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Alt 15.07.2001, 17:12   #1
PapaLo
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Hallo miteinander, ich würde gern einen Erfahrungsaustausch zum o.g. heiklen Thema anregen. Viele Aquarianer scheuen sich z.B.ihre Lieblinge mit der Post zu versenden, andere wissen gar nicht wie es überhaupt geht. Die allgemeine Meinung, die Fische erleiden einen unzumutbaren Streß, ist vordergründig.Ich glaube dieses Thema ist gerade im Forum von besonderem Interesse da durch die Nachzuchten jedes Aquarianers irgendwann ein Überbesatz entsteht. Andererseits sind viele Hobbyfreunde am Erwerb anderer Arten interessiert. Das Bindeglied ist also der Transport bzw. der Versand.Zunächst meine Erfahrungen. In einer bekannten Zuchtfarm welche Zierfische in alle Welt verschickte und auch z.B. aus Brasilien bekam habe ich folgende Methode für angemessen erachtet: eine zweiteilige Styropurkiste als Transportbehälter, ( wärmedämmend)zwei Plastiktüten gefüllt mit Aquar.-wasser und den Zierfischen, im Raumverhältnis 1/3 Wasser und 2/3 Luft ( oder reiner Sauerstoff) werden mit Gummiringen verschlossen, in den Behälter eingebracht und dieser mit Klebefolie abgedichtet. Fertig zum Versand. Der moderne Versand des Großhandels ist für mich ungeheuerlich : 3000 Fische werden narkotisiert und in einem halben Liter Wasser verschickt. Die Erklärung dazu : die Ausscheidungen der Fische würden auch in einer größeren Wassermenge das Wasser verderben und die Lebendquote wäre gering. Wie kaum zu glauben erweckt dieser Fisch-schleimklumpen, in Aquarien eingesetzt, wieder zum Leben. Es war für mich unbegreiflich.Ich finde da die oben beschriebene Methode unvergleichlich.Bitte teilt mir Eure Erfahrungen zum Thema mit.
Mit lieben Grüßen
Papa Lo
 
Alt 15.07.2001, 17:47   #2
Joachim Mundt
 
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Hallo Günter,

>Viele Aquarianer scheuen sich z.B.ihre
>Lieblinge mit der Post zu versenden, andere
>wissen gar nicht wie es überhaupt geht.

Die Post weigert sich, lebende Fische (Wirbeltiere) zu verschicken!

>Die allgemeine Meinung, die Fische erleiden
>einen unzumutbaren Streß, ist
>vordergründig.Ich glaube dieses Thema ist
>gerade im Forum von besonderem Interesse da
>durch die Nachzuchten jedes Aquarianers
>irgendwann ein Überbesatz entsteht.

Der Stressfaktor bei einem unqualifizierten Versand ist extrem hoch. Vor allem die Wasserqualität wird hierbei wenig berücksichtigt. Dazu kommt, dass vielfach eine erforderliche Anpassung der Tiere nach dem Versand wegen Unkenntnis nicht bzw. nur unzureichend erfolgt, was für die Fische lebensgefährlich sein kann.

>Andererseits sind viele Hobbyfreunde am
>Erwerb anderer Arten interessiert. Das
>Bindeglied ist also der Transport bzw. der
>Versand.

Der Versand von Wirbeltieren darf nach der neuesten Tiertransportverordnung nur von dafür eigens qualifizierten Unternehmen vorgenommen werden. Die betreffenden Unternehmen müssen dafür eine Genehmigung und geeignete Transportmittel aufweisen. Zudem muss der Transport mittels beigefügter Belege die Art und Anzahl der transportierten Tiere belegbar sein.

