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Alt 18.10.2016, 16:18   #1
karindle
 
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Standard Aquaristisches Tief

Hallo zusammen,

ich hab schon lange darüber nachgedacht mein Thema hier mal loszuwerden und ich schreib es mir jetzt einfach mal vom Herzen:

Ich habe seit einiger Zeit ein richtiges aquaristisches Tief. Es ist gerade sehr viel los privat (Job, Hausbauplanung, Krebserkrankung Schwiegermutter,...) und dann habe ich seit über einem Jahr immer wieder mit kranken und toten Fischen durch einen Columnarisbefall im großen Becken zu tun.
Mein Nano hat seit 2 Jahren Algen die ich nicht loswerde, meine Perlhuhnbärblinge die ich aus dem Nano holen wollte und in das große Becken tun wollte, WEIL ES IHNEN DORT BESSER GEHT als in dem kleinen Kabuff lassen sich einfach nicht restlos einfangen, und und und.
Und jetzt macht es gerade einfach keinen Spaß mehr. Ich schaue auch nicht mehr so oft ins Becken, eher mal im Vorbeigehen. Dann aber freue ich mich immer sehr über meine Fischlein. Leider kontrolliere ich aber auch immer dabei mit bangem Blick alle Fischis auf Anzeichen von Columnaris. Es sehen aber zur Zeit, nach einem kleinen Rückfall von 2 Fischen die auch erlöst werden mussten, wirklich alle gut aus. Das geht mir dann auch immer sehr nahe. Arme Fischis.

WW finden auch nicht mehr jede Woche statt, eher alle 2-3 Wochen. (Witzigerweise sehen seitdem meine Pflanzen viel besser aus, v.A. die Ludwigia ist richtig toll rot geworden, ebenso das Amerikanische Kammblatt. Das wächst überhaupt zum ersten Mal so richtig. Und das obwohl ich bis vor einigem Monaten täglich mit Makrodünger zugedüngt habe. Das ist jetzt auch eher die Ausnahme...

Kennt Ihr das auch? Wie habt ihr das Tief überwunden? Das Hobby aufgeben war aber noch nie eine Option für mich.

LG
Karin
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Alt 18.10.2016, 16:52   #2
Sonnentänzerin
 
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Standard

Hallo Karin

Ich schwöre Dir, es gibt KEINEN, der diese Gedanken nicht kennt!!

Und in all unseren Becken sind (leider) schon Tiere gestorben.

Ich frage mich rückblickend immer die EINE FRAGE (und das gilt nicht nur für Fische):
Hast Du zu jeder Zeit, immer und wirklich DEIN Bestes gegeben?

Wenn ja: dann konntest Du einfach nicht mehr machen.

Es zeigt die menschliche Einstellung: manche schicken ihre Fische zum Tierarzt, erhalten eine Diagnose.
(VIELE) andere denken sich einfach, dass es doch normal ist, wenn eben jedes Jahr frische Fische gekauft werden müssen.
(frag die Zoofachverkäufer)

Die Menschen, die sich von einer gedachten Linie nie weit nach unten, aber auch nicht weit nach oben entfernen, sind anders als diejenigen, die schnell entfachen, aber auch schnell tief sinken.
Grau gibt es natürlich auch noch.

Was ich damit sagen will, ist, man ist, wie man ist, mit seinem Empfinden.
Und wie im Leben sowieso gilt es, immer nach vorne zu schauen - andererseits eine Frustphase auch einmal auszuhalten.

Lösungsideen aus dem Sumpf:

Das ständige Schauen nach neuen Krankheiten ist normal und wird nachlassen.
Nach dem Ding mit den Kokzidien bei meinen Fischen, dann mit den starken pH- und KH-Schwankungen, im Wechsel mit korrosivem Kupferwasser usw usf habe ich auch gebraucht, bis ich wieder ohne Sorgen in die Becken schauen konnte.
Das ist also ein rein passiver Vorgang (gehört zu dem Durchhalteding)

Zum Zukunftsausblick könntest Du die Art von Fischen, die sich problematisch zeigen, "auslaufen" lassen, danach mit einer völlig anderen Art besetzen.
Beispiel Salmler, danach Barben

Ärgernisse auf den Müll werfen:
Naja, mein Eheim wurde nicht weggeworfen, unter dem kleineren Krebsbecken arbeitet das Ding plötzlich mustergültig.

Unterm Incpiria hat er mich GEÄRGERT
Nur als Beispiel. Seither habe ich in DIESEM Punkt holden Frieden.
Und das entspannt.

Man könnte auch wenig Besatz im Becken haben, denn dann reicht sehr oft der Wasserwechsel im 2-Wochen-Abstand.
Weniger Arbeit.

