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Alt 30.01.2018, 10:04  
Schneckinger
Moderator a.D.
 
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Guten Morgen allerseits,

mittlerweile sind mir -trotz der Länge des Eingangstextes- einige Versäumnisse aufgefallen, die ich jetzt ergänzen möchte ;-)

Beckenpflegearbeiten:

-Wasserwechsel von 40-50% einmal die Woche mit Gartenschlauch. Entnahme direkt hinter dem HMF und Auffüllen ebenfalls hinter dem HMF direkt aus der Leitung mit halbwegs genau temperiertem Wasser. Tendenziell etwas kühler als das Beckenwasser. Keine "Mittelchen" irgendeiner Art.

-Pflanzenrückschnitt. Bisher entferne ich nur alle ca. 6 Wochen 90% des Hornkrauts. Das dient im Moment ein wenig als Lückenfüller, bis Anubias und Cryptos sich anständig vermehrt haben bzw. ordentlich gewachsen sind. Auch entferne ich mit diesen Pflanzen (ein guter 5l-Putzeimer voll jeweils) auch eine Menge überflüssige Nährstoffe aus dem Becken.
Immerhin hatte ich bisher noch absolut keine Algenprobleme in diesem Aquarium. Allerdings steht es auch komplett ohne Tageslicht im oberen Flur und ALLE Bewohner sind (auch) Algen und Aufwuchsfresser.
Auch die Wasserlinsen an der Oberfläche dünne ich regelmässig etwas aus. Wobei sie sich längst nicht so massiv vermehren, wie man es von dieser "Pest" gewohnt ist. Die ausgewachsenen AS schlürfen immer wieder einige Wasserlinsen von der Oberfläche, wenn es gerade nichts anderes gibt.
Die Muschelblumen halten sich geradeso. Vermutlich fehlt ihnen etwas Licht. Ausserdem mögen sie es nicht besonders, wenn sich eine Abdeckscheibe so dicht über der Wasseroberfläche befindet.

-Bodenpflege:

Bisher noch nicht notwendig. Umgraben tun die Turmdeckelschnecken ;-) Und die Mulmbildung ist bisher noch vertretbar bzw. sogar erwünscht. Vielleicht muss ich in der Zukunft gelegentlich mal etwas die Sandoberfläche absaugen. Wobei das nicht einfach werden wird mit dem ganzen Laub und den winzigen Schnecken, garnelen, Krebsen (hoffentlich bald!) überall ;-)

Fütterung:
Schwerpunktmässig füttere ich in diesem Becken KEIN kommerziell erhältliches Futter, sondern meist selbstgefangenes und alles was im Haushalt/Garten anfällt.

-Fast täglich gibt es frisches, kurz überbrühtes Grünzeug. Aus dem Garten kommt der Löwenzahn und Brennesseln (selbst jetzt noch zu finden). Aus der Küche Paprika, Brokkoli, Blumenkohl, Möhrchen, Erbsen, Hokaidokürbis, Zucchini und fast alles andere Gemüse, das auch bei uns auf den Tisch kommt. Wenn wir Gemüse herrichten, kommt der "Ausputz" halt ins Wirbellosenbecken. Die Menge des Gemüses stimme ich im Allgemeinen so ab, das 80-90% am nächsten Tag verschwunden sind. Kleinere Reste verbleiben im Becken und werden dann halt später gefressen. Es ist erstaunlich was für Mengen an Grünzeug -vor allem von den AS- vertilgt wird.

-Proteinfutter:

Ich füttere alle 2-3 Tage (selbst gefangene und gefrostete) Wasserflöhe. Diese enthalten auch einen gewissen Anteil (geschätzte 10%) feinster Cyclops. Einfach ein ordentlicher Würfel in die Strömung des HMFS, der sie dann über das komplette Becken verteilt. Das meiste sinkt auf den Boden, aber ca. ein Drittel verfängt sich auch im Hornkraut. Und dann machen sich alle Bewohner auf den Weg, ihre Wohnung wieder zu "reinigen". Die Schnecken spielen Staubsauger, die Garnelen putzen hauptsächlich das Hornkraut und die Krebse suchen sich den größten zu Boden gefallenen Frostfutterklumpen und verteidigen diesen vehement, bis sie "randvoll" sind.

