04.05.2018, 21:42 | #1 |
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Der Filter-sind darin wirklich Bakterien enthalten?
Hallo,
Ich habe mir nach einigen Recherchen im Netz eine Meinung zum im Titel beschriebenen Thema gebildet. Erst mal werde ich nun die Aussage bringen, dass ein Filter (abgesehen vom Hmf) fast ausschließlich für die Mechanische Filterung, und die Strömung im Aquarium verantwortlich ist. Ich habe mich schon öfter gefragt, weshalb man unbedingt nen Filter braucht, und bekam natürlich die Antwort, wegen der Bakterien. Aber das Funktionierr ja nicht mal. Also, nehmen wir an im Filter sind Bakterien, wie wollen die das Ammoniak und so aufnehmen? Die Strömung ist ja im Filter selber noch einmal stärker. Wir Fahren ja aich nicht mit 150 km/h an einem Kirschbaum vorbei, strecken den Kopf raus und essen den Baum leer. Wie sollen sonst Techniklose Becken Funktionieren, wenn der Filter so wichtig ist. Nach meinen Fakt hier, reicht eine gute Bepflanzung, mit Beispielsweise Wasserpest, oder ähnlichen schnell Sauersroff produzierenden Pflanzen vollkommen aus. Aber der Filter hat seine Daseinsberechtigung, man benötigt ihn, um die Schwebteilchen aus dem Wasser zu befördern, die Temperatur zu verteilen und für die Strömung. Das ist nur eine Theorie, welche von einem Fakt gestützt ist, die Nachfrage entstand weil mein Filter Nachts zu laut ist, dieser wird, wenn ich mal Geld hätte, durch einen leiseren ersetzt, solange läuft er nur Tagsüber. Und jetzt beginnt fie Diskussion. Bitte nicht streiten, und die Meinungen auf Erfahrungen und Fakten stützen. Mfg. Basti |
04.05.2018, 23:49 | #2 | ||
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Hallo Basti,
Du liegst mit Deiner Vermutung leider falsch, die Strömungsgeschwindikeiten im Filter sind effektiv viel kleiner als Du annimmst, und die Bakterien können in Ruhe die "Kirschen" einsammeln. Strömungsgeschwindigkeit = Gefördertes Volumen pro Zeit / durchströmte Fläche. Nehmen wir mal einen Filter mit einer amtlichen Nettoförderleistung von 1000l/h und 22/16er Schläuchen. Diese haben eine Querschnittsfläche von ca. 200mm². Das Wasser fließt nach Adam Riese dann mit ca. 1,4m/s (ca. 5 km/h) durch die Schläuche und aus dem Auslass. Wenn Du noch eine Düse mit kleinerem Querschnitt verwendest, ist die Austrittsgeschwindigkeit nochmal um Einiges höher. Im Becken hast Du nur direkt am Auslass diese hohe Geschwindigkeit, im Mittel hast Du bei umlaufenden Strömung eine durchschnittliche Strömungsgeschwindigkeit die sich aus dem geförderten Volumen und der hälftigen Querschnittsfläche des Beckens berechnet. Natürlich hast Du immer einen Hauptstrom, der etwas schneller fließt, dafür aber auch viele tote Bereiche, in denen sich das Wasser nur sehr langsam bewegt. Wenn wir jetzt mal das Innere eines Filtergehäuses mit angenommen 20x20cm Querschnitt annehmen, dann ergibt sich eine Querschnittsfläche von 40.000mm², die resultierende Strömungsgeschwindigkeit im Filtergehäuse ist also um den Faktor 200 (!!!) kleiner, als in den Schläuchen, das sind dann nur noch 7mm/s. Wenn man den Filter jetzt noch mit Filtermaterialien befüllt (z.B. feinporigen Sinterglaskugeln) ergibt sich nochmals ein anderes Bild. An den Engstellen zwischen den Oberflächen bildet sich ein Unterdruck und das Wasser fließt dort schneller, während sich in den Hohlräumen ein Überdruck mit geringeren Strömungsgeschwindigkeiten bildet. Das Gleiche gilt im noch kleineren Maßstab für die mikroporösen Strukturen des Filtermaterials (in gewissem Maß natürlich auch für einfache Filterschwämme). Die 7mm/s Strömungsgeschwindigkeit sind daher nur das Mittel der Geschwindigkeit, es gibt Bereiche mit geringer Oberfläche (zKontaktstellen der Kugeln), die schnell umströmt werden und Bereiche mit großer umgebender Oberfläche (Hohlräume zwischen den Kugeln) in denen das Wasser deutlich langsamer fließt. Wenn man dann noch hohle Röhrchen als Filtermaterial (z.B. Siporax) verwendet, sind die Strömungsgeschwindigkeiten im Inneren der Röhrchen nochmals deutlich geringer. Effektiv fließt das Wasser im Filter daher über einen signifikanten Teil der von Bakterien besiedelten Oberflächen nicht nur um einige hundert mal langsamer als aus dem Filterauslass, sondern um einige tausend (!!!) mal langsamer.
