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Alt 27.09.2014, 07:30  
Schneckinger
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Hi Miteinander,

@i Kai:

Danke für Deinen Hinweis!

Allerdings enthält der heimische schwarze Holunder in allen seinen Teilen durchaus beachtliche Mengen an Giftstoffen.

-In Blättern und Blüten, der (frischen) Rinde sowie Früchten:
Sambunigrin, das auch beim Menschen zu heftigem Erbrechen führen kann.
-In den (besonders den unreifen) Früchten zusätzlich die Chlorogensäure. Auch diese führt beim Menschen zu Übelkeit und Brechdurchfall.

Allerdings sind alle Giftstoffe des schwarzen Holunders gut wasserlöslich. Das heisst, wenn das Holz über längere Zeit Regen und Sonne ausgesetzt war und dadurch "ausgewittert" ist (wie im Eingangspost beschrieben), sind alle relevanten Giftstoffe ausgewaschen.

Ganz nebenbei sind diese Giftstoffe auch nicht hitzebeständig. Omas Holundermarmelade/Gelee darf also bedenkenlos weiter genossen werden.

In der Praxis relevanter bei der Verwendung von (auch abgelagertem) Holunder im Aquarium ist das -zentral in den Ästen und Zweigen gelegene- sehr weiche Mark. Dieses zersetzt sich im Wasser sehr schnell. Das kann dann durch Abbauvorgänge zu Wasserbelastungen führen. Auch ist das Holz insgesamt sehr weich und unbeständig.

Allerdings können geduldige Bastler aus Holunderästen sehr schöne Welsröhren basteln. Einfach das Mark komlett herauspulen. Viele raspelnde Welse nehmen diese Höhlen gerade wegen ihres weichen Holzes sehr gern an. Allerdings haben sie dann meist spätestens nach einem Jahr die schönen Höhlen niedergeraspelt ;-)

Insgesamt ist die Warnung vor Verwendung von Holz heimischer STRÄUCHER im Aquarium durchaus berechtigt, da es unter diesen einige, z.T. duraus potente, Giftpflanzen gibt. Darum habe ich ja im Eingangspost auch ausdrücklich darauf hingewiesen, das ich im Allgemeinen nur die Verwendung heimischer LaubBÄUME empfehle und vor den STRÄUCHERN ausdrücklich gewarnt.

@Ruth:

An "Korkenziehern" kenne ich bei uns nur den Haselstrauch und die Weide. Beide sind sehr gut für das Aquarium geeignet. Allerdings würde ich die Äste/Wurzeln, die fürs Aquarium vorgesehen sind erst gar nicht groß unter dem Carport trocknen, sondern gleich von Anfang an Wind und Wetter aussetzen.

Bei Haselnußholz hatte ich in der Vergangenheit häufiger kräftige (aber harmlose) Bakterienrasen. Die verschwanden aber immer nach relativ kurzer Zeit.
Weide gehört zu den wenigen Hölzern, die ich sogar ganz frisch im Aquarium verwende.Bei der Weide gibt es ein anderes "Problem". Wenn sie nicht sehr lange abgelagert ist, treibt sie -auch nach erstaunlich langer Zeit- wieder aus, wenn sie ins Wasser kommt. Kann aber durchaus sehr reizvoll wirken ;-)

Tschüß und ein schönes Wochenende,
Schneckinger

Danke: (1)

Geändert von Schneckinger (27.09.2014 um 07:40 Uhr)
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