13.07.2001, 07:11 | #1 |
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Ich gehe durch den Aquarienladen am 'Mittelchen-Regal' vorbei und sehe:
3 verschiedene Wasseraufbereiter ph/KH+ und minus Dünger: 'Volldünger', 'Eisendünger', 'Anti-Algen-Vitaminlösung', 'Düngerkugeln' Spurenelementtropfen Mineralientropfen Vitamintropfen und noch viel viel mehr. Und jetzt meine Frage. Was von diesem Zeug ist wirklich notwendig? Was ist sehr, sehr nützlich? Mit was erzielt man wirklich sinnvolle Ergebnisse, die sie auch in Relation zum Preis (teuer) dieser Mittelchen bezahlt machen. Was lohnt? Ich habe bereits gemerkt, daß am Anfang die Bodengrundkugeln ganz gut sind und daß Eisendünger meine Pflanzen wachsen läßt wie Raketen. Wasseraufbereiter sehe ich nicht so ganz ein, muß ich sagen - ich benutze bloß bei großen Prozentzahlen (>25% des Wassers, ca. alle 2 Wochen) Wasseraufbereiter. Meine Wasserwechsel, die ich immer wieder vornehme (ca. 5-10% spontan, 1-2 mal zwischen den 2 Wochen), mache ich ohne dieses Zeug. Ist es überhaupt nötig? Und diese Wasserwert ph/KH-Veränderer... ok, man kann die sicherlich brauchen, zu Anfang, aber man sollte doch zunächst einmal die Fische halten, die einem gefallen und die das Umgebungswasser gut vertragen, und... sind technische Lösungen da nicht deutlich effektiver? Oder sind die chemischen Lösungen etwa nur zur (Auf-)Zucht gedacht? Und was bringen mir die anderen Wundermittel? Ich würde gerne Meinungen und Erfahrungen hören. Kennt ihr vielleicht selbst 'Wundermittel', auf die ihr schwört? Gruß, Eike |
13.07.2001, 18:48 | #2 |
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Hallo!!!
Als mein Filter noch nicht eingelaufen war, habe ich noch Biostarter (Bakterien) und Wasseraufbereiter zugesetzt. Nach ca. 3 Monaten habe ich aber damit aufgehört, weil ich der Meinung war, daß Wasserzusätze in einem "Ökosystem" nichts zu suchen haben. Jetzt ist das Becken fast ein Jahr alt, und ich kann feststellen, daß zumindest diese Wasserzusätze Geldschneiderei sind. Zur Zeit steige ich mit geringer Dosierung auf Flüssigdünger für die Pflanzen um, da sich die Düngetabletten lt. Beipackzettel nach 1 Jahr verbraucht haben. So brauche ich, wenn alles klappt, auch keine Düngetabletten nachkaufen. Bei diesen "Mittelchen" wird auch sehr viel Geld verdient!;-) Pawel |
13.07.2001, 19:20 | #3 |
Gast
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Eike Hinner schrieb am 2001-07-13 01:11 :
Hallo Eike, > 3 verschiedene Wasseraufbereiter > ph/KH+ und minus > Dünger: 'Volldünger', 'Eisendünger', > 'Anti-Algen-Vitaminlösung', 'Düngerkugeln' > Spurenelementtropfen > Mineralientropfen > Vitamintropfen > Und jetzt meine Frage. Was von diesem Zeug > ist wirklich notwendig? Jetzt mal eine provozierende Antwort: Nichts. In mein AQ kommt nur Wasser und Futter rein. Aber im Detail wird es dann schon komplizierter. > Was ist sehr, sehr nützlich? Was ich je nach Beckenansatz für sinnvoll erachte, ist eine mäßige Pflanzendüngung. Hier ist vor allem zweiwertiges Eisen oft ein Minumumfaktor (erkennbar an Eisenchlorose bei Pflanzen - Aufhellung der Blätter und reduktion des grünen Blattfarbstoffs Chlorophyll auf die Blattadern, am besten bei Amazonas erkennbar). Aber auch hier gilt: Düngen mit Eisenvolldüngern würde ich nur bei Bedarf. Eine CO2 Versorgung bei stark bepflanzten Becken kann sinnvoll und erforderlich sein, muß es aber auch nicht immer. Algenmittel haben grundsätzlich im AQ nichts verloren. Vitaminzusätze ins Wasser auch nicht. Gelegentlich kann