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Alt 29.11.2015, 20:49  
Öhrchen
 
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Hallo,
der Gedanke dahinter leuchtet ein, und ich bin prinzipiell auch für Quarantäne.
In der Garnelenhaltung ist es ein ähnliches Problem, mischt man Tiere unterschiedlicher Herkunft, kommt es nicht selten zu Verlusten bei den Wirbellosen, vor allem dann, wenn neue Tiere in ein länger bestehenden Bestand kommen. Da wird das mit der Quarantäne/Keimanpassung auch durchgeführt, ist bei den kleinen Krustentieren auch nicht so schwierig.

Bei Fischen steht und fällt es in meinen Augen mit der Praktikabilität: Es muß ein ausreichend großer Quarantänebehälter vorhanden sein (und das kann, je nach Art, schon groß sein, auch als Übergangsbehälter).Und ein Platz/Stellort, denn man muß die Tiere ja auch vernünftig beurteilen können. Daran wird es schon oft scheitern.

Und dann sehe ich noch ein Problem mit Einzelfischen. Ich nehme mal das Beispiel Schmetterlingsbuntbarsch, weil ich es selber so erlebt habe. Mein SBB Männchen aus einer Paar-Haltung war gestorben. Das Weibchen drehte völlig ab, schwamm nur noch in der Ecke hoch und runter, hatte einfach Stress. Ein neues Männchen mußte her - hätte ich das jetzt 7 Wochen einzeln in einem Quarantänebecken halten sollen? Wäre für beide Stress gewesen. Zumal diese Art ohnehin mit ca 2 Jahren kurzlebig ist, schade, wenn man sie davon fast zwei Monate lang nicht unter Aquarienbedingungen beobachten kann.

Ich sage nicht, daß es im Sinne der Keimanpassung nicht besser gewesen wäre, die Quarantäne durchzuführen. Im Gegenteil, der weitere Verlauf - inzwischen ist das Weibchen gestorben - könnte die These mit der Keimbelastung unterstützen.
Ich habe versucht, die "Keimvermischung" gering zu halten, indem ich alle Fische vom selben Händler geholt habe, vorher im AQ großen WW, Seemandelblätter/Erlenzapfen usw. Aber in diesem speziellen Fall neige ich trotzdem dazu, es mit nur kurzer, Quarantäne zu machen, weil der Stress der Einzelhaltung aus meiner Sicht eine ähnliche Gefahr darstellt. Patt-Situation?

Und das ist auch noch ein Punkt, an dem ich unsicher bin:Stress ist bekanntermaßen auch ein Auslöser für den Ausbruch von Krankheiten bei Fischen. So ein Quarantänebehälter mit spartanischer Einrichtung und täglichen Wasserwechseln verursacht doch mehr Stress, als wenn die Fische in ein Becken kommen, dessen Einrichtung und Größe auf die Art ausgerichtet sind. Dazu kommt ein nochmalige fangen zum Umsetzen aus der Quarantäne ins Ziel AQ. Ist das zu vernachässigen?
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