Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 02.04.2018, 18:00  
Hans T
 
Registriert seit: 14.08.2015
Ort: Duisburg
Beiträge: 390
Abgegebene Danke: 49
Erhielt: 236 Danke in 105 Beiträgen
Standard Magnetrührer - Algenrührer

Hallo nochmal

weil mir das Schütteln der Algenflaschen auf die Dauer zu anstrengend und nervtötend war, habe ich überlegt, wie ich mir das leichter machen kann. Ich bin dann auf Magnetrührer gekommen, wie man sie auch im Labor verwendet. Aber selbst gebrauchte Geräte erschienen mir immer noch sehr teuer, daher habe ich mich mal auf YouTube umgesehen und auch einen Beitrag gefunden, wie man einen Magnetrührer selbst bauen kann.

Im Prinzip braucht man nur etwas, das sich dreht, in meinem Fall einen PC-Lüfter, und entsprechende Magnete, einen Magnet fixiert man auf dem Lüfter und einen Magnet als Rührstab im Algengefäß. 2 PC-Lüfter hatte ich vor dem letzten Computer-Entsorgen noch schnell ausgebaut mit dem Hintergedanken, die vielleicht mal zum Kühlen zu benutzen. Vier starke Neodym-Magnete habe ich mir online besorgt. Zuerst habe ich Kühlschrankmagnete genommen, also die Streifen, die den Kühlschrank schließen, aber sie waren wahrscheinlich schon zu alt. Als Schachtel habe ich eine Zigarrenkiste genommen, die ich gleich mit zwei Lüftern, also zwei Magnetrührern ausstatten konnte. Außerdem hatte sie die richtige Höhe, dass der Lüfter sich bei geschlossenem Deckel noch drehen kann und das Magnet im Glas genügend angezogen wird um sich zu drehen. Zwei Einbauschalter habe ich noch in meinem Bestand gefunden, die ich als Unterbrechung der Stromzufuhr eingelötet habe um somit beide Lüfter unabhängig schalten zu können. Ein schaltbares 12V Netzgerät, um die Stromzufuhr und die Geschwindigkeit der Lüfter zu steuern, hatte ich auch noch da, genauso wie die dazu gehörigen Stecker um die Lüfter ans Netzgerät anzuschließen. Um die Lüfter festzusetzen, habe ich Mundspatel zugesägt, die ich nachdem alles passte, mit Holzleim festgeklebt habe.

Click the image to open in full size.
Die benötigten Einzelteile und Werkzeuge

Click the image to open in full size.
Die fertig eingebauten und angeschlossenen Lüfter mit Magneten. Die Flügel der Ventilatoren habe ich herausgebrochen, das geht mit einer kleinen Spitzzange ganz leicht. Beim Verlöten muss man darauf achten, dass die Kabel etwas Reserve haben, damit man sie von innen durch die Löcher für die Schalter schieben und außerhalb der Kiste an die Schalter löten kann. Die Lüfter werden auch erst nach dem Anlöten fixiert. Der Stecker zum Netzgerät kommt zuletzt, den man auch außerhalb der Kiste anlöten muss, am besten mit einer Löthilfe, die den Stecker fixiert, so dass man die zwei Plus-Kabel zusammengelötet in das kleine Röhrchen des Steckers einlöten kann. Ich habe sie mit etwas Flussmittel versehen, dann in das Loch des Röhrchens gesteckt und mit dem Lötkolben das rausschauende Stück noch einmal erhitzt, so dass sich das Lot verflüssigt und man den Draht reinschieben kann ohne Kontakt mit dem äußeren Röhrchen, dem Minus-Pol, zu bekommen. Die zusammengeführten Minus-Kabel kann man dann bequem an das äußere Röhrchen anlöten.

Click the image to open in full size.
Die geschlossene Kiste mit den eingebauten Schaltern

Click the image to open in full size.
Das schaltbare Netzgerät zum Regulieren der Geschwindigkeit. Mittlerweile habe ich mir noch eine digitale Zeitschaltuhr besorgt, die den Rührer automatisch acht mal in 24 Stunden für eine Minute in Gang setzt.

Click the image to open in full size.
Ich habe erst einen Testlauf mit zwei normal großen Einmachgläsern gefüllt mit Wasser gemacht, der einwandfrei war. Aber die eigentlichen Algengläser fassen 2 und 1,5 l und haben den Deckel etwas eingedrückt. In die Mitte zwischen die Lüfter habe ich einen Holzklotz geklebt, der ein Durchbiegen des Deckels durch die schweren Algengläser verhindert.

Die Funktionsweise der Magnetrührer und noch detailliertere Erläuterungen zum Bau könnt Ihr hier sehen:
https://www.youtube.com/watch?v=7jSlho7xT_g

Viel Spaß beim Gucken (und Nachbauen?)
Hans

Danke: (2)
Hans T ist offline   Mit Zitat antworten