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#1 | ||
Moderator
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Hallo,
es gibt mindestens zwei Gründe, den Bewohnern unserer Aquarien ein Sicherheitsgefühl verschaffen zu wollen: Erstens wollen wir schließlich immer, dass die Tiere sich wohl fühlen und zweitens wird ein Lebewesen, das nicht in der Erwartung lebt, alsbald gefressen zu werden, sich freier und unbekümmerter zeigen, was die Beobachtung regelmäßig interessanter machen dürfte. Wie aber vermitteln wir dieses Gefühl? a) Die primäre Idee ist wohl ein "Versteck", also ein Pflanzendickicht, eine Wurzel o.ä. Klingt gut - in einem Thema zu Zwergpanzerwelsen habe ich aber gelesen, dass gerade das Dickicht die Tiere scheu machen soll, weil sie nicht wissen, wo in dem Dunkel sich ein Räuber verbergen mag. Gibt es hier "Regeln", welche Fische sich gern im Dunkeln verbergen und welche es vorziehen, freie Sicht auf Feinde zu haben? Hängt das mit den Lebensgewohnheiten (Gruppe oder Einzelfisch) oder mit dem natürlichen Habitat zusammen? b) Ein anderer Ansatz, den ich gelesen habe, bezog sich auf einige Buntbarsche - ich meine, es wären Maronis gewesen - die scheu werden sollen, wenn sie im Artbecken gepflegt werden, weil sie es vorziehen, dass über ihnen kleiner Fische als Beute für Vögel etc. zur Verfügung stehen. Kann man diesen Ansatz auf alle Tiere der unteren Wasserregionen verallgemeinern? c) Wieder ein anderer Aspekt war die Farbe des Bodengrundes, weil Fische sich auf hellem Grund wie auf dem Präsentierteller fühlen sollen. Gilt das explizit nur für Bodentiere oder reicht der Effekt auch in die mittlere Wasserregion? d) Auch immer wieder liest man von "nicht zu hellen, lichtdurchfluteten Becken", aber gilt frü den Dunkelheitseffekt nicht ähnliches, wie für das Pflanzendickicht? Wahrscheinlich ist die konkrete Antwort immer von vielen Faktoren abhängig, aber vielleicht finden wir ja eine Möglichkeit, das Thema ein wenig zu verallgemeinern. Gruß! Algerich
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#2 | ||
Gast
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Die Bodengrundfrage verwundert mich immer wieder. Ich habe hunderte Videos und Fotos von Biotopen gesehen. Nicht ein einziges zeigt dunklen oder gar schwarzen Bodengrund. Blätter und Äste geben zwar jede Menge Struktur, aber der Grund von Bächen ist in der Regel sandfarben und hell. Ich fürchte, hier steht mal wieder das Ästhetikgefühl des Beobachters über der Realität.
Nur die wenigsten Ausnahmen bestätigen hier natürlich wieder die Regel. Aber dunkler Grund ist extrem selten.
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#3 | ||
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Hallo,
kann Heiko da nur zustimmen. Außerdem gibt es durchaus Fische, die den dunklen Bodengrund überhaupt nicht mögen. Z.B. Xenotilapia. Die sind alle silbrig weiß mit je nach Stimmungen ganz hellen Brauntönen und können sich auf zu dunklen Untergrund nicht gut tarnen. In den Fällen, in denen die Fische auf sehr dunklem Bodengrund weniger scheu sind als auf hellerem, stimmt meistens irgendwas nicht. Sei es zu helle Beleuchtung, zu wenig Deckung etc. zu b) die Tiere sind in Gesellschaft weniger scheu, weil sie sehen, dass die anderen nicht gefressen werden bzw diese sich normal verhalten. Dass die quasi als Ablenkungsbeute dienen, ist Quatsch.
