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Alt 21.02.2016, 09:58   #11
Shar
 
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Servus.

Ich hatte in meinem ("älteren") AQ das Wachstum von Fadenalgen wieder damit begünstigt, daß ich auf langsam wachsenden Pflanzen umgestellt hatte, die Düngung zwar bis auf Micros eingestellt jedoch die Beleuchtungsdauer bei belassen hatte = Nährstoffungleichgewicht (Licht ist ebenso als "Nährstoff" für Pflanzen/Algen zu werten).
Mich stören sie weniger, zumal das Aufkommen nicht massiv ist.

Im kleinen "Notfall/Quarantäne/Aufzucht"-becken mit Minimalsbesatz, so gut wie keinen Pflanzen und keiner AQ-Beleuchtung (bekommt nur Licht durch das Tageslicht, wobei es eher im Schatten steht sowie durch das daneben stehende "große" AQ) gehen die Grünalgen an den Pflanzenrückschnitten aus dem "großen" AQ alle zurück.

Im Becken meiner Lebensgerfährtin hat sie durch Verlängerung der Beleuchtungszeit das Wachstum von Grünalgen gefördert.

Meine Meinung:
M.M.n. spielen bei Algenwuchs mehrere Faktoren mit rein, weswegen es schwer wird, unterschiedliche AQ und deren Reaktion (auf Düngung, Beleuchtung, Tier- und Pflanzenbesatz, Filter, Filtermaterial, Leitungswasser usw..) miteinander zu vergleichen. Dabei spielt es m.M.n. auch eine Rolle, wie lange das AQ bereits läuft und vor allem wie gut/stabil/ausgeprägt die Mikroflora im Becken ist. Hinzu kommt, daß das genutzte Wasser für das AQ auch nicht überall gleich ist.

Gerade in der Einfahrphase bzw. beim Starten halte ich es für sinnvoll, mit kurzer Beleuchtungsdauer zu starten und das AQ sowie die Pflanzen erst einmal "aklimatisieren" zu lassen (was durchaus viele Monate dauern kann) - man kippt schließlich auch nicht gleich von Anfang an die volle Düngermenge ins AQ.
Später dann, in Verbindung mit dem gewünschten Tier- und Pflanzenbesatz, kann man die Beleuchtung langsam und in kleinen Schritten immer noch erhöhen und so auch austesten, was das eigene Becken schließlich "verkraftet" bzw. mit was es zurecht kommt.

Die Beleuchtung versuchsweise zu reduzieren ist mit eine der günstigsten Möglichkeiten, die am wenigsten Arbeit macht.
Geduld braucht es allerdings so oder so, da es tendenziell schneller geht, Algen zum Wachsen zu animieren, als sie zum Rückgang zu bringen.

@Zeolith wäre ein weiterer Versuch (der helfen, der aber auch nichts oder gar mehr Probleme verursachen kann). Wie bei Aktivkohle auch, ist hier der Hintergrund, daß u.a. Schad- aber auch Nährstoffe gebunden werden.

Grüße ~Shar~

Danke: (2)

Geändert von Shar (21.02.2016 um 10:15 Uhr)
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Alt 21.02.2016, 16:32   #12
Otocinclus2
 
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Hallo Papa Roland,

die Vielzahl der Antworten und vor allem deren Unterschiedlichkeit zeigt deutlich, wie komplex das Thema "Ursache von Algenwuchs" ist. Darauf hat ja auch Shar schon zurecht hingewiesen:
Zitat:
Meine Meinung:

M.M.n. spielen bei Algenwuchs mehrere Faktoren mit rein, weswegen es schwer wird, unterschiedliche AQ und deren Reaktion (auf Düngung, Beleuchtung, Tier- und Pflanzenbesatz, Filter, Filtermaterial, Leitungswasser usw..) miteinander zu vergleichen. Dabei spielt es m.M.n. auch eine Rolle, wie lange das AQ bereits läuft und vor allem wie gut/stabil/ausgeprägt die Mikroflora im Becken ist. Hinzu kommt, daß das genutzte Wasser für das AQ auch nicht überall gleich ist.
Ich sehe das genau so; es entspricht auch meiner Erfahrung.
Selbst in gut eingefahrenen, seit Jahren stabil laufenden Becken kann es durch kleinste Änderungen, die wir vielleicht noch nicht einmal unbedingt bemerken, zu vermehrtem Auftreten von Algen kommen. Solange sie nicht überhand nehmen und zur richtigen Plage werden, möchte ich dazu raten: Ruhe bewahren! Und schon gar nicht sofort mit der "chemischen Keule" draufhaun! Nicht selten lässt sich das Problem, so es denn überhaupt eines ist, einfach "aussitzen" und es renkt sich von allein wieder ein. Beispielsweise wenn der Austausch von Leuchtmitteln und die dadurch bedingte höhere Lichtintensität die Ursache war. Die Algen reagieren meist schneller darauf, als die Pflanzen, die holen das aber bald wieder ein.
Geduld ist eine Tugend, die leider aus der Mode gekommen zu sein scheint, aber gerade für Aquarianer wichtig ist.

