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Alt 19.07.2019, 20:25  
Otocinclus2
 
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Standard Klimawandel und Aquaristik

Ich weiß zwar nicht, ob dieses neue Thema hier möglicherweise eine kleine Diskussion auslöst, oder ob es ganz schnell als "Thema mit den wenigsten Hits" in den Untiefen des Forums verschwinden wird.

Egal. Ich fang einfach mal an:

Der Klimawandel - von Vielen immer noch auf das Heftigste geleugnet - bestimmt immer häufiger die Schlagzeilen.
Und vielleicht auch schon unser tägliches Leben - auch wenn die Wissenschaftler noch diskutieren, ob der letzte Sommer 2018 und dieses aktuelle, viel zu warme und trockene Jahr 2019 noch Wetter oder schon Klima sind.
Ich persönlich bin mir mittlerweile sicher: Wir stecken schon mittendrin.

Und schon stellt sich die spannende Frage: Welche Auswirkungen wird der Klimawandel nicht nur auf die natürlichen Biotope der Fische haben, sondern auch auf unser Hobby, die Aquaristik?

Vorweg eine Meldung über ein Phänomen, das mir bislang noch nicht bekannt war:

https://www.focus.de/wissen/klima/kl...id_418404.html

Nun kann es ja ganz interessante Ergebnisse liefern, dass der Klimawandel Fische schrumpfen lässt. Denn immerhin könnte sich ja so die Möglichkeit ergeben, einen (geschrumpft) ausgewachsenen Pfauenaugenbuntbarsch (Astronotus ocellatus)in einem Nanocube von ca. 30 l zu pflegen!
Wenn man sich denn diese 30 l Wasser noch leisten kann!

Und schon kommen wir zum Kern meiner (zugegebenerweise noch etwas unausgegorenen) Überlegungen: Werden wir uns dieses Hobby in einigen Jahren noch leisten können?


Im letzten Sommer sind ja viele Talsperren, wie z.B. die Möhnetalsperre im Sauerland, zu erbärmlichen Pfützen geschrumpft.
https://www.wp.de/luftaufnahmen-moeh...215846987.html

Und auch aktuell ist die Möhnetalsperre von einem Vollstau (134,5 Mio. m³) ein gutes Stück entfernt. In den letzten 5 Tagen hat sich die Staumenge von 115 Mio. m³ auf 112 Mio. m³ reduziert.
https://www.talsperrenleitzentrale-r...roller%5D=Dams

Dazu muss man wissen, dass die Möhnetalsperre für die Trinkwasserversorgung sehr wichtig ist.


Ich kann z.Z. nicht erkennen, dass es in Deutschland ein flächendeckendes vorsorgendes Management für nachhaltige Trinkwasserversorgung gibt, das auch die aktuellen Entwicklungen mit berücksichtigt.

Es gibt wochen-/monatelange Trockenperioden. Regional begrenzer Stark-Regen führt temporär zu Überschwemmungen und großen Schäden, wird aber nicht nachhaltig aufgefangen (die Talsperren sind da nicht selten am falschen Ort) sondern über die Flüsse ins Meer abgeleitet - als Wasser für Landwirtschaft und Trinkwasser verloren.

Es wird sehr viel Geld kosten, diese Versäumnisse nachzuholen und auszubügeln. Die Folge: Die Preise für Trinkwasser werden enorm steigen.
Das wird dann zwangsläufig dazu führen, dass die in diesem Forum immer wieder gern empfohlenen häufigen und reichlichen Wasserwechsel zu einem ganz erheblichen Kostenfaktor werden können.

Das könnte für Viele das Ende des Hobbys Aquaristik bedeuten.
Oder vielleicht eine Renaissance der Altwasseraquaristik bewirken...


So, das waren jetzt mal ein paar (zugegebenermaßen etwas unstrukturierte) Gedankenfetzen von mir.
Schau'n mer mal, ob's auf Interesse stößt.


Gruß
Otocinclus2

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