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Alt 26.02.2014, 00:15  
NebelGeîst
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Entweder hast du doch nicht soviel gelesen, wie du vorgibst, oder schlicht nicht verstanden.

Fangen wir mal mit dem 'noch was aus dem netz' an, nebst der Quelle dazu.

Zitat:
Der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands hat Goldfischgläser auf die Negativliste von Produkten gesetzt, bei denen Zweifel an der Konformität zu § 2 Tierschutzgesetz bestehen.[3] Die Haltung von Fischen in einem solchen Glas wurde als Tierquälerei eingestuft. Dies hat verschiedene Gründe:
  • Mit einem durchschnittlichen Volumen von zwölf Litern grenzt die Größe des Gefässes die Bewegungsfreiheit der Fische extrem ein. Zudem ist nur ein geringer Besatz möglich, was zur Vereinsamung des in der Regel geselligen Fisches führt. Als Mindestvolumen für ein Aquarium zur dauerhaften Haltung ausgewachsener Fische sind in Deutschland 54 Liter (60×30×30 cm) anzusehen[4], da ein erhöhtes Wasservolumen eine stabilere Wasserqualität garantiert. Ausgenommen von der Vorschrift sind dabei die nicht dauerhafte Haltung zum Beispiel für Zucht, Fischbörsen oder im Handel und besonders kleine Fischarten.
  • Aufgrund der geringen Bodenfläche ist es kaum möglich, Verstecke aus Pflanzen, Steinen oder Ähnlichem für den Fisch zu schaffen. Dies führt bei dem Tier zu Stress, da es weder Schutz suchen noch ein Territorium wiedererkennen kann. Dies ist besonders bei Kampffischen und anderen territorialen Fischen für eine artgerechte Haltung vonnöten.
  • Die Wasseroberfläche ist aufgrund der Kugelform im Verhältnis zur Wassermenge recht klein, was zu einem geringen Gasaustausch führt. Außerdem ist das Halten von Pflanzen in einem Goldfischglas aufgrund von Platz- und Grundmangel sowie ungenügender Beleuchtung nicht in einem solchen Maße möglich, als dass es zu einer ausreichenden Stickstoffumwandlung (siehe auch: Aquarium) kommen könnte. Es gelangt nur sehr wenig Sauerstoff ins Wasser, sodass der Fisch zu ersticken droht.
  • In Ermangelung eines Aquariumfilters muss das Wasser täglich ausgetauscht werden, was wiederum Stress für den Fisch bedeutet.
  • Durch die Krümmung des Glases sieht der Fisch in jeder Richtung ein verzerrtes Spiegelbild seiner selbst. Außerdem werden sämtliche Bewegungen des Fisches von den gekrümmten Wänden zurückgeworfen. Der Fisch kann diese mit seinem Seitenlinienorgan wahrnehmen und erhält den Eindruck, als wäre ständig um ihn herum sehr viel Bewegung, was den Fisch zusätzlich belastet.
  • Aufgrund der geringen Wassermenge und in Ermangelung einer technischen Temperaturkontrolle ist der Fisch starken Temperaturschwankungen unterworfen, ein weiterer Stressfaktor, was für das Tier tödlich enden kann.
  • Da ein Goldfischglas im Gegensatz zum Aquarium nach oben hin offen ist, gelangen vermehrt Keime und Bakterien ins Wasser. Aufgrund des unvollständigen Biosystems kommt es nicht zu einem ausreichenden Abbau von Schadstoffen und Ausscheidungen. Der Fisch hat durch die zahlreichen Belastungsfaktoren meist ein geschwächtes Immunsystem und ist daher sehr anfällig für Bakterien und Krankheiten.
All das führt zu einem verfrühten und qualvollen Tod des Fisches. Trotzdem ist die Haltung in einem solchen Behältnis nur selten direkt verboten, wie zum Beispiel in Rom
http://de.wikipedia.org/wiki/Goldfischglas#Tierschutz

Punkt 1: Hier wird mit einem durchschnittlichem Volumen von 12l argumentiert. Ist das hier gegeben? Nö.
Als das zum ersten mal im Thread aufkam, gings um einen Kampffisch, daher war das Argument der Vereinsamung nichtig. Mit den Diamantregenbogenfischen kenn ich mich wenig aus, ob die Stückzahl hier höher sein sollte, als gegeben ist und das Volumen zu gering ist, kann ich nicht sagen.

Punkt 2: Pflanzen und Verstecke wurden augescheinlich realisiert, aber immerhin ist das Volumen ja auch doppelt so groß, wie veranschlagt wurde. Der Punkt ist also nicht anwendbar.

