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Alt 30.09.2015, 20:36   #1
Sitha
 
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Standard Mobiler Schwammfilter mit Denkfehler

Hallo zusammen,

Ich nehme hiermit mal all meinen Mut zusammen und stelle euch das Ergebnis meiner letzten Bastelstunde vor.
Aufgabe: mobile Filtereinheit nach HMF-Prinzip für mein Grundelheim, da ich dort mit dem Schwammfilter-Luftheber nicht wirklich zufrieden war (Zu laut bei zu wenig Leistung) und es nichts Fertiges gibt, das meinen Vorstellungen entspricht. Ich lieben nunmal "Lowtec" *g*

Inspiriert von Hans Bericht über den transportablen Acrylglasfilter bin ich auf die Suche gegangen was ich denn so an Materialien in meiner Bastelecke rumfliegen habe. Ergebnis: die Glasscheiben von zwei 40x40 cm großen Bilderrahmen in denen sich Leinwandbilder meiner Kinder befinden. Natürlich ohne die Scheiben, die seitdem hier rumlagen und einstaubten.
Glas kann man bekanntlich schneiden, also recherchiert wie das geht und was man braucht. Glasschneider im Baumarkt gekauft, Aquariensilikon, sowie einen 16mm Tschechischen Luftheber bestellt und als alles da war losgelegt.
Klar, den TLH hätte ich auch selber bauen können, da ich das aber schonmal gemacht habe und die Materialien für den 16er extra hätte kaufen müssen bin ich diesmal den einfacheren Weg gegangen, bei quasi gleichen Kosten.

Wie schon im Titel beschrieben ist mir bei der ganzen Geschichte ein Denkfehler unterlaufen, den ich demnächst noch korrigieren werde, der aber augenscheinlich den Betrieb nicht gravierend zu stören scheint.

Hier also die Fotos und der "Werkbericht"
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Die Idee

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Das Rohmaterial

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Angezeichnet

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Und erst einmal Bruchglas produziert.... Zum Glück waren es ja 2 Scheiben ;-)

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Geht doch...

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Die Einzelteile. ! Die Schnittkanten müssen unbedingt geschliffen werden. Sonst besteht Verletzungsgefahr. Dies entweder mit feinem Schleifpapier, oder mit maschineller Hilfe. Ich habe dazu meinen Glasgravierstab mit entsprechendem Schleifstein benutzt. Wichtig : spätestens hier braucht es gutes Licht und einen Atemschutz!

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Öhm.... Ja... Schwarzes Silikon in ungeübten Händen... Sauber ist anders, aber die Funktion wird nicht gestört, also drauf vertrauen, dass es im Betrieb eh nicht mehr wirklich zu sehen ist.

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Fertig bestückt. Na, wer sieht jetzt schon meinen Denkfehler?

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Im Becken seit 25.09. also noch nicht ganz eine Woche.

Der Denkfehler: ich habe die Trennung zwischen Frischwasserkammer und Rest nicht vollständig hergestellt.
Lösungsansatz: die Frischwasserkammer wird noch einen Ein- oder Aufsatz (mit Bohrung für den Luftheber) erhalten der sie zum Becken hin abtrennt.
Dann muss auch die Raubschnecke, die sich dort häuslich niedergelassen hat, wieder ausziehen. Derzeit wird ihr immer mal wieder von der kleinsten meiner Grundeln ein Besuch abgestattet...

Fazit:
- Selber Bauen macht Spaß
- Anfänger benutzen besser transparentes Silikon, doch wie schon vermutet stört mich die ungeschickte Verarbeitung im eingebauten Zustand nicht wirklich
- Glas lässt sich wunderbar schneiden, noch besser wäre es wohl gegangen wenn ich mir Schneideöl besorgt hätte. Vermutlich wäre dann auch der Glasschneider noch nicht ganz so stumpf.
- beim Bearbeiten des Glases bitte unbedingt bei Tageslicht/angemessen starker Ausleuchtung und mit Handschuhen, Schutzbrille und spätestens beim Schleifen der Kanten mit Atemschutz arbeiten. Das Licht braucht man wirklich um die feinen Splitter die entstehen können zu sehen.
- vor der Ausführung sollte der Entwurf in eine vernünftige Werkplanung übersetzt werden... Sollte ich als Architektin (*schäm*) ja an und für sich wissen
- Ziel wurde, trotz erforderlicher Nacharbeit, erreicht: es ist wieder leise im Wohnzimmer und jetzt habe ich auch die Strömung, die mir vorschwebt.

Was noch interessant sein könnte: der Luftheber wird mit einer EHEIM 100 Membranpumpe betrieben.

Ich hoffe, hiermit weiter Mut zu Eigenbauten zu machen und möglichst viele anzustecken.
Nicht alles funktioniert auf Anhieb perfekt, aber die Zufriedenheit etwas selber geschafft zu haben, was man womöglich noch nie versucht hat ist einfach unbezahlbar.

