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Alt 09.08.2018, 12:14  
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Der Klimawandel ist nicht mehr weg zu diskutieren. Wohin die Reise geht, ist aber nur schwer zu prognostizieren, auch mit aufwendigen Rechenmodellen nicht. Das Klima ist auch durch Rückkopplung und chaotische Effekte bestimmt. Kleinste Änderungen können unter Umständen große Auswirkungen haben, sowohl zum Positiven als auch zum Negativen.

Die Wetterbedingungen werden extremer, was aber nicht heißt, dass die Folge unbedingt heiße Sommer sind. Es kann auch genauso gut sein, dass nächstes Jahr 3 Monate Dauerregen angesagt sind, wenn der erlahmende Jetstream ein dickes Tief über Mitteleuropa abgestellt hat, welches sich nicht mehr bewegt. Solchen Extremen muss man in der Zukunft wahrscheinlich durch Wasserückhaltungs- und Speicherungskonzepten begegnen. Aber auch das bedeutet wiederum Eingriffe in die Natur mit schwer kalkulierbaren Folgen.

Dass die Menschheit über den Klimawandel komplett ausstirbt, halte ich für sehr unwahrscheinlich, dafür ist unsere Spezies viel zu anpassungsfähig.

Die private Aquaristik wird sicher nicht verschwinden. Ich verbrauche jeden Monat ca. 2000L Wechselwasser für meine 5 Aquarien, das sind weniger als 5€ pro Monat. Wenn es 10€ wären, würde ich das wohl auch noch wuppen können Die Wasserkosten machen den mit Abstand kleinsten Anteil an den Betriebskosten eines Aquariums aus.

Viele Menschen duschen täglich, auch wenn es nicht so eine Sommerhitze hat. Bei dem Wetter sicher auch 2 x täglich. Alleine das sind dann pro Nase schon 6000L Wasser pro Monat.
Nix gegen Hygiene, aber früher kamen wir als Kinder samstags in die Badewanne (und zwar alle in das gleiche Wasser) und unter der Woche gab's nur Katzenwäsche. Das hat keine bleibenden Schäden hinterlassen und weniger Allergien gab es auch als in der heutigen Zeit, wo jeder schon schreihend wegläuft wenn er nur das Wort "Keim" hört

Es gibt genügend Möglichkeiten sich auf verändernde Bedingungen einzustellen. Mein Wechselwasser wird z.B. bei den aktuellen Temperaturen komplett für die Bewässerung der Pflanzen auf der Dachterasse und Balkonen benutzt, da geht nichts in den Ausguss und das kommt z.Z. ziemlich gut hin.
Hätte ich keine Aquarien müsste ich die 2000L pro Monat auch aus der Leitung nehmen.

Die Wassertemperaturen in meinen Becken lagen in den letzten Wochen auch zwischen 28° und 30° und damit immer 2-4° über der Zimmertemperatur. Die Abwärme der Filterpumpen und der Beleuchtung macht den Unterschied, selbst bei meinen relativ schwach und nur mit LED beleuchteten Becken. Ich bin dazu übergegangen, tagsüber nur stark gedimmt zu beleuchten, alleine das hat 1-2° Grad Unterschied ausgemacht.

Den Fischen hat all das übrigens nichts ausgemacht. Wenn man eine ordentliche Oberflächenbewegung und Wasserumwälzung im Becken hat, ist das Wasser auch mit Sauerstoff gesättigt und selbst bei 30°C liegt die O²-Sättigungsgrenze immer noch bei 7-8 mg/l. Das ist für die meisten Aquarienfische mehr als ausreichend.

Bei den Auswirkungen des Klimawandels auf die Aquaristik bin ich ziemlich entspannt, beim Rest eher weniger.

Geändert von Hero (09.08.2018 um 12:18 Uhr)
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