zierfischforum.info

Zurück   zierfischforum.info > >

Hinweise

Antwort
 
Themen-Optionen
Alt 26.09.2020, 20:24   #1
Otocinclus2
 
Registriert seit: 11.07.2015
Beiträge: 2.628
Abgegebene Danke: 510
Erhielt: 1.730 Danke in 958 Beiträgen
Standard Zeitschriften - AF Aquaristik Fachmagazin

Bislang hatte ich meine Rezensionen des AF (Aquaristik Fachmagazin) ja in der Rubrik "Sonstiges" vorgestellt. Da zwischenzeitlich einige neue Rubriken geschaffen wurden, u.a. eben auch die Rubrik "Aquaristische Veröffentlichungen", stelle ich meinen neuen Beitrag mal hier rein.
Wenn es, aus welchen Gründen auch immer, nicht passen sollte, kann ja einer der Mods den Beitrag verschieben.

So, genug der Vorbemerkung. Jetzt geht’s los.

Die Nr. 275 (Oktober/November 2020) des AF ist erschienen.
Titelthema: Neue Heilmethoden für Fischkrankheiten

Ein spannendes Thema, das mit dem Beitrag Alternative Naturheilmethoden bei Fischkrankheiten von Frank Gottschalk auf Seite 6 startet.
Ein paar kurze Anmerkungen zum Autor: Frank Gottschalk betreibt in Neu Wulmstorf (südlich von Hamburg) ein Aquaristik-Fachgeschäft. Dabei entwickelt und vertreibt er auch eigene Produkte, u.a. auch Extrakte aus Pflanzen. Dazu später noch mehr.
Auf insgesamt 8 Seiten referiert Gottschalk zunächst über das Immunsystem der Fische, und wie man dieses stärken kann, um nach Möglichkeit auf (synthetische) chemische Medikamente verzichten zu können. Dabei verweist er auf die Wirkungen von pflanzlichen Wirkstoffen und darauf, dass diese auch bei der Behandlung von Fischkrankheiten eine zunehmende Rolle spielen. Das stimmt. So hat ja z.B. auch Sera vor einiger Zeit eine neue Range von Medikamenten herausgebracht, die auf pflanzlichen Wirkstoffen basieren.
Das ist alles ausgesprochen interessant zu lesen. Allerdings: Der Artikel gerät zunehmend zur Eigenwerbung. Er beschreibt ausführlich die Entwicklung, Zusammensetzung und Wirkung von zwei von ihm angebotenen Produkten (sogenannte Aqua Liquids), nämlich Natur Kräuter Konditionierer und Natur Kräuter Wurm Kräuter.
Ich hätte es im Interesse einer wirklich umfassenden und halbwegs neutralen Berichterstattung als deutlich angenehmer empfunden, wenn Gottschalk hier etwas über den eigenen Tellerrand hinausgeschaut und darauf hingewiesen hätte, dass es auch von anderen Herstellern Produkte gibt, die in diese Richtung gehen, wie etwa die von Sera.

Dr. Gerald Bassleer berichtet sodann auf den Seiten 16 und 17 in seinem Beitrag Phytobiotika über die prophylaktische Zuführung pflanzlicher Substanzen, um Fische vor Erkrankungen zu schützen. Dabei geht es insbesondere um Zusätze in Fischfutter. Hier werden einzelne pflanzliche Zusätze und deren Wirkungen beschrieben. Dass sich an diesen knapp gehaltenen, aber gleichwohl gehaltvollen und interessanten Artikel eine Anzeige der Firma Aquarium Münster anschließt, in der das von ihr vertriebene und von Dr. Bassleer entwickelte Futter beworben wird...nun ja.

Dass Knoppern - eine Alternative zu Seemandelbaumblättern und Erlenzäpfchen sind, bringen uns Hans Beiderbeck und Rolf Beiderbeck auf den folgenden 2 Seiten näher. Und wir lernen, dass eine Knopper nicht etwa (wie manch flüchtiger Leser der Überschrift vermuten könnte) eine knusprige Waffel mit Nougatfüllung ist (was allerdings auch durchaus pflanzlichen Ursprungs wäre). Nein. Knoppern (das ist der Plural davon) sind Pflanzengallen, und hier insbesondere die von der Knopperngallwespe hervorgerufenen Wucherungen an den Fruchtbechern der Eicheln der Stieleiche Quercus robur. Diese Knoppern haben einen Gerbstoff- und Huminsäurengehalt von 24 bis 35 %. Nach den Erfahrungen der Autoren sollen für ein 100-Liter-Becken schon zwei Knoppern ausreichen, und diese geben selbst nach 3 Monaten noch immer Huminsäuren ab. Sie sind also sehr ergiebig.

Nun folgt ein ausgesprochen interessanter Artikel, der so manch ein rätselhaftes Fischsterben erklären kann:
Zu wenig beachtet: Glugea, die Beulenkrankheit von Dieter Ott. Auf den Seiten 20 - 29 beschreibt er diese tückische, tödlich verlaufende Krankheit. Tückisch vor allem auch deshalb, weil das Krankheitsbild manchmal so dezent ist, dass es überhaupt nicht auffällt. Der Aquarianer bemerkt nur, dass nach und nach immer mehr Fische verschwinden. Häufig ist allerdings eine zunahme der Leibesfülle zu beobachten. Dies wird aber ebenso häufig mit Laichansatz verwechselt, zumal die Zysten, die dieser Pilz in den Fischkörpern bildet, sehr leicht mit Laich verwechselt werden kann.
Bislang gibt es kein zugelassenes Medikament gegen diese Krankheit. Ott bespricht einige Ansätze einer möglichen Behandlung und vor allem einer Vermeidung.

Jetzt wird über ausgesprochene Raritäten berichtet:
Garnelenwelse aus der Gattung Imparfinis stellen uns Anja Katschmann und Norman Behr auf den Seiten 40 - 42 in Wort und Bild vor.

Oliver Lucanus beschreibt in seinem Beitrag Rio Guejar, der Fluss im Tal der Macarena Biotope in diesem Fluss und seine Bewohner (Seiten 44 - 48).

Es schließt sich die Beschreibung des Caquetaia spectabilis (Steindachner, 1875) aus Amazonien von Uwe Werner an. Auf 6 Seiten wird dieser imposante Großcichlide vorgestellt, einschließlich Haltung und Zucht im Aquarium.

Nun kommt der 3. Teil der Reihe Piranhas, Pirayas oder Sägesalmler, noch heute rätselhaft von Dr. Axel Zarske (Seiten 56 - 81).

Eine neue Serie wird gestartet:
Ein Traumaquarium für DiskusMummy von Tim Stenzel und Isabelle Geil. Die beiden Autoren beschreiben in diesem 1. Teil auf 4 Seiten den aufwändigen technischen Aufbau eines Beckens für Diskusfische mit einem Volumen von rund 900 Litern vor.

Die Meerwasserfreunde kommen auch auf ihre Kosten. Über Geäderte Kraken weiß Werner Fiedler auf den Seiten 66 - 69 Interessantes zu berichten.

Die Pioniere der Aquaristik und Ichthyologie werden von Dr. Axel Zarske ja schon seit geraumer Zeit in seiner Reihe vorgestellt. Im 27. Teil ist nun Francis Day (2.3.1829 bis 10.7.1889) an der Reihe.
Der Name wird den meisten hier wohl nichts sagen. Day war es aber, der die in den letzten Jahren in Mode gekommene, ausgesprochen attraktive Denisonbarbe (Sahyadria denisonii syn. Crossocheilus denisonii, Puntius denisonii) im Jahr 1865 erstmals wissenschaftlich beschrieben hat.

Für Terrarienfreunde gibt es auch etwas:
Der Chefredakteur Dr. Hans-Joachim Herrmann stellt auf den Seiten 76 - 81 Südafrikanische Ochsenfrösche, Pyxicephalus adspersus vor.

Horst Linke setzt seine Reihe Linkes Labyrinthfische auch fort und beschreibt auf den Seiten 104 und 105 den Langgam-Paro Parosphromenus phoenicurus in Wort und Bild.

Es gibt noch einige weitere interessante Beiträge auf den insgesamt 128 Seiten des Heftes - aber das soll als Überblick genügen.

Vorschau auf das nächste Heft: Großbarben.

