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Alt 09.02.2019, 17:10  
Otocinclus2
 
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Beim Rumstromern im Web bin ich gerade auf einen Aspekt gestoßen, den ich so zugegebenermaßen noch gar nicht auf dem Schirm hatte. Dass invasive Neozoen einheimische Arten verdrängen, liegt nämlich u.a. auch daran, dass z.B. durch Eingriffe in die Gewässer (wie z.B. Beispiel durch die Errichtung von Dämmen, dadurch bedingte Verschlammung etc.) in die teilweise speziellen Lebensbedürfnisse der heimischen Fischarten eingegriffen wurde. Und nicht selten wurden garade dadurch die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass sich fremde Arten gegen die heimischen durchsetzen können, nämlich vor allem dann, wenn es sich bei den Neuankömmlingen um "Generalisten" handelt.
https://biooekonomie.de/nachrichten/...imische-fische


Zitate:


"Die Äsche war einst namensgebend für eine ganze Flussregion. Heute sind ihre Bestände massiv zurückgegangen – und dieses Bild zeigt sich ebenso für weitere spezialisierte Fischarten in den Fließgewässern Bayerns. Umweltfaktoren und invasive Arten sind dafür verantwortlich, so das Fazit einer Studie von Gewässerökologen der TU München."

"Im Fachjournal „Biological Conversation“ berichten sie, dass Dämme, höhere Wassertemperaturen und eine Verschlammung der Flüsse heimische Fischarten stark beeinträchtigen. Arten, die im Verlauf ihres Lebenszyklus unterschiedliche spezielle Bedingungen benötigen, sind daher besonders gefährdet. „Liegen diese speziellen Bedingungen nicht mehr vor oder können die Tiere nicht zwischen Teillebensräumen wandern, dann bekommen sie Probleme“, erklärt Melanie Müller vom Lehrstuhl für Aquatische Systembiologie der TU München und Autorin der Studie."

"Im Umkehrschluss haben sich sogenannte Generalisten unter den Fischen in den vergangenen drei Jahrzehnten weiter ausbreiten können. Sie haben nur geringe Anforderungen an ihre Lebensbedingungen und füllen die Bereiche, die von den Spezialisten nicht mehr bewohnt werden können."

"Auffällig ist dabei, dass es sich bei den Generalisten besonders häufig um invasive Arten handelt, also Arten, die in diesen Gewässern ursprünglich nicht heimisch waren. Viele von ihnen wie Regenbogenforelle oder Blaubandbärbling sind im Ballastwasser von Schiffen nach Mitteleuropa gelangt. „Wir müssen uns künftig darauf einstellen, in immer mehr Gewässern neuartige Lebensgemeinschaften anzutreffen, die aus einer Mischung von Arten bestehen, die sich natürlicherweise nie begegnen würden“, warnt Jürgen Geist, Ordinarius am Lehrstuhl für Aquatische Systembiologie und Leiter der Studie."

Das hört sich nicht ermutigend an.


Gruß
Otocinclus2

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