12.07.2018, 23:01 | #1 | ||
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Bombig !
Einige schon seit Jahrzehnten tote Fische haben in London in einer Austellung in der Hayward Gallery für ein museales Feuerwerk der besonderen Art gesorgt.
Die koreanische Künstlerin Lee Bul hatte schon in den Neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts aus toten Fischen und allerlei Firlefanz wie Stickerei und Knöpfen eine Installation gebastelt - mit dem erhabenen Titel »Majestic Splendor«. Nun ja - spätestens seit der Fettbadewanne von Joseph Beuys braucht man ja über Kunst nicht ernsthaft zu diskutieren; erst recht nicht darüber, ob Kunst von Können kommt... Sei's drum. Eine erste Ausstellung dieser Fisch-Installation im New Yorker Museum of Modern Art musste 1997abgebrochen werden. Obwohl (oder vielleicht auch gerade weil) schon lange tot, gierten die künstlerischen Hauptdarsteller nach olfaktorischer Aufmerksamkeit. Mit anderen Worten: Den Museumsbesuchern stank es! Also nun in London ein weiterer Versuch, dieses erhabene Kunstwerk ins rechte Licht zu rücken und einem geneigten Puplikum nahezubringen, damit es auch endlich die ihm zustehende Würdigung erfahre. Zuvor hatte man allerdings Vorsorge dafür getroffen, dass es nicht wieder so eine anrüchige Veranstaltung wird. Dem Geruch sollte wirksam begegnet werden. "Dieses Problem sollte bei zukünftigen Präsentation vermieden werden: Die Fischreste wurden mitsamt dem geruchshemmenden Desinfektionsmittel Kaliumpermanganat in Plastikfolien verschweißt. Die Chemikalie KMnO4 verhindert bakterielle Aktivitäten und oxidiert Geruchsmoleküle effizient. Sie wird seit Jahrzehnten etwa eingesetzt, um neu verlegte Trinkwasserleitungen zu desinfizieren." Sicherlich vorab keine schlechte Idee. Was aber wohl nicht so recht bedacht worden ist: "Ein Nachteil ist allerdings die leichte Entflammbarkeit, die nun offenbar dem koreanischen Kunstwerk und einer Stellwand der Hayward Gallery zum Verhängnis wurde. Das auslösende Malheur hatte sich wohl nur kurz vor der geplanten Eröffnung der Ausstellung ereignet: Offenbar war ein Plastiksack geplatzt, möglicherweise wegen größerer Mengen von aus dem verpackten Fisch ausgetretenen Fäulnisgasen. Gleichzeitig oder kurz darauf hat das Gasgemisch aus flüchtigen Aminen mitsamt dem Kaliumpermanganat dann aus bisher nicht abschließend geklärten Gründen tatsächlich explosiv reagiert. Das resultierende Feuer konnte bald unter Kontrolle gebracht werden, ein Mitarbeiter wurde noch vorsorglich wegen einer möglichen Rauchvergiftung untersucht." Immerhin kann man der Ausstellung in London bescheinigen, dass sie ein Bombenerfolg war. Ist hier nachzulesen: https://www.spektrum.de/news/tote-fi...museum/1569368 Gruß Otocinclus2
Geändert von Otocinclus2 (12.07.2018 um 23:17 Uhr) |
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13.07.2018, 08:37 | #2 |
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Oto, was du immer hervorkramst
Na, hoffentlich sind die "Ausstellungsstücke" nicht zu sehr beschädigt worden, damit sie wieder weiter ausgestellt werden können Publicity hat der Vorfall jedenfalls gebracht - wäre das nicht passiert, hättest du es nicht lesen und hier wiedergeben können... und ich hätte nie von dieser "Künstlerin" erfahren |