Die Aquaristik-Industrie vermittelt vor allem Einsteigern mit den vielen Anti-Algen-Mittelchen den Eindruck, das Algen per se etwas Schlechtes seien, die ausgerottet werden müssten. Dem ist nicht so! Algen sind natürlicher Bestandteil eines jeden submersen Biotops und gehören einfach dazu, weil sie auch wichtige biologische Funktionen erfüllen.
Sie sind (wie die Pflanzen) am Stoffwechselkreislauf beteiligt und verbessern meist die Wasserqualität, mit Ausnahme der Blaualgen (die ja allerdings auch keine echten Algen sind, sondern zu den Bakterien zählen), die Toxine abgeben können.
Algen bieten auch die Nahrungsgrundlage (Saugwelse!) oder Nahrungsergänzung (Zahnkarpfen!) für viele Fische. Und manche sehen sogar so attraktiv aus, dass man Geld dafür ausgibt - siehe "Moosbälle". Wenn z.B. eine Wurzel bei mir teilweise mit einen Algenrasen (vermutlich Cladophora-Art) bedeckt ist, bin ich darüber alles andere als unglücklich.

Also Geduld haben und es zunächst immer mit den "mildesten" Mitteln versuchen!

Zitat:
@Zeolith wäre ein weiterer Versuch (der helfen, der aber auch nichts oder gar mehr Probleme verursachen kann). Wie bei Aktivkohle auch, ist hier der Hintergrund, daß u.a. Schad- aber auch Nährstoffe gebunden werden.
Stimmt!
Mit Zeolith habe ich vor etlichen Jahren durchaus gute Erfolge verbuchen können. Es ist ein natürliches Gestein vulkanischen Ursprungs mit (je nach Art und Herkunft) unterschiedlich hoher Adsorptionsvermögen.
Wichtig: Auch wenn es die Anbieter (umsatzgesteuert )anders glauben machen wollen, ist es wie Aktivkohle nur für den temporären Einsatz sinnvoll.
Ein Weiteres muss man beachten: voll "beladenes" Zeolith lässt sich mit einer Kochsalzlösung wieder "reaktivieren", indem nämlich die gebundenen Stoffe wieder abgegeben werden. Das funktioniert natürlich nicht nur im externen Kochsalzbad, sondern auch im Becken, wenn z.B. zur Krankheitsbekämpfung Kochsalz oder ein Medikament, das auch Natriumchlorid enthält, zugegeben wird.
Also: Zeolith macht Sinn, aber nur bei gezieltem Einsatz, und die "Nebenwirkungen" bitte im Auge behalten!

Gruß
Otocinclus2

Danke: (2)
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Alt 21.02.2016, 20:21   #13
Papa Roland
 
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Erstmal herzlichen Dank für die Anteilnahme an unserem Problem und die vielen und umfangreichen Antworten. Bin darüber schlichtweg begeistert. Danke. Tolles Team!

Thema Geduld: Eine blitzschnelle Lösung braucht’s nicht. Meine Sorge ist ehr, dass die Algen sich weiter ausbreiten und die befallenen Pflanzen (Grundnessel, Tausendblatt) darunter leiden und evt. sogar absterben. Wie schon geschrieben, sieht es für mich danach aus. Frage mich, ob die befallenen Pflanzen durch die „Abschattung“ der Algen weniger Licht und Nährstoffe abbekommen oder von den Algen sogar irgendwie ausgelaugt werden? Dann würde ich schon ungeduldig werden.

Thema Zeolith: Danke für den Hinweis. Das wird für mich aber erst dann eine Option, sofern die Algen gar nicht mehr weggehen wollen. Zudem haben wir einen Innenfilter dessen Gehäuse fest mit dem Becken verklebt ist. Die Filtermedien sitzen in einem Rahmen und werden von oben nach unten in das Filtergehäuse eingeschoben. Insofern mag Zeolith (Sand, Granulat) bei dieser Filterbauart schon rein technisch nicht in Frage kommen.

„Also, was tun?“, sprach Zeus:
- die Beleuchtungsdauer wird reduziert auf insgesamt 8 Stunden mit 3 Stunden Pause
- weiterhin fleißig Algen zupfen
- ansonsten abwarten und Tee trinken
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Alt 21.02.2016, 20:56   #14
Shar
 
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Servus.

Hast du eigentlich die Möglichkeit, NO3 relativ genau zu ermitteln?


