24.01.2019, 19:25 | #1 | ||
Moderator
Registriert seit: 16.09.2017
Ort: Neuhofen/Pfalz
Beiträge: 10.072
Abgegebene Danke: 3.236
Erhielt: 2.874 Danke in 2.079 Beiträgen
|
Invasive Wasserpflanzen in unseren Gewässern
Hallo.
Nicht nur Fische bedrohen unsere Gewässer, auch invasive Wasserpflanzen können unsere Gewässer und Pflanzen bedrohen. So zum Beispiel die Schmalblättrige Wasserpest, Elodea nuttallii, aus Nordamerika. Leider wurde diese Pflanze teilweise gezielt ausgesetzt und durch Schifffahrt und Wasservögel weiterverbreitet. Da wo es sie gibt erreicht sie durch explosionsartiges Wachstum ein so massives Auftreten das sie undurchdringliche Unterwasserwälder bildet und dadurch einheimische Wasserpflanzen verdrängt. So anspruchsvolle Pflanzen wie zum Beispiel Laichkraut- und Armleuchteralgen haben gegen sie keine Chance. Nachteilig für die entsprechenden Gewässer sind auch die horrenden Massen der im Herbst abgestorbenen Biomasse. Diese werden zersetzt und ihre Nährstoffe, die zu großen Teilen dem Seeboden entstammen, dem Wasser zugeführt.
|
||
24.01.2019, 21:42 | #2 | ||
Registriert seit: 11.07.2015
Beiträge: 2.628
Abgegebene Danke: 510
Erhielt: 1.730 Danke in 958 Beiträgen
|
Eine weitere wohl allen hier bekannte Wasserpflanze (die wohl auch die meisten von uns schon mal im Becken hatten) hat sich als invasiver Neophyt erwiesen: die Karolinen-Haarnixe (Cabomba carolineana).
In Australien ist sie schon zu einem richtigen Problem geworden, aber auch in Deutschland ist sie zuminsdest dabei, sich zu etablieren, da sie auch Frostperioden überstehen kann. Schaut mal hier (mit weiteren Beispielen): https://rp-giessen.hessen.de/sites/r...erpflanzen.pdf oder hier: https://teichpflanzen-teichbau.com/i...teichpflanzen# Der DATZ war diese Problematik sogar als Titelthema des Heftes 10/2017 wichtig genug: https://www.ms-verlag.de/magazine/da...ory_pathway-45 Gruß Otocinclus2
|
||
24.01.2019, 22:07 | #3 |
Moderator
Registriert seit: 16.09.2017
Ort: Neuhofen/Pfalz
Beiträge: 10.072
Abgegebene Danke: 3.236
Erhielt: 2.874 Danke in 2.079 Beiträgen
|
Hier auch noch eine Interessante Website die die ganze Prolematik mit invasiven Wasserpflanzen aufzeigt. Denn ausrotten dieser ist im Prinzip unmöglich.
https://gfg-fortbildung.de/web/image...0Neophyten.pdf |
24.01.2019, 22:25 | #4 |
Registriert seit: 11.07.2015
Beiträge: 2.628
Abgegebene Danke: 510
Erhielt: 1.730 Danke in 958 Beiträgen
|
Das Foto auf Seite 7 im PDF rechts unten zeigt (da bin ich mir sehr sicher) den Harkortsee (Wetter/Ruhr).
Bei diesen grünen "Flächen" auf dem Wasserspiegel handelt es sich hauptsächlich um ausgedehnte Wasserpestbestände. Kann man auch in Google Maps ganz gut sehen: https://www.google.com/maps/place/Ha....4024429?hl=de Dieses Phänomen gibt es erst seit einigen Jahren. Früher (ich kenne diesen See seit meiner Kindheit) waren an der Wasseroberfläche allenfalls Seerosenblätter zu sehen. Die Wasserpestbestände wurden in den zurückliegenden Jahren schon einige male mit einem Spezialschiff dezimiert - völlig ausmerzen konnte man sie bislang nicht, und das wird wohl auch nicht gelingen. Gruß Otocinclus2 |
14.05.2019, 17:11 | #5 |
Moderator
Registriert seit: 16.09.2017
Ort: Neuhofen/Pfalz
Beiträge: 10.072
Abgegebene Danke: 3.236
Erhielt: 2.874 Danke in 2.079 Beiträgen
|
Hallo.
