Das Heft des
AF Nr. 273 ist erschienen.
Titelthema:
Piranhas
Subtitelthemen:
Gewächshausfrösche und
Neue Zuchterfolge bei Brochis-Arten
Das Titelthema beginnt auf Seite 6.
Dass
Piranhas, Pirayas oder Sägesalmler noch heute rätselhaft sind, weiß
Dr. Axel Zarske dort zu berichten. Und er weiß viel zu erzählen! Nicht weniger als 26 (!) reich bebildete Seiten, auf denen er nicht nur die zahlreichen verschiedenen (und zum Teil ausgesprochen farbenprächtigen) Arten in Wort und Bild vorstellt. Auch auf die Lebensweise geht er sehr detailliert ein. So werden z.B. auf Seite 8 mit 4 Zeichnungen die Angriffstaktiken einiger
Serrasalmus-Arten dargestellt und beschrieben. Dort lernen wir, dass sie in der Regel von hinten angreifen. Und dass sie bei aufmerksamen Fischen ganz harmlos tun können, gerade so, als führten sie nichts Böses im Schilde - um dann ganz plötzlich anzugreifen.
Dieser Artikel hat durchaus wissenschaftlichen Tiefgang, was allerdings aufgrund des Umfanges und des Autors auch nicht überrascht.
Wie gesagt:
Dr. Zarske hat viel über Piranhas zu erzählen. So viel, dass er mit den 26 Seiten gar nicht ausgekommen ist. Und deshalb werden auf Seite 31 für die nächsten AF-Ausgaben weitere Teile des Beitrages angekündigt, in denen nicht nur weitere, hier noch nicht besprochene Serrasalmus-Arten beschrieben werden sollen, sondern auch aquaristische Details (also offenbar Haltung und Zucht im Aquarium etc.).
In der
Rubrik Drunter & Drüber (Seiten 34 - 38) werden verschiedene Themen angesprochen. Eines davon möchte ich hier herausgreifen, nämlich die
Wirkung von Blitzlicht auf Aquarienfische.
Bislang gab es dazu 2 Thesen: Die Einen behaupteten, Blitzlicht würde den Fischen schaden, die Anderen meinten, dies sei nicht der Fall. Beide Meinungen standen sich bislang unversöhnlich gegenüber. Und keine von beiden war bislang bewiesen oder widerlegt. Was wohl schlicht und einfach daran liegt, dass sich bisher noch Niemand die Mühe gemacht hat, dies mit einem wissenschaftlichen Ansprüchen entsprechenden Aufwand zu untersuchen.
Wie der Cichliden-Experte
Dr. Wolfgang Staeck auf Seite 34 zu berichten weiß, haben dies nun einige Wissenschaftler nachgeholt.
Da
Versuchskaninchen für aquatische Tests eher ungeeignet sind, wurde der Schmetterlingsbuntbarsch
Mikrogeophagus ramirezi dafür genommen. Es wurden zwei Versuchsgruppen gebildet - die eine wurde „beblitzt“, die andere nicht. Als Stressindikatoren wurden bei beiden Gruppen die Cortisol- und die Glukosewerte gemessen. Überraschendes Ergebnis: Die dem Blitzlicht ausgesetzte Gruppe zeigte niedrigere Werte. Diese Tiere zeigten sogar weniger intraspezifische aggressive Interaktionen.
Ob das für alle Fische gleichermaßen gilt, ist noch offen. Es mag also durchaus Arten geben, die anders reagieren.
Zu diesem Thema ist hier auch noch etwas nachzulesen:
https://www.igb-berlin.de/news/manch...zlichtgewitter
In der Rubrik
Comeback wird auf den Seiten 38 und 39 von
Manuel John der
Drachenfisch Zacco platypus in Wort und Bild vorgestellt.
Man kann ihn sich auch hier schon mal anschauen:
https://www.aquapro2000.de/drachenfi...-platypus.html
Panzerwelse der Gattung
Corydoras kennt wohl jeder Aquarianer. Daneben gibt es aber auch noch weitere Gattungen von Panzerwelsen, z.B.
Brochis - die kleine Gattung der großen Panzerwelse.
Erik Schiller bringt sie uns auf den Seiten 40 bis 43 näher. Und er liefert einige ausführliche Zuchtberichte/-anleitungen.
Übrigens: Der bekannte
Smaragdpanzerwels wurde früher der Gattung
Corydoras zugeordnet (
Corydoras splendens) wird aber mittlerweile zur Gattung
Brochis gezählt (
Brochis splendens).