-Genauso verfahre ich mit den ebenfalls selbst gefangenen schwarzen Mückenlarven. Die gibt es aber wesentlich seltener, da dort mein Vorrat viel kleiner ist.

-Miesmuscheln: Die esse ich selber sehr gerne ;-) Im Winter bekommt man sie ja in fast jedem Supermarkt. Wenn ich mich mal wieder mit den Muscheln verwöhne, bekommt das Wirbellosenbecken auch 2 Stück (gedünstet) ab. Solchen Luxus (für mich und die Viecher) gibt es aber nur ca. alle zwei Wochen ;-)

-Fisch: Wenn bei uns Fisch auf den Tisch kommt, bekommen auch die Aquarien ihren Teil. Meist kurz überbrüht. Wenn es sich um Frostfisch handelt, raspele ich ihn auch manchmal mit der Küchenreibe fein und verfüttere ihn roh.

-Schnecken: In einem Lebensraum mit so viel geeignetem Futter vermehren sich natürlich auch die Blasen-, Posthorn- und Turmdeckelschnecken fleissig. Diese "knacke" ich aber regelmässig und verfüttere sie dann direkt. So werden diese Populationen keine ernsthafte Konkurrenz für die drei "Hauptarten" und ich habe immer frisches "Protein" zum verüttern. Auch bei den kleinen AS selektiere ich zum Teil auf diese Art, da ich sie ja nicht verkaufen kann.
Ausserdem schappen sich sowohl die Garnelen als auch die Krebse immer mal wieder kleinste, frisch geschlüpfte Apfelschnecken und auch (etwas) größere Posthorn- und Blasenschnecken um diese "auszulöffeln". Angesichts der Vermehrungsrate der Gastropoden sei ihnen das gegönnt ;-)

-Nudeln:

Ab und zu gibt es mal zwei bis drei Hartweizenspaghetti, die ich einfach senkrecht, roh in den Sand spiesse. Alle Beckenbewohner stürzen sich begeistert auf diese Pasta.

-Trockenfutter:
Vielleicht zwei mal die Woche gibt es einige JBL Novo-Tabs. Die "begeistern" vor allem die Apfelschnecken, werden aber auch von den Garnelen gerne genommen. Die Krebse naschen hier nur. Fast noch seltener, ca, einmal die Woche füttere ich

-Dehner "Grundfutter"-Flocken.
Die haben den "Vorteil", dass sie sich -ähnlich wie die Wasserflöhe- überall im Becken verteilen. So bekommt hier wirklich "jeder" etwas ab. Ganz ohne wilde Kämpfe an eng beschränkten Futterplätzen.

-Fast vergessen: Sera Crabs Natural, wird von allen Bewohnern gerne genommen. Enthält allerdings nichts, das ich nicht sowieso frisch füttere. Daher weiß ich noch nicht, ob ich es nachkaufen werde, wenn es alle ist.

Und dann gibt es selbstvertändlch das "natürliche" Futter im Becken. Vergehendes Herbstlaub und Aufwuchs sowie Kleinstlebewesen im Mulm werden vor allem von den Garnelen und Krebsen permanent bearbeitet. Die Algenrasen werden von der großen Schneckenpopulation "gemäht". Sollte ich irgendwann einmal Urlaub bekommen (sieht nicht danach aus), würde ich das Becken auch bedenkenlos 2 Wochen alleine lassen, ganz ohne Zusatzfütterung.
-Im Sommer wird dann sicher auch wieder gelegentlich selbst gefangenes Lebendfutter (Wasserflöhe und Mückenlarven) dazukommen.

Typischerweise gibt es zwei mal täglich eine "richtige" Fütterung. Mittags meist die Gemüseportion und abends nach der Arbeit dann die "Proteine". Wenn ich im Vorbeilaufen mal ein paar schöne Futterschnecken sehe, werden die aber auch schon mal zwischendurch genackt.

So, das sollte jetzt aber wirklich erst mal alles gewesen sein. Wenn ich etwas übersehen habe und noch Fragen bleiben, immer her damit. Wenn sich interessante Neuigkeiten ergeben, werde ich diese Vorstellung aber auch so ab und zu im Sinne eines Tagebuches ergänzen.

Tschüß,
Schneckinger

Geändert von Schneckinger (30.01.2018 um 20:56 Uhr)
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