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#4 |
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Hi,
aber ist bei vielen Gewässern der Boden nicht überzogen von Mulm/Algen/Laub und Pflanzen mit Unterbrechungen von freien "Sandbänken"? Also, "dunkler" bzw. "gedeckter" gehalten von den Farben? Ich kann mich da nur an Fotos/Videos orientieren... |
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#5 |
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Hallo Verena,
klar ist Sand mal mehr oder weniger "sauber". Aber wirklich dunkel so wie schwarzer Aquarienbodengrund ist er fast nie. Hier ist ein Beispiel aus Paraguay mit Mulm und Algen. Wirklich dunkel ist das nicht. Die dunkeln Bereiche in dem Video entstehen fast alle durch Schatten. Von Blättern bedeckter Bodengrund dürfte da noch mit das Dunkelste sein. Aber wenn man so ein Biotop als Vergleich heranzieht, wäre es nur konsequent dann im Aquarium auch viel Laub einzubringen, anstatt schwarzen Sand oder Kies zu verwenden. |
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#6 | ||
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Hi,
schwarz finde ich auch unnatürlich ( aber nicht hässlich) , allemal besser als diese ganzen roten, blauen etc. Böden.... *schauder* Ich selber finde dunkelbraun sehr schön, stelle aber wieder Becken für Becken auf beigen Sand um. Da ich aber auch nicht so stark beleuchte ist das sinnvoll. Bei hellerem Licht von oben würde ich aber auch dunkelbraun ok finden. Meine Erfahrungen sind, daß viele Fische (nicht alle) tatsächlich auf dunklerem (nicht schwarzem) Boden, also Brauntönen, durchaus entspannter sind und schönere Färbung zeigen. Den Vergleich/ Erfahrung konnte ich gut auf Arbeit machen (Aquaristikabteilung) , wo man ja durchaus die unterschiedlichsten Fische, über verschiedenen Bodengründen kält. Gerade dort ist Stressminimierung mangels wenig Deckung , hellem Licht etc. sehr wichtig. In dem Video ( sehr interessant, danke ![]() Dort wird kaum reflektiert und es spielt sich auch eher in brauntönen ab... Schwarz ist aber meilenweit entfernt, daß sehe ich auch so.
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#7 | |
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Servus.
Zitat:
Grüße ~Shar~ |
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#8 | |||
Gast
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Bedrohung durch Fressfeinde ist im natürlichen Biotop dauerhaft und allgegenwärtig. Daher ja auch die Färbung. Von oben und unten Tarnung. Ich bezweifle, dass irgendjemand davon ausgehen würde, dass sich Fische in ihren Herkunftsgewässern pudelwohl und sicher fühlen würden, es sei denn derjenige wäre noch nie über die Tatsache gestolpert, dass Fressen und Gefressen werden neben der Vermehrung der Inhalt des Lebens in feier Wildbahn ist. @Verena: Schwarz oder Dunkelbraun würde ich nie wählen, Beigetöne oder leicht rötliche Farben in diesen extrem beleuchteten Becken schon eher. Meine Becken haben bis auf eines durchweg hellen Sand. Aber ich beleuchte auch kaum. Die "schönere Färbung" ist nicht selten der Versuch, sich dem Boden im Rahmen der Anpassungsfähigkeit anzupassen. Ich habe eine Art, Corydoras gryphus, die wird auf dumklem Boden tiefbraun. Hält man sie heller, wird sie in der Grundfarbe blass mit dunklen feinen Punkten. So eine starke Farbveränderung kenne ich von keiner anderen Corydorasart. Fotos der Art auf hellem Boden gibt es im Netz zu Hauf. Hier mal eines auf schwarzem Bodengrund (der helle Anschein des Bodens ist durch das Foto bedingt): ![]()
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#9 | ||