Gruß
Otocinclus2

Danke: (3)
Otocinclus2 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.09.2020, 20:35   #2
dumdi65
Moderator
 
Registriert seit: 16.09.2017
Ort: Neuhofen/Pfalz
Beiträge: 10.072
Abgegebene Danke: 3.236
Erhielt: 2.874 Danke in 2.079 Beiträgen
Standard

Ich war so frei und habe die anderen Zeitschriften Vorstellungen hierher verschoben

Danke: (1)
dumdi65 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.01.2021, 19:11   #3
Otocinclus2
 
Registriert seit: 11.07.2015
Beiträge: 2.628
Abgegebene Danke: 510
Erhielt: 1.730 Danke in 958 Beiträgen
Standard AF Nr. 277 Februar/März 2021

Das AF Nr. 277 (Februar/März 2021) ist erschienen.
Titelthema: Diskus-Wildformen
Subtitelthemen: Schlammtaucher, Parananochromis brevirostris, Keilfleckbärblinge, Trigonostogma


Das Titelthema beginnt ab Seite 6 mit dem 22 Seiten (!) umfassenden Beitrag von Horst Linke: Wildformen der Diskusfische.
Linke beschreibt (natürlich unterstützt von vielen Fotos) die natürlichen Farbformen, die den zahlreichen Zuchtformen an Attraktivität nicht nachstehen.
Sehr ausführlich wird auch der Fang der Fische in Wort und Bild dargestellt.


Im Vergleich zum ersten Beitrag zum Titelthema fällt der zweite Artikel ausgesprochen knapp aus: Oliver Lucanus beschreibt Diskusfische in ihrem Habitat. Und da sieht man, dass bisweilen nicht viel zu sehen ist, z.B. wenn man Diskusfische (die oft Schwärme von bis zu 100 Tieren bilden) im Schwarzwasser in einer Tiefe von 2 - 3 m nur noch als schemenhafte Silhouetten erkennen kann.


Hudson Crizanto Goncales und Udo Thrän erzählen uns dann auf den Seiten 30 - 32, wie die Diskusfische Von Amazonien ins Wohnzimmer kommen.


In der Rubrik Drunter & Drüber werden verschiedene Themen angesprochen. Unter anderem erfahren wir dort von Werner Fiedler, dass der Hering, Clupea harengus - Fisch des Jahres 2021 ist.
Und wir lernen, dass der Hering rund 25 Jahre alt werden kann. Und dann kann er auch bis zu 45 cm lang und 1 kg schwer werden. Das schaffen aber die Wenigsten - meist landen sie schon vorher auf dem Fischbrötchen oder mit Tomatensauce in der Dose.


In der Rubrik Comeback sehen wir einen alten Bekannten. Manuel John ruft uns auf den Seiten 42 und 43 den Roten Phantomsalmler Hyphessobrycon sweglesi in Erinnerung.


Nun kommt eines der Subtitelthemen: Jens Kühne stellt uns Keilfleckbärblinge der Gattung Trigonostigma auf 4 Seiten vor.


Auf den Seiten 48 - 51 berichtet Manuel John Über das Um- und Entfärben der klassischen Neonsalmler.
Er zeigt uns neben den natürlichen Farbformen eine Reihe von z.T. relativ neuen Zuchtformen. Alles eine Frage des Geschmacks. Bis auf die m.E. unsäglichen Schleier-Formen. Da drängt sich schon die Frage auf, ob da die Grenze zur Qualzucht nicht schon überschritten wurde.


Es folgt das zweite Subtitelthema: Ausgefallen, anspruchsvoll und selten gepflegt - Parananochromis brevirostris.
Dr. Anton Lamboj präsentiert uns auf den Seiten 52 - 55 einen Buntbarsch, der gar nicht so bunt, sondern ausgesprochen unscheinbar ist, und wohl schon allein deshalb selten gehalten wird. Zudem ist er innerartlich sehr aggressiv und braucht extrem weiches, leicht saures Wasser.


Für Pflanzenfreunde gibt es auch etwas. Hans-Georg Kramer stellt uns auf zwei Seiten einige Stängelplanzen vor und verbindet das mit Einrichtungsvorschlägen, damit diese auch richtig zur Geltung kommen.


Nun kommt der 29. Teil der Serie Pioniere der Aquaristik und Ichthyologie.
Dieses Mal: Johannes Peter Müller ( 14.07.1801 bis 28.04.1858)


Und schon geht es wieder um Diskusfische. Allerdings nur zufällig passend zum Titelthema, nämlich als 3. Teil der Serie: Ein Traumaquarium für DiskusMummy von Tim Stenzel und Isabelle Geil (Seiten 60 - 63).


Steffen Rothe fragt uns auf den folgenden 3 Seiten: Darf es ein bisschen Meer sein?
Wir erfahren, dass mittlerweile immer mehr Nachzuchten von Korallen und Korallenfischen gehandelt werden, also immer weniger Entnahmen aus der Natur nötig sind.


Und da wir schon einmal bei der Meeresaquaristik sind, hat André Luty auch noch eine Frage dazu: Falterfische im Riffaquarium - immer noch ein Traum? (Seiten 68 - 71)


Es folgen Beiträge zur Terraristik, die ich hier mal auslasse.


Es ist Fast vergessen: Das Museum für Meereskunde in Berlin.
Von Dr. Hans-Joachim Herrmann erfahren wir einiges über dieses Museum, das von 1906 bis 1946 in der Georgenstraße 34 - 36 in Berlin bestanden hat.


In der Rubrik Linkes Labyrinthfische stellt uns Horst Linke diesmal den Calak-Prachtgurami Parosphromenus sp. Calak vor. Zwei Seiten mit wenig Text, aber prächtigen Fotos.


Es gibt noch einiges mehr auf den insgesamt 124 Seiten.


Vorschau auf das nächste Heft:

Titelthema: Goldfische - eine Zuchttradition
Subtitelthemen: Die Zucht von Porzellanschnecken, Die Zucht von Nandopsis tetracanthus und Die Zucht von Pseudobranchius striatus


Gruß
Otocinclus2

Danke: (3)
Otocinclus2 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.04.2021, 16:42   #4
Otocinclus2
 
Registriert seit: 11.07.2015
Beiträge: 2.628
Abgegebene Danke: 510
Erhielt: 1.730 Danke in 958 Beiträgen
Standard AF Nr. 278 April/Mai 2021

Das Heft AF 278 (April/Mai 2021) ist erschienen.

Titelthema: Goldfische – eine Zuchttradition
Subtitelthemen: Die Zucht von Porzellanschnecken
Die Zucht von Nandopsis tetracanthus
und Die Zucht von Pseudobranchus striatus

Das Titelthema wird auf Seite 6 von Manuel Thiele gestartet mit seinem immerhin 10 Seiten umfassenden Beitrag Die "Fußstapfen“ des Goldfisches – eine Spurensuche".
Der Autor hat viele alte Quellen aus dem 17. und 18. Jahrhundert ausgewertet um herauszufinden, wann genau und in welchen Formen erstmals Goldfische in Europa eingeführt worden sind.
Nun stehen Goldfische nicht unbedingt im Fokus meines Interesses und ich muss gestehen, dass ich diesen umfangreichen Artikel noch nicht ganz durchgelesen habe. Aber schon beim ersten "Querlesen" wird deutlich, dass Thiele sehr gründlich recherchiert hat. Viele Abbildungen aus den von Ihm ausgewerteten antiquarischen Werken (natürlich sämtlich Zeichnungen) ergänzen den ausführlichen Text.

Und Manuel Thiele legt gleich nach: Loving the Alien – Gedanken rund um die Goldfischzucht. Hier ist er nun nicht auf antiquarische Zeichnungen zur Illustration seines Beitrages angewiesen. Zahlreiche Fotos komplettieren den Text, der wieder sehr ins Detail geht und m.E. durchaus wissenschaftlichen Tiefgang erreicht (Seiten 16 - 28).

So. Das Titelthema heben wir "abgearbeitet".

In der Rubrik Comeback berichtet Manuel John auf 2 Seiten über den Glühlichtbärbling Trigonopoma pauciperforatum.

Nandopsis tetracanthus – das Maskengesicht ist in Mode stellt Uwe Werner auf den Seiten 38 - 41 fest.
Dieser hier als Kubabuntbarsch bekannt gewordene Großcichlide ist nicht nur wegen seiner Größe, sondern auch wegen seiner markanten Zeichnung (in beiden Geschlechtern!) ein Eyecatcher.
Wir lernen, dass die Kubabuntbarsche schon in ihren natürlichen Habitaten ausgesprochen anpassungsfähig sin. Man findet sie nicht nur in reinen Süßwasserbiotopen und im Brackwasser (Flussmündungen), sondern auch im Salzwasser, und dort werden sogar die größten Exemplare gefunden.
Wer diesen Tieren ein ausreichend großes Becken (150 cm x 60 cm x 50 cm oder mehr für 1 Paar) bieten kann, wird feststellen, dass sie sich problemlos züchten lassen und beide Elternteile die Brut aufopferungsvoll pflegen. Allerdings sind die Offenbrüter dabei mit Gelegen von 600 - 700 Eiern auch recht produktiv und man muss entsprechend für Abnehmer sorgen.

Dass Dekeyseria picta – alte Bekannte mit neuem Namen sind erfahren wir von Anja Katzschmann & Norman Behr (Seiten 42 - 45).
So Mancher hier wird diesen schön gefärbten Harnischwels, der im Jahr 1994 von der DATZ mit der L-Nr. L168 versehen worden ist, unter seinem deutschen Namen Schmetterlingsharnischwels kennengelernt haben.