man sein Frostfutter vor dem Füttern mit Vitaminpräparaten anreichern, das sollte im Schnitt reichen. > Mit was erzielt man wirklich sinnvolle > Ergebnisse, die sie auch in Relation zum > Preis (teuer) dieser Mittelchen bezahlt > machen. Was lohnt? pH -/+ oder KH-regulierer haben im AQ nichts verloren. Die Risiken sind recht hoch, da pH minus beispielsweise aus Phoshorsäuren besteht, die die Karbonathärte zerstören. Wenn man hartes Leitungswasser hat und Weichwasserfische pflegen will, ist eine technische Lösung wie Vollentsalzer oder Umkehrosmose immer auf Dauer billiger als Mittelchen und Wässerchen. > Ich habe bereits gemerkt, daß am Anfang die > Bodengrundkugeln ganz gut sind und daß > Eisendünger meine Pflanzen wachsen läßt wie > Raketen. Das muß nicht zwingend damit zusammenhängen. Wichtig ist das Gesamtverhältnis der Spurenelemente, zu denen auch Mangan, Molybdäen, Bor und einige andere gehören. > Wasseraufbereiter sehe ich nicht so ganz > ein, muß ich sagen - ich benutze bloß bei > großen Prozentzahlen (>25% des Wassers, ca. > alle 2 Wochen) Wasseraufbereiter. Ich verwende seit Jahren keinerlei Wasseraufbereiter. Auch bei großen Wasserwechseln nicht. Ich weiss, einige sehen das etwas anders, und das ist auch soweit begründet. Wasseraufbereiter setze ich nur beim Umsetzen und der Eingewöhnung schleimhautempfindlicher Fische ein, von denen ich derzeit aber keine aktuell pflege. > Und diese Wasserwert ph/KH-Veränderer... > ok, man kann die sicherlich brauchen, zu > Anfang, aber man sollte doch zunächst > einmal die Fische halten, die einem > gefallen und die das Umgebungswasser gut > vertragen, und... sind technische Lösungen > da nicht deutlich effektiver? Technische Lösungen sind immer effektiver und im Dauerbetrieb billiger. > Und was bringen mir die anderen > Wundermittel? Nichts ausser ein reines Gewissen, für Deine Tiere alles getan zu haben, obwohl sie gerade hinter Dir ihren Löffel abgeben und sich in die himmlischen Fischgründe begeben :smile: Scherz beiseite. Mir kommt absolut kein Mittel ins Becken, von dem ich nicht die genaue Zusammensetzung weiß. Firmenpolitkik hin oder her. In dem Zusammenhang sind zwei Mittel besonders hervorzuheben: EasyBalance. Dieses Mittel suggeriert, dass man mit 2 mal jährlichem Wasserwechsel auskommt. Was da genau chemisch im becken abläuft, ist vollkommen unklar. Herstellerangaben Fehlanzeige. EasyLife. Das ist ein Wundermittel, von dem aus verschiedensten Anwenderkreisen positives hört. Angeblich nach Herstellerangaben ein hundertprozentiges Naturprodukt und dann schweigen sie sich aus. Ob es wirkt oder nicht sei dahingestellt, ich werde keine Serienversuche damit starten. In meine becken kommt nur das rein, von dem ich weiß, was es ist. Es sind meine Tiere, ich trage die Verantwortung dafür und ich und nicht ein Hersteller entscheidet, was ich meinen Tieren zumute oder gewähre. |
14.07.2001, 00:25 | #4 | ||
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Zitat:
Jedoch bezweifle ich das "industriell" hergestelltes Frostfutter den Fischen vitaminmäßig genau das bieten kann, was sie in der freien Natur vom Lebendfutter auch bekommen. Auf jeden Fall ist eines sicher : eine Überversorgung mit Vitaminen kann damit wohl kaum stattfinden, eher kann das Gegenteil eintreten. Es wird zwar fast nie zu einer bemerkbaren bzw. "lebensgefährlichen" Unterversorgung kommen, doch bereits ein leichter Mangel kann die Vitalität einschränken. ´Wenn noch andere Negativfaktoren zusammenkommen ist die Anfälligkeit für