Eine kleine neue Freude:
das könnte es bei Dir sein, Deine Perlhühner bald im Großen schwimmen zu sehen.
(Wasser ablassen kann helfen, ohne Wasser kein Entrinnen vor dem Netz )
Dazu vielleicht EINE Pflanzengruppe wegwerfen, und sich dort eine Neue gönnen. Da man ja nicht überall auf einmal im Becken stochern soll.

Und ist es nicht so:
Manchmal fassen wir sogar zu viel in unsere Becken.

Es ist nicht schlimm für die Fische, wenn Du es zur Zeit ruhiger angehen lässt.
Das ist ein Hobby und keine Druckmaschine.

Und wenn Du mal wieder mehr Lust hast, könntest Du die restlichen Tiere, bei denen Du noch immer Angst hast, dass sich die Columnaris Bakterien wieder vermehren, und Du keine anderen Tiere dazusetzen kannst,
in ein eigenes Becken umziehen lassen, in dem sie ihren Lebensabend verbringen.

Dein Hauptbecken dann ganz neu gestalten.
Vielleicht hast Du in der Zwischenzeit auch neue Lieblingsfische?
Neue Wünsche, vielleicht möchtest Du auch ein reines Cryptocorynenbecken? Mit einem Barbenschwarm (oder vielleicht Perlhuhnbärblingschwarm)
Sprich: ein pflegeleichteres Becken

Meine Cryptocorynen machen mir wenig Arbeit.
Dahinter stehen die Zicken. So lange ich Lust darauf verspüre, jede Woche auf dem Stuhl zu stehen und eine Pflanzengruppe frisch zu setzen, lasse ich das so.
Sollte der Drang nachlassen, denke ich an einen Kollegen, nein, sogar an zwei:
die haben beide langsam wachsende Pflanzen, je einen Schwarm Salmler und jeweils ein paar Welse. Punkt.

Die reinigen ihren Filter einmal im Jahr, machen beide nur ein Drittel Wasserwechsel (wie oft frage ich lieber nicht) und füttern nur.
(im Verdacht habe ich, dass zumindest einer von ihnen das auch noch einem Automaten überlässt )

So wie ich Dich einschätze, möchtest Du das Hobby in der Tat nicht aufgeben. Was übrigens auch nicht schlimm ist, das habe ich VOR meinem jetzigen Wiedereinstieg gemerkt.

Mein Schatz hatte sicher viele Tränen erwartet (denn meine Linie ist NICHT gerade, ich schlängle, bin entzückt, danach heul ich usw),
als ich nach dem Besuch beim Lungenfacharzt meine Gouldamadinen-Voliere im Wohnzimmer aufgeben musste.

Ich stellte mir die EINE Frage (hast Du immer alles gemacht, das Beste? Antwort JA, ich hatte mich sogar allergietesten lassen, trotzdem darf ich überhaupt nichts mehr mit Stäuben zu tun haben, sowas passiert einfach)

Und danach dieses Zukunftsding:
Haben sie es bei diesem Rentner, den Du als neuen Halter herausgesucht hast, nicht sogar besser als bei Dir?
Die Vögel haben mich in SEINER Voliere schnell vergessen, sogar einen Außenteil gibt es.

also konnte ich damit sogar umgehen.

(und dann bekam ich Fische, denn so ohne alles hätte ich DOCH wieder geheult)
Ähem, jetzt sind es 7 Aquarien...

Aber auch das muss ja nicht.
Solange man so wild danach ist, =gut.
Und irgendwann reichen vielleicht 2 Becken

Also mach Dir keinen innerlichen Stress.
Und es ist auch einer der Vorteile an Fischen als Haustiere:
Klar möchten sie ihre Wasserwechsel, Frostfutter, aber sie kommen durchaus auch gut damit klar, wenn die menschliche Nase sich eine Zeit lang nur 5 Minuten pro Tag an ihrer Scheibe plattdrückt, anstatt 5 Stunden.

Vielleicht ist es ein wenig auch, dass man sich mit so einem Aquarium ein Stückchen heile Welt ins Wohnzimmer stellen möchte.
Eben als Ausgleich zu Erkrankungen geliebter Menschen, dem Job, all dem Lärm.
Wenn ringsherum alles gut ist, passt es auch, wenn man im Wasser auch einmal ein Problem hat.

Außen UND innen um alles kümmern zu müssen = Überlastung.
Normal. Menschlich.

Vielleicht braucht man dann lieber einmal einen Waldspaziergang, oder gemeinsames Fußnägellackieren mit Freundin.

Ich wünsch Dir, dass alles bald wieder schöner wird!

Gruß Sonne

Sonnentänzerin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.10.2016, 17:20   #3
karindle
 
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Hach Sonne, vielen Dank!
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