Nun stellt uns Horst Linke Neue Betta-Arten aus Borneo vor.
Auf 5 Seiten werden die natürlichen Habitate (samt Wasserwerten) sowie die Fische selbst in Wort und Bild vorgestellt.

Nun kommt ein Beitrag, der sich zwar aquaristisch nicht umsetzen lässt, aber gleichwohl sehr interessant ist: Malawisardinen, Engraulicypris sardella, ihre Feinde und ihr Fang von Dr. Frederic Schedel (Seiten 52 - 56).
Wir lernen, dass es sich bei den Malawisardinen entgegen ihrer Bezeichnung gar nicht um Heringsverwandte handelt, sondern um Vertreter der Karpfenfische aus der Familie der Bärblinge.
Der Autor wird auf eine nächtliche Fangfahrt auf den See mitgenommen, wo er selbst mit Hand anlegen darf. In den Netzen finden sich dann neben den Sardinen oft auch deren Jäger, hauptsächlich Buntbarsche. Als Entlohnung für seine tätige Mithilfe bekommt Schedel einen angemessenen Anteil vom Fang und so erfahren wir schließlich auch, dass frittierte Malawisardinen an Karotten-Bohnen-Gemüse mit Reis ein Festmahl sind.

In der 30. Folge der Serie Pioniere der Aquaristik und Ichthyologie stellt Axel Zarske diesmal Pieter Bleeker (10.07.1819 bis 24.01.1878) auf 2 Seiten vor. Unter anderem erfahren wir, dass die Prachtschmerle Chromobotia macrocanthus 1852 von Bleeker wissenschaftlich beschrieben worden ist.

Eine aquaristische Marseillaise wird uns sodann von Steffen Rothe auf den Seiten 60 - 63 serviert.
Er referiert über seine positiven Erfahrungen mit Produkten der Firma Prodibio. Als Belege für diese mittlerweile seit Jahrzehnten positiven Ergebnisse u.a. mit Bakterienstartern liefert er eine Reihe von Fotos seiner Becken.

In seinem Beitrag (der im nächsten Heft fortgesetzt werden soll) fragt Frank Gottschalk: Aquarien einfahren – was ist das eigentlich?
Er geht dabei sehr ins Detail und beschreibt die biologischen und chemischen Prozesse, die dabei typischerweise ablaufen.
Interessant: Er empfiehlt bei einem Nitritpeak nicht unbedingt einen Wasserwechsel. Hierzu führt er aus, dass dies gerade bei einem noch gar nicht eingefahrenen Becken auch durchaus einmal kontraproduktiv sei. Denn in diesem Stadium sollen sich viele der Bakterien noch gar nicht auf den Substraten angesiedelt haben, sondern sich noch im freien Wasser befinden. Sinnvoller könne eine Zugabe von Kochsalz (in seinem Beispiel 50 g auf 100 l) sein. Das Chlorid dockt an die Chloridzellen in den Kiemen an und blockiert so dort ein Andocken des Nitrits.
Ich bin auf den 2. Teil des Beitrags im nächsten Heft gespannt.

Die Meerwasseraquarianer werden auch bedient.
Florian Schuran war im Zoo Duisburg. Dort steht Ein Zylinder für den Kraken. Auf den Seiten 72 und 73 beschreibt er die Entstehung dieses immerhin rund 2.000 l fassenden Zylinders aus Plexiglas zur Haltung von Oktopussen, dessen Aufbau und technische Ausstattung.

Kaum erforscht, doch ideal fürs Aquarium: Zwergarmmolche, Pseudobranchus striatus.
Was es damit auf sich hat, erzählt uns der Chefredakteur Dr. Hans-Joachim Herrmann auf den Seiten 74 - 78. Schon in einem 60-Liter-Becken lassen sich bis zu 10 Zwergarmmolche halten und vermehren. Einen Landteil braucht man nicht, weil die Tiere (ähnlich wie Axolotl) keine Metamorphose zum Landtier durchlaufen, sondern im Larvenstadium verbleiben und rein aquatisch leben.

Dr. Hans-Joachim Herrmann wendet sich nun den Teichfreunden zu, um diesen eine besondere Pflanze ans Herz zu legen: Fieberklee, Menyanthes trifolia – eine Schönheit mit Heilwirkung im Gartenteich.
Auf 3 Seiten können wir sehen, wie attraktiv die blühende Pflanze ist. Eine einfach zu haltende Sumpfplanze, die lediglich keinen Kalk verträgt.

In der ständigen Rubrik Linkes Labyrinthfische stellt Horst Linke diesmal zwei Parosphromenus-Arten vor, nämlich Parosphromenus barbarae und Parosphromenus allani (Seiten 102 und 103).

Es gibt noch eine ganze Reihe weiterer interessanter Beiträge zu Fischen, Schnecken, Amphibien und Pflanzen, auf die ich hier jetzt aber nicht näher eingehe.


Alles in Allem: Das Heft lohnt sich.


Vorschau aufs nächste Heft:
Titelthema: Fächerfische, Bachlinge & Co.
Subtitelthemen: Zahme Drachenschnecken
Geschwister-Kannibalismus
Bunte Tridacna von den Philipinen


Gruß
Otocinclus2

Danke: (3)
Otocinclus2 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.05.2021, 14:27   #5
Otocinclus2
 
Registriert seit: 11.07.2015
Beiträge: 2.628
Abgegebene Danke: 510
Erhielt: 1.730 Danke in 958 Beiträgen
Standard AF Nr. 279 Juni/Juli 2021

Das AF Nr. 279 (Juni/Juli 2021) ist erschienen.

Titelthema: Fächerfische, Bachlinge & Co.
Subtitelthemen: Zahme Drachenschrecken, Geschwister-Kannibalismus und Bunte Tridacna von den Philippinen

Das Titelthema wird mit einem einzigen Beitrag von Dieter Ott gestemmt, der es allerdings in sich hat: Die Zucht von südamerikanischen Anuellen – Fächerfische & Co.
Auf nicht weniger als 23 (!) reich bebilderten Seiten stellt er uns viele der rund 210 Arten der Familie Rivulidae (eierlegende Zahnkarpfen) in Wort und Bild vor. Dabei handelt es sich durchweg jedenfalls bei den hier vorgestellten Tieren um ausgesprochen farbenprächtige Tiere. Auch Hinweise zur Haltung und Zucht werden gegeben. Letztere ist natürlich etwas anspruchsvoll, da die natürlichen Gegebenheiten (temporär austrocknende Gewässer) nachgebildet werden müssen.

In der Rubrik Comeback wird von Manuel John auf den Seiten 38 und 39 die Goldorfe / Alant (Leuciscus idus) in Erinnerung gerufen. Goldorfe ist der vielen Teichbesitzern sicherlich gängige Name der attraktiven Zuchtform des Alant, der ursprünglichen Naturform der Orfe.

Ein neuer Smaragdbuntbarsch aus Kamerun wird uns sodann auf den folgenden 4 Seiten von Horst Linke vorgestellt. Es handelt sich um eine neue Lokalform, nämlich Pelvicachromis kribensis Idenau.

Prof. Dr. Hartmut Greven stellt uns anschließend auf den Seiten 44 - 51 die Frage: Gibt es Oophagie und Adelphophagie bei (Aquarien)fischen?
Da weiß doch jeder sofort, was gemeint ist, nicht wahr?
Nun ja – wer diese Fremdwörter in seinem Sprachschatz nicht sogleich parat hat, glaubt zunächst erleichtert, im Untertitel dieses Beitrags, nämlich Bemerkungen zu einer besonderen Form der Geschwisterliebe, hilfreiche Aufklärung zu finden. Aber nicht wirklich. Es sei denn, der Untertitel ist ironisch gemeint, nämlich im Sinne von: Zum Fressen gern.
Denn tatsächlich geht es um das Phänomen, dass bei vielen "lebendgebärenden" Fischen wie Haien, Zahnkarpfen, Seepferdchen und Seenadeln nicht alle Embryonen geboren werden, sondern einige ihren Geschwistern (und teilweise dem Muttertier bzw. bei Seepferdchen und Seenadeln dem Vatertier) als Nahrung dienen.
Dabei gibt es grundsätzlich zwei Varianten: Zum einen fressen Jungtiere abgestorbene Eier oder Embryonen. Zum anderen können aber auch weiter entwickelte Jungtiere ihre "zurückgebliebenen" Geschwister gezielt attackieren.
Ein sehr interessanter, nicht zuletzt wegen seiner wissenschaftlichen Tiefe aber stellenweise auch ein wenig sperrig zu lesender Artikel.