Fisckrankheiten stark erhöht. Beispiel Mensch : Um den wirklichen Vitaminbedarf mit dem im Supermarkt üblichem "Hollandgemüse" zu decken müßte man sich das Zeug KILOWEISE jeden Tag geben. Viele wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, das der "moderne" Mensch an einem dauernden Vitamin- bzw. Spurenelementemangel leidet (Selenium, Zink etc.). Manche Untersuchungen gehen sogar soweit, daß sie behaupten die Krebsraten durch erhöhte Vitaminzugaben dauerhaft stark zu senken. Die "Vitaminmenge-pro-Tag-Angaben" seihen viel zu gering. (diese These ist teilweise umstritten, immer mehr Forscher teilen sie aber). Ergo : Bevor meine Fische einen Vitaminmangel haben "können" gebe ich lieber Vitamine ins Becken/Futter. Zuviel kann ich ihnen eigentlich nicht geben (außer ich kipp die ganze Flasche rein =) ) .. also investier ich das Geld. Zitat:
Und was ist wenn du Kupferleitungen im Haus hast und sehr empfindliche Wirbellose pflegst ? Oder der Chlorgehalt ziemlich hoch ist ? Bei mir ist das Wasser auch so gut, daß ich es ohne Aufbereitungsmittel ins Becken geben kann. Allerdings ist das wahrscheinlich nicht bei jedem Aquarianer in Deutschland so. Deshalb sollte man sein Leitungswasser erst testen bzw. beim Wasserwerk nachfragen. Aber in einer Sache muss ich dir hier recht geben : meistens ist ein Wasseraufbereitungsmittel nicht nötig. Auch zum Rest deines Postings kann ich dir nur voll zustimmen. Vor allem Easybalance und Konsorten sind Sachen die mir die Galle hochtreiben :/. Aber wie sagt man so schön : die Verantwortung liegt immer beim Kunden, er entscheidet was er kauft oder nicht kauft. Und er muß sich selber informieren was etwas bringt, was nichts bringt und was vielleicht sogar eher schädlich (ich sag nur EasyB) ist. Greetz Chris |
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14.07.2001, 04:20 | #5 |
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Also - dann werde ich ab jetzt auch bei größeren Wasserwechseln guten Gewissens das teure Zeug weglassen. Eisendünger kann man mir aber kaum mehr ausreden, das hat mich schon zu sehr beeindruckt, muß ich ehrlich sagen.
Das kH/pH plus/minus ist also anscheinend tatsächlich eine 'zu einfache' Lösung. Glücklicherweise habe ich 'verträgliches' Wasser (10dGH 6KH, 7pH) und halte in meinem kleinen, kleinen Becken (60l) 6 Otos und ein frisches Pärchen Papageienplatys (von denen findet man kaum mehr welche im Handel. Denen bekommt das 'Bodenseewasser' einigermaßen, denke ich. Jedenfalls sind sie lebhaft, fressen, sehen gut aus, freuen sich über Salatblätter ('Vegetarierbecken'). Vitamintropfen... ich habe gelesen, Vitamine sind für die Zucht mancher Fische wichtig (bei Halbschnäblern Vit. E). Kann man sich das auch in der Apotheke flüssig besorgen? Die Filterbakterien... ich hab sie mal reingetan, in der Einlaufphase, sind die nicht auch . . . Placebo? Gruß, Eike |
14.07.2001, 05:42 | #6 |
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Hallo,
ich habe heute meinen Stamm-Fachhändler besucht und bin u.a. auch an so einem Chemie-Regal vorbeigekommen, und habe mal ein wenig geschaut was da so drinn steht. Es gibt eigentlich nichts was es nicht gibt. Ich behaupte dass dieses Zeug zu 90% nichts im Aq verloren hat. Es kommt dabei natürlich immer auf die Gegebenheiten an. Eisen und CO2 Düngung haben in einem Pflanzenaquarium natürlich Ihren Sinn. Mein Aquarium ist derzeit zu etwa 70% bepflanzt, Fische sind verhältnismäßig wenige drinnen. Hier kommt man um die Pflanzendüngung nicht herum. In einem