18.04.2018, 12:30 | #1 | ||
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Zierfische in der Sommerfrische
Hallo zusammen,
begeistert von der Idee, Zierfischen eine Sommerfrische im Freien zu gönnen, fange ich mal diesen Thread an, um Infos, Erfahrungen etc. zu diesem Thema mal an einer Stelle zu sammeln. Einige Mitglieder haben das ja schon mal gemacht, sind gerade dabei, das anzugehen oder tragen sich mit dem Gedanken, das zu tun. Ich notiere jetzt mal ungeordnet, was ich bislang darüber erfahren habe und welche Gedanken/Fragen mir dazu in den Sinn kommen: Geeignete Fische für eine zeitweise Freilandhaltung (Wasserwerte & Haltungswerte aus diversen Internetquellen): a) Guppies/Poecilia reticulata Herkunft: Asien T = 18 – 23°C pH = 6,8 – 8,0 GH = 10 – 30° AQ: ab 50 ltr vermehren sich stark b) Kardinalfisch/ Tanichthys albonubes Herkunft: Asien T = 18 – 23°C pH = 6,0 – 8,0 GH = 5 – 20° AQ: ab 50 ltr vermehren sich stark, über 22°C Wassertemperatur krankheitsanfällig c) Makropode/ Macropodus opercularis Herkunft: Asien T = 18 – 26°C pH = 6,0 – 8,0 GH = 5 – 19° AQ: ab 100 ltr vermehren sich stark d) Marmorierter Panzerwels/ Corydoras paleatus Herkunft: Südamerika T = 20 – 26°C pH = 6,0 – 7,5 GH = 2 – 19° AQ: ab 100 ltr draußen bei Wassertemperatur ab 16°C Vorteile der „Sommerfrische“: -Fische bilden prächtigere Farben -Fische werden robuster/vitaler (gut für Zuchttiere) Einrichtung der „Sommerfrische“: -keine Technik benötigt, nur Thermometer Filter würde Wasser mit verschiedener Temperatur durchwälzen > schlecht für Fische! -kein Überlauf nötig!?! Kübel steht im Freien, wo es notfalls überlaufen kann, ggf. Nachfüllen (z.B. mit Regenwasser -Kies (bzw. Sand bei Panzerwelsen) als Bodengrund -schwarze Kübel z.B. mit Schilfmatten abdecken, damit sie sich nicht zu stark erwärmen -gegen Bodenkälte Styroporplatte unterlegen -empfohlene Pflanzen, z.B.: aus dem Wasser herauswachsende Binsen und Simsen und freischwimmende Stengelpflanzen (wichtig!), wie z.B. das rauhe Hornkraut/Ceratophyllum demersum (sinkt im kalten Wasser und geringem Licht ab & steigt bei warmem Wasser auf und schattet so ab Eigene Gedanken/Fragezeichen: 1.)Wie ist die Überführung (von innen nach draußen und umgekehrt) zu bewerkstelligen? eine Anpassung der Wasserwerte muss erfolgen wie beim Einsetzen neuer Fische, im Herbst muss das Innenbecken schon vorbereitet/eingefahren werden, bevor die Fische wieder reinkommen 2.)Ist es sodann nicht empfehlenswert, dasselbe AQ-Behältnis zu verwenden? Also das komplette AQ von innen nach draußen zu stellen und im Herbst umgekehrt? Würde doch einiges ersparen, oder? Nachteilig dabei ist, dass beim Glasbecken draußen erhöhte Sonneneinstrahlung und Erwärmung einwirkt…?! 3.)Wenn eingesetzt in einen Teich: wie die Fische wieder herausfangen? Im (ungeschützten) Teich sind sie wohl auch leichter eine Beute für Fischreiher o.ä. Verlinkung: Man könnte ja hier Verlinkungen zu anderen Threads hier im Forum, die sich mit dem Thema beschäftigen einstellen, um sozusagen hier alles als Sammlung beisammen zu haben. Adhoc fallen mir da DEUMB’s Kübelprojekt, das Miniteich-Vorhaben von Skakkraks und des Tierarzt’s letztjährige Außenbecken ein - das Einverständnis der jeweiligen Threadersteller vorausgesetzt! Grüße, Gerd
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18.04.2018, 16:19 | #2 | ||
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Hallo Gerd,
du kannst gerne meinen Thread dazu nehmen. http://www.zierfischforum.info/aquar...-es-ernst.html Die Kardinaelchen werden wieder rausgesetzt, sobald dieses weisse Zeugs endlich verschwunden ist. Die Guppys, die letztes Jahr mit ihnen draussen waren, sind weitervermittelt, die Platys werde ich dieses Jahr nicht raus setzen, zu viel Arbeit, um sie alle zu fangen. So werden die Kardinaele dieses Jahr das Reich fuer sich haben. LG, Kirsten
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18.04.2018, 17:55 | #3 | |||||||
Gast
