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Alt 01.02.2017, 13:12  
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Hallo,

ich melde mich auch mal zu diesem Thema, weil ich mich immer wieder wundere, mit welchem Aufwand und "Drehen an tausend Schrauben" ein "Algenproblem" angegangen wird

Wenn man kein Aquascaping betreiben will, ist ein normal bepflanztes Becken ohne Algen keine große Kunst. Sehr oft gilt "weniger ist mehr". Natürlich gibt es keine allgemeine Regel "Mach genau das, dann passiert das", denn jedes Becken ist in seiner Kombination aus Größe, Bepflanzung, Bodengrund, Besatz, Licht, Ausgangswasser etc. absolut individuell.

Ich habe mir den Thread ganz durchgelesen und bin nicht so ganz schlau daraus geworden, wie lange das Becken schon läuft (ist 8 Monate richtig?). Nach dem Fragenkatalog hast Du kurz vor dem Auftreten des Algenproblems exakt drei Dinge geändert:

- T5 Röhre gegen eine mit anderem Farbspektrum ausgetauscht
- CO² Anlage in Betrieb genommen
- Echinodorus gepflanzt

Wenn Du vor den Änderungen kein Algenproblem hattest, wovon ich ausgehe weil Du nichts davon schreibst, dann ist logischerweise eine oder mehrere der vorgenommenen Änderungen verantwortlich für das auftretende Algenwachstum.
Wenn man nicht ganz gezielt und kalkuliert Parameter verändert, dann sollte man möglichst nur eine Sache z.Z ändern und dann erstmal etwas warten. Ändert man mehrere Dinge auf einmal, läßt sich hinterher nicht mehr eingrenzen, welche Änderung oder welche Kombination von Änderungen für einen Zustand verantwortlich zeichnet. Zudem wirken sich veränderte Parameter auch nicht sofort und auch nicht gleich schnell aus.

1. CO2-Anlage:
Warum wurde diese installiert? Was sollte damit erreicht werden?
Eine Pauschalaussage "Mit CO2 wachsen die Planzen besser und die Algen schlechter" ist nicht richtig. Zusätzliches CO2 ist nur dann für das Pflanzenwachstum förderlich wenn die übrigen Parameter (Licht, Nährstoffe) auch in ausreichendem Mass verfügbar sind. Pflanzen wachsen nicht allein durch CO2.

2. Licht:
Die Pauschalaussagen "zuviel Licht kann es nicht geben" und "warme Farbtemperaturen sind besser für das Pflanzenwachstum" sind beide falsch. Für "viel Licht" gilt das gleiche wie für CO2: Pflanzen wachsen nicht allein durch Licht.

Die Farbtemperatur der verwendeten Lichtquelle sagt erstmal gar nichts darüber aus, ob das Farbspektrum für Pflanzenwachstum geeignet ist oder nicht. Pflanzen absorbieren für die Photosynthese hauptsächliche blaues und rotes Licht, grünes Licht wird reflektiert (die Blätter der meisten Pflanzen sind grün).
Es gibt Lichtquellen (egal ob nun Röhre oder LED) mit 8000K, die gut für Pflanzen geeignet sind, weil sich das Spektrum aus viel Blau, sehr wenig Grün und etwas Rot zusammen setzt. 8000K erreicht man aber ebenso durch ein Spektralverteilung aus etwas blau, viel Grün und wenig Rot. Und das ist für Pflanzen nicht so gut zu verwerten.
Auch Begriffe wie "Vollspektrum" sind, was die Förderung des Pflanzenwachstums angeht, für sich allein nicht aussagekräftig. Man kann durchaus Lampen mit einem niedrigen Farbwiedergabe-Index verwenden, die sehr geeignet für den Pflanzenwuchs sind, das Licht sieht halt nicht wie natürliches Tageslicht aus.

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