebraucht, damit ein Sauerstoffmolekül abgespalten werden kann. NO3- + 2H2O + 2CO2 --> NO2- + 2HCO3- + H2O Pardon! Da habe ich wohl zu einseitig gedacht. Dennoch bleibt die Frage, ob die Denitrifikation in Aquarien wirklich möglich ist. Wenn man mehrere Wochen keinen Wasserwechsel durchgeführt hat, dann kommt ja eben ein erhöhter Nitratgehalt zustande. Deswegen führt man den Wasserwechsel ja auch unter anderem durch. |
07.07.2016, 19:02 | #25 |
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Hallo ihr beiden,
dann stimmt das also nicht wirklich, was meine beiden beispielhaften Quellen aussagen - einschließlich Krause, der falsch liegt. salpetrige Säure = H NO2 Salpetersäure = H NO3 Es sind also diese Oxonium-Ionen (H3O+), die einen Säuresturz verursachen. Und das ist also keine Säure? Sorry, Frage von einem chemisch Unwissenden. Warum heißt das Ganze dann Säuresturz? Grüße, Gerd |
07.07.2016, 19:17 | #26 |
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Hallo Gerd,
H3O+ ist die Säure schlecht hin Der pH Wert gibt an wie viele H+ vorhanden sind. Es sind aber keine einzelnen H+ vorhanden. Diese reagieren mit Wasser H2O + H+ --> H3O+ Salpetersäure würde auch H3O+ herstellen. HNO3 + H2O --> NO3- + H3O+ Es kann durch die Nitrifikation also durchaus zu einem Säuresturz kommen. Die Säure ist hierbei H3O+ Dadurch, dass du fast keine Hydrogencarbonat-Ionen hast (weil KH fast 0), konnten diese H3O+ nicht gepuffert werden. Hydrogencarbonat hätte nämlich folgendes gemacht: HCO3- + H3O+ --> H2CO3 Kohlensäure (H2CO3) ist eine instabile molekulare Verbindung und dissoziiert deswegen. H2CO3 --> H2O + CO2 Das konnte bei dir nicht passieren, deswegen wurden H3O+ gebildet, deren Konzentration durch den pH Wert angegeben wird (negativer dekadischer Logarithmus). Dein pH konnte deswegen vermutlich so rapide sinken. Die anderen Puffersysteme (Phosphatpuffer) haben nämlich nicht so einen großen Anteil an dieser Geschichte. Voraussetzung für dieses Geschehnis ist allerdings, dass viel organisches Material vorhanden ist, was nitrifiziert wird. Der hohe Nitratwert ist also ein Indiz dafür, dass auch viel H3O+ durch die Nitrifikation gebildet wurde, wodurch letztlich der pH Wert sank. |
07.07.2016, 23:08 | #27 | |
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07.07.2016, 23:29 | #28 |
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Hallo,
ich wechsel kein Wasser, ich fülle nur mit destilliertem Wasser auf, wenn zu viel verdunstet ist. Nitrat wird eben von den Pflanzen (auch von Algen in unbepflanzten Becken) aufgenommen, weshalb es nicht stetig steigt, sondern irgendwann stagniert. Die Denitrifikation müsste schon in einem großem Ausmaß geschehen, damit so viele Hydrogencarbonat-Ionen gebildet werden. Wo also soll sie statt finden, außer im Bodengrund? |
08.07.2016, 08:04 | #29 | |
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und bei mir steigt das Nitrat sogar ohne Pflanzen nur bis zu einem endlichem Wert an. Das heißt, es gibt eine Denitrifikation. Die wurde von Gerd Kassebeer und auch anderen in den tiefen des Biofilmes und den Mulmflocken verortet. Das macht man sich ja auch in Kläranalagen zunutze. Denn: Wenn gefüttert und damit etwas mineralisierbares eingebracht wird, entsteht unausweichlich Nitrat. Kann gar nicht anders sein. Die zwingende Folge müsste ein kontinuierlicher Anstieg des Nitrat sein. Auch das kann nicht anders sein. Wenn der nicht eintritt (auch ohne Pflanzen nicht), gibt es eine parallel ablaufende Nitratzehrung, eine Denitrifikation. Das die voll im Bodengrund liegt ist eher unwahrscheinlich, weil Diffusion extrem langsam abläuft. Auch ist das Anstreben eines endlichen Wertes auch in Aquarien ohne nennenswerten Bodengrund zu beobachten. Es ist wohl doch eher der komplette Biofilm auf allen Oberflächen. Mit der unstreitig vorhandenen Nitrifikation erfolgt zwangsläufig ein Abfall des pH, wenn nichts dagegen hielte. Allerdings nur zu einem endlichen Wert, jedoch nicht darunter. Das passt zu der asymptotischen Entwicklung des NO3 (Anstreben eines endlichen Wertes, zB. 20, 50 oder 70 mg NO3/ltr oder wo auch immer). Das heißt, wenn der pH nicht weiter fällt obwohl nitrifiziert wird, muss etwas da sein was den pH stabilisiert und zwar kontinuierlich. Ja, ich weiß auch, dass es noch weitere Puffersysteme gibt. Es muss nicht zwangsläufig alles über Hydrogencarbonat laufen. Und wenn man mal einen Säuresturz messtechnisch begleitet hat sieht man sehr schön, dass sich pH, Nitrat und Leitfähigkeit kongruent zueinander entwickeln. so am Rande: Es ist zwar ein interessantes Thema, bis zu einem gewissen Punkt, für die praktische Aquaristik aber völlig unbedeutend. Man kann wunderbar Aquaristik betreiben auch ohne die Eigenschaften der Nitrifikation zu kennen. Nicht das jemand versehentlich denkt das hier sei wichtig und er müsse "lernen". Lernt lieber eure Fische kennen, chemische Formeln nützen denen gar nichts. |
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11.07.2016, 07:32 | #30 | |
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Danke für eure Antworten.
Wieder was erfahren von den Experten. Zitat:
Will ja schließlich kein Nerd bleiben Grüße, Gerd |
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Stichworte |
biogene, entkalkung, säuresturz |
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