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Alt 18.02.2019, 21:49  
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Hallo Feuerfuchs,

ich lese den Thread jetzt schon einige Zeit mit und hab noch überlegt, ob ich was dazu schreiben soll

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob Du ein ein Aquascaping anlegen willst oder einfach nur ein "normales" Becken mit durchschnittlicher Bepflanzung und ein paar Fischen.

Wenn es "nur" ein normales Becken werden soll, dann würde ich Dir empfehlen, die Düngung erstmal komplett einzustellen bzw. nur noch über Düngekugeln im Bodengrund zu düngen und die Beleuchtung auf die Hälfte zurück zu fahren (sprich eine von den beiden LEDs komplett raus).
Speziell beim Neuaufsetzen eines Beckens gilt nicht: Viel hilft viel.

Wenn es in Richtung Aquascaping gehen soll, wofür bei dem Aufwand, den Du betreibst, ja Einiges spricht, dann sind in Deinem Becken ganz einfach viel zu wenige Pflanzen.

Wenn man sich das Verhältnis von NO3 zu PO4 anschaut, dann ist PO4 sicherlich im Vergleich etwas niedrig. Aber das ist nicht der entscheidende Punkt. Die bei Dir stark vertretenen grünen Fadenalgen haben ähnliche Ansprüche wie höhere Pflanzen. Allerdings mit dem Unterschied, dass sie deutlich schneller auf Veränderungen reagieren.
Gerade in der Anfangsphase, wenn die Pflanzen sich noch auf die Bedingungen im Becken einstellen (z.B. Wurzelwerk ausbilden, bei emers gezogenen Pflanzen erst noch submerse Blätter ausgebildet werden), sind die Algen im Vorteil.

Du hast aber von Anfang an quasi alles auf "volles Rohr" gestellt:
  • mit knapp 30lm/L nicht gerade schmächtige Beleuchtung, heller Bodengrund und wenig Abschattungen im Becken
  • CO2 für die Photosynthese der Pflanzen, aber auch genauso gut für die Photosynthese der Algen
  • Düngung mit allen Mikro- und Makronährstoffen

Damit haben die Pflanzen zwar in ausreichender Menge alles verfügbar, was sie für ein kräftiges Wachstum brauchen. Aber die paar Pflanzen, mit denen Du gestartet bist, können dieses Überangebot gar nicht verbrauchen.

Ein starkes Algenwachstum ist da vorprogrammiert.

Du müsstest Dein Setup dahingehend anpassen, dass die Nährstoffe möglichst komplett von den Pflanzen verbraucht werden. Denn wenn irgendeine Komponente übrig ist, wird sich bei der hellen Beleuchtung eine Algenart finden, die die überschüssigen Nährstoffe verbraucht.

2 grundsätzliche Wege sind da möglich:
  • Die Nährstoffzufuhr soweit runterfahren, das so eben nichts mehr nachweisbar ist. "Nur weil der Teller leer gegessen ist, ist man nicht am verhungern". Analog die Beleuchtung herunterfahren.
  • Die Planzen soweit aufstocken, dass die Nährstoffe möglichst vollständig verbraucht werden. Dafür würde es aber sicher der 10-fachen Pflanzenmenge bedürfen.

Du kannst Dich zwar in Geduld üben und darauf hoffen, dass die Pflanzen trotz Überwucherung mit Algen irgendwann aus dem Quark kommen und die Algen verdrängen. Bei der derzeitigen Lage kann es aber auch passieren, dass die Algen die Planzen verdrängen.

Dass die Beleuchtung ein Schlüssel ist, siehst Du ja schon an dem von Schwimmpflanzen überschatteten Bereich.

Geduld bewahren würde in Deinem Fall eher heißen: Bei deutlich weniger Licht/Nährstoffen den Pflanzen etwas Zeit geben und dann erst nach und nach die schweren Geschütze auffahren.

Danke: (1)
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