>Zunächst meine Erfahrungen. In einer
>bekannten Zuchtfarm welche Zierfische in
>alle Welt verschickte und auch z.B. aus
>Brasilien bekam habe ich folgende Methode
>für angemessen erachtet: eine zweiteilige
>Styropurkiste als Transportbehälter,
>(wärmedämmend)zwei Plastiktüten gefüllt mit
>Aquar.-wasser und den Zierfischen, im
>Raumverhältnis 1/3 Wasser und 2/3 Luft (
>oder reiner Sauerstoff) werden mit
>Gummiringen verschlossen, in den Behälter
>eingebracht und dieser mit Klebefolie
>abgedichtet. Fertig zum Versand.

Diese Form des Versandes ist zwingend vorgeschrieben!

>Der moderne Versand des Großhandels ist für
>mich ungeheuerlich : 3000 Fische werden
>narkotisiert und in einem halben Liter
>Wasser verschickt. Die Erklärung dazu : die
>Ausscheidungen der Fische würden auch in
>einer größeren Wassermenge das Wasser
>verderben und die Lebendquote wäre gering.
>Wie kaum zu glauben erweckt dieser Fisch-
>schleimklumpen, in Aquarien eingesetzt,
>wieder zum Leben. Es war für mich
>unbegreiflich.Ich finde da die oben
>beschriebene Methode unvergleichlich.Bitte
>teilt mir Eure Erfahrungen zum Thema mit.

Diese Info finde ich ebenso ungeheuerlich wie du, weil sie so nämlich nicht stattfindet. Ich bitte um konkrete Belege dazu. Ich komme aus der Branche und weiß, dass so etwas nicht zulässig ist und auch nicht so gehandhabt wird.

Also belege diese Behauptung!!!
Joachim Mundt ist offline  
Alt 15.07.2001, 22:54   #3
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Beiträge: n/a
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Hallo Herr Gunter Helmut Lorenz :smile:

Zitat:
...eine zweiteilige Styropurkiste als Transportbehälter, ( wärmedämmend)zwei Plastiktüten gefüllt mit Aquar.-wasser und den Zierfischen, im Raumverhältnis 1/3 Wasser und 2/3 Luft ( oder reiner Sauerstoff) werden mit Gummiringen verschlossen, in den Behälter eingebracht und dieser mit Klebefolie abgedichtet. Fertig zum Versand.
Genauso habe Ich es bisher auch einige male gesehen.
Die Kartons wurden vor meinen Augen geöffnet und zu meiner Überraschung war kein einziger tote Fisch zu sehen.
Die Fracht ging per Singapore Airlines nach Frankfurt woher die Fische genau gekommen sind konnte ich an den Kartons nicht erkennen.

Zitat:
Der moderne Versand des Großhandels ist für mich ungeheuerlich : 3000 Fische werden narkotisiert und in einem halben Liter Wasser verschickt....
Ich kann mir nicht vorstellen das die o.g Methode der moderne Versand des Großhandels ist :smile:
Evtl. eine traurige Ausnahme aber bestimmt nicht die regel.

Gruß
Frank M

_________________
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Alt 16.07.2001, 19:36   #4
PapaLo
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Hallo Joachim, natürlich möchte ich Dir sofort antworten. Diese für mich ungeheuerliche Info habe ich von einem Zoohändler welcher eigentlich von mir sehr geschätzt wurde. Er betreibt mehrere große Zoohandlungen.Er erklärte mir, diese Vorgänge selbst gesehen zu haben und gab mir die obenstehende Erklärung dazu weil ich diese
Art und Weise nicht glauben konnte und wollte. Da in Bezug Tierschutz schon unbegreifliche Dinge im Fernsehen kamen, habe ich diese Ungeheuerlichkeiten gedanklich in den Raum des Möglichen gesetzt und wollte über unser Forum nun genaueres wissen.Wenn Du möchtest kann ich Dir auch Name und Adresse des Zoohändlers mitteilen.
Mit freundlichem Gruß Gunter
 
Alt 16.07.2001, 20:44   #5
Joachim Mundt
 
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Hallo Gunter,

>Diese für mich ungeheuerliche Info habe ich
>von einem Zoohändler welcher eigentlich von
>mir sehr geschätzt wurde. Er betreibt
>mehrere große Zoohandlungen.Er erklärte
>mir, diese Vorgänge selbst gesehen zu haben
>und gab mir die obenstehende Erklärung dazu
>weil ich diese Art und Weise nicht glauben >konnte und wollte.