Zu etwas leichterer Kost:
Dr. Dieter Gentzsch und Peter Uhlig berichten auf den folgenden 4 Seiten über 20 Jahre Bestandserhaltung von Xiphophorus maculatus "Rotiris-(Belize-)Platys".
Diese Naturform, obwohl farblich "natürlich" etwas schlichter gehalten, steht den vielen Zuchtformen m.E. an Attraktivität keinesfalls nach.

Steffen Rothe teilt uns auf den Seiten 58 – 61 mit, dass der Zierfischgroßhandel unverzichtbar für unser Hobby ist. Da wäre ich zwar auch von selbst drauf gekommen, interessant sind die dort geschilderten Abläufe aber trotzdem zu lesen.

Eine Buntwäsche mit Pflanzeneinlage – ein Waschmaschinenaquarium wird von Florian Schuran auf 3 Seiten mit etlichen Fotos beschrieben. Eine Seite der Maschine durch Glas ersetzt, die Frontseite teildurchsichtig (das "Bullauge" sowieso)... Na ja. Einigermaßen lustig. Wenngleich ich meine, dass Aquaristik schon grundsätzlich interessant genug ist, und es solcher "Gimmicks" deshalb gar nicht bedarf. Aber vielleicht bin ich ja schon ein wenig altmodisch...

Nun werden wieder Pioniere der Aquaristik und Ichthyologie vorgestellt:
Dr. Axel Zarske bringt uns diesmal das Leben und das Werk von Curt Carl Eduard Bessiger (18.02.1884 bis 18.02.1962) näher (Seiten 66 und 67).

Die Meeres-Aquarianer werden auch noch bedacht.
Dr. Maren Gaulke weiß uns zu erzählen, dass Riesenmuscheln – ein Farbspektakel der Natur sind. Und das beweist sie uns auf 5 Seiten auch mit etlichen Fotos.

Sind hier nicht auch einige Terrarianer unter uns? Und auch speziell welche, die Insekten halten?
Falls ja, gibt es für die auch noch ein Schmankerl: Drachenzähmen leicht gemacht – Haltung und Zucht der malayischen Drachenkopfschrecke (Seiten 74 – 77).
Nun ist der Sinn für das Empfinden von Schönheit ja individuell ganz unterschiedlich ausgeprägt. Und das ist wohl auch gut so. Mich hat das Portraitfoto der Drachenkopfschrecke Lesina cf. ensifera jedenfalls an den Film Alien erinnert...

Auch wenn es bei dem derzeit schaurigen Wetter kaum einer glauben mag: die Outdoor-Saison (so heißt es ja wohl auf Denglisch) hat begonnen! Und da mag sich manch ein Teichbesitzer Gedanken über eine passende Bepflanzung machen. Wie wäre es mit Milch im Wasser – Wolfsmilch? Dr. Hans-Joachim Herrmann präsentiert uns diese Pflanze (vor allem Euphorbia palustris, aber auch einige andere Vertreter der Gattung Euphorbia) auf 3 Seiten.

In der Rubrik Linkes Labyrinthfische stellt Horst Linke diesmal die Art Betta sp. Orangehead vor. Diese kurzflossige Form, die zu den Maulbrütern gehört, zeichnet sich (wie der Name schon vermuten lässt) durch eine orange Färbung der Kopfregion aus (Seiten 102 und 103).

Es gibt noch eine ganze Reihe weiterer, meist recht kurze Beiträge über Fische, Pflanzen und Reptilien/Amphibien. Dabei ist allerdings der Informationsgehalt dieser jeweils nur 1 Seite umfassender Artikel wegen der ausgesprochen kleinen Schrifttype ziemlich groß. Die Schriftgröße kann das Lesen für ältere Semester allerdings auch etwas mühsam machen, auch wenn die Lesebrille gut geputzt ist.

Vorschau auf das nächste Heft:
Titelthema: Krallenfrösche
Subtitelthemen: Feder- und Fächerwürmer, Geophagus sp. "Pondaré" und Ein neuer Kardinal: Tanichthys kuehnei


Gruß
Otocinclus2

Danke: (2)
Otocinclus2 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.08.2021, 17:15   #6
Otocinclus2
 
Registriert seit: 11.07.2015
Beiträge: 2.628
Abgegebene Danke: 510
Erhielt: 1.730 Danke in 958 Beiträgen
Standard AF Nr. 280 August/September 2021

Das AF Nr. 280 (August/September 2021) ist erschienen.

Titelthema: Krallenfrösche
Subtitelthemen: Pantodon buchholzi, Geophagus sp. „Pondaré“ und Ein neuer Kardinal: Tanichthys kuehnei


Der Chefredakteur Dr. Hans-Joachim Herrmann lässt es sich nicht nehmen, das Titelthema zu starten. Immerhin ist er Biologe, und Amphibien und hier insbesondere Frösche sind der Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Tätigkeit. Sowohl seine Diplomarbeit als auch seine Dissertation hatten Frösche zum Thema.

Auf den Seiten 6 - 28 stellt er uns Die Krallenfrösche der Gattung Xenopusvor. Mit über 70 (!) Fotos und reichlich Text. Letzterer leider in der schon bekannt kleinen Schrifttype gedruckt, so dass zumindest ältere Semester selbst mit Lesebrille schon Mühe haben, zügig zu lesen. Aber die kleinen Lettern sind wohl ganz bewusst gewählt, um so viel Informationen wie möglich in einen Artikel zu packen. Da muss man halt durch...


Immerhin erhalten wir nicht nur allein auf die Aquaristik bezogene Informationen. Wir erfahren auch, dass (lebende!) Krallenfrösche (insbesondere die Art Xenopus laevis) im letzten Jahrhundert als erster standardisierter Schwangerschaftstest für Menschen herhalten mussten, aber auch bis heute eine sehr große Bedeutung in der Medizin haben.
Aber natürlich werden auch rein aquaristische Ausführungen geboten. Das alles kommt keineswegs in dröger akademischer Sprache daher, sondern ist recht locker und unterhaltsam formuliert.


Sicherlich hätte Herrmann aufgrund seiner umfassenden Sachkunde das Titelthema auch ganz allein stemmen können. Gleichwohl lässt er - wenn auch nur recht kurz - einen weiteren Autor zu Wort kommen. Immerhin darf Herbert Nigl uns auf 2 Seiten über Die Zucht des tropischen Krallenfrosches berichten.


Aber dann ergreift Herrmann wieder die Feder und referiert über Die Zwergkrallenfrösche, Hymenochirus und Pseudohymenochirus(Seiten 32 - 35).

Und das erinnert mich an meine Schülerzeit und meine Anfangsjahre als Aquarianer. Denn damals habe ich Hymenochirus boettgeri einige Jahre lang gehalten - zunächst im Gesellschaftsbecken, dann separiert in einem kleinen Artbecken. Hymenochirus boettgeri ist die Zwergkrallenfroschart, die schon seit einigen Jahrzehnten im Zoohandel angeboten wird und auch heutzutage in fast jedem Zoogeschäft anzutreffen ist.
Eine Angabe in diesem Artikel stimmt allerdings nicht mit meinen Erfahrungen überein. Dort wird nämlich ausgeführt, dass Zwergkrallenfrösche kleines Lebendfutter brauchen. Auch in dem vorangegangenen Beitrag von Nigl klingt an, dass Hymenochirus boettgeri,anders als andere Krallenfrösche, zwingend Lebendfutter benötigen würde. Bei mir sind sie damals allerdings auch regelmäßig an Flockenfutter gegangen.


So, das Titelthema haben wir hinter uns.

In der Rubrik Comeback bringt uns Manuel John den Mondscheinfadenfisch Trichogaster microlepsisin Erinnerung (Seiten 42 und 43).

Nun könnte man ja meinen, dass es über einen so altbekannten Fisch doch nichts neues mehr zu schreiben gäbe. Wohl doch. Denn ich habe nicht gewusst (oder hatte es jedenfalls nicht mehr auf dem Schirm), dass der Mondscheinfadenfisch in seiner Heimat (Thailand und Kambodscha) nicht nur als Zierfisch gehalten und vermehrt wird, sondern in Teichen auch als Nutzfisch. Letzteres aufgrund seiner Größe bis rund 12 cm wohl kaum als Hauptgericht, aber eine schmackhafte Fischbrühe soll er allemal hergeben.
Hierzulande dürfte die Motivation für den Ewerb dieses Fisches wohl eine andere sein.


Die Subtitelthemen kommen in einer anderen Reihenfolge, als auf dem Heftcover angekündigt. Zuerst kommt nämlich Geophagus sp. "Pindaré", ein kleiner Erdfresser aus dem nordöstlichen Brasilien von Uwe Werner. Auf insgesamt 6 Seiten werden diese Tiere ausführlich vorgestellt.


