28.01.2018, 17:08 | #1 |
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Heilerde komplett als Bodengrund ?
Hallo zusammen,
würde Heilerde eigentlich als kompletter Bodengrung funktionieren? Nützen? Schaden? Körnigkeit sollte mit Tds unproblematisch sein, oder? Wurzelprobleme oder Faulstellen würde ich nicht erwarten. Schadstoffe könnten gebunden werden. Gäbe es Probleme mit Eisendünger bzw. Chelatoren? Was wäre sonst zu erwarten? Grüße Patrick |
28.01.2018, 18:54 | #2 | ||
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Hallo Patrick
Was ist mit dem Kupfergehalt? Viele Schneckenhalter geben ja beim Wasserwechsel extra Heilerde mit dazu, aber eben einen Drittel Teelöffel oder so ähnlich in der Dosierung. Dann ist Kupfer ja etwas Gutes, Tiere und Pflanzen brauchen es sogar. Aber in einer großen Menge? (das würde ich wohl in einem Minibecken mit einer Turmdeckelschnecke zuerst über ein paar Wochen austesten wollen) NUR Heilerde? Also kein Kies drüber, so ähnlich wie in den Aquarien, in denen Gartenerde unter Kies durchaus funktionieren kann? Ich fürchte, Heilerdeboden wird nie "fest" so wie Sand. Sand kann man dann mit einer alten Plastikkarte oben abwedeln, wenn man überflüssigen Mulm absaugen möchte. Bei Heilerde vermute ich, dass es ein Partikelteppich bleibt ODER aber zu einer Art Lehm wird, der dann noch weniger als mancher Sand gar keinen Sauerstoff mehr an Pflanzenwurzel lässt. Aber in einem Minitestbecken fände ich das Ganze durchaus spannend, vielleicht zuerst im Versuch mit einer Pflanze, dann kann man ja nach ein paar Wochen einmal den Kupferwert im Wasser testen und dann eine erste Schnecke ausprobieren? Eisen ist wohl schon enthalten. Man müsste mit dem Phosphatgehalt im Aquarienwasser aufpassen wegen der Wechselwirkung. Ich habe Heilerde im Küchenschrank, um damit Magensäure abzubinden bei Bedarf. Säurebindung dürfte dann im Becken den pH erhöhen. Das könnte gefährlich sein. Gruß Sonne
Geändert von Sonnentänzerin (28.01.2018 um 21:12 Uhr) |
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28.01.2018, 21:26 | #3 |
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Hey Sonne,
hab gerade viiiel zu viel Zeit während eines Krankenhausaufenthaltes und so gibt es auch Zeit für theoretische Überlegungen. Werde natürlich nach bei der Rückkehr den gut funktionierenden Quarzsand NICHT aus dem 570er Becken schaufeln und "zum Probieren" ersetzen. Kupfer ist von sich aus das kleinere Problem, so lange es "nur in Spuren" im Wasser auf tritt. Wird es zu viel durch falsche Leitungen (in denen es noch über Nacht steht) oder sonstigen Eintrag von Cu ins Becken, entsteht DANN das Po Problem einer zu hohen Cu-konzentration im Wasser. Eisen dagegen hole ich mir normalerweise bewusst mir "ferrdra..." ins Becken um den Pflanzen die nö Tag igen Spurenelemente zu geben. pH-Wert anheben soll bei mir auch vermieden werden, der hiesige Flüssigbeton kommt sowieso hart genug aus Dr Leitung. Geändert von HonkongBlue (28.01.2018 um 21:30 Uhr) |
29.01.2018, 12:02 | #4 | ||
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Hallo Patrick,
Heilerde als kompletter Bodengrund dürfte eine sehr stark verdichtende schlammartige Masse ergeben, wie Ton oder Lehm als Bodengrund. Heilerde hat Ionentauscherfähigkeiten und adsorbiert Stoffe ähnlich wie Zeolith. Kleine Portionen Heilerde beim Wasserwechsel hinzuzugeben hat die gleiche Funktion wie z.B. EasyLife FFM. Als kompletter Bodengrund verwendet, können sich Schadstoffe anreichern, die irgendwann wieder unerwünscht freigesetzt werden. Statt Heilerde als Bodengrund könnte man auch fein zerriebenes Katzenstreu verwenden, da kommt ungefähr aufs Gleiche raus. Der Hauptbestandteil von beiden ist Bentonit. Ich würde es nicht machen, es gibt einen Haufen potentieller Nachteile und einen Vorteil kann ich nicht erkennen.
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29.01.2018, 14:29 | #5 |
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Hey Hannes,
also gäbe es quasi "strukturelle" Probleme, da der Boden "schlammiger" wäre und weniger luftdurchlässig, als der eigentlich perfekt funktionierende Quarzsand mit seinen Tds? Und das schon angedachte Problem, das Heilerde allein nicht nur Chelatoren, Eisendünger ungewollt binden würde. Außerdem könnten sie so unkontrolliert im Becken angesammelt werden? Hm, hatte gedacht, dem Becken vielleicht etwas Gutes zu tun können, aber die Nachteile scheinen zu überwiegen. Also doch "never Change a running system" und der Quarzsand bleibt einfach mit seinen Tds drin, oder? Sonst noch jemand Ideen oder Anmerkungen? |
29.01.2018, 17:45 | #6 | ||
Moderator a.D.
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Hi Patrick,
ich sehe die Problematik eigentlich genauso wie Hannes (deshalb auch das "Danke"). Heilerde hann eine Vielzahl von Stoffen adsorbieren. Das heisst die Stoffe werden physikalisch und nicht chemisch gebunden. Bei einer Anwendung von Heilerde zur Therapie ist das ja durchaus erwünscht. -man nimmt Heilerde ein. Sie bindet die Giftstoffe im Darm. Die Heilerde wird samt der adsorbierten Giftstoffe ausgeschieden. Alles ist gut. -ähnlich bei einem Umschlag auf der Haut. Giftstoffe werden adsorbiert. Heilerde abgewaschen. Alles gut ;-) Im Aquarium ist das ja völlig anders. Bei Deinem geplanten "Experiment" würde die Heilerde dauerhaft im Becken verbleiben. 1. wäre die Adsorptionsfähigkeit bald erschöpft. Du hättest dann nur noch "nutzlosen" Lehm im Becken. 2. dieser pure "Lehm" verdichtet extrem. Pflanzen können darin kaum wurzeln. 3. Schon bei minimalen Veräbnderungen der Wasserparameter kann es zur schlagartigen Abgabe der gespeicherten Giftstoffe kommen. Unter Umständen mit dramatischen Folgen für das gesamte Leben im Becken. Fazit: Viele mögliche Nachteile, kaum erkennbare Vorteile. Tschüß, Schneckinger
Geändert von Schneckinger (30.01.2018 um 21:02 Uhr) |
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