Punkt 3: Die Wasseroberfläche ist nicht so klein, wie bei einem voll gefüllten 12l Goldfischglas. Ein Filter ist integriert, die Stickstoffumwandlung ebenso gewährleistet, wie der Gasaustausch. Damit ist das nächste aufgeführte Argument, warum Goldfischgläser Tierquälerei sind, nicht anwendbar. Eine Beleuchtung ist ebenfalls integriert.

Punkt 4: Sie Punkt 3
(Zusatz: Es geht ohnehin auch filterlos, ohne das täglich Wasser ausgetauscht werden müsste)

Punkt 5: Hier wird keinerlei Quelle genannt und es konnte auch keinerlei Quelle gefunden werden, auch von denen, die eine Haltung in einem kugelförmigen Gefäß eher ablehnen (wozu ich selbst auch immer noch zähle), konnte nichts genannt werden. Bisher hat niemand eine haltbare, wissenschaftliche Quelle nachreichen können. Meiner Vermutung nach ist das der Fall, weil es schlicht keine gibt. Es ist eine bloße, unbewiesene Behauptung, und wäre sie wahr, würde man das den Fischen deutlich anmerken, denn würde die gekrümmte Oberfläche den Fischen vorgaukeln, es wäre ständig starke Bewegung um sie herum, wäre der Stress sichtbar (vor allem bei einem Kampffisch). Ich erdreiste mich, das Argument als nichtig abzutun.

Punkt 6: ist Humug, auch ein 12l Becken lässt sich mit Heizer ausstatten und die Temperatur konstant halten. Ob das Becken jetzt kugelförmig ist oder kubisch oder quaderförmig. Dass diese in einem Goldfischglas annodazumal nicht verwendet wurde, ist kein Argument gegen die Form an sich, nichtmal wenn man von den veranschlagten 12l ausginge.

Punkt 7: ist Humbug. Es gibt auch Standardbecken, die oben offen sind. Fischpathogene Keime fliegen nicht durch die Luft und landen auf der Wasseroberfläche um dann die armen, ungeschützten Fische krank zu machen. Aber selbst wenn das Argument nicht eh schwachsinnig wäre, käme es nicht zur Anwendung, da das Becken über eine Abdeckung verfügt.

Wir halten also fest: Keins der Argumente, nicht ein einziges, überhaupt nichts, nada, niete, rein garkeins hält einer auch nur oberflächlichen Betrachtung stand. Manche sind gar so hahnebüchern, die könnten glatt von Peta sein.
Du bist nicht erst seit gestern in der Aquaristik. Soll ich dir wirklich abkaufen, dass dir nicht selbst klar ist, wieviel Schwachsinn in dieser Aufzählung zu finden ist? Dafür hast du bisher zu sehr den Eindruck gemacht, als verstündest du was von Aquaristik, als das ich dir das glauben würde

Ich hab die aktuelle Fassung überflogen und wenn dort irgend etwas signifikant neues stehen sollte, das das vorliegende Problem tangiert, muss ichs übersehen haben.
Es wird aber gefordert, sich auf den aktuellen Stand der Wissenschaft zu stützen, um Leid zu ersparen. Fakt ist, es wurde noch kein wissenschaftlicher Beleg geliefert, der die Haltung in Kugelform als quälerisch klarstellt. Gäbe es einen haltbaren Beleg und würde dieser hier auftauchen (oder mir sonst wie unter die Nase kommen), wäre ich der erste, der ihn aufgreift (ich schreibs nun sicher zum dutzendsten mal in diesem Thread, ich finde die Haltung in Kugeln nicht gut. Was allerdings eine reine Gefühlssache ist. Ich kann nicht sagen: es ist falsch. Wenn es dafür keine Indizien, sondern nur Behauptungen gibt.
Und wenn die Behauptungen GEGEN solche Gefäße auch noch derart stümperhaft sind, wie aus zitierter Quelle, muss ich fast annehmen, das mein Gefühl falsch ist, nicht die Haltung in kugelförmigen Gefäßen.
Sachlich fehlt es hier schlicht an Substanz, um zu untermauern, das es schlecht wäre.

Ach, und solange ein Gutachten mir vorschreibt, ich solle Tierquälerei (Betta splendens mindestens als Trie in 54l) betreiben, können sich die Verantwortlichen das ganze Dokument gerne dahin stecken, wo selten die Sonne schein! (in den Keller natürlich, oder was denkt ihr schon wieder? :P )

Geändert von NebelGeîst (26.02.2014 um 00:19 Uhr)
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