Geändert von Hero (05.05.2018 um 08:40 Uhr) Grund: Eine 0 weg, der Faktor 200 bleibt aber. |
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05.05.2018, 06:16 | #3 |
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Hey,
Ok, ich habe mich da wohl etwas vertan. Aber trotzdem wird das Becken ja auch nicht nur vom Filter 'lebendig' gehalten. Der Bodengrund usw. Bildet eine große Siedlungsfläche für Bakterien, und ich schalte den Filter deshalb trotzdem Nachts aus. Aber trotzdem hast du meine Theorie etwas zerstört Mfg. Basti |
05.05.2018, 08:50 | #4 |
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Hallo Basti,
Du hast Recht, dass ein großer Teil der Nitrifikation auch von den Bakterien, die auf den Oberflächen des Substrats und der Beckeneinrichtung sitzen, übernommen wird. Daher kann man i.A. an einem lange eingefahrenen und nicht zu dicht besetzten Becken durchaus einen neuen Filter mit neuen Filtermaterial anschließen, ohne einen Nitritpeak befürchten zu müssen. Aber: Damit die Bakterien auf den Oberflächen im Becken ihre Arbeit verrichten können, brauchen sie Nahrung in Form der abzubauenden Stickstoffverbindungen und Sauerstoff. Wenn der Filter aus ist, gibt es im Becken aber keine Strömung mehr und der Gasaustausch mit Luftsauerstoff ist deutlich eingeschränkt. Natürlich muss man nicht unbedingt einen Filter laufen lassen, eine simple Strömungspumpe würde es auch tun. Aber ganz ohne Wasserbewegung funktioniert die Nitrifikation nicht. Wenn Du den Filter nachts ausschaltest, wird das aber trotzdem keine Konsequenzen haben. Unter normalen Umständen ist genug Sauerstoff im Wasser gelöst, das reicht für eine Nacht. |
05.05.2018, 09:39 | #5 |
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Hey,
Wie schon gesagt wurde leben viele dieser Bakterien eben auch außerhalb vom Filter. Ich würde ihn trotzdem nicht ausstellen, da eben in diesem Filter dann über die Nacht nicht genügend Sauerstoff vorhanden ist, im Gegensatz zum Aquarium selbst. Die Bakterien innerhalb des Filters haben dann über diese Zeit nicht genügend Sauerstoff um zu überleben. |
05.05.2018, 10:18 | #6 | ||
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Zitat:
Hannes schreibt " unter normalen Umständen " - diese Aussage halte ich für stark dehnbar, denn was sind "normale Umstände " in einem Becken ? Das hängt doch einfach von den verschiedensten Faktoren ab - z.B., läuft es schon lange unter den gleichen Bedingungen, wie sieht es mit Flora und Fauna aus ( Überbesatz wäre nicht unerheblich) usw. Ich persönlich würde mich niemals auf diesen mir logischerweise nicht korrekt bekannten Faktor " normale Umstände " verlassen, und dann ausgerechnet nachts den Filter abschalten, also in der Zeit, wo sowieso wenig Sauerstoff im Kreislauf ist, weil nicht produziert wird. Zitat:
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05.05.2018, 10:42 | #7 |
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Hey,
Ich bezweifle mal das die Bakterien absterben, in der Natur gibt es auch mal etwas Hungerzeit, Trockenzeit usw. und trotzdem sterben in den Biotopen keine Tiere. Dazu ist in einem Aussenfilter noch genügend Volumen enthalten, wo auch noch Sauerstoff enthalten ist. Die Bakterien sind asserdem in der Lage Sauerstoff aus andern Stoffen zu beziehen, bis wieder Sauerstoff kommt. Und Verhungern tun selbst Bakterien nicht so schnell, was passiert denn bei nem 12 stündigem Stromausfall, oder wenn ein Bach austrocknet, welcher einen See mit Strömung versorgen soll. Mfg. Basti |
05.05.2018, 10:46 | #8 |
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Hallo Basti,
seit wann läuft denn dein Filter nur tagsüber? Ich finde das megainteressant, es scheint ja immer wieder Sachen zu geben, die, anders als viele Leute meinen, auch gut funktionieren. Wenn dein Becken schon monatelang mit nachts ausgeschaltetem Filter läuft, würde ich mir ja gar keine Gedanken machen und mich einfach an der Stromersparnis und der Ruhe erfreuen. Ciao, Susanne |
05.05.2018, 12:01 | #9 | ||
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@hallo,
dazu gab es schon mal ein Thema - wen es interessiert: https://www.zierfischforum.info/852651-post1.html https://www.zierfischforum.info/852838-post17.html https://www.zierfischforum.info/852850-post18.html
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05.05.2018, 13:05 | #10 | |
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Hallo,
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