Jens Kühne berichtet uns anschließend, dass Tanichthys kuehnei, ein neuer Kardinalfisch von Zentralvietnam ist (Seiten 50 - 53).
Wobei er das „neu“ auch gleich wieder etwas relativiert. Denn die ersten Wildfänge sind spätestens 2010 in Deutschland eingeführt und von Jörg Bohlen auch in der DATZ vorgestellt worden. Damals bestanden Zweifel, ob es eine eigenständige Art ist. Ingo Seidel, der auch einige Exemplare erhalten hatte, war sich sicher, eine neue, bis dahin neue und wissenschaftlich noch nicht bestimmte Art vor sich zu haben, und züchtete sie nach. Die in den Aquarien Europas verbreitete Population starb dann (vermutlich mangels ausreichenden Interesses) wieder aus. Und das, obwohl diese neue Art kaum weniger attraktiv ist, als die zuvor schon bekannten, wie man z.B. hier sehen kann:

https://en.wikipedia.org/wiki/Tanichthys_kuehnei
https://www.amazonasmagazine.com/202...hthys-kuehnei/
https://www.aquariumglaser.de/fischa...ys-micagemmae/

Es ist maßgeblich Jens Kühnes Verdienst, dass dieser Fisch in der Natur wieder aufgefunden wurde. Dafür ist er auch mit der wissenschaftlichen (lateinischen) Bezeichnung Tanichthys kuehneigeehrt worden. Dass das Wiederauffinden des Fisches in der Natur so schwierig war, beruht u.a. darauf, dass das bisher bekannte natürliche Verbreitungsgebiet extrem begrenzt ist: ein gerade mal 3 km messender Flussabschnitt! Was zwangsläufig bedeutet, dass der Bestand dieser Tiere in der Natur extrem gefährdet ist. Umso mehr ist zu hoffen, dass Tanichthys kuehnei in den Aquarien wieder Verbreitung findet und sich dauerhaft dort hält. Aktuell gibt es, wie Kühn berichtet, 3 Aquarienstämme, einen in tschechischen Aquarien, einen in Leipzig und einen bei ihm in Thailand.

Jetzt zum 3. Subtitelthema: Schmetterlingsfische, Pantodon buchholzi - fast wie Urzeitrelikte.
Markéta Rejlková stellt den eigentlich altbekannten Fisch vor, den gleichwohl viele nicht kennen, weil er nicht häufig gehalten wird (Seiten 54 - 57).


Dass Lebensraum-Gestaltung im Aquarium - ganz anders gedacht werden kann, erläutert Steffen Rothe anhand von einigen konkreten, jeweils auf bestimmte Fische bezogene Beispiele, die natürlich auch mit Fotos illustriert werden, auf 6 Seiten.


Tim Stenzel und Isabelle Geil starten sodann auf den Seiten 64 und 65 eine neue Fortsetzungsserie: Diskuszucht im Büro.
Wie viele Fortsetzungen noch folgen werden, wird nicht mitgeteilt.
Im ersten Teil wird die Anlieferung des Beckens in den 1. Stock geschildert - wegen einer engen Treppe mit einem Kran! Wie wir das ja alle so machen...!


Ein kleines Häppchen von 2 Seiten bekommen auch die Meerwasserqauarianer:
Fangmethodenauswirkungen auf Mandarinfische der Philippinen von André Luty.


In der Rubrik Pioniere der Aquaristik und Ichthyologie stellt Dr. Axel Zarske uns diesmal auf den Seiten 68 und 69 zwei Vertreter dieser Spezies vor, nämlich Konrad Gessner (16.03.1516 bis 13.12.1565) und Johannes Kentmann (21.04.1518 bis 14.06.1574).


Florian Schuran schildert anschließend auf den folgenden 3 Seiten, wie Ein Aquarium für die Vista-Klinik am Zürichsee geliefert, aufgebaut und als Seewasserbecken eingerichtet wurde.


In der Rubrik SchauAQUARIENSchau lässt uns Michael Kempkes an einem Besuch des Aquarium im Zoo Rotterdam teilhaben (Seiten 75 - 77).


Einheimischer Krebs in Muschelgestalt. Den meisten hier ist klar, dass Werner Fiedler damit nur einen Muschelkrebs (Muschelschaler) meinen kann. Ganz konkret spricht er hier auf 4 Seiten die einheimische Spezies Limnadia lenticularis an, die mit bis zu 17 mm Schalenlänge ausgesprochen groß wird.

Auch in diesem Beitrag weichen die dort gemachten Angaben von meinen Erfahrungen ab. So führt Fiedler u.a. aus, dass Muschelschaler ausschließlich periodische Gewässer besiedeln würden und eine Trockenphase für den Fortbestand unerlässlich sei.
Das kann ich so nicht bestätigen. Zumindest nicht alle Arten sind auf Trockenphasen angewiesen. Ich habe früher über etliche Jahre hinweg Jamaikakärpflinge (Limia melanogaster) in einem Artbecken gehalten. In diesem Becken sowie noch zahlreicher in dem luftbetriebenen Rucksackfilter tummelten sich (woher auch immer) Muschelkrebse, allerdings nicht Limnadia lenticularis, sondern eine deutlich kleinere Art. Die hielten sich jahrelang über die ganze Laufzeit des Beckens hinweg ohne jede Trockenphase.


Dass die Konservierung von Futter - ein Jarhunderte altes Problem ist, erzählt uns David Otto auf den folgenden 2 Seiten. Die Lösungen in der modernen Futtermittelproduktion spricht er natürlich auch an.


Horst Linke darf mit seiner Rubrik Linkes Labyrinthfische natürlich auch nicht fehlen. Dieses mal beschreibt er (wenn auch mit 2 Seiten und 2 Fotos etwas knapp gehalten) den Parosphromenus sp. Pemantanglumut (Seiten 102 und 103).


Es gibt noch so Einiges mehr in diesem Heft zu entdecken. Schaut einfach selber nach - es lohnt sich!


Vorschau auf das nächaste Heft:

Titelthema: Züchten für das Riffaquarium
Subtitelthemen: Simpson-Schwertträger, Ein Evergreen: Torichthys meekiund Schistura nasifilis auf der Spur


Gruß
Otocinclus2

Danke: (1)
Otocinclus2 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.10.2021, 19:45   #7
Otocinclus2
 
Registriert seit: 11.07.2015
Beiträge: 2.628
Abgegebene Danke: 510
Erhielt: 1.730 Danke in 958 Beiträgen
Standard AF Nr. 281 Oktober/November 2021

Das AF Nr. 281 (Oktober/November 2021) ist erschienen.

Titelthema: Züchten für das Riffaquarium

Subtitelthemen: Simpson-Schwertträger, Ein Evergreen: Torichthys meekiund Schistura nasifilis auf der Spur


Das aktuelle Heft des AF setzt einen Schwerpunkt bei der Meerwasseraquaristik.

Die führt ja - im Vergleich zur Süßwasseraquaristik - eher ein Schattendasein. Das ist nicht nur hier im Forum zu merken, wo sich in den entsprechenden Rubriken wenig bis gar nichts tut, sondern auch in den periodischen Printmedien der Aquaristik. Wie eben auch im AF, in dem ebenfalls nahezu nur über Themen der Süßwasseraquaristik (und der Terraristik) referiert wird.

Die Meerwasseraquaristik sieht sich (mehr noch als die Süßwasseraquaristik) dem Vorwurf ausgesetzt, dass durch Entnahme von Tieren aus der Natur die Bestände gefährdet würden.
Fakt ist leider tatsächlich: Beim Fang von Korallenfischen werden teilweise fragwürdige Methoden angewendet, wie z.B. der Einsatz von Betäubungsmitteln. Was nicht selten zur Folge hat, dass nicht nur viele Tiere schon die Fangaktion nicht überleben, sondern auch die, die es bis in die Becken der Endkunden schaffen, bald verenden.

Umso wichtiger sind die Bemühungen ernsthafter Meerwasseraquarianer, Fische nachzuzüchten. Hier setzt das Schwerpunktthema des aktuellen Heftes an:

Daniel Hötzel startet das Titelthema mit seinem Beitrag Nachzuchten für das Meerwasseraquarium - Überblick und Ausblick (Seiten 6 - 14).


Und er stellt daran anschließend in seinem nächsten Beitrag die Frage: Meerwasseraquaristik mit Verzicht auf Naturentnahmen - geht das schon?
Um dann auf 6 Seiten die optimistische Botschaft mitzuteilen: Noch nicht ganz, aber immer besser - zumal auch zunehmend nicht nur Fische, sondern auch Korallen gezüchtet werden.
(Persönliche Anmerkung von mir: Eine weitaus größere Gefährdung von Korallenriffen und deren Bewohnern geht von der globalen Erwärmung und der zunehmenden „Versauerung“ der Ozeane aus.)


Und es werden nicht nur Korallenfische und Korallen gezüchtet. Nein, selbst „Niedere Tiere“ (wer hat diesen Begriff eigentlich erfunden?) werden mittlerweile nachgezogen, wie Alexander Dressel uns in seinem Beitrag Die Jellyfisch Farm - Europas größte Quallenzucht zu berichten weiß (Seiten 22 - 25).