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Zitat:
https://www.zierfischforum.info/aqua...hterrasse.html Mein Vorschlag: Apistogramma borellii/ Gelber Zwergbuntbarsch Herkunft: Südamerika T = 22 – 27°C laut Guide und Co. Die Temperaturangaben dieser Ratgeber sind aber mit Vorsicht zu genießen. Denn z.B. verweist Dr. W. Staeck ausdrücklich darauf, dass er vor Ort extreme Unterschiede der Wassertemperaturen bei A. borellii festgestellt hat, die sich jahreszeitlich bedingt zwischen 0°C und 40°C bewegen (siehe Dr. W. Staeck, Amerikanische Chichliden I; Kleine Buntbarsche Tetraverlag 9. Komplett überarbeitete Auflage 2017) oder auch hier http://www.dwarfcichlid.com/Apistogramma_borellii.php wo die A. borelli bei einer Wassertemperatur von 44°F also 6,5°C festgestellt wurden! Wobei ich die Fische nicht unbedingt bei Temperaturen um den Gefrierpunkt halten würde. Auch in meinem techniklosen Becken haben die Borelli bisher Temperaturen von 16°C problemlos weggesteckt. pH = 6,0 – 7,5 GH = 5 – 19° AQ: ab 60 ltr ich bin für
Zitat:
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Ich habe aber noch das Problem der gierigen und frechen Möwen hier an der Küste. Dafür wurde mir geraten, den Kübel halb abzudecken z.B. mit einem Brett und dort einfach eine Pflanze drauf zu stellen. So haben die Fische Versteckmöglichkeiten vor den Möwen, gleichzeitig etwas Schatten und eine zusätzliche Pflanze kann hingestellt werden. Kleiner Nachtrag: Was Wasserpflanzen betrifft überlege ich ob ich nicht in heimischen Fließgewässern das eine oder andere Exemplar heimischer Wasserpflanzen zu einem Umzug in meinen Kübel bewegen könnte. Aber das Bundesnaturschutzgesetz sagt im § 39 Allgemeiner Schutz wild lebender Tiere und Pflanzen; Absatz 1 Es ist verboten, Zif. 2. wild lebende Pflanzen ohne vernünftigen Grund von ihrem Standort zu entnehmen oder zu nutzen oder ihre Bestände niederzuschlagen oder auf sonstige Weise zu verwüsten, Ist der Umzug in meinen Kübel nun ein vernünftiger Grund?
Geändert von Gast1 (18.04.2018 um 18:29 Uhr) |
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18.04.2018, 19:49 | #4 | |||
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Hallo Gerd,
ich möchte ja jetzt nicht klugscheißern (heuchel, heuchel...), aber Guppies stammen ursprünglich aus küstennahen Gewässern der Karibik und des nördlichen Südamerikas. Allerdings: Du hast auch wieder Recht, jedenfalls zu ca. 90%! Denn die meisten Nachzuchten im deutschen Zoohandel stammen aus Asien und dort zumeist aus Singapur. So gesehen sind Guppies also doch Asiaten. Die von dir genannten Corydoras paleatus sind es dann aber wohl auch. Zitat:
ich bin von "Fischhaltung in Sommerfrische" völlig "unbeleckt", da ich es (obwohl daran interessiert) bislang noch nie selbst ausprobiert habe. Gleichwohl wage ich mal zwei Tipps "vom grünen Tisch" aus, also ohne jede Praxiserfahrung: "Überlauflöcher" unterhalb der Oberkante machen sicherlich Sinn. Sinn dürfte es auch machen, diese Überlauflöcher mit passend zurechtgeschnittenem groben Filterschaum zu verschließen, der Wasser durchlässt, aber eben keine der (hoffentlich vorhandenen) Jungfische. Zitat:
Könnte es da nicht helfen, den Kübel mit einem festen, scharfen Möwenschnäbeln wiederstehenden Netz (z.B. Fischernetz) zu Überspannen? Die Maschen sollten natürlich nicht zu klein sein, um die Sicht ins Becken nicht zu behindern, aber klein genug, um den Möwen den Zugriff ins Becken zu verwehren. Zitat:
Wenn man die Verfrachtung einiger weniger Exemplare eines ohnehin üppigen Bestandes aus dem Freiland in einen Kübel als bestandserhaltende Nachzucht mit anschließender Wiederauswilderung darstellen kann (am besten auch mit entsprechendem nachweisbarem Erfolg), sicherlich. Aber wer will sowas schon kontrollieren (können)? Da wird's woh heißen: Das kann ja jeder behaupten! Aber so was ähnliches hatten/haben wir ja auch z.B. bei Hypancistrus zebra. Das Verbot der Entnahme von Individuen aus dem natürlichen Habitat mit der (gut gemeinten) Begründung des Naturschutzes kann gelegentlich das Gegenteil bewirken. Gruß Otocinclus2 |
