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Alt 21.08.2019, 15:30  
David Teichfloh
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Der/die Vorfilter einer UOA

Vor nahezu jeder UOA sind ein bis drei Vorfilter vorgeschalten. Diese Filter haben die Aufgabe, die empfindliche Membran zu schützen.
Wovor?

1) vor Teilchen. In unserem Trinkwasser (und erst recht in anderem Wasser) befinden sich kleine und kleinsten Teilchen. Die meisten davor sind für uns unsichtbar. Deshalb wird einer UOA ein Sedimentfilter vorgeschalten. Wobei es sich zugleich um einen Feinfilter handelt. Dieser Filter hält Teilchen bis zu eine Größe von 5µm zurück.
Nötig ist das, da diese Teilchen sich auf der Membran ablagern können. Oder sie, wenn sie scharfkantig sind, sogar zerstören können.
2) vor Chlor. Unsere Membran sind empfindlich gegen Chlor. Nicht mehr so empfindlich wie früher, aber immer noch empfindlich genug. Daher wird der UOA ein Aktivkohlefilter vorgeschalten. Er wirkt, gegen Chlor, als Katalysator und verbraucht sich dabei nicht. Das Chlor wird dabei in seine Ionen umgewandelt und reagiert mit dem Wasser zu Salzsäure.
Heute wird Chlor nur noch „bei Bedarf“ eingesetzt. Da aber die Aktivkohlefilter nicht mehr so teuer sind, sollte man ihn trotzdem einsetzen – wer weiß, wann die Wasserwerke den „Bedarf“ erkennen? Und eine zerstörte Membran ist mehrfach teuer als ein Aktivkohlefilter.
3) andere chemische Stoffe wie
- Kupfer; - Eisen; - Phosphat, aber kein Polyphosphat; - Reste von Medikamenten; - andere Schwermetalle (wie Uran); - organische Schadstoffe und anderes mehr
4) manche Anlagen haben nun noch einen weiteren Feinstfilter vorgeschalten. Er hält Teilchen bis zu einer Größe von 1µm zurück. Auch das dient dem Schutz der Membran. Er ist jedoch nicht immer erforderlich.

Diese Vorfilter halten nicht ewig, sie müssen regelmäßig ausgetauscht werden. Die Hersteller geben hier einen Zeitraum von 6 Monaten vor.
Bei dem Sedimentfilter kann man das feststellen: er verstopft langsam. Wenn der Durchfluß durch die Anlage, also Reinwasser UND Abwasser, nachläßt, muß er ausgetauscht werden.
(Achtung: wenn nur die Menge des Reinwassers nachläßt, kann die Membran verstopft sein und muß dann getauscht werden!)
Beim Kohlefilter ist das leider nicht so einfach – mit der Ausnahme, dass Kupfer im Trinkwasser vorhanden ist. Das kann man messen. Tritt es im Abwasser auf, ist der Kohlefilter gesättigt und muß getauscht werden.
Normalerweise tauscht man die beiden Vorfilter immer gemeinsam.

Die Lebendauer der Filter ist stark abhängig vom Speisewasser. Wenn Brunnenwasser eingesetzt wird, müssen die Filter öfter getauscht werden, da dieses Wasser in der Regel nicht so sauber wie Trinkwasser ist.
Allerings es kann auch sein, dass die Filter länger halten – dass muß man ausprobieren.

Weder der Sedimentfilter, noch der Aktivkohlefilter können regeneriert werden. Sie sind Verbrauchsmaterial.
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Geändert von David Teichfloh (21.08.2019 um 15:34 Uhr)
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