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Alt 17.12.2017, 01:36  
Sonnentänzerin
 
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Standard Fächergarnelen Haltungsbericht

Hallo


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In der Abteilung Haltungs- und Erfahrungsberichte wollte ich auch schon einen Bericht abtippen.
Allerdings wollte ich erst einige Jahre warten, um wirklich auch nützliche Erfahrungen berichten zu können.
Vor allem eigene, und keine abgepinselten.
Das kann ich auch irgendwann noch machen.

Ein TAGEBUCH hier haben zu dürfen, ist für mich deshalb reizvoll, weil ich ganz aktuell jetzt das ZWEITE Fächergarnelenbecken habe.

Und die aktuellen Berichte woanders überall zusammengewürfelt wären, und vor allem die Fächergarnelen im Gesellschaftsbecken dauernd zwischen anderen Aktualisierungen über dieses Becken untergehen.

Sie haben es verdient, dass sie findbar und extra aufgelistet gelesen werden können.
Denn es gibt nicht wirklich viele Berichte von LANJÄHRIGEN Haltern.

Diese allerdings haben mir anfangs sehr geholfen!

Denn leider liest man viel zu oft nur über Krankheiten, Todesfälle, und vor allem, nach wenigen Beiträgen gar nichts mehr.

Ich werde nichts abschreiben, sondern meine eigenen Erfahrungen mitteilen, berichten, wie ich es genau handhabe.
Was man meiner Meinung nach NICHT tun sollte.
Was gut ankommt bei meinem Fächergarnelentrupp.

Und ich verbessere jedes Jahr mehr ihre Haltungsbedingungen.
Je mehr ich weiß, umso besser.
Deshalb dient dieses Tagebuch auch für mich selbst, zum Nachlesen, Dazulernen und den Versuch, immer besser zu werden.

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Ich halte eine Großgruppe Fächergarnelen, Gabun und Molukken, seit etwas mehr als vier Jahren, mit einem "Ausfall" von EINER Molukkenfächergarnele in vier Jahren

In einem Gesellschaftsaquarium mit 300 Litern.

Immerhin inzwischen schon verbessert: nur noch mit EINER freischwimmenden Fischart zusammen.

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Auf jeden Fall wage ich so langsam, darüber berichten zu können, dass ich offensichtlich in der Lage bin, diese Tiere zu ernähren.

Es gibt keine Krankheiten und keine Probleme.

Und die Faszination hält weiter an.
Das ist ja auch wichtig, da diese Tiere erstens noch Wildfänge sind und zweitens auf alle Fälle über zehn Jahre alt werden.

Diese Tiere brauchen zumindest Beständigkeit, sind sie einem doch ausgeliefert.

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Ich zeige dann auch gerne Bilder, wie ich die Großgruppe im 300 Liter-Becken auf Stein und Wurzel anströme, wie ich sie füttere.
Beginnen möchte ich aber mit etwas anderem.


Es gibt eine zweite Gruppe.
Von 9 Atya Gabunensis. Wenn ihr mögt, könnt ihr ganz aktuell dabei sein, vom Kauf bis zur Eingewöhnung


Ganz bewusst habe ich mich für ein eigenes Becken entschieden.
Ich möchte es mit einem Eingewöhnungsbecken machen, das absichtlich anfangs nicht zu groß ist.

Das ein Artenbecken ist, auch ich komme "schon" so langsam dahinter...

Es soll keinerlei Kontakt der neuen Garnelen zum Altbestand stattfinden.

Vorerst auf jeden Fall. Ich muss die neue Gruppe erst stabil bekommen,
sie könnten Krankheiten übertragen oder selbst zu schwach sein, und vor allem möchte ich, dass sie in ein völlig keimarmes Eingewöhnungsbecken kommen und vollkommene Ruhe haben.

Dann sollen sie in ein größeres Becken, Artenbecken.

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Eingewöhnung- und Quarantänebecken:

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21° C, ich möchte die Fächergarnelen möglichst kühl eingewöhnen, deshalb auch nicht im Sommer.

Gut eingefahrener Filter für mehr als das Doppelte an Liter geeignet, eine weitere Umwälzpumpe und zur Fütterung Puste Nummer Drei

Ja, es wirkt clean. Filtermaterial eingefahren, Kies "eingefahren".
Alles andere, vor allem das Wasser, ist so frisch, dass ich es wohl trinken würde.

Ich bin der Meinung, dass es die Überlebenschancen steigert, wenn neue Gabun in eine konstante, keimarme Umgebung kommen.
In der nichts mehr verändert werden muss. Alles genau überlegt.

Und auf gar keinen Fall bekommen meine Tiere Wasserkontakt mit der bisherigen Gruppe Nummer Eins.
Zu viel habe ich im Netz gelesen über die Folgen von Zusammensetzungen ohne voriger Keimanpassung, ohne Quarantäne.

Nennt mich überpenibel, aber ich habe diese Gruppe Zwei direkt mit der Tüte vom Großhändler abgepasst.
Ich will nicht, dass meine Tiere Kontakt mit Zooladenbecken hatten.

Deshalb verbrachte ich den Tag in diesem Geschäft und passte die Gabuns ab.

Es waren zehn Tiere. Leider war eines davon bereits sehr geschwächt. Ich hatte den restlichen Einkauf bereits im Auto, sodass ich mit der Tüte in der Hand zur Kasse rasen konnte, danach in Thermoverpackung, ab ins Auto und ab nach Haus.

Dort setzte ich die Tiere mit ihrem Transportwasser in ein abgedunkeltes Gefäß und schloss sofort eine Umwälzpumpe an.