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18.04.2018, 21:37 | #5 | ||||||
Gast
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19.04.2018, 06:49 | #6 | |||
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Hallo zusammen,
es freut mich, dass das Thema ankommt. Danke für eure Verlinkungen und eure Antworten, Erfahrungen etc. - es darf gerne dazugefügt werden (so ist es ja gedacht). Eine Idee, die ich noch unausgesprochen im Kopf habe, ist, dass man in dem von Algerich initiierten Unterforum "Forum-Tagebücher und Sammlungen" ein Thema anlegt, welches eine Zusammenfassung aller hiesiger Beiträge ist. Schau'n mer mal, wie der (Fußball-)Kaiser sagt... Und hier externe Links zum Thema: > Link 1 > Link 2 Zitat:
Ja, das hast du natürlich recht, Oto! In erster Linie sind's natürlich Südamerikaner. Hast was gut bei mir, Oto, den nächsten TWW mache ich alleine (ein running Insider-Gag...) Zitat:
Zitat:
Wie an anderer Stelle schon verlautet, werde auch ich dieses Jahr eine Sommerfrische aufstellen und dann berichten. Grüße, Gerd Geändert von radlhans (19.04.2018 um 07:36 Uhr) Grund: Links zugefügt |
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19.04.2018, 07:53 | #7 | |
Gast
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Zitat:
Bei solche großen Teichen gibt es aus meiner Sicht nur die Möglichkeiten
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19.04.2018, 08:26 | #8 |
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Ja, also ich denke, bei größeren Teichen entfällt die machbare Möglichkeit, Zierfische einzusetzen.
Selbst wenn da noch andere Teichfische drin sind, die kleinen Zierfische bekommt man da nicht mehr vollständig heraus. Grüße, Gerd |
25.04.2018, 11:17 | #9 | |
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Ich greife nochmal Sonne's Vorschlag von hier auf:
Zitat:
wie wäre es denn, wenn man ein Brett über den Kübel legt, mit einem runden Ausschnitt darin, der einen Blumentopf aufnimmt, in den man Pflanzen einsetzt, dessen Wurzeln ins Wasser ragen? Geht Efeutute auch draußen? Grüße, Gerd |
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25.04.2018, 13:30 | #10 | ||
Moderator a.D.
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Hi Leute,
hier mal ein bischen (später) Senf zum Startpost: zu a) Poecilia reticulata Grundsätzlich so möglich. Allerdings würde ich den nahen Verwandten P.wingei (Endlerguppy) bevorzugen. Deutlich kleiner und (noch) widerstandsfähiger gegen Temperaturschwankungen. Eine "Massen"vermehrung wird es übrigens in einem derartigen Kleingefäß bei sparsamer Fütterung kaum geben. zu b) Tanichtes albonubes Ebenfalls so grundsätzlich möglich. In 50l würde ich Kardinäle allerdings nur zu einem kurzfristigen Zuchtansatz setzen. Für diese extremen Wusler wären mir persönlich bei einer artgerechten Gruppengröße (ab 10 Tiere) 50l als Dauerbiotop einfach zu klein. Temperaturmäßig sind diese Kerlchen übrigens noch wesentlich anpassungsfähiger. Kurzfristig (einige Tage-2Wochen) sind Temperaturen von 25°C überhaupt kein Problem. Ganz kurzfristig werden sogar Spitzen bis 30°C gut vertragen. Dann sollte man aber notfalls die Möglichkeit haben etwas belüften zu können. Nach "unten" gibt es fast keine Grenzen, solange das Wasser flüssig bleibt. Bei mir haben Kardinäle bis ca 12-14°C gebalzt und bis deutlich unter 10°C noch gierig Futter aufgenommen. Es gibt eine Vielzahl von Berichten, dass sie in völlig zugefrorenen Gartenteichen problemlos "unseren" Winter überstanden haben. Ist ja auch irgendwie logisch. Schließlich frieren Ihre Heimatgewässer in den blauen Bergen bei Honkong auch immer mal wieder zu... Eine nennenswerte Vermehrung ist im Daueransatz bei so kleinen Gefäßen übrigens kaum zu erwarten. Dazu stellen die Elterntiere Eiern und Jungtieren zu stark nach. Tschüß, Schneckinger
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