Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 09.06.2018, 14:27  
Algerich
Moderator
 
Registriert seit: 04.03.2014
Beiträge: 2.517
Abgegebene Danke: 656
Erhielt: 731 Danke in 399 Beiträgen
Standard

Hallo,

wenn wir jetzt glücklich bei der Besatzdiskussion angelangt sind, überlege Dir bitte, was Du erreichen möchtest: Suchst Du besonders schöne Tiere, suchst Du möglichst viel Lebendigkeit in Deinem Becken, möchtest Du etwas beobachten oder Tiere vermehren?

Zu den bisherigen Optionen:

1) Schnecken sind zunächst einmal nützlich, gehören deswegen in ein Becken. Sie zu beobachten verlangt allerdings eine gewisse innere Ruhe. Schönheit liegt wie immer im Auge des Betrachters.

2) Zwerggarnelen sind angenehme Gesellen. Sie sind im Trupp unterwegs und suchen das Aquarium nahezu ständig nach Nahrung ab. Dabei sind sie nicht hektisch und es können wirklich viele in einem Becken leben, ohne sich im Weg zu sein. Neocaridina davidii ist dabei eine gute Empfehlung: Es gibt die in rot, gelb, grün, mehrfarbig, schwarz usf. In der Regel empfiehlt es sich aber, nur eine einzige Farbform auszuwählen. TRotzdem gibt es Stimmen, die ein reines Garnelenbecken langweilig finden. Hier ist Vorsicht geboten: wenn Garnelen zusammen mit Fischen im Becken sitzen, leben sie viel zurückgezogener und sind längst nicht so gut zu beobachten.
(Anmerkung: Garnelen fressen Algen insoweit sie an ihnen herumpicken und die auf den Algen sitzenden Mikroorganismen verzehren. Dabei fressen sie auch ddie Substanz der Pflanze. Eine Garnele ist aber letztlich zu schwach, um eine Alge mit Stumpf und Stil aufzufressen. Als Mittel gegen Algen sind sie daher letztlich ungeeignet.)

3) Kampffische (von denen ich nicht viel weiß) sind in der Tat in Einzelhaltung wohl am besten aufgehoben, jedenfalls in einem 30-Liter-Becken. Solche Fische eignen sich am ehesten für eine Mensch-Haustier-Beziehung, wenn Du einen Hausgenossen haben möchtest, der einen Namen trägt und den Du wiedererkennen kannst - in dieser Hinsicht wären Garnelen etwa völlig ungeeignet.

4) Endler-Guppy sind sehr, sehr lebhafte Tiere. Ich will die in diesem Forum endlos geführte Diskussion um reine Männchen-Gruppen oder gemischte Haltung an dieser Stelle nicht aufgreifen. Du musst nur bedenken, dass Du, egal, wie Du Dich entscheidest, sehr viel Leben im Becken haben wirst, was optisch eine gewisse Unruhe bringt. Dabei schwimmt der Endler auch nicht elegant über weite Strecken (wie sollte er das auch in einem 30-Liter-Becken), sondern dreht sich um sich selbst, schlägt Haken und so weiter.

Weitere Optionen: Natürlich kannst Du in dem kleinen Becken kaum eine echte Salmler- oder gar Barbengruppe aufbauen. Aber vielleicht magst Du bei google einmal nach Kap Lopez (Aphyosemion australe) schauen? Das ist ein netter kleiner Killifisch, von dem Du drei Tiere, also ein Männchen und zwei Weibchen halten könntest. Er ist eine echte Schönheit, allerdings viel scheuer als der Endler. Derartige Schönheiten gibt es noch mehr, falls Du in diese Richtung tendieren wolltest.
Außerdem: Hast Du schon einmal über Krebse nachgedacht? 30 Liter mögen grenzwertig sein, aber mit der kleinsten Sorte (Cambarellus diminutus) könnte es gehen.

Ich möchte Dich nicht verwirren, aber das Angebot ist auch für kleine Becken vielseitiger als es scheint und für die richtige Freude am Hobby ist es naturgemäß wichtig, dass die gepflegten Fische zu Dir passen.

Gruß!

Algerich

Danke: (1)
Algerich ist offline   Mit Zitat antworten