Auf den nächsten 6 Seiten teilen uns Astrid Koch und Dr. Robert Murth ihre Beobachtungen zur Vermehrung von Kegelschnecken im Aquarium mit.


Nach dem Meerwasser-Schwerpunkt geht es jetzt zum Süßwasser. Und zwar mit einem Comeback. Nämlich dem vom Schwarzbinden-Zwergbarsch Apistogramma gibbiceps.
Manuel John stellt uns diesen eigentlich altbekannten, aber zumindest „neuen“ Aquarianern wohl unbekannten Zwergcichliden auf den Seiten 38 und 39 vor.


Und noch ein „Oldie“, dem Dr. Wolfgang Staeck die nächsten 4 Seiten widmet: Ein Evergreen der Aquaristik: Thorichthys meeki Brind 1918.

Der Feuermaulbuntbarsch (als ich ihn erstmals kennenlernte, lautete sein wissenschaftlicher Name noch Cichlasoma meeki) gehörte vor etlichen Jahren noch zum Standard-Sortiment eines jeden Zoofachgeschäfts. Dann verschwand er. Mittlerweile ist er wieder gelegentlich in den Händlerbecken zu sehen. Also auch hier ein Comeback? Wäre ihm (und den Aquarianern) zu wünschen. Denn er ist ein wirklich prächtiger Bursche mit einem interessanten Verhalten. Und gar nicht so schwer zu halten und zu vermehren.


Nun geht es in die Tiefen (und Untiefen) der Vererbungsbiologie:

Die komplizierte Entstehung der Hoch- und Lyratailflosser bei Xiphophorusarten.
Dr. Dieter Gentzsch präsentiert uns auf den Seiten 44 - 49 im 1. Teil einer neuen Serie eine Reihe von Xiphophorus-Zuchtformen mit entsprechender Beflossung.

Ich muss gestehen, dass mir von den abgebildeten 15 Varianten keine einzige wirklich gefällt. Aber dass mag daran liegen, dass mir die Naturformen schon immer sympathischer waren. Immerhin: Keine der abgebildeten Varianten würde ich als Qualzucht bezeichnen.


Jetzt gibt Dr. Dmitry Serov den Detektiv und ist auf den nächsten 4 Seiten Auf der Spur von Schistura nasifilis - hundert Jahre später.

Von der vorgenannten Schmerle (die phänotypisch den bekannten Dornaugen ähnelt) wurde schon lange befürchtet, dass sie ausgestorben sei. Nun wurde sie aber vom Autor wiederentdeckt! Allerdings auch erst nach über 16 Jahren Suche (!) - was die Seltenheit und Existenzbedrohung belegen dürfte.


Von Asien geht es nach Südamerika: Der Rio Culuene - ein Zufluss des Rio Xingu.
Oliver Lucanus vermittelt uns mit 7 eindrucksvollen Fotos und informativem Begleittext einen Einblick in ein natürliches Habitat, wie man es in Aquaristik-Zeitschriften eher selten sieht ( Seiten 54 - 57).
Leider vermittelt er uns damit auch die Erkenntnis, dass selbst die engagiertesten Bemühungen nicht immer ausreichen können, ein natürliches Habitat im Aquarium angemessen nachzubilden...


Es gibt ein Jubiläum zu feiern!
Mit Flocken, Floh & Co. - zum 70. von Tetra

Der Chefredakteur Dr. Hans-Joachim Herrmann referiert auf 5 Seiten über die Entstehung und Entwicklung der uns allen bekannten Firma Tetra. Und auch über die Vita des Tetra-Verlages, der allerdings seit Übernahme durch Dr. Herrmann nicht mehr zu Tetra gehört, sondern eigenständig ist.

Mit vielen Fotos aus „alten Zeiten“ - eine wirklich interessante Retrospektive, in der ich so manche Station meiner Aquarianerkarriere wiedererkennen konnte. So kann ich mich z.B. noch sehr gut an das Tuben-Futter BioMin erinnern. Der Geruch mochte wohl in der Tat nicht jeden menschlichen Gourmet erfreuen, die Akzeptanz bei meinen Fischen war allerdings hervorragend!


Von einem fröhlichen Thema zu einer traurigen Nachricht:

Prof. em. Dr. rer. nat. Dr. habil. Dr. hc. Günther Hans Wenzel Sterba (20.05.1922 bis 16.06.2021) ist kurz nach seinem 99. Geburtstag gestorben, wie uns Dr. Axel Zarske auf den Seiten 64 - 68 übermittelt.

Sterba war nicht nur ein international hoch angesehener Wissenschaftler, sondern auch ein praktizierender Aquarianer, und war wohl nicht zuletzt deshalb in der Lage, seine profunde Sachkenntnis in seinen Büchern auch dem „normalen“ Aquarianer verständlich näher zu bringen. Ich selbst nehme eines seiner populärwissenschaftlichen Standartwerke („Süßwasserfische der Welt“) immer wieder gern zur Hand.


Nun zu der Rubrik Pioniere der Aquaristik und Ichthyologie von Dr. Axel Zarske.
Diesmal stellt er uns Hugh McCormick Smith (21.11.1865 bis 28.09.1941) vor.


Auf den folgenden Seiten 72 und 72 wird die Serie Diskuszucht im Büro von Tim Stenzel und Isabelle Geil mit dem 2. Teil Energiesparende Aquarientechnik fortgesetzt.


In der Rubrik SchauAQUARIENSchau wird Das Aquarium auf Kreta vorgestellt (Seiten 74 - 77).


Es schließt sich ein Artikel an, aus dem die Gartenteich-Besitzer unter uns (hoffentlich) Gewinn ziehen können:

Wintervorbereitungen am Gartenteich
Wie valide die Ausführungen von Dr. Hans-Joachim Herrmann sind, kann ich nicht beurteilen, da ich (leider) nicht über einen Gartenteich verfüge.


Da er schon mal dabei ist, macht Herrmann auch gleich weiter: Auf den Seiten 82 - 84 berichtet er über Brandmolche, Ommatotrion.


Horst Linke stellt uns in seiner Rubrik Linkes Labyrinthfische mit 10 Fotos und knappem, aber durchaus informativem Text den Schlangenkopf-Kampffisch Betta channoides vor.



Es gibt noch eine ganze Reihe weiterer interessanter Artikel und Beiträge in diesem Heft.
Fazit: Lesenswert! Und klare Kaufempfehlung!


Vorschau aufs nächste Heft:

Titelthema: Zuchtformen von Skalaren

Subtitelthemen: Die drei Rotkopfsalmler, Die Zucht von Hyperolius riggenbachi und Federwürmer im Riff und im Aquarium


Gruß
Otocinclus2

Danke: (3)
Otocinclus2 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.12.2021, 19:13   #8
Otocinclus2
 
Registriert seit: 11.07.2015
Beiträge: 2.628
Abgegebene Danke: 510
Erhielt: 1.730 Danke in 958 Beiträgen
Standard AF Nr. 282 Dezember 2021 / Januar 2022

Das AF Nr. 282 (Dezember 2021/Januar 2022) ist erschienen.

Titelthema: Zuchtformen von Skalaren
Subtitelthemen: Devario aus Westthailand, Die Zucht von Hyperolius riggenbachiund Federwürmer im Riff und im Aquarium


Das Editorial am Anfang eines jeden Heftes (immerhin auch jeweils 2 Seiten in kleiner Schrifttype) habe ich bei meinen Rezensionen regelmäßig übersprungen.
Diesmal nicht. Warum? Nun, dieses Mal kündigt der Verlagsinhaber, Herausgeber und Chefredakteur Dr. Hans-Joachim Herrmann an, dass er den Tetra-Verlag zum Jahreswechsel in andere Hände übergibt - nämlich in die von Arno Pozar.
Damit einhergehen werden einige Änderungen, u.a. auch das Layout. Letzteres kann man zumindest bezüglich des Titelblatts auch gleich begutachten, denn die Titelseite des Heftes Februar/März 2022 wird schon vorgestellt. Auch inhaltlich soll sich einiges ändern, so werden z.B. einige Rubriken in diesem Heft zum letzten mal erscheinen und künftig wegfallen.
Eines bleibt aber zumindest bis auf Weiteres: Dr. Hans-Joachim Herrmann wird auch weiterhin für das AF schreiben.


So, nun zum Titelthema, das in einem eizigen Beitrag "abgearbeitet" wird. Der hat es allerdings in jeder Hinsicht in sich:
Die Zuchtformen von Skalaren werden von Steffen Rothe nämlich auf 22 Seiten (!) vorgestellt und mit nicht weniger als 88 Fotos illustriert. Der Text hat dabei durchaus wissenschaftlichen Tiefgang und die Bilder zeigen vermutlich tatsächlich alle bekannten Zuchtformen, von denen ich einige in den einschlägigen Zoofachhandlungen (in denen ich mich auch als z.Z. "trockener" Aquarianer immer noch gelegentlich herumtreibe) noch nie gesehen habe, sondern erstmals in diesem Artikel.
Würde man eine ausreichend große, einigermaßen mühelos lesbare Schriftype wählen und allen Fotos eine dem Inhalt angemessene Größe gönnen, dann würde der Umfang des Artikels derart anwachsen, dass man daraus auch eine kleine Monographie machen könnte.


