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Alt 22.12.2016, 22:06   #51
Otocinclus2
 
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Zitat:
Zitat von NebelGeîst Beitrag anzeigen
Verwendet man Ionentauscher wie Zeolithe, bergen die auch die Gefahr, gebundene Kationen wieder abzugeben, z.B. während einer Salzbehandlung, wenn ein Überschuss an Na+ im Wasser gelöst ist und dieses andere Kationen aus den Kanälen im Zeolithgitter verdrängt. EasyLife flüssiges Filtermedium ist bspw ein Kandidat, denn der Zeolithstaub setzt sich in den Boden und bleibt, wenn nicht immer gründlich abgesaugt wird, eben auch dort. Das ist auch problematisch bei Medikamenten, wenn der Wirkstoff als Kation vorliegt.
Stimmt!
Das Allheilmittel für den Dauereinsatz, als das Zeolith von vielen (natürlich vor allem von den Händlern ) angepriesen wird, ist es nicht. Das gilt vor allem für die flüssigen Varianten wie EasyLife und vergleichbare Produkte anderer Hersteller, wie z.B. Clynol von JBL.

Ich habe bei JBL einmal angefragt, ob Clynol nicht auch Probleme bereiten kann. Ich kopiere meine Frage (unten) und die Antwort von JBL (oben) mal hier rein:


"JBL Referenznummer: 21319-42726 Sehr geehrter Herr , vielen Dank für Ihre Nachricht. Clynol lagert sich nach der Anwendung über dem Bodengrund ab und im Filter. Beim nächsten Wasserwechsel bzw. der Filterreinigung werden somit die ausgefällten Stoffe entnommen. Da bei einer Medikamentengabe in den Anleitungen häufig Wasserwechsel vorgenommen werden und auch die Dosierung nicht zusammen mit Clynol erfolgen sollte, können sich keine Probleme ergeben. Ihre Beschreibung mit dem Salz ist insofern richtig, sodass Teilchen rückgelöst werden könnten. Allerdings handelt es sich hierbei NICHT um gefährliche Stoffe. Derartige Entfernung wird mittels Aktivkohle vollzogen. Daher können keine Kreuzprobleme auftreten. Ein Verschleiß von Bauteilen ist nicht zu erwarten, da dies erst bei einer "Sandstrahlung" eintritt. Da diese Teile "lose" im Wasser zirkulieren, haben sie keinen negativen Effekt auf Rotoren oder andere empfindliche Bauteile.
----------------------------------------------------------------
Guten Tag! Meine Frage ergibt sich grundsätzlich schon aus dem Thema, nämlich ob Clynol unerwünschte Nebenwirkungen haben kann. Konkret: ich vermute, dass die mneralischen Bestandteile in Clynol im Wesentlichen aus Zeolith bestehen. Nun ist ja bekannt, dass sich Zeolith durch Kochsalzbäder "regenerieren" lässt, sprich die zuvor gebundenen Stoffe wieder freigibt. Wenn ich in einem Becken, in dem ich zuvor Clynol verwendet habe, zur Krankheitsbekämpfung Salz oder salzhaltige Medikamente einsetze, passiert da nicht das gleiche - also die zuvor von Clynol gebundenen Stoffe werden wieder freigesetzt? Zudem: Können die feinstvermahlenen Mineralbestandteile auf bewegliche Teile wie z.B. die Achsen von Filterimpellern gewissermaßen wie Schmiergelpapier wirken und einen vorzeitigen Verschleiß herbeiführen? Gibt es da schon Erfahrungswerte?"



Mit der Antwort von JBL bin ich nicht wirklich zufrieden. Ich bin mir sicher, dass sich die mikrofeinen Partikel von Clynol nicht nur oberflächlich auf dem Bodengrund ablagern, sondern auch in den Bodengrund eindringen. Abgesehen davon, dass man z.B. in dicht bepflanzten Becken den Boden ohnehin nicht flächendeckend absaugen kann, bekommt man Clynol (oder eben EasyLife) meines Erachtens nie ganz wieder aus einem eingerichteten Becken raus. Mit den dann möglichen Nebenfolgen!

Und dass das feinstvermahlene Zeolith (ist ja auch nicht gerade eines der weichsten Gesteine) tatsächlich nicht zu mehr Verschleiß an beweglichen Bauteilen von Filtern führt - nun ja, da hat mich die Antwort auch nicht wirklich beruhigt.

Zitat:
Zitat von Heikow Beitrag anzeigen
Das kann man gar nicht oft genug betonen. Zeolith ist ja bereits in aller Munde(Aquarium), ohne dass sich groß Gedanken darum gemacht wird. Sicherlich ein durchaus brauchbares Absorbermedium, aber meines Erachtens nach nichts für den Dauereinsatz zB in nem Außenfilter.
Sehe ich genau so.
Es ist ein hervorragendes Filtermaterial zum temporären Einsatz für spezielle Aufgaben. Aber eben auch nur in der "festen" Form im Filter. Da kann es wirklich gute Ergebnisse bringen. Und sobld es die Aufgabe erfüllt hat - raus aus dem Filter!
Auf diese Weise kann man sich die hervorragenden Eigenschaften von Zeolith zunutze machen und gleichzeitig den potenziellen Nachteilen aus dem Weg gehen.


