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Alt 01.10.2015, 01:41   #1
merlins
 
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Standard Einfache Filter die man auch mit 2 linken Händen basteln kann

Hallo,

ich mag´s einfach nicht, wenn der Filterschaumstoff, egal ob er jetzt als Vorfilter, oder Hauptfilter gedacht ist, in einem Gehäuse steckt. Warum sollen eigentlich die angesaugten Grobteile, nicht möglichst lange den Beckenbewohnern wie Kleinstorganisme, Schnecken, Garnelen und nicht zuletzt Jufi zur Verfügung stehen, bevor sie vom Filter geschluckt werden.

Andererseits hat nicht nur die Theorie, sondern auch die Praxis gezeigt, dass die biologische Filterung am besten funktioniert, wenn das verunreinigte Wasser mit einer geringeren Fliessgeschwindigkeit das Filtermaterial durchfliesst, weil dadurch die Bakterien mehr Zeit haben, um sich aus dem Wasser ihr Futter zu holen.
Wie kann man jetzt die Fliessgeschwindigkeit verringern und gleichzeitig 2-3 Umwälzungen pro Stunde erreichen? Indem das verunreinigte Wasser durch eine möglichst große Filterfläche (Filtermatte) in eine "Sauberkammer" angesaugt wird. Nach diesem einfachen Prinzip entstand auch der HMF.

Ich schwöre auf HMF, aber in manchen Becken will ich aus verschiedenen Gründen keine der klassischen Formen haben und schon gar nicht keine festeingebaute Form. Also bastele ich mir die Filter, wie es mir gerade passt.
K.A. ob irgendwer dieselben Ideen schon gezeigt hat, aber manchen könnten sie als Anregung für eigene Modelle helfen.


mobiler Eck-HMF, den ich mit Luftheber in einem 37 l Becken betreibe


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Materialverbrauch:
- Ein ca 15 x 30 cm Streifen aus einer 2-3 mm Plexiglasplatte, der mit Hilfe eines Heißluftgerätes, wie auf den Bildern zu sehen, gebogen wurde. Wenn man Wert darauf legt und sich nur ein ganz bisschen mehr Mühe gibt, kann man es auch viel besser und genauer machen.
- Ein Ausschnitt aus einem Sauergurkeneimerchen, mit dem man den Filter unten abschliesst und der auch als Kiesblende dient (muss nicht 100% dicht sein, also muss auch nicht geklebt sein, weil der Filter später sowieso auf der Aq-Bodenscheibe aufliegen und ringsrum Bodengrund ist.
- Ein Streifen aus einer 3 cm starken schwarzen Schaumstofffiltermatte ppi20 oder ppi30, der einfach nur in das Plexiglasgerüst eingekeilt wird.
Fertig!
Luftheber rein und der Filter kann eingesetzt werden.

Zu beachten gilt nur noch eins: wenn die Plexiglaskonstruktion nicht perfekt gerade gebogen wurde und/oder nicht perfekt ins Beckeneck passt, könnten kleine Fische und Nelen hinter der Konstruktion gelangen und gefangen bleiben. Abhilfe: entweder genug Platz hinter der Plexiglaskonstruktion lassen, oder die Spalte zwischen Plexiglas und Beckenscheibe mit ca 1 cm breiten Streifen aus Schaumstofffiltermatte schliessen (einfach leicht andrücken).



Für ein 54 l Becken wollte ich kein Eck-filter und auch kein LH, sondern hatte eine 500l/h Strömungspumpe übrig, die ich einsetzen wollte. Dafür habe ich mir den
Frühstücksdose-Filter ausgedacht.

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Materialverbrauch:
- Die untere Hälfte (der Boden) einer Frühstücksdose.
- Ein rechteckiger Streifen aus einer 3 cm starken schwarzen Schaumstofffiltermatte, der U-förmig in der Frühstücksdose eingekeilt wird und so bemessen ist, dass die Pumpe unter der Filtermatte passt.
- 2 U-förmige Streifen aus derselben schwarzen Schaumstofffiltermatte, mit denen man die Konstruktion seitlich schliesst (einkeilen reicht), nachdem man die Pumpe bereits im Inneren der Konstruktion plaziert hat und den Auslass durch die obere Schaumstofffiltermatte durchgedrückt hat.
- Solange die Pumpe läuft, würde die Konstruktion auch so stabil bleiben, aber wenn man die Pumpe ausschaltet, kann die Konstruktion auseinderfliegen. Das wird verhindert, indem man die Konstruktion z. Bsp. mit Kunststoff-Gartendraht (oder Kabelbinder, oder Anglerschnur usw) zusammenbindet (siehe Bilder).

Von der Frühstücksdose sehe ich inzwischen gar nichts, denn ich habe sie unter dem Bodengrund verschwinden lassen, so dass nur die gebogene Filtermatte sichtbar ist. Letztere lässt sich ganz leicht mit Moos, Farn, kleinen Wurzeln usw. verstecken. Fische und Nelen weiden unheimlich gerne die Filtermatte ab.
Erfahrungsgemäß laufen solche Filter praktisch 1-2-3 Jahre zuverlässig und vollkommen wartungsfrei, man muss also gar nicht ran an den Filter, es sei denn man hat das Pech und die Pumpe gibt den Geist auf.

