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Alt 07.12.2017, 13:40  
Öhrchen
 
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Hallo,

ich ergänze gleich mal mit einer etwas exotischeren Schneckenart

Und zwar mit den Tylomelania sp. Yellow Mini, umgangssprachlich meist "Mini-Tylo" genannt, oder "gelbe Zwergperlhuhnschnecke".

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Der Fuß ist unterschiedlich gefärbt, von ganz gelb bis, wie hier, schwarz getigert.

Diese Schnecke stammt von der Insel Sulawesi, und dort aus dem Poso-See. Das Wasser in diesem See ist warm, leicht alkalisch, und eher weich.
Ganz ähnliche Bedingungen herrschen im Matano-See, ebenfalls auf Sulawesi, aus dem die Kardinalsgarnelen/Caridina dennerli stammen. Daher lassen sich die beiden Arten gut in einem "Sulawesibecken" zusammen halten.
Die Minitylos sind nicht zu verwechseln mit den großen Tylomelania wie z.B der orangenen Felsenschnecke (Tylomelania sp. orange). Minitylos bleiben wesentlich kleiner! Auch fressen sie keine Pflanzen an, was man ihren großen Verwandten zum Teil nachsagt. Aufgrund der geringen Endgröße ist auch die Haltung in Nanobecken möglich.

Jetzt nochmal offiziell:
Name: Tylomelania sp. Mini Yellow
Endgröße: 3,5 cm
Wasserwerte: warm! 26° - 30°; pH 7 - 8, GH 7 KH 5 bzw. Leitwert von ca. 250 - 300 µS
Fütterungsansprüche: Algenaufwuchs, überbrühtes oder getrocknetes Gemüse, Garnelenfutter
Pflanzenverträglichkeit: Die Minis gehen allgemein nicht an Pflanzen, bzw können diesen nichts anhaben
Vermehrungsart:
Getrenntgeschlechtlich, lebendgebärend, einzelne Jungtiere. Sie vermehren sich unter geeigneten Bedingungen gut, aber aufgrund der Vermehrungsart so langsam, daß es nicht akut zu einer Überbevölkerung kommen wird. Davon abgesehen sind sie auch gefragt, es ist also kein Problem, überzählige Jungtiere abzugeben.

Noch ein paar Worte aus eigener Haltungserfahrung:
Es sind, obwohl sie sich vermehren, die meisten Minitylos in den Shops Wildfänge. Das bedingt unterschiedliche "Qualitäten", birgt die Gefahr von Parasitenbefall, und schränkt die Verfügbarkeit ein. Meine erste Gruppe Minitylos war insgesamt sehr unfit und starb nach und nach aus. Der zweite Schwung dagegen schneckte von Anfang an lebhaft herum, und sie vermehren sich auch sehr gut. Vom Verhalten her ähneln sie Turmdeckelschnecken, allerdings sind sie nicht so viel im Bodengrund anzutreffen (wühlen aber auch). Auffällig ist eine gewisse Ungeschicklichkeit - sie stürzen relativ oft ab, wenn sie an der Scheibe hochklettern Das Wasser verlassen sie nur ganz selten, wenn es an der Wasserlinie etwas Leckeres zum Abweiden gibt. Sie können also auch in offenen Becken gehalten werden.
Ich halte sie in einem Sulawesibecken, ob sie wie ihre großen Vettern auch in einem weniger spezialisierten Aquarium zurechtkommen würden (passende Temperatur vorausgesehtzt), kann ich leider nicht sagen.

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Hier mal eine ganze Familie bei Scheibe putzen


Geändert von Öhrchen (07.12.2017 um 15:02 Uhr)
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