Es folgen einige Kurzbeiträge, die ich mal überspringe.

In der Rubrik Comeback ruft Manuel John uns den Hechtkärpfling Belonesox belizanus in Erinnerung (Seiten 36 und 37). Ein wirklich interessanter lebendgebärender Zahnkarpfen, den wohl zumindest von den "altgedienten" Aquarianern die meisten kennen dürften, auch wenn sie in nie selbst gehalten haben. Letzteres dürfte vor allem daran liegen, dass man zu ihrer Ernährung auf kleine lebende Fische (vorzugsweise z.B. junge Guppys) angewiesen ist und die Becken nicht unter 1 m Länge haben sollten; wobei eine paarweise Haltung empfohlen wird, ohne Beibesatz von größeren Fischen, denn sonst werden sie scheu.


Der Corydoras sp. C150 ist Ein Corydoras aus dem Mazaruni River in Guyana. Erik Schiller stellt uns diesen Panzerwels, der wissenschaftlich noch nicht beschrieben ist (deshalb auch "nur" die C-Nummer) auf 3 Seiten vor. Unterstützt wird er dabei mit Fotos von Ingo Seidel, der diesen Panzerwels (ebeno wie der Autor und auch andere Aquarianer) bereits erfolgreich nachgezüchtet hat.
Obwohl dieser Wels sich also ganz gut nachzüchten lässt, war er zwischenzeitlich aus dem Handel wieder verschwunden. Letzteres dürfte wohl daran liegen, dass es im Handel bereits eine ganze Reihe ähnlich gefärbter Panzerwelse gibt.


Dr. Anton Lamboj und Amidu Mansaray referieren sodann auf den Seiten 42 - 45 über Die Variabilität von Wallaceochromis humilis (BOULENGER, 1916) in Sierra Leone.


Anschließend werden Die großen Bärblinge von der Westgrenze Thailands von Jens Kühne auf 5 Seiten in Wort und Bild vorgestellt.


Die Serie Diskuszucht im Büro von Tim Stenzel und Isabelle Geil wird auf den Seiten 52 und 53 mit dem 3. Teil: Montage und Anschluss fortgesetzt.
Eine schöne optische Übersicht befindet sich auf Seite 52 in Form einer Risszeichnung, die das Becken sowohl von der Seitenansicht als auch von der Frontalansicht darstellt. Dort können wir u.a. erkennen, dass das Becken mit einem Bruttovolumen von rund 650 l mit 2 JBL Cristalprofi 1902 (unterstützt von einem JBL UVC-18W) gefiltert wird und dass das Zuwasser zum Wasserwechsel einen im Unterschrank installierten Kohleblockfilter durchläuft.


Serien sind offenbar beliebt. Die komplizierte Entstehung der Hoch- und Lyratailflosser bei Xiphosphorus-Arten wird von Dr. Dieter Gentzsch mit dem 2. Teil weiter erläutert (Seiten 54 - 57).


Frank Gottschalk greift auch wieder zur Feder. Er ist bekanntlich Inhaber eines Aquaristik-Fachgeschäftes (kann man sich hier anschauen: https://www.zierfische-gottschalk.de/) und hat selbst u.a. eine Reihe von Wasserpflegemitteln entwickelt. Und so wundert es nicht, dass er eben diese als beispielhaft anwendbare Produkte empfielt, wenn es um Das Entfernen von Nitrit geht. Allerdings geht dieser Artikel auf den Seiten 58 - 60 über Eigenwerbung weit hinaus. So gelingt es ihm m.E. ganz gut, die Zusammenhänge der Nitrifikation zu erklären.


Es folgt ein Beitrag, mit dem ich, ehrlich gesagt, herzlich wenig anfangen kann (und will) und den ich am liebsten in der Rubrik: "Wie man es nicht machen sollte" abheften würde:

Voodoo-Aquarien von Florian Schuran (Seiten 62 - 65).
Worum geht es da? Um ein auf leuchtenden Klebenähten basierendes Projekt mit dem Namen "Glow in the Dark".

Toll! Und da werden dann natürlich auch einige der Becken abgebildet, deren (offensichtlich extra breiten!) Klebenähte in grellen Neonfarben leuchten. Und zwar nicht nur, solange sie angestrahlt werden, sondern auch (aufgrund eingearbeiter floureszierender Stoffe) bis zu 12 Stunden nach Abschalten der Beleuchtung.
Das sieht zugegebenermaßen auf den ersten Blick spektakulär aus. Trotzdem war mein erster spontaner Gedanke: Was soll der Sch... ?

Bei den abgebildeten Becken handelt es sich zwar um Merwasserbecken, deren Insassen (Korallen) bei entsprechend intensiver blauer Beleuchtung selbst floureszieren. Und da meinten Einige wohl, leuchtende Nähte würden dazu passen.

Meine Meinung:
So wie diese Becken in diesem Artikel dargestellt werden, können sie eigentlich nur als ein auf möglichst spektakuläre Außenwirkung ausgerichtetes Lifestyle-Element wahrgenommen werden. Und genau das sollen sie wohl auch sein. Angemessene und vor allem artgerechte Tierhaltung tritt da völlig in den Hintergrund.

Mich würde nicht wundern, wenn diese Becken auch bald in der Süßwasseraquaristik "ankommen", mit einer entsprechend breiteren Wahrnehmung.

Ich meine: Wer auch immer sein Becken mit dem Fokus auf eine möglichst spektakuläre Außenwirkung gestaltet, um seine eigenen (möglicherweise schon etwas seltsamen) ästhetischen Bedürfnisse zu befriedigen und (vielleicht sogar vor allem!) bei Besuchern Eindruck zu schinden, kann kein guter, verantwortungsvoller Aquarianer sein.
Und wenn Aquaristik demnächst vielleicht tatsächlich nach außen hin derart grell und neonbunt präsentiert wird, darf man sich nicht darüber wundern, wenn immer lauter nach Importverboten oder gar einem Verbot der Aquaristik insgesamt geschrien wird.


Der nächste Artikel befast sich wieder mit der Meerwasseraquaristik, allerdings um einiges seriöser: Feder- oder Fächerwürmer im Korallenriff und im Riffaquarium stellt uns Andé Luty auf den folgenden 6 Seiten vor.


In der Rubrik Pioniere der Aquaristik und Ichthyologie von Dr. Axel Zarske erfahren wir dieses mal etwas aus dem Leben und dem Wirken von Wilhelm Carl Hartwig Peters (22.4.1815 bis 20.4.1883) auf den Seiten 74 und 75.


Die folgenden 4 Seiten sind einem Nachruf gewidmet.
Vier Seiten für einen Nachruf - ist das nicht etwas viel? mag manch einer denken. Ja, eigentlich schon. Das hat aber seine Gründe.
Der Hauptgrund ist sicherlich der, dass Hans-Albert Pederzani (30.9.1923 bis 11.8.2021) ein Freund von Dr. Hans-Joachim Herrmann war, aus dessen Feder dieser Nachruf stammt. Herrmann bezeichnet Pederzani dabei als seinen "väterlichen Freund".

Den meisten Aquarianern aus den alten Bundesländern dürfte der Name Pederzani gar nicht geläufig sein, so sie nicht seine Beiträge im AF gelesen haben sollten. Ich kannte ihn auch nicht, bis ich in den 90er Jahren kurz nach der Wende auf einem Flohmarkt in Dortmund mehr oder weniger zufällig ein paar Jahrgänge der Zeitschrift AT (Aquarien Terrarien) für kleines Geld erstanden habe. Diese Zeitschrift war in der DDR wohl gewissermaßen das Gegenstück zur DATZ. Zwei der erstandenen Jahrgänge fielen in die Zeit, in der Pederzani Chefredakteur der AT war.

Nachdem Herrmann den Tetra-Verlag (und damit auch das AF) übenommen hatte, hat Pederzani auch für das AF geschrieben. Und sowohl aus den "alten" Artikeln in der AT als auch aus seinen Beiträgen im AF war vor allem eins ersichtlich: Ja, der Mann konnte wirklich schreiben!

Aus einem Interview im AF (ich glaube, zu seinem 80. Geburtstag) ist mir noch in Erinnerung, dass er von seinem Posten als Chefredakteur der AT von den Großkopferten geschasst worden ist, weil er denen zu idealistisch (sprich: nicht linientreu genug) gewesen sei.
So ist das nun mal im Leben: Nicht selten bekommt man gerade von denen Knüppel zwischen die Beine geworfen, die von der Sache am wenigsten Ahnung haben!