MfG
Dana
merlins ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.10.2015, 01:50   #2
Zwergfadenfisch
 
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Dana , klasse Idee . Wieder eine neue anregung für HMF obwohl mir der letztere ja eher gefällt . Danke für deinen Beitrag !
Zwergfadenfisch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.10.2015, 02:14   #3
merlins
 
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Die letztere ist ja auch die einfachste und eleganteste, werde ich hier auch reinschreiben, aber nicht heute.
Die beiden Filter die ich hier gezeigt habe, habe ich sozusagen für "spezielle" Fälle gebraucht.
Der Eck-filter sollte möglichst schlank und klein sein. Klar hätte ich dafür auch eine 10x10x30cm Schaumstofffilterpatrone nehmen und sie dann entsprechend schlanker schneiden können. Hatte aber gerade keine vorrätig und keine Geduld um eine zu bestellen.
Beim Frühstücksdose-filter wollte ich die vorhandene Pumpe "verwerten" und der Filter sollte hauptsächlich in Bodengrundnähe ansaugen. Tja, das ist dann dabei rausgekommen.

MfG
Dana
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Alt 01.10.2015, 06:33   #4
Gerhard
 
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Hallo
Noch einfacher ist ein "Blumentopffilter mit Luftheber"

Gruß
Gerhard
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Alt 01.10.2015, 20:58   #5
Schneewitchen
 
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Hallo!

Vielen Dank für die "Bauanleitung"... wär ich jetzt nicht drauf gekommen. Wollte in meinem Cube einen Filter einbringen - lief bisher ganz ohne und seit ner Woche habe ich den Dennerle Nano Eckfilter drinne. Der gefällt mir sber irgendwie auch nicht so richtig.
Problem ich habe von innen die Scheiben mit Aquariumsilikon vollgeschmiert, weil Fisch meinte er müsste nonstop sein Spiegelbild bekämpfen (Betta Splendes). Die Halterung für das Termometer habe ich direkt ans Silikon drangeklatscht als es noch feucht war - nur der Filter hängt nun lose drinne.
Könnte ich den nicht auch in nen mobilen HMF umbauen? Wäre dann ja auch weniger Wasserbewegung, was dem Fisch entgegen kommen würde?!
Schneewitchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.10.2015, 21:12   #6
Shar
 
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Servus.

Warum machst du dir da so einen Kopf um einen Filter? Wenn du da nur ein Betta drinnen hast (und vielleicht ein paar Schnecken/Garnelen) und das Becken ein paar Pflanzen hat, dann lass den Filter doch einfach ganz weg. Den braucht es dann nicht wirklich.


Grüße ~Shar~
Shar ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.10.2015, 21:20   #7
Schneewitchen
 
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Hallo Shar!

Das lief jetzt auch über ein Jahr ohne Filter, da lebt nur ein KaFi drinnen. Schnecken musste ich rausnehmen weil sie nur oben hingen und nicht wirklich "glücklich " wirkten. Erhoffe mir die Wasserqualität steigern zu können wenn ich ein wenig Bewegung drinne habe... wollte da nämlich schon gerne wieder Schnecken reintuen, vlt sogar "speziellere" wie Geweihschnecken oder so. Halt nen zusätzlichen Blickfang.
Schneewitchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.10.2015, 21:24   #8
Shar
 
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Servus.

Wenn du nur Bewegung willst, hierfür verwenden wir (Partnerin mit 50er Cube und ich im "Haupt"becken) einen kleinen Mini-Innenfilter. Ist ein Eheim MiniFlat (https://www.eheim.com/de_DE/produkte...r/neu-miniFLAT) ohne Filtermaterial. Lässt sich auch mit einem integrierten Schieberegler drosseln. Ich glaube, Sonnentänzerin nutzt auch so einen als "Strömungspumpe".


Grüße ~Shar~
Shar ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.10.2015, 01:30   #9
merlins
 
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Hallo!

@Gerhard

Stimmt, ein Blumentopf mit Luftheber geht in vielen Fällen auch, vor allem wenn man nicht viel Strömung im Becken haben will und wenn man die Ansaugung nicht direkt in Bodengrundnähe haben will.

Bei viel Strömung, wäre aber der Blumentopf nur noch ein sogenannter Schnellfilter und kein wirklicher Biofilter (heißt nicht, dass gar keine biologische Filterung mehr stattfinden würde), oder man müsste einen Blumentopf mit einem sehr großen Dm nehmen, der somit recht unpraktisch wäre.
____


Für diejenigen die sich mit Filter nicht so sehr befasst haben, versuche ich es nochmal von vorne, ausführlicher zu erklären:

Bakterien brauchen Ansiedlungsfläche und die Effizienz mit der sie dem Wasser ihre Nahrung entnehmen (und dadurch das Wasser gesäubert wird) hängt von der Fliess- oder Anströmgeschwindigkeit mit der das Wasser an ihnen vorbeifliesst ab.
Ist die Anströmgeschwindigkeit groß, haben sie weniger Zeit sich zu bedienen.