Gruß
Otocinclus2
Otocinclus2 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.12.2016, 01:50   #52
Otocinclus2
 
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Nachtragend, wie ich bin...

Die Wirkungsweise von Zeolith hat Petra Olbort in einem Artilel im OAM 11/2010 recht anschaulich beschrieben, einschließlich der Regenerierung durch Salzlösung und Erhitzen im Backofen.

Ist hier nachzulesen:
http://www.oammagazin.de/index.php/c...-2010?Itemid=0

In einem Punkt ist mir derArtikel aber etwas zu unkritisch geraten, nämlich hinsichtlich der potenziellen Nebenwirkungen. Durch Zugabe von Salz in das Becken zur Krankeitsbekämpfung oder Verwendung salzhaltiger Medikamente kann es zur "unbeabsichtigten" Regenerieung und damit zur Freigabe zuvor gebundener Stoffe kommen.

Es darf nicht übersehen werden, dass Zeolith sich nicht wie andere Substrate für Bakterien/Biofilme rein passiv verhält; es ist vielmehr je nach Veränderung des Wasserchemismus interaktiv und kann durchaus zuvor gebundene Stoffe wie z.B. Schwermetalle (Kupfer!) auch auf einen Schlag oder zumindest kurzfristig wieder freigeben - mit möglicherweise fatalen (nämlich letalen) Folgen für zumindest empfindlichere Aquarienbewohner, allen voran Garnelen.

Zur Klarstellung: ich selbst habe vor etlichen Jahren Zeolith, als es als "modernes" Filtermedium aufkam und für den Dauereinsatz (vor allem auch zur Algenprophylaxe) probagiert wurde, im Dauereinsatz im Filter gehabt. Das muss keine negativen Folgen haben (außer, dass teurer Flüssigdünger sinnlos verbraten, weil absorbiert wird), kann es aber.

Also nochmals: Zeolith sollte immer mit Bedacht und gezielt eingesetzt werden mit der Option, es jederzeit wieder vollständig aus dem Filterkreislauf entfernen zu können. Und das ist bei der "flüssigen Form" von Zeolith wie bei EasyLife, Clynol oder andere kaum möglich, sondern nur bei Verwendung der "festen" Form.


Gruß
Otocinclus2


Gruß
Otocinclus2

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Alt 26.12.2016, 14:45   #53
jope06
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Hallo,

Zitat:
In einem Punkt ist mir derArtikel aber etwas zu unkritisch geraten, nämlich hinsichtlich der potenziellen Nebenwirkungen. Durch Zugabe von Salz in das Becken zur Krankeitsbekämpfung oder Verwendung salzhaltiger Medikamente kann es zur "unbeabsichtigten" Regenerieung und damit zur Freigabe zuvor gebundener Stoffe kommen.
Wenn bereits die Zugabe solch geringer Salzkonzentrationen zu einer "unbeabsichtigten" Regenierung führen würden, dann würde das dem Prinzip der Adsorption widersprechen und der Adsorber ungeeignet sein.

gruß jo
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Alt 26.12.2016, 18:07   #54
NebelGeîst
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Zeolithe sind Ionentauscher, keine Adsorber. Die Zeolithe sind eine umfangreiche Minerallgruppe und die einzelnen Vertreter sowie deren Mischkristalle haben etwas unterschiedliche Präferenzen, welche Kationen sie gerne in ihren Hohlräumen hätten. Welche eigenlagert werden, ist aber nicht nur davon abhängig, sondern auch von vorhandenen Kationen und deren Verhältnissen zueinander.
Klar, je höher die verwendete Menge Salz, desto eher/mehr wird das Zeolith Natrium einlagern und andere Kationen wieder ans Wasser abgeben.
Der Ionentauscher in der Spülmaschine verbraucht andersrum aber im Normalfall auch keine 20kg Salz im Jahr, auch bei häufiger Benutzung.

Danke: (1)
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Alt 26.12.2016, 21:32   #55
jope06
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Hi,

Zitat:
Zeolithe sind Ionentauscher, keine Adsorber.
Der Ionentauscher in der Spülmaschine verbraucht andersrum aber im Normalfall auch keine 20kg Salz im Jahr, auch bei häufiger Benutzung.
Es gibt auch Chemsorbtion, aber da brauchen wir keinen Kleinkrieg drumführen. Wenn schon getauscht wird - wogegen wird denn getauscht - H+ oder Na+? Spätestens wenn regeniert wurde, dann ist das bisschen NaCl was durch dieses oder jenes zusätzlich eingebracht wird nur für die Kinetik interessant.
Na ja wieviel Kubikmeter Wasser braucht denn deine Spülmaschine im Jahr. 100 oder 200Kubikmeter?

gruß jo
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