Seit 3 Jahren steht Lagarosiphon major (Ridl.) Moss, die Wechselblatt-Wasserpest, als etabliert auf der Liste der Invasiven Arten. Die Wechselblatt-Wasserpest ist ursprünglich im südlichen Afrika (Simbabwe, Botswana, Lesotho, Südafrika) beheimatet. Da sie über den Garten- und Tierhandel in den heimischen Aquarien und Teichen landete, wird vermutet das unsachgemäße Entsorgung für die Ausbreitung hier zu Lande verantwortlich sind. Sie besiedelt sowohl stehende wie auch fließende Gewässer, Hauptsache sie sind Nährstoffreich. Da sie ganzjährig grün ist, auch unter Eis, und immer im Massenwuchs auftritt, ist sie ein sehr großer Konkurent unserer heimischen Pflanzen |
14.05.2019, 19:51 | #6 |
Registriert seit: 11.07.2015
Beiträge: 2.628
Abgegebene Danke: 510
Erhielt: 1.730 Danke in 958 Beiträgen
|
Hallo Balu,
genau da kann man aber ansetzen, um dem Ganzen wenigstens ein wenig Positives abzugewinnen. Im Post # 4 hatte ich ja schon kurz darauf hingewiesen, dass man im Harkortsee in den letzten Jahren schon einige Male die Wasserpestbestände mit einem Spezialschiff "abgeerntet" (und danach meines Wissens kompostiert) hat. Damit hat man natürlich auch die Nährstoffe, die die Wasserpest zuvor aufgenommen hatte, aus dem Gewässerkreislauf entfernt. Natürlich ist auch das nur ein "Herumdoktern" an Symptomen; sinnvoller wäre es, die Eutrophierung (also den Nährstoffeintrag) der Gewässer von vornherein zu unterbinden. Aber solange das nicht klappt, ist das Abernten von nährstoffhungrigen Pflanzen (auch von invasiven Neophyten) zumindest ein Notbehelf. Fazit: Auch Üblem kann man Gutes abgewinnen. Man muss es nur tun! Gruß Otocinclus2 |
14.05.2019, 20:17 | #7 |
Moderator
Registriert seit: 16.09.2017
Ort: Neuhofen/Pfalz
Beiträge: 10.072
Abgegebene Danke: 3.236
Erhielt: 2.874 Danke in 2.079 Beiträgen
|
Genau Oto.
Da es aber kein Geheimnis ist das unsere Felder Hoffnungslos überdüngt sind, werden es solche Pflanzen immer leicht haben Fuss zu fassen. Es ist zwar im Zuge der Globalisierung sehr schwer Invasive Arten zu vermeiden, aber wenigstens sollte man es vermeiden subtropische Tiere und Pflanzen mit Absicht auszusetzen. Keiner braucht einen Guppybach, denn den gibt es schon bei Köln |
14.05.2019, 21:12 | #8 | ||
Registriert seit: 14.11.2017
Ort: Seesen
Beiträge: 4.760
Abgegebene Danke: 1.320
Erhielt: 2.136 Danke in 1.396 Beiträgen
|
Hmhmhm, manchmal habe ich Träume in denen ich tropische Zierfische in heimischen Gewässern beobachte, fange und manchmal in meine Aquarien setze. Vielleicht sind das ja prophetische Träume...
|
||
14.05.2019, 21:31 | #9 | ||
Registriert seit: 11.07.2015
Beiträge: 2.628
Abgegebene Danke: 510
Erhielt: 1.730 Danke in 958 Beiträgen
|
Ich vermute mal, eher nicht!
Auch wenn du (wie du es ja hier das ein oder andere mal so ganz nonchalant hast durchblichen lassen...) nicht mehr zu den allerjüngsten Semestern gehörst, wirst du es wohl noch erleben können. Es sei denn, der Dürre-Sommer 2018 wiederholt sich noch einige male - dann gibt's nur noch Stockfisch. Wir werden's sehen! Gruß Otocinclus2
|
||
14.05.2019, 21:58 | #10 | ||
Moderator
Registriert seit: 16.09.2017
Ort: Neuhofen/Pfalz
Beiträge: 10.072
Abgegebene Danke: 3.236
Erhielt: 2.874 Danke in 2.079 Beiträgen
|
Wenn man bedenkt das in der Rheinebene schon einmal Haie ihre Bahnen geschwommen sind..... wer weiß
|
||
Themen-Optionen | |
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Forum | Antworten | Letzter Beitrag |
Mollys verdrängen Guppys in deutschen Gewässern... | Schneewitchen | Allgemeines | 12 | 08.08.2016 13:49 |
schöne Bärblinge aus deutschen Gewässern | fritzjoerg | Fische | 3 | 24.06.2014 14:34 |
Tümpeln: Lebensfuttergewinnung aus heimischen Gewässern | AquafanAC/DU | Archiv 2004 | 32 | 08.02.2004 12:55 |
Warum nur in fischfreien Gewässern tümpeln? | Rebecca | Archiv 2003 | 3 | 15.06.2003 10:35 |
Tropische Fische in heimischen Gewässern - 2.Teil | Otfried | Archiv 2001 | 7 | 15.07.2001 04:57 |