Liebe Grüße
Sitha


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Alt 01.10.2015, 20:04   #2
Hans T
 
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Hallo Sitha,

ich finde es sehr bewundernswert, dass Du Dich einfach getraut hast und angefangen zu bauen. Dafür, dass Du das Glasschneiden erst recherchieren musstest, ist es hervorragend gelungen. Vor allem, weil Du sehr maßhaltig schneiden musstest.

Bei meinen Filtern sind die Schwämme auch nach einer Seite hin offen und ursprünglich so konstruiert, dass ich eine Durchdringtiefe von 10 cm habe, damit die Bakterien genug Zeit haben zu arbeiten. Nur unten gibt es einen Sandanschlag und vielleicht noch seitlich 3 cm, die ich den Schwamm in der Regel aus der Kammer rausgucken lasse, damit eine etwas größere offene Fläche entsteht. Mittlerweile habe ich teilweise in meinen Becken auch den Schwamm zugebaut, dass war aber leider im Betrieb nicht anders möglich, sonst hätte ich auch extra eine mobile Kammer bauen müssen, den Aufwand wollte ich nicht betreiben. Der einfachste Weg, die Frischwasserkammer vom Rest zu trennen, wäre den Schwamm aus dem Wasser gucken zu lassen und/oder die Kammer zu unterfüttern. Nur steht dann leider das Rohr noch mehr aus dem Wasser, Du kommst also an einer Lochbohrung nicht vorbei, wie Du ja schon geschrieben hast. Du kannst es Dir aber auch einfach machen und ein Stück Plexiglas mit Lochbohrung einsetzen, dann müsstest Du eine Seite des Filters als zwei Teile konstruieren und bei dem einen dann oben den Riegel mit Loch einsetzen.

Das Öl wird beim Glasschneiden dazu benutzt, dass keine winzigen Splitter, die beim Anritzen zwangsläufig entstehen, wegfliegen (das Glas wird nämlich beim Anritzen in winzigsten Stücken quasi aufgebrochen). Dabei entsteht für einen kurzen Moment ein kleiner Spalt, der sich wieder schließen würde, wenn nicht das Öl durch seine Adhäsionskräfte samt der entstandenen Splitter hineingezogen würde. Also hat das Glas eine Art Vorspannung, die es loswerden will und lässt sich leicht mit den Händen brechen. Hierzu nimmt man die Seiten des zu brechenden Glases in beide Hände und bricht es von einer Seite, indem man durch leichten Druck der beiden Seiten nach unten abkantet. Der Bruch will immer von einer Seite zur anderen laufen, das habe ich bei langen Schnitten schon selber beobachtet. Man kann hierzu irgendein Öl nehmen, das man gerade da hat. Wahrscheinlich ist dein Glasschneider gar nicht abgenutzt, sondern nur verkantet, wenn Du mit Öl schneidest, sollte es eigentlich besser funktionieren. Dein Glasschneider wird ein relativ großes Rädchen haben, was schnell verkantet, ich benutze einen komfortablen Ölglasschneider, der hat ein sehr kleines Rädchen und der Kopf ist so gelagert, dass das Rädchen sich weiter dreht, auch wenn man ihn etwas verdreht. Der Ölglasschneider ist aus schwerem Messing, damit kann man bei dickerem Glas die Schnittkante auch von unten leicht anschlagen, bis der Bruch im ersten Stück sichtbar wird, dann kann man ihn in der Regel leichter brechen.

Löcher im Glas kann man auch mit einem HSS-Bohrer machen, bis 20 mm sollte das gehen, bei größeren Löchern benötigt man einen Spezialbohrer. Es ist aber nicht einfach, man benötigt eine Standbohrvorrichtung wenn man ungeübt ist, sonst ist das schwer zu realisieren. Wenn man das aus der Hand bohrt, braucht man einen langsam drehenden Akkuschrauber und keine Schnellbohrmaschine mit hoher Drehzahl. Ich setze also das Stück Glas fest und unterfüttere es vorher so, dass ich nicht in Holz oder ähnliches bohre, wenn das Loch durch das Glas fertig ist. Dann forme ich mit Knete einen relativ großen Ring um die zu bohrende Stelle, unter diese Stelle kommt ein Plastikdeckel. Das Glas muss nämlich beim Bohren durch Wasser gekühlt werden, der Plastikdeckel fängt es dann später auf. Wenn man merkt, dass man bald durch ist, muss man sehr gerade arbeiten und mit wenig Druck, sonst springt unter dem Glas ein Stück ab.

Viel Erfolg bei Deinen weiteren Aktivitäten, ich bin beeindruckt.
Liebe Grüße
Hans
Hans T ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.10.2015, 21:36   #3
Sitha
 
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Hallo Hans,

Vielen Dank für die Zusatzinformationen und vor allem Dein Lob. Das bedeutet mir viel und macht die Arbeit nochmal umso befriedigender.

Für die Bohrung als Filterauslass habe ich schon so eine Idee. Ich muss mal schauen wann ich dazu komme sie umzusetzen. Genug Glas liegt hier ja noch rum.

Ich werde die Nacharbeit auf jeden Fall auch dokumentieren.

