Rinkikäfer

Hallo ihr Guten,

ich würde gerne nochmal das Thema hier im Forum aufgreifen und hoffe auf eine sachliche, fruchtbare Diskussion.

In den Facebookgruppen häufen sich Berichte mit schlechten Erfahrungen und Bildern von sich lösenden Beschichtungen, auch von Produkten aus dem Fachhandel. Es wird oft davon berichtet, dass diese Einrichtungsgegenstände gammeln und stinken. Da würde ich eher vermuten, dass sich darauf ungewollte Bakterien bilden, denn die Unvergänglichkeit von Kunststoffen ist ja schließlich ein großes Umweltproblem.

Bei meinem gebraucht gekauften AQ war eine Rückwand eines Markenherstellers dabei, bei der sich die obere Schicht in kleinen Bröckchen ablöste. Die Krümeldavon habe ich überall gefunden, auch im Filter.

Das Argument, dass auch die Schläuche und Filtergehäuse aus Kunststoff sind lasst doch bitte einmal außenvor. Schließlich ist Kunststoff nicht gleich Kunststoff und mir geht es in erster Linie um Beschichtungen und Lacke.

Für mich kommt bunte Deko und gefärbter Kies optisch schon nicht in Frage. Ich denke es geht den meisten von euch genauso. Vielleicht seht ihr gerade deshalb kaum ein Risiko?


Liebe Grüße
Annette

Katrin17

Hallo Annette,

Geht es nicht auch ein bisschen um:

So viel wie nötig, so wenig wie möglich. (Plastik)

Ich habe noch keine schlechten Erfahrungen gemacht mit gefärbtem Kies, der in genau einem Aquarium 7 Jahre drin war.
War einer der teuersten, vielleicht ist da die Qualität besser.

Plastikdeko nutze ich nicht.

Grüße Katrin

Rinkikäfer

Hi Katrin,

bei Weichmachern macht bestimmt die Menge das Gift. Angeblich sollen diese ja invertil machen, ob man das dann überhaupt so einfach feststellen kann?

Was ist denn mit dem Dennerle Kies? Ist der gefärbt oder ummantelt? Wird zumindest in Deutschland hergestellt, was für mich ein bisschen vertrauenserweckender wäre.

Liebe Grüße
Annette

soke

was spricht denn gegen ganz normalen natürlichen sand oder kies, die steine haben oft wunderbare Färbungen

Sonnentänzerin

Guten Morgen

In meiner Kindheit gab es im Laden eine Sorte Kies in zwei Grobheiten.
Ich hatte bis ich 21 war, also immer nur diesen Kies.

Danach 20 Jahre Aquarienpause.

Da war es für mich natürlich toll, endlich einmal schwarzen Kies haben zu dürfen (ebenfalls gefärbt, aber darüber habe ich erst später nachgedacht, es sieht ja "natürlich" aus)

Dann genieße ich O. Knott Kies in extrem weiß in einem Becken,
im Großen war vor ein paar Jahren einmal ein Weg mit angelegt, nach Umzug habe ich jetzt dort eine Kiesvermischung...

Sehr zufrieden bin ich mit den Bodenzuständen gerade beim Dennerle Quarzkies.
Ich habe ihn in schwarz, grau (sicher aber auch gefärbt, es sind zwei verschiedene Farbtöne dabei, die aber zuu gleich sind)
rehbraun.

Plastikfutternäpfe aus der Terrarienabteilung nutzte ich lange als Futterplatz für meine vielen Schnecken.
Darunter hatte ich oft Gestank, auch der Napf roch fürchterlich.

Reinigen, Kies an der Stelle heraussaugen und wegwerfen.
Napf an anderer Stelle wieder aufstellen beseitigte das Problem.

Meine Vermutung ist aber auch, dass sich solche Stellen bevorzugt vorne bilden. Denn es roch nie an bewurzeltem Kies.

Für unseren Krebs ist eine Höhle künstlich, der Rest aus echten Materialien.
Keine Probleme

In den Kleinbecken habe ich zwei Kunstwurzeln, bewachsen und bepflanzt.
Keine Probleme.

Auch bei Sand habe ich schon Poolfiltersand probiert, bin aber leider doch der Typ, der sehr gerne den ganz weißen Sand liebt.
Der dürfte wohl auch nicht von alleine entstanden sein (?)

Ich hatte aber auch einmal zwei Sorten Billigkies, gefärbt.
Leider weiß ich deren Namen nicht mehr, mit denen ich nicht zufrieden war.
Sie sahen zu künstlich aus.

Vermutlich kehrt man tatsächlich immer zurück zu natürlicheren Farbtönen, nach einem Ausflug ins Neue. So ist es zumindest gerade bei mir.

Gruß Sonne

Rinkikäfer

Hallo Sonne,

es gibt ein Produktvideo von Dennerle zu dem Kies. Natürlich wird da nicht verraten wie er produziert wird, aber immerhin wird er in Deutschland produziert. Es hört sich ein wenig so an, als würde er auf andere Art gefärbt als andere Farbkiese.

Der weiße Quarzsand dürfte ganz natürlich sein.

Liebe Grüße
Annette

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Rinkikäfer

Hallo,

vielleicht ist gar nicht der Kunsstoff das eigentliche Problem, sondern seine Eigenschaften?

