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Alt 30.05.2021, 14:27  
Otocinclus2
 
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Standard AF Nr. 279 Juni/Juli 2021

Das AF Nr. 279 (Juni/Juli 2021) ist erschienen.

Titelthema: Fächerfische, Bachlinge & Co.
Subtitelthemen: Zahme Drachenschrecken, Geschwister-Kannibalismus und Bunte Tridacna von den Philippinen

Das Titelthema wird mit einem einzigen Beitrag von Dieter Ott gestemmt, der es allerdings in sich hat: Die Zucht von südamerikanischen Anuellen – Fächerfische & Co.
Auf nicht weniger als 23 (!) reich bebilderten Seiten stellt er uns viele der rund 210 Arten der Familie Rivulidae (eierlegende Zahnkarpfen) in Wort und Bild vor. Dabei handelt es sich durchweg jedenfalls bei den hier vorgestellten Tieren um ausgesprochen farbenprächtige Tiere. Auch Hinweise zur Haltung und Zucht werden gegeben. Letztere ist natürlich etwas anspruchsvoll, da die natürlichen Gegebenheiten (temporär austrocknende Gewässer) nachgebildet werden müssen.

In der Rubrik Comeback wird von Manuel John auf den Seiten 38 und 39 die Goldorfe / Alant (Leuciscus idus) in Erinnerung gerufen. Goldorfe ist der vielen Teichbesitzern sicherlich gängige Name der attraktiven Zuchtform des Alant, der ursprünglichen Naturform der Orfe.

Ein neuer Smaragdbuntbarsch aus Kamerun wird uns sodann auf den folgenden 4 Seiten von Horst Linke vorgestellt. Es handelt sich um eine neue Lokalform, nämlich Pelvicachromis kribensis Idenau.

Prof. Dr. Hartmut Greven stellt uns anschließend auf den Seiten 44 - 51 die Frage: Gibt es Oophagie und Adelphophagie bei (Aquarien)fischen?
Da weiß doch jeder sofort, was gemeint ist, nicht wahr?
Nun ja – wer diese Fremdwörter in seinem Sprachschatz nicht sogleich parat hat, glaubt zunächst erleichtert, im Untertitel dieses Beitrags, nämlich Bemerkungen zu einer besonderen Form der Geschwisterliebe, hilfreiche Aufklärung zu finden. Aber nicht wirklich. Es sei denn, der Untertitel ist ironisch gemeint, nämlich im Sinne von: Zum Fressen gern.
Denn tatsächlich geht es um das Phänomen, dass bei vielen "lebendgebärenden" Fischen wie Haien, Zahnkarpfen, Seepferdchen und Seenadeln nicht alle Embryonen geboren werden, sondern einige ihren Geschwistern (und teilweise dem Muttertier bzw. bei Seepferdchen und Seenadeln dem Vatertier) als Nahrung dienen.
Dabei gibt es grundsätzlich zwei Varianten: Zum einen fressen Jungtiere abgestorbene Eier oder Embryonen. Zum anderen können aber auch weiter entwickelte Jungtiere ihre "zurückgebliebenen" Geschwister gezielt attackieren.
Ein sehr interessanter, nicht zuletzt wegen seiner wissenschaftlichen Tiefe aber stellenweise auch ein wenig sperrig zu lesender Artikel.

Zu etwas leichterer Kost:
Dr. Dieter Gentzsch und Peter Uhlig berichten auf den folgenden 4 Seiten über 20 Jahre Bestandserhaltung von Xiphophorus maculatus "Rotiris-(Belize-)Platys".
Diese Naturform, obwohl farblich "natürlich" etwas schlichter gehalten, steht den vielen Zuchtformen m.E. an Attraktivität keinesfalls nach.

Steffen Rothe teilt uns auf den Seiten 58 – 61 mit, dass der Zierfischgroßhandel unverzichtbar für unser Hobby ist. Da wäre ich zwar auch von selbst drauf gekommen, interessant sind die dort geschilderten Abläufe aber trotzdem zu lesen.

Eine Buntwäsche mit Pflanzeneinlage – ein Waschmaschinenaquarium wird von Florian Schuran auf 3 Seiten mit etlichen Fotos beschrieben. Eine Seite der Maschine durch Glas ersetzt, die Frontseite teildurchsichtig (das "Bullauge" sowieso)... Na ja. Einigermaßen lustig. Wenngleich ich meine, dass Aquaristik schon grundsätzlich interessant genug ist, und es solcher "Gimmicks" deshalb gar nicht bedarf. Aber vielleicht bin ich ja schon ein wenig altmodisch...

Nun werden wieder Pioniere der Aquaristik und Ichthyologie vorgestellt:
Dr. Axel Zarske bringt uns diesmal das Leben und das Werk von Curt Carl Eduard Bessiger (18.02.1884 bis 18.02.1962) näher (Seiten 66 und 67).

Die Meeres-Aquarianer werden auch noch bedacht.
Dr. Maren Gaulke weiß uns zu erzählen, dass Riesenmuscheln – ein Farbspektakel der Natur sind. Und das beweist sie uns auf 5 Seiten auch mit etlichen Fotos.

Sind hier nicht auch einige Terrarianer unter uns? Und auch speziell welche, die Insekten halten?
Falls ja, gibt es für die auch noch ein Schmankerl: Drachenzähmen leicht gemacht – Haltung und Zucht der malayischen Drachenkopfschrecke (Seiten 74 – 77).
Nun ist der Sinn für das Empfinden von Schönheit ja individuell ganz unterschiedlich ausgeprägt. Und das ist wohl auch gut so. Mich hat das Portraitfoto der Drachenkopfschrecke Lesina cf. ensifera jedenfalls an den Film Alien erinnert...

Auch wenn es bei dem derzeit schaurigen Wetter kaum einer glauben mag: die Outdoor-Saison (so heißt es ja wohl auf Denglisch) hat begonnen! Und da mag sich manch ein Teichbesitzer Gedanken über eine passende Bepflanzung machen. Wie wäre es mit Milch im Wasser – Wolfsmilch? Dr. Hans-Joachim Herrmann präsentiert uns diese Pflanze (vor allem Euphorbia palustris, aber auch einige andere Vertreter der Gattung Euphorbia) auf 3 Seiten.

In der Rubrik Linkes Labyrinthfische stellt Horst Linke diesmal die Art Betta sp. Orangehead vor. Diese kurzflossige Form, die zu den Maulbrütern gehört, zeichnet sich (wie der Name schon vermuten lässt) durch eine orange Färbung der Kopfregion aus (Seiten 102 und 103).

Es gibt noch eine ganze Reihe weiterer, meist recht kurze Beiträge über Fische, Pflanzen und Reptilien/Amphibien. Dabei ist allerdings der Informationsgehalt dieser jeweils nur 1 Seite umfassender Artikel wegen der ausgesprochen kleinen Schrifttype ziemlich groß. Die Schriftgröße kann das Lesen für ältere Semester allerdings auch etwas mühsam machen, auch wenn die Lesebrille gut geputzt ist.

Vorschau auf das nächste Heft:
Titelthema: Krallenfrösche
Subtitelthemen: Feder- und Fächerwürmer, Geophagus sp. "Pondaré" und Ein neuer Kardinal: Tanichthys kuehnei


Gruß
Otocinclus2

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