Malawi-Becken, mit wenig Pflanzen, kann man evtl. auf Pflanzendüngung verzichten. Leider muss ich was mein Trinkwasser und die KH/GH angeht mein Wasser aufbereiten. Aber auf keinen Fall mit irgendwelchen Mittelchen. Dazu verwende ich auf dauer günstigere Varianten wie die Osmoseanlage, oder den Ionenaustauscher. Bei den Osmoseanlagen hat man dann auch den Vorteil, dass dem Wasser so ziemlich alle Inhaltsstoffe bis auf ein minimum entzogen werden. Spuren bleiben natürlich erhalten, aber die stören uns hier nicht. Wie das mit Kupfer aussieht weis ich nicht, aber ich habe damit kein Problem. Da ich mein Wasser für den WW in einer Regentonne sammle, erledigt sich das Chlor-Problem von selbst. KH/pH +/-, Algebekämpfungsmittel und was weis ich was es alles noch für Zeug gibt haben meiner Meinung in einem Aquarium nichts verloren. Dafür gibt es weitaus evektivere und sinnvollere Möglichkeiten (siehe z.B. oben) bzw. derren Sinn ist höchst fragwürdig. Medikamente sollte man (soweit möglich) wenn dann nur in einem gesonderten Becken anwenden. Aber auch hier hatte ich bisher niemals Bedarf. Mineralien, Spurenelemente und Vitamine habe ich auch noch nie zugegeben. Viele dieser Stoffe werden wie der Name schon vermuten läst nur in Spuren benötigt. Diese gibt man i.a. mit dem Wasser zu. Ein weitere Lieferant dieser Stoffe ist z.B. das Futter. Kurzum, in meinen 17 Jahren Aquaristik habe ich bisher nur CO2, Eisendünger und Futter zugegeben. Den Fischen und Pflanzen konnte ich bisher noch keinen Mangel ansehen. Grundsätzlich vertrete ich die Meinung, das man im Aq so wenig wie nur möglich mit Chemie pantschen sollte. Man kann mit den genannten technsichen Hilfmitteln für gute Grundvoraussetzungen sorgen, und die Parameter seines Becken recht gut einstellen. Weitergehende Maßnahmen (Pflanzendüngung ausgeschlossen) sind in einem gut eingelaufenem biologisch aktiven Becken, mit abwechslungsreicher und ausgewogener Fischfütterung (z.B. Gemüse, Lebendfutter, Tabs, und Flockenfutter) nicht nötig, wenn nicht sogar störend. _________________ Viele Grüße Christian - imagination is more importent than knowledge - http://www.angernet.de <font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: anger am 2001-07-13 23:49 ]</font> |
14.07.2001, 07:31 | #7 |
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Hallo,
nachdem ich vor 2 Stunden noch nicht ins Bett gehen wollte, und das eine doch sehr interesante Frage ist, habe ich mal schnell einen eigens verfasten Artikel über "Chemie im Aquarium" verfast. Diese enthält im grunde die selbe Aussage wie oben, ist jedoch etwas detailierter. Wer Interesse hat kann sich diesen gerne auf meiner Homepage unter http://www.angernet.de/Artikel.asp?id=15 durchlesen. Zur Köpfung stehe ich dann ebenfalls bereit :smile: |
14.07.2001, 17:29 | #8 |
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Hallo Chris,
in diesem Zusammenhang ist es gut zu wissen, daß die Tube aus dem Fachmarkt mit Vitaminen und Spurenelemente, das gleiche enthält, wie Multisanostol aus dem Reformhaus. Unterschiede? Ja Verpackung und Preis! |
14.07.2001, 20:49 | #9 |
Gast
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@ anger: Habe mir den Artikel gleich runtergeladen, besonders das mit dem Wasseraufbereitungsmittel ist sehr aufschlußreich. Man sollte das, glaube ich, durch Links irgendwie öffentlich machen. - Es sei denn, es gibt jemanden, der da anderer Meinung als du ist.
Gruß, Eike |
15.07.2001, 05:04 | #10 | |
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