Ich ließ mir fünf Stunden Zeit. Jede halbe Stunde gab ich einen Becher mit Wasser aus ihrem vorbereiteten Aquarium mit zu ihnen.

Beim Einsetzen verhielten sich alle Gabuns wie erwartet, nur das geschwächte Tier lag weiter auf der Seite.
Ich setzte es per Hand so an eine gut angeströmte Stelle und dunkelte das Licht ab.

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Der Todeskandidat.
Sehr hell, konnte sich nicht alleine aufrecht halten, gestützt zwischen einem Blatt.
Per Spritze ein Versuch, dem Tier etwas Futter direkt in die Fächer zu geben, vergebens. Keinerlei Versuch der Nahrungsaufnahme.
Am nächsten Morgen war die Garnele tot.

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Drei weitere Tiere sind im kritischen Zustand, alle anderen stehen sehr gut da

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Links NUR zum Umwälzen und dezente Fütterströmung erzeugen.
Filter dabei aus:

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Gelenkter Strahl, natürlich das hässliche Rohr mit meiner geliebten Grünalge umwickelt:

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Ich habe vorher ganz genau überlegt, welche Pumpe zielt wohin, wie sollen die Höhlen stehen.

Aus meiner Erfahrung mit Gruppe Eins im 300er weiß ich von der Eingewöhnung, dass Gabun anfangs Schutz in der Gruppe suchen.
Aber dennoch manche ihren eigenen Platz beanspruchen.
Am liebsten dabei mit Heck in Deckung.
Und anfangs eher nicht direkt in der Hauptströmung sitzen wollen.

Strömungspumpe, Nummer Drei also, geht zur Fütterung noch nicht.
Deshalb auch absichtlich ein Eingewöhnungsbecken.

Die Garnelen müssen jetzt mit Futter eingenebelt werden.
Sie müssen sich erst zurecht finden.

Man brauch eine dezente Strömung zum Anfüttern. Der Filter muss dabei ausgemacht werden können.

Eines der wesentlichen Dinge für Fächergarnelen ist, dass sie nicht leer fächern wollen, sondern über viele Stunden Schwebstoffe im Wasser benötigen -
aber gleichzeitig reines Wasser

Deshalb benötigt man eine Strömungspumpe UND einen möglichst großen Filter.

Und deshalb sind hier noch keine Steine im Becken. Es darf kein Nitrit entstehen, keine Gammelstellen unter für mich schwer zu erreichenden Flusssteinen.


Fächergarnelen sind deshalb nichts für neu gestartete Aquarien!

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Diese Höhlen hatten sich vor vier Jahren schon für die Eingewöhnung der Fächergarnelen von Gruppe Eins bewährt.
Sie werden gut angenommen. Denn es dauert eine Weile, bis die Tiere irgendwo aufsitzen wollen, außerdem sind sie offensichtlich recht gerne lieber tiefer,
im Gegensatz zu den Molukkengarnelen.

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Ich habe alle Höhlen vorher schon vorbereitet gehabt, meine Grünalgen habe ich hier absichtlich ausgewählt.
Erstens ist wenigstens diese Unterlage natürlich, sie nehmen es gerne an.
Es ist aktives Biomaterial, Filterfläche, Sauerstoffproduzent, Wasserklarer, und sie wischen gerne über die Algenbeläge, vermutlich verspeisen sie den Aufwuchs.


Und Fächergarnelen hassen Pflanzendickicht

Ich habe eine Randbepflanzung gewählt, und ein dunkles Eck hinter einem hohen Stein.
Als Rückzugsorte nehmen sie so etwas gerne an, solange ihre eingetretenen Pfade frei bleiben.


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Die Gruppe gibt den noch jüngeren Tieren anfangs Sicherheit.
Geschickt positionierte Strömung lockt die Fächergarnelen an den vom Menschen gewünschten Platz.

Und meiner Erfahrung nach anfangs auch Beibesatz. Bei mir sind es drei Amanogarnelen. Und ein paar Red Fire.
Ich konnte beobachten, dass sie ihnen schnell "vertrauen", vermutlich einfach deshalb, weil sie ähnlich per Fühler abrastern, wer sich da in ihrer Nähe befindet.
Amanogarnelen haben noch einen weiteren Vorteil, beim Anfüttern der anfangs noch unorientierten Gabuns zeigen sie Futter an und verteilen es auch ganz ordentlich.

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Noch unsicher:

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Für neue Fächergarnelen ist ein Besitzer, der ständig mit dem Pfoten im Becken hängt, ein Alptraum.
Bitte alles vorher vorbereiten und Strömungen austesten



Dieses Tier hat die Fächer schon länger nicht benutzt. Sie sehen anders aus. Und es benahm sich eher inaktiv.

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Jetzt sind schon drei Löcher besetzt:

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Plötzlich sind es mindestens zwei, oder drei Tiere in dieser Höhle?
Fächergarnele eins fühlt sich auf jeden Fall jetzt sicherer und endlich beginnen die Ersten, ihre Fächer aufzuspannen

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Und wieder eine mutige Garnele. Besonders viel sehen dürften diese Tiere nicht. Hell-dunkel auf jeden Fall, ich vermute, sie orientieren sich an Strömung, können sich Wege und Gebiete einprägen, ertasten Artgenossen

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Fühlerkontakt

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Fächergarnelen dürften eines hassen: ständige Umgestaltung ihres neuen Lebensraumes. Also auch als weiblicher Besitzer nicht wie im eigenen Wohnzimmer verhalten, umdekorieren verboten

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Geändert von Sonnentänzerin (17.12.2017 um 03:25 Uhr)
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