Die empfohlene (optimale) Anströmgeschwindigkeit für HMF und biologische Filter beträgt ca 5-10 cm/min und ist indirekt proportional mit der Fläche die angeströmt (durchströmt) wird.
Ob es sich bei der Fläche um eine Filtermatte mit 1-2 oder 10 cm Stärke (Dicke) handelt, ändert nichts an der Anströmgeschwindigkeit.
In der Praxis haben sich Filtermatten von 3-5 cm Stärke bewährt, da ab 5 cm Stärke nicht mehr viel gefiltert wird.

Große (Anströmungs)filterflächen führen also zu (erwünschten) kleineren Geschwindigkeiten und umgekehrt.


Im konkreten Bsp.:

Um für mehr Beckenumwälzungen pro Stunde und eine stärkere Strömung zu sorgen, habe ich mich im Konkretfall für eine Pumpe mit 500l/h entschieden.

Nimmt man einen Blumentopf mit 12 cm Dm, beträgt die effektiv durchströmte Fläche (6cmx6cmx3,14 minus Loch für LH) ungefähr 111 cm2. Bei 500l/h Fördermenge der Pumpe, entspricht das einer Anströmgeschwindigkeit von ca 75 cm/min, die erheblich größer als die angestrebte 5-10 cm/min ist und einem Schnellfilter entspricht.

Selbst bei einem Topffilter mit 20 cm Dm wäre die Anströmgeschwindigkeit ca 26 cm/min und damit immer noch zu hoch.

Für eine 500 l/h Pumpe brauche ich also eine wesentlich größere Fläche.
Die größte Fläche im Verhältniss zu einem möglichst kleinen Volumen bietet die Kugel. Also habe ich mir eine Form ausgedacht, die einer Halbkugel möglichst nahe kommt und so bin ich zur Spielerei mit der Frühstücksdose gekommen: möglichst wenig Raumverschwendung, bei möglichst großer Anströmungsfläche und genug Platz in der Sauber- oder Frischwasserkammer um die Pumpe unterzubringen.

Habe die genauen Maße meiner Konstruktion nirgends aufgeschrieben, aber überschlagen dürften es locker um die 450 cm2 sein, was dann einer Anströmungsgeschwindigkeit von ca 18 cm/min ergibt. Ist zwar immer noch zu viel, aber wesentlich besser und in die gewünschte Richtung.


Ich will nochmal unterstreichen dass man eine große (Anströmungs)fläche anstrebt, um damit die Anströmungsgeschwindigkeit durch die Filtermatte zu reduzieren und keineswegs, weil man eine solche riesige Ansiedlungsfläche für die Bakterien braucht.

Die Anzahl der Bakterien ist sowieso durch die Futtermenge begrenzt, da bringt es Null und gar nichts, wenn man ihnen einen Fußballplatz als Besiedlungsfläche bietet.
Filtermedienhersteller werben gerne mit millionenfach größeren Ansiedlungsflächen auf kleinstem Raum, die bringen aber nur dann was, wenn man extrem platzsparende Filter und sehr wenig Platz für Filtermedien hat, so wie z.Bsp. bei Nanofilter.



@Andrea

Lass ruhig den Filter drin, eine sanfte Wasserbewegung schadet deinem Kafi nicht, sondern hilft ein bisschen, um Flossenfäule vorzubeugen. Meine Kafi schwimmen alle in Becken mit Strömung und schaffen es sogar, sich unter solchen Bedingungen zu vermehren. Welch ein Wunder!

Den Eckfilter unter einer zusätzlichen Filtermatte unterzubringen würde überhaupt nichts bringen. Du brauchst keine zusätzliche Filterung.

Um die Strömung im Becken angenehmer zu machen, musst du die Geschwindigkeit reduzieren und/oder die Strömung gleichmässig und/oder hauptsächlich nach unten, wo es den Kafi nicht stört, verteilen. Recht einfach geht das, indem du ein Düsenrohr mit ausreichend vielen und nicht zu kleinen Löchern an dem Ausströmrohr des Eckfilters anbringst. Dann drehst du ein bisschen am Düsenrohr herum und guckst wie es am besten passt.

MfG
Dana
merlins ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.10.2015, 05:08   #10
Schneewitchen
 
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Guten Morgen!

Oh je, da hab ich mich tatsächlich noch nie mit beschäftigt - da ging es eher, in den Laden rein, Filter gekauft und ausm Laden wieder raus... aber die fertigen Filter sollten ja im Grunde schon gut berechnet sein.
Werde da mal was rum experimentieren.

Vielen Dank euch Beiden!
Schneewitchen ist offline   Mit Zitat antworten
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