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Alt 03.03.2019, 15:53  
Otocinclus2
 
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Hier gibt es einen sehr interessanten Artikel von Jonas Jourdan und Martin Plath zu lesen:


Wie invasive Fische vom Wegfall geographischer Barrieren und dem Klimawandel profitieren

http://www.klima-warnsignale.uni-hamburg.de/wp-content/uploads/2017/01/jourdan_plath.pdf


Die beiden Autoren legen dar, dass die zunehmende Ausbreitung invasiver Fischarten vor allem auf zwei Faktoren zurückzuführen ist:

Der Wegfall geographischer Barrieren und der Klimawandel.



Der Wegfall der geographischen Barrieren erfolgt zum einen durch ganz bewustes Aussetzen von gebietsfremden Fischen z.B. durch Berufsfischer oder "Sport"-Angler, zum anderen aber auch durch das Verbinden von bislang getrennten Flussystemen. Beispiel: Der Rhein-Main-Donau-Kanal.


Der Klimawandel wird, sofern er dem Grunde nach natürliche Ursachen haben sollte, durch menschliche Aktivitäten zumindest verstärkt und beschleunigt.


Jourdan und Plath prognostizieren, dass der aus den USA stammende Östliche Moskitofisch (Gambusia holbrooki), der in Südosteuropa bereits Massenvorkommen bildet und dortige endemische Zahnkarpfen wie Aphanius iberus und Valencia hispanica verdrängt hat, innerhalb der nächsten 100 Jahre sich auch in Deutschland etablieren wird. Dann wird er mit einheimische Arten wie dem Moderlieschen (Leucaspius delineatus) oder dem dreistachligen Stichling (Gasterosteus aculeatus) in Nahrungskonkurrenz treten und auch den Larven einheimischer Amphibien nachstellen.


Mich beschleicht immer mehr das Gefühl, dass da etwas in Gang gesetzt worden ist, das sich gar nicht mehr aufhalten lässt - ganz gleich, was für halbherzige Entscheidungen auf den nächsten Klimaschutzkonferenzen noch getroffen werden sollten.


Gruß
Otocinclus2

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