Grüße ~Shar~
Shar ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.02.2016, 21:40   #15
Katrin17
 
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Hallo!

Also, Lichtreduzierung hat bei mir auch gegen Fadenalgen geholfen, nur so viel der Vollständigkeit halber...

Eventuell hilft auch eine leichte Reduzierung der Düngermenge.
Und den Dünger auf zwei Tage verteilen, zB immer Sonntag und Mittwoch je 2ml. Empfehlen kann ich hier Spritzen aus der Apotheke, bei uns kosten die nur 25 Cent.

Grüße Katrin
Katrin17 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.02.2016, 21:42   #16
Papa Roland
 
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Zitat:
Zitat von Shar Beitrag anzeigen
Hast du eigentlich die Möglichkeit, NO3 relativ genau zu ermitteln?
Nein. Habe aktuell nur den Nitrit-Tröpfchen-Test von JBL.

Macht es Sinn den Nitrat-Test zu besorgen?
Papa Roland ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.02.2016, 21:46   #17
Papa Roland
 
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Zitat:
Zitat von Katrin17 Beitrag anzeigen
Eventuell hilft auch eine leichte Reduzierung der Düngermenge.
Und den Dünger auf zwei Tage verteilen, zB immer Sonntag und Mittwoch je 2ml.
Wird ausprobiert. Danke!
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Alt 22.02.2016, 16:02   #18
Mantes
 
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Papa Roland, eine Pause meinte ich ! Nich immer zu duster ! Hilft bei mir seit Jahrzehnten so ! Kurz nachdem alles im Licht hochgefahren ist (Pflanzen,Algen) wieder für ne Stunde aus ! Wenn Algen nicht mehr zu sehen reicht ne halbe Stunde ! LG Mantes
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Alt 22.02.2016, 17:50   #19
Shar
 
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Servus.

Zitat:
Zitat von Papa Roland Beitrag anzeigen
Macht es Sinn den Nitrat-Test zu besorgen?
Nein, erst einmal nicht.

Davon ausgehend, daß du reines Leitungswasser verwendest, wie sehen dessen Wasserwerte aus (gibt es beim Wasserversorger)? EDIT: Steht ja im Eingangsbeitrag schon, sorry, total vergessen.


Grüße ~Shar~

Geändert von Shar (22.02.2016 um 18:01 Uhr)
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Alt 22.02.2016, 19:34   #20
Otocinclus2
 
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Zitat:
Zitat von Papa Roland Beitrag anzeigen
Thema Zeolith: Danke für den Hinweis. Das wird für mich aber erst dann eine Option, sofern die Algen gar nicht mehr weggehen wollen. Zudem haben wir einen Innenfilter dessen Gehäuse fest mit dem Becken verklebt ist. Die Filtermedien sitzen in einem Rahmen und werden von oben nach unten in das Filtergehäuse eingeschoben. Insofern mag Zeolith (Sand, Granulat) bei dieser Filterbauart schon rein technisch nicht in Frage kommen.

Hallo Papa Roland,

richtig, probier estmal die anderen Tipps aus, bevor du zu Zeolith greifst.

Wenn es doch sein sollte, bist du nicht auf das (überschaubare) Angebot der Filtermedien von Juwel angewiesen. Das Juwel-Filtermedium Cirax ( poröses Sinterglas als Substrat für Bakterien), das wohl nicht zur Standart-Ausstattung deines Filters geliefert wurde, befindet sich in einer Art Korb aus Plastik in der Größe der mitgelieferten Schwämme.
Schau mal hier:http://www.juwel-aquarium.de/Produkt...0-Compact.html
Ich kenne zwar die aktuellen Filter von Juwel nicht im Detail, aber es müsste eigentlich gehen, das Cirax durch z.B. Zeolith oder auch andere Filtermedien zu ersetzen, um sie in deinem Innenfilter zu verwenden.

Bei der Gelegenheit eine kleine Anmerkung nebenbei:
Neuer muß nicht immer Besser bedeuten.
Ich habe hier noch einen alten Bioflow-Filter von Juwel der vermutlich ersten Generation (über 20 Jahre alt), allerdings nicht in Betrieb, sondern in Reserve. Der war in einem Eckaquarium (Vorgänger vom Trigon 190) eingeklebt. Habe später die Silicon-Verklebung vorsichitig gelöst und den Innenfilter durch einen Aussenfilter ersetzt.
Beim alten Bioflow konnte die Durchflussmenge innerhalb eines relativ großen Umfanges durch eine unterhalb des Pumpenkopfes befindlichen Drehscheibe stufenlos reguliert werden. Bei den neuen Pumpen geht das meines Wissens nicht mehr. Da ist eine wirklich sinnvolle Funktion dem Rotstift zum Opfer gefallen! Fortschritt sieht anders aus!!!


Gruß
Otocinclus2
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