Nun kommen die Liebhaber von eher selten gepflegten lebendgebärenden Zahnkarpfen auf ihre Kosten:
Anja Katzschmann und
Norman Behr berichten auf den folgenden 4 Seiten über
Rosenkärpflinge, Brachyraphis roseni, in der Natur und im Aquarium. Wirklich attraktive Tiere, die allerdings ihren eigenen Jungen sehr nachstellen, so dass nur in stark verkrauteten (Javamoos, schwimmender Hornfarn...) Elternbecken einige Junge durchkommen können.
Auch für Buntbarschfreunde gibt’s ein Schmankerl:
Uwe Werner stellt uns auf den Seiten 48 - 53
Crenicichla sp. „Guandu“ aus Südostbrasilien ausführlich vor.
An den Scapern unter den Auarianern kommt mittlerweile wohl keine Fachzeitschrift mehr ganz vorbei. Jedenfalls werden auch die hier ein wenig bespaßt.
„Japanese Aquascaping Nights“, erlebt in Esthers Garden - ein Bericht von
Steffen und
Gabriel Rothe (Seiten 54 - 57).
Auf Seite 58 startet dann eine neue Reihe:
Biotop-Aquarien - eine Hommage an die Natur. Der erste Teil von
Tim Stenzel umfasst zwar nur 2 Seiten, aber mal schauen, was da noch so alles kommt.
Daniel Heerz stellt uns auf den Seiten 60 - 63 das
S.E.A. Aquarium Singapur vor.
Das größte Becken ist 36 m lang und 8,30 m hoch mit einem Volumen von 18 Millionen Litern. Also schon ein wenig größer, als das typische Starter-Set aus dem Baumarkt.
In der Rubrik
Pioniere der Aquaristik und Ichthyologie berichtet
Dr. Axel Zarske diesmal über
Heinrich Kuhl (
17.09.1797 bis 14.09.1821) und
Johan Coenrad van Hasselt (
24.06.1797 bis 08.09.1823).
Die beiden miteinander befreundeten Pioniere starben recht jung und hatten daher keine Gelegenheit, die Ergebnisse ihrer umfangreichen Forschungsreisen selbst zu publizieren (Seiten 64 - 66).
Der Chefredakteur
Dr. Hans-Joachim Herrmann ist Spezialist für Reptilien und Amphibien.
In seinem Beitrag
Gewächshausfrösche - eine besondere Kulturfolge durch Eleutherodactylus planirostrisbringt er uns diese kleinen Fröschlein auf 4 Seiten näher.
Der Beitrag
25 Jahre Söll GmbH - sie machen unser Wasser besser auf den folgenden 4 Seiten wird keinem namentlich benannten Autor zugeschrieben, aber auch nicht als Anzeige gekennzeichnet. Es ist also nicht erkennbar, ob es sich um einen (objektiven) redaktionellen Beitrag handelt, oder um eine Eigendarstellung (= Werbung) des Unternehmens.
Nun ja - Ähnliches hatte ich schon in der vorangegangenen Rezension kritisch kommentiert...
Aber es gibt auch weiterhin uneingeschränkt Erfreuliches:
Dr. Hans-Joachim Herrmann stellt uns die
Bunte Zuchtform vom Eidechsenschwanz, Houttuynia cordata „Chamäleon“ vor. Eine sehr attraktive Teichpflanze mit ausgesprochen buntem Blattwerk (Seiten 84 - 86).
In der Rubrik
Aquaristische Seltenheiten bringt uns
Oliver Lucanus den Zwergbuntbarsch
Apistogramma guttata in Erinnerung. Seltsamerweise gehört er nicht zum Standardsortiment, obwohl er nicht nur attraktiv, sondern auch leicht zu halten und auch durchaus zu züchten ist. Schaut auch mal hier:
https://www.aqualog.de/en/lexikon/ap...mma-guttata-2/
https://www.aquarium-dietzenbach.de/?c=480042
Horst Linke befasst sich in
Linkes Labyrinthfische diesmal mit der
Bestimmung schaumnestbauender Kampffische aus Thailand.
Dies sind:
- Betta splendens
- Betta smaragdina
- Betta siamorientalis
- Betta imbellis
- Betta mahachaiensis
Zu jedem der vorgenannten Tiere ist ein Foto beigefügt. Alles durchweg prächtige (kurzflossige) Tiere!
Es gibt noch eine ganze Reihe weiterer interessanter Artikel in diesem Heft zu entdecken, auf die ich jetzt mal nicht näher eingehe.
Klare Kaufempfehlung!
Vorschau:
Das Titelthema des nächsten Heftes:
Tanganjikasee
Gruß
Otocinclus2