Was die Maßhaltigkeit angeht: allgemeine Bautoleranzen sind tatsächlich eingehalten, mein Vater (gelernter Maschinenbauer) würde jedoch entsetzt die Hände zusammenschlagen und etwas über ungenaue Architekten murmeln.
Mit anderen Worten: für den Zweck und meine Ansprüche an den ersten Versuch genügt es, aber mehr auch nicht.

Liebe Grüße
Sitha
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Alt 01.10.2015, 22:17   #4
Shar
 
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Servus.

Zum Löcher ins Glas bohren, es gibt bei z.B. eBay sog. Bohrkronen für Glas zu kaufen, in zig unterschiedlichen Durchmessern. Damit hatte ich mehr als einmal problemlos unter fließendes Wasser Löcher in die AQ gebohrt, um diese über Schläuche miteinander zu verbinden, als ich noch Ameisen beherbergt hatte. Die sind fast schon narrensicher, man braucht nur Geduld.
Die Dinger kosten auch nicht die Welt. Verwendet habe ich hierzu einen Akkuschrauber.


Grüße ~Shar~

Geändert von Shar (01.10.2015 um 22:20 Uhr)
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Alt 01.10.2015, 23:14   #5
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Hallo Shar,

Danke für den Tipp. Ich denke, da werd ich gleich mal suchen und bestellen. Bin ja trotz aller Bastelfreude auch ein wenig faul ;-)

Liebe Grüße
Sitha
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Alt 02.10.2015, 00:39   #6
Head
 
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Hallo

Sieht klasse aus.
Inwiefern ist das Prinzip denn jetzt leiser wie dein vorheriger HMF?

Bei mir werkelt eigentlich das selbe Prinzip aber mit einer kleinen Zimmer Springbrunnen pumpe. Macht mir für meine Zwecke aber eigentlich zuviel Strömung. Beim luftheber schreckt mich dann aber die Lautstärke einwenig ab.
Einmal wird die Luftpumpe ja ein gewisses Geräusch machen, und die entstehenden Luftblasen hört man doch auch?

Gruß Stephan
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Alt 02.10.2015, 07:34   #7
Sitha
 
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Hallo Stephan,

Danke für das Lob :-)

Das Vorherige war eben kein HMF sondern ein fertiger Mini-Schwammfilter mit "einfachem" Luftheber.
Der jetzige, neue Luftheber ist ein "tschechische Luftheber".
Der Unterschied liegt in der Einbringung der Luft.
Während im normalen Luftheber der Schlauchdurchmesser die Größe der Luftblasen bestimmt werden beim tschechischen über eine Druckkammer und lauter kleine Bohrungen unzählige kleine Luftblasen erzeugt. In letzter Konsequenz ist die tschechische Version somit erstens leiser und zweitens deutlich leistungsfähiger. Die genaueren Erklärungen und entsprechend beschriebene Versuchsreihen kannst Du z. B. unter www.tlh-Info.de und/oder www.luftheber.com finden.

Die Luftpumpen stehen bei mir jeweils in einem Schrank und sind so gut wie nicht zu hören. Das Lauteste bei mir ist eine normale Kreiselpumpe die im 54er Becken zur Erhöhung der Strömung läuft. Die will überdies auch noch wöchentlich gereinigt werden...

Liebe Grüße
Sitha
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Alt 02.10.2015, 16:21   #8
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Vielen Dank für die Erklärung. Dann werd ich mir das noch mal durch den Kopf gehen lassen ob das für mich nicht evt auch Sinn macht. Meine Erfahrungen mit den Luftpumpen allein sind jetzt auch schon wieder über 20 Jahre alt und die pumpen die ich noch im Keller hab sind bestimmt auch doppelt so alt, da wird sich bestimmt was getan haben in der Entwicklung, hab das noch so in errinerung das dann der ganze Schrank vibrieren würde [emoji3]

LG Stephan
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Alt 02.10.2015, 16:30   #9
Sitha
 
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Hi Stephan,

Der ganze Schrank vibrieren? Krass.
Das passiert heute nicht mehr. Ich bin mit Eheim sehr zufrieden, die einzige andere, die ich habe ist von jbl und wird nur gelegentlich genutzt weil zu laut.
Ansonsten soll Hailea auch gut und leise sein.

Liebe Grüße
Sitha
Sitha ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.10.2015, 21:26   #10
Schneckinger
Moderator a.D.
 
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Erhielt: 1.478 Danke in 638 Beiträgen
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Guten Abend,

hier mal ein Dankeschön an die Bastler im Allgemeinen und natürlich Sitha im besonderen (und natürlich HBmännchen, Hans, merlins, funnyfish.. ja nicht beleidigt sein, wenn ich wen vergessen hab!) die sich die Mühe machen ihre Basteleien vorzustellen. Und zwar auch (oder sogar gerade) wenn das Projekt einen kleinen "Denkfehler hat ;-)

Gerade aus solchen Basteleien und deren Dokumentation können alte Hasen genau wie blutige Anfänger eine Menge lernen.

Und zwar lernt man Dinge, die man nur selten im Standardaquarienbuch findet! Genau solche Berichte machen so ein kleines Forum zum Ideenschatzkästchen.

Tschüß,
Schneckinger
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