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Alt 09.09.2002, 12:45  
Ralf Rombach
Gast
 
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Hallo Marion,

ich antworte mal vor Gerd.

> wie schön, es gibt wieder einen Filterlos-Threat. Es gibt da
> nämlich immer noch einen Punkt, der mir einfach nicht aus dem
> Kopf gehen will und der mich seit einigen Tagen beschäftigt.

Naja, wir tasten uns da so langsam ran. Gerd wird mit seinem eher stark belasteten Becken und seiner Meßmethodik einige grundsätzliche Sachen klären können - vielleicht.


Ich nehme derzeit den ersten Diffusionsfilter im AQ Verein in Betrieb. Heute abend werden die Matten in den Filter eingesetzt, das Becken wurde heute morgen mit kräftig Mulm aus meinem Altum Becken bestückt. Nitrit heute morgen bei 0,15 mg/l, was mich wundert, denn das Becken ist bis auf Sandboden und Steine bisher vollkommen leer gewesen und läuft seit Freitag abend.


> Wenn Ihr auf Filterlos umsteigt, setzt Ihr ja hauptsächlich auf die
> nährstoffzehrende Wirkung der Pflanzen

Ne, so nicht mehr ganz, das war mein erster Denkansatz, als ich immer von Trimmung sprach. Es ist tatsächlich eine Mischfunktion zwischen Ammoniumzehrung durch die Pflanzen und Nitrifikation durch die Bakterien in Biofilmen im Becken.


> und geht davon aus,
> dass sich die Mikroorganismen an anderen Plätzen, vorwiegend
> im Bodengrund ansiedeln werden. Soweit habe ich das doch
> richtig verstanden, oder?

Das ist so nicht mehr richtig. Wir sind uns weitgehend einig nach Olaf Diffusionsversuchen, daß die Nitrifikation im Boden, vor allem Sandboden bei Betrachtung der Gesamtbelastung und des gesamten Stoffumsatzes im AQ vernachlässigbar ist.


> Ein weiterer Fakt ist doch, wenn ich den Bodengrund
> austausche, muß ich doch mit einem Nitritpeak rechnen, der dann
> umso größer wird, wenn ich gleichzeitig den Filter sauber mache.
> Oder sehe ich das falsch?

Kommt auf den Boden an: Sand oder Kies und die Art und Menge der Durchströmung.

Im Prinzip sind drei Faktoren zu berücksichtigen, die erstmal unabhängig sind:

a) Boden (ob Sand oder Kies inkl. Durchströmung)
b) Filter (ob eingefahren oder nicht, d.h. bioaktiver Mulm)
c) Deko und Pflanzen und Scheiben mit Biofilmen.

Alle drei spielen eine Rolle, die je nach AQ unterschiedlich gewichtet werden. Tauscht man einen der Faktoren aus, passiert gar nichts, bei zweien kommt es schon zu einem messbaren, wenn auch meist kleinen Nitritpeak. Bei dreien ist das eine Neueinrichtung.


> Denn wenn es zum Nitritpeak kommt, nur weil ich den
> Bodengrund austausche, ist doch damit die Filterwirkung
> nachgewiesen worden und definitiv vorhanden, oder?

Aber es wird wohl kaum zu einem Peak kommen, so zumindest war es bei mir bei Umstellung auf Sand von Kies (Filter lief an anderem Becken derzeit weiter, Pflanzen und Deko wurden ohne reinigung wiederverwendet).


> Viele, viele Fragen….Aber das ist es, was mir in den letzten
> Tagen sehr viel Kopfzerbrechen bereitet hat.

Och Marion, ich habe den halben August (Urlaubszeiot) fast nur im Forum gehangen und mit Gerd und Olaf und anderen gestritten anstatt ins Freibad zu gehen und mich in die Sonne zu legen. Hat sich aber gelohnt. Dem Verständnis sind wir ein Stück näher gekommen.