Übrigens:
Die AT und das AF hatten/haben eines gemeinsam: Sie wollten thematisch nicht nur die Aquaristik, sondern auch die Terraristik abdecken (die AT in den ersten Jahren sogar auch noch die Vogelhaltung, wie man auch hier nachlesen kann: https://de.wikipedia.org/wiki/Aquarien_Terrarien). Und deshalb macht das aktuelle AF jetzt auch den Schlenker zur Terraristik:

Seit Jahren erfolgreich: die Erhaltungszucht von Hyperolius riggenbachi.
Volker Ennenbach muss sich zwar für seinen Beitrag mit 3 Seiten begnügen, aber auf denen schafft er es trotzdem, uns Interessantes über die Zucht von bunten Riedfröschen zu vermitteln.


Noch weniger Raum hat Horst Linke, nämlich nur die Seiten 102 und 103. Aber auch er schafft es, in seiner Rubrik Linkes Labyrinthfische uns einiges über Betta tussyae näher zu bringen.


Noch zwei kurze, aber nicht minder interessante Beiträge:

Axel Zarske betreut ja Die Salmerseite. Und da weiß er uns heute Bemerkenswertes und Neues über Der Blau-Rote Peruaner, Hyphessobrycon margitae zu berichten (Seite 106).

Und auf der nächsten Seite hat Frank Schäfer Lebendgebärende im Blick, dieses mal Poecilia mexicana "Campeche". Eine wirklich sehr attraktiv gefärbte Naturform.

Es gibt noch einige weitere kurze, aber interessante Beiträge von jweils 1 Seite Umfang, die ihr euch selbst erschließen mögt. Denn der Kauf des Heftes lohnt sich allemal.


Gruß
Otocinclus2

Danke: (2)
Otocinclus2 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.04.2022, 16:04   #9
Otocinclus2
 
Registriert seit: 11.07.2015
Beiträge: 2.628
Abgegebene Danke: 510
Erhielt: 1.730 Danke in 958 Beiträgen
Standard AF Nr. 283 Februar/März 2022

Das AF Nr. 283 (Februar/März 2022) ist erhältlich.

Titelthema: Kleinode aus Tümpel und Teich
Subtitelthemen: Ringelhechtlinge Die kleinen Räuber, Neurergus kaiseri Der Zagros Molch und Die drei Rotkopfsalmler Lebhaft aber friedlich


Das aktuelle Heft erscheint erstmals im neuen Layout. Durchaus ansprechend. Und es ist etwas "dünner" geworden - nicht mehr 128 Seiten, wie in den letzten Jahren, sondern "nur" noch 116 Seiten (einschließlich der Umschlagseiten).
Eines ist allerdings (jedenfalls zunächst) geblieben: Dr. Hans-Joachim Herrmann ist nach wie vor Chefredakteur.

Nach dem Inhaltsverzeichnis startet das Titelthema:
Kleinode aus Tümpel und Teich - Wirbellose in heimischen Süßgewässern. Und das hat es in sich, sowohl vom Umfang als auch vom Inhalt. 23 Seiten; für den Text zeichnet Manuel Thiele verantwortlich, und die rund 30 teils spektakulären Bilder hat Corinna Kroll beigesteuert. Manche auf den Makro-Fotos abgelichteten Tiere kommen wie Aliens rüber.
Nach der Lektüre dieses Artikels sollte jeder Besitzer eines Gartenteiches oder eines Kübels auf dem Balkon in der Lage sein, zumindest die meisten der oft ohne weiteres eigenes Zutun in seinem Gewässer lebenden Gäste zu identifizieren.


Dr. Axel Zarske hat sich über die Jahre einen Ruf als Kenner der Salmler erworben. Auf den Seiten 30 - 34 stellt er uns Die Gattung der Rotmaul- oder Rotkopfsalmler vor.
Mit Fotos und Zeichnungen werden die Unterschiede der einzelnen Arten herausgearbeitet und zudem in einer übersichtlichen Tabelle zusammengestellt. Ein sehr lehrreicher Artikel. Wer ihn sich zu Gemüte geführt hat, dem dürfte im Zoogeschäft wohl kaum noch die falsche, gar nicht gewünschte Art angedreht werden...



Der Ringelhechtling Pseudoepiplatys annulatus (Boulenger, 1915) wird auf den nächsten 5 Seiten von Dieter Ott vorgstellt.
Wir erfahren nicht nur etwas über die wissenschaftliche Nomenklatur und seine natürliche Verbreitung und Habitate, sondern auch über die Haltung im Aquarium und die Zucht.


Ingo Seidel dürfte zumindest Welsliebhabern als Experte bekannt sein. Auf den Seiten 44 - 47 präsentiert er uns seinen Beitrag: Ein hübscher Schoko-Hexenwels aus dem Rio Huacamayo in Peru.


Auf den folgenden 6 Seiten wird ein Aquaristik-Fachgeschäft vorgestellt, das man nur als vorbildlich bezeichnen kann: AQUATREND in Cham - Trendsetter und Vorbildzoofachhandlung.
Dr. Hans-Joachim Herrmann war dort und lässt uns mit vielen Fotos an seinen Eindrücken teilhaben.


Im folgenden Beitrag von Steffen Rothe geht es um die grundsätzliche Haltung zur Aquaristik: Besinnung auf Wesentliches - ARTENVIELFALT großgeschrieben (Seiten 54 - 59).
Der Autor moniert, dass in den meisten Fachgeschäften die Monotonie des Standartsortiments vorherrsche. Er plädiert für mehr Artenvielfalt, die natürlich mit artgerechter Haltung einhergehen muss.


Auf den nächsten 4 Seiten referiert Omar Shamie über Buckelkopfcichliden - Aquarienpfleglinge aus dem Kongobecken.
Pflege und Zucht dieser imposanten Buntbarsche werden beschrieben.


Dr. Karl Guido Rijkhoek erklärt uns sodann auf den Seiten 64 und 65, Wie der Schwimmfarn dem Regen standhält - Wasserabweisen bei Salvinia molesta.


Nun kommen Seewasseraquarianer auf ihre Kosten:
Laufend unterwegs - Pfeffers Prachtsepia Metasepia pfefferi wird von Werner Fiedler auf 6 reich bebilderten Seiten vorgestellt. Dass diese Bilder so unterschiedlich aussehen, liegt nicht zuletzt daran, dass diese Sepie (wie nahezu alle Kopffüßer) sekundenschnell Form und Farbe ändern kann.


Jetzt etwas für Molch-Liebhaber:
Neurergus kaiseri Schmidt, 1952 - Nachwuchs bei den Zagrosmolchen. Daniel Konn-Vetterlein beschreibt die Haltung und Zucht dieses wirklich ausgesprochen attraktiven Molches (Seiten 72 - 77).


Die frühere Rubrik Linkes Labyrinthfische wurde in Die Linke Ecke umbenannt.
Ansonsten hat sich hier nicht viel geändert. Horst Linke stellt uns mal wieder einen Labyrinther vor, der nicht zum Standartsortiment des Handels zählen dürfte. Diesmal ist es eine maulbrütende Art aus der Betta-dimediata-Gruppe, nämlich Betta krataios Tan & Ng, 2006 (Seiten 96 und 97).


Es folgen noch einige weitere, kurze aber durchaus interessante Beiträge, die ich mal ausspare. Ein wenig Überraschung soll ja auch noch drin sein, wenn ihr euch das Heft kauft. Denn lohnend ist der Kauf allemal!


Vorschau auf das nächste Heft:
Titelthema: Ohrgittersaugwelse
Subtitelthemen: Apistogramma kullander - Eine Rarität, Hyphessobrycon negodagua - Nur schwarz-weiß und Tridacna-Nachzucht - Ein Mördermuschelerfolg


Gruß
Otocinclus2

Danke: (1)
Otocinclus2 ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Themen-Optionen

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Zeitschriften - aquaristik-Aktuelle Süßwasserpraxis Otocinclus2 Aquaristische Veröffentlichungen 48 01.05.2022 17:28
Zeitschriften - AF Aquaristik Fachmagazin Otocinclus2 Aquaristische Veröffentlichungen 9 01.08.2020 18:22
Suche: Aquaristik Fachmagazin Nr. 176 April/Mai 2004 Indina Archiv 2004 1 15.05.2004 18:01
Aktuelle Ausgabe des Aquaristik Fachmagazin 176 April/Mai Nallo Archiv 2004 4 16.04.2004 22:45
Biete Aquaristik-Zeitschriften Lagarto Archiv 2004 0 13.02.2004 13:41


Powered by vBulletin® Version 3.8.9 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Search Engine Optimisation provided by DragonByte SEO (Lite) - vBulletin Mods & Addons Copyright © 2024 DragonByte Technologies Ltd.
Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 20:43 Uhr.