Guckt mal, falls es euch interessiert:
https://taucher.net/diveinside-hohe_...diment-kaz6556

Liebe Grüße
Annette

Hero

Hallo,

ich finde das Meiste an künstlicher Deko einfach hässlich und unpassend... das ist aber reine Geschmacksache und wird den Fischen egal sein. Von daher: Jedem Tierchen sein Pläsierchen.

Aber ich habe noch nicht ganz verstanden, was darüber hinaus "das Problem" ist. Ich habe etwas das Gefühl, dass einfach angenommen wird, das künstliche Kunststoffdeko ein Problem darstellt und man dann danach sucht welches das sein könnte.

Die oftmals berichteten "Probleme" über sich lösende Beschichtungen und das Zerbröseln von Rückwänden sind eine rein physikalische Eigenschaft. Das Material ist einfach nicht hart genug und wird z.B. durch raspelnde Welse beschädigt. Das Gleiche passiert aber z.B. auch bei jeglichen eingebrachten Hölzern.
Sich ablösenden Beschichtungen / Lacken / Farben kann man gut mit Epoxydharz begegnen. Auch künstlich, aber lebenmittelecht und ziemlich hart.

Ebenso mit Gestank und Gammel an/unter Plastikgegenständen im Becken. Klar sammeln sich auch auf Kunststoffoberflächen Bakterien und unter den Gegenständen gammelt und stinkt es. Aber ist das bei natürlicher Deko anders ? Nein.
Irgendwie erwarten wir von Kunststoffen, dass sie grundsätzlich steril und unzerstörbar sind. Wenn sie diese Eigenschaft nicht erfüllen, werden sie abgelehnt und auf Naturprodukte verwiesen. Aber diese erfüllen die Eigenschaften ebensowenig (Gut...Granit hält ziemlich lang, steril bleibt der im Becken aber ebenfalls nicht).

Was bleibt ist die Vermutung, dass sich ablösende Bestandteile toxische Wirkung auf die im Becken lebenden Organismen haben könnte. Das ist aber erstmal nichts weiter als eine unbelegte Vermutung ohne konkrete Anhaltspunkte. Ich habe noch nie von gesundheitlichen Problemen der Tiere durch Kunststoffdeko im Becken gehört.

@Rinikäfer: Der Artikel ist zwar interessant, dürfte im Aquarium allerdings wenig Relevanz haben. Mikroplastik ist dort wegen der Filterung nicht oder kaum vorhanden. Das Problem am Mikroplastik in den Ozeanen ist vor allem seine durch die winzige Partikelngröße in der Summe riesige Oberfläche. Und um Polyethylen dürfte es sich bei den Dekoartikeln auch wohl kaum handeln, denn dieses ist leichter als Wasser, solche Deko würde also schwimmen. PET oder PVC sind z.B. schwerer als Wasser und binden deutlich weniger Schadstoffe als PE, werden ja auch für die Beckenverrohrung verwendet oder wir trinken daraus unser Mineralwasser.

Abgesehen von mangelnden physikalischen Eigenschaften einiger Produkte kann ich keine Anhaltspunkte für schädliche Wirkung von Kunststoffdeko sehen. Es gibt da viel gefährlichere Dinge, wie z.B. Leuchtstoffröhren zum Abdunkeln mit Alufolie umwickeln. Daran sind nachweisliche schon etliche Fische gestorben.

Nordlicht1

Hallo,

das unterschiedliche (und unterschiedlich verarbeitete) Kunststoffe unterschiedlich viel (oder eben auch gar nicht) Stoffe abgeben können, ist eine Tatsache.

Deshalb gibt es ja auch das GabelGlas Symbol für lebensmittelechte Kunststoffe.

Ebenso dass sich Farbe und Lack lösen können und evtl. giftig sein können, die dann von Fischen verschluckt werden könnten. Ja, viel Konjunktiv.

Das Problem wird sein, dass man eine Vergiftung von Fischen durch sich eventuel lösende Stoffe nur schwer nachvollziehen kann, da diese ja schleichend vor sich gehen durch eine Anreicherung von schädlichen Stoffen über einen längeren Zeitraum.

Wäre alles Kunststoff und alle Farben darauf unbedenklich würde nicht regelmäßig Kinderspielzeug aus genau diesem Grund zurück gerufen.

Es wird sicher viel Kunststoffdeko geben die nicht schädlich ist, aber sie birgt ein gewisses Risiko.

Wer gar nicht darauf verzichten möchte macht es, wer auch gut ohne leben kann lässt es bleiben.

Wie mit allen anderen Risiken die wir im Alltag so eingehen auch (Auto oder Fahrrad fahren, Straße überqueren, auf Leitern steigen, Alkohol trinken, Rauchen etc.).

Gruß
Angelika

jope06

Hallo,


Für Lebensmittel müssen z.B Pigmente und Weichmacher generell zugelassen sein. Ob die migieren und wie stark die Migration ist, spielt dabei keine Rolle.
Shar hat so ein nettes Bild von einem Schlauch gehabt - mit dem Symbol durchgestrichenes Cd.
Cd(Cadmium) ist bereits Ende der 70erJahre als Pigment aus Kinderspielzeug verbannt worden. Vollkommen unabhängig ob es aus Polyethylen migriert oder nicht.

gruß jo