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Hi,
naja.... Anpassung an den Bodengrund ist sicherlich nicht von der Hand zu weisen. Allerdings wissen wir nicht, ob dies Stress hervorruft. Ich habe z.B. sterbai, die auf schwarzem Boden absolut scheu sind im Verkaufsbecken ( und jo, ich berücksichtige Deckung und Beibesatz). Auf braunem Boden verhalten sie sich nicht mehr schreckhaft, aber man kann sie noch gut erkennen und sie stehen "normal " in Farbe. Auf hellem Sand zeigen sie sich ebenfalls schreckhaft und blass. Die Kombination aus Verhalten und Färbung lässt mich nun zu der Erkenntnis kommen, daß sie ( zumindest im Händlerbecken) keinen hellen Bodengrund bevorzugen. Auf Terracotta stehen sie auch gut, nur hier kommt der Aspekt hinzu aus Verkaufssicht, daß man die Tiere und deren wunderschöne Färbung nicht mehr wahr nimmt... sie sitzen lange im Verkaufsbecken. Bei P. innesi sehe ich ebenfalls eine schönere ausprägung der Farben über dunklem Boden.... hier schließe ich nach langjähriger Erfahrung definitiv aus, daß sie sich demzufolge unwohl fühlen. Meine H. amamdae standen in dunklen Becken, mit dunklem Bodengrund am schönsten und zeigten keinerlei Stresssymptome, im Gegenteil. Und wie entscheidet man bei diesem Cory? Meine G. petersii dagegen scheinen helleren Sand zu bevorzugen, sie haben sich nach der Bodengrundumstellung vom Schwimmverhalten verändert, sind "ruhiger" geworden. Dies ist aber nur eine vorsichtige Aussage, denn es können so viele andere Umstände mit einfliessen. Dies sind natürlich nur wenige Beispiele. Das Anpassen der Farbe und der daraus schließenden Stressbelastung halte ich leider für zu unerforscht. Denn wie ich schon sagte: auf den allermeisten Videos sind die Böden NICHT hell, oder sogar ins weiße gehend. Sie sind bedeckt mit Mulm etc., bzw. oft ist das Wasser alleine schon stark eingefärbt und mildert die Bodenfarbe ab. Woher aber wollen wir nun wissen, welches eine "entspannte" Farbe der Tiere ist? Die blasse, oder die dunklere? Welcher Bodengrund sagt ihnen mehr zu, und auf welchem Leben sie aufgrund anderer Umwelteinflüsse? Und...haben nicht auch Zebra ein Muster, welches NICHT zum Boden passt, aber aufgrund der hohen Anzahl der Tiere in der Herde, es den Räubern erschwert ein Einzeltier zu sondieren? Was, wenn das bei Panzerwelsen und co ebenfalls der Hauptgrund ist...und nicht die Tarnung am Boden in erster Linie? Ich lege mich nicht gerne pauschal fest. Ich beurteile dies von Fisch zu Fisch. Und daher kann ich nicht sagen, ob heller oder dunkler Boden generell zu bevorzugen ist.
Geändert von Verena (16.05.2016 um 10:56 Uhr) |
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#10 |
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Hallo,
so ein natürlich heller grauer oder beiger Kies oder Sand ist ja auch nicht grellweiß. Bei meinen Kirschflecksalmlern ist es so, dass sie ganz entspannt über dem naturhellen Aquarienkies stehen. Es gibt aber auch von allen Seiten etwas Deckung und auf dem Boden noch dunkle Steine und Pflanzen. Dadurch sind die Farben alle etwas gedeckt und die Kirschflecksalmler schön bronzefarben. Im Händler Becken habe ich sie immer nur silbriggrau gesehen. Beim Fressnapf standen sich aschfahl über neonblauem Farbkies und wirkten meganervös. Unser Aquarienbauer hat uns gesagt, dass Fische im allgemeinen nicht gern blaue oder hinterleuchtete Rückwände mögen, weil das für sie offenes Wasser suggeriert und keine Deckung. Liebe Grüße Annette Gesendet von meinem GT-I8190 mit Tapatalk |
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