Bitte schicke mir die Anschrift und, wenn möglich, auch die Telefonnummer des betreffenden Händlers. Ich werde der Sache dann auf den Grund gehen.

Wie bereits gesagt, kann eine solche Vorgehensweise nur auf einem Unfall beruhen (Wasserverlust beim Transport), aber dennoch bleibt die unvorstellbare Summe von 3000 Tieren, die angeblich in einem halben Liter Wasser transportiert worden sein sollen.

Aus meiner eigenen Erfahrung mit dem Import von Fischen und dem Transport durch Großhändler kann ich dir nur folgendes sagen:

Beim Import richtet sich der Inhalt der einzelnen Boxen nach der Größe der Tiere. Die höchsten Zahlen werden dabei von ganz winzigen Neon aus Brasilien oder von extrem kleinen Jungfischen aus Hong Kong erreicht. Dabei kann es im Extremfall dazu kommen, dass die winzigen roten Neon aus Brasilien zu maximal 1500 Tieren in etwa 6-7 Litern Wasser verschickt werden. Dabei ist die Wassermenge so groß, dass man die Tiere fast darin suchen muss (etwas überspitzt ausgedrückt :smile:.

Aus Hong Kong ist die Menge der Fische dabei etwa zwei- bis dreimal so hoch, allerdings der Anteil des Wassers liegt dann bei etwa 15-17 Litern!

Bei den Transporten von Großhändlern liegt das Verhältnis der Fischmenge zur Wassermenge meist noch weit mehr zugunsten der größeren Wassermenge.

Bei den von dir genannten Zahlen ist ein Überleben der Tiere über mehr als eine Stunde nicht möglich, weil sie trotz Betäubung (eine solche Vorgehensweise ist mir weniger geläufig, mag jedoch im Einzelfall so gehandhabt werden) Stoffwechsel besitzen, der zunächst CO2 als Endprodukt besitzt. Also kann bei der Wassermenge ein Überleben unmöglich gewährleistet werden.

>Da in Bezug Tierschutz schon unbegreifliche
>Dinge im Fernsehen kamen, habe ich diese
>Ungeheuerlichkeiten gedanklich in den Raum
>des Möglichen gesetzt und wollte über unser
>Forum nun genaueres wissen.

Über die Seriosität vieler Berichte im Fernsehen möchte ich mich an dieser Stelle lieber nicht auslassen. Da habe ich schon die haarsträubendsten Infos gesehen, die zwar möglicherweise in Einzelfällen vorgekommen sein mögen, jedoch dann sehr häufig unzulässig verallgemeinert werden.

>Wenn Du möchtest kann ich Dir auch Name und
>Adresse des Zoohändlers mitteilen.

Darüber würde ich mich sehr freuen. Bitte gib mir die Daten aber unbedingt per privater Nachricht oder als Mail an mich. Solche Daten gehören nicht ins Forum :wink:.

Joachim Mundt ist offline  
Alt 16.07.2001, 23:01   #6
Anja
 
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Hallo Joachim,
ich habe leider einmal eine Lieferung von Betta splendens erleben müssen. Die Männchen waren einzeln in Plastiktüten der Größe ca.10*10cm verpackt. Sie lagen dann beim Händler aus der Wasseröberfläche des Pflanzenbeckens.
Ich gehe davon aus, daß sie sediert waren, da sich die Fische nicht sehr bewegten. Als sie jedoch damit anfingen, gab der Händler sie nicht gleich in ein Becken.
Um dem Ganzen noch eins draufzusetzen, wurde einer dieser Fische in seiner Tüte an ein junges Mädchen verkauft...
Übrigens, die Fische waren am nächsten Tag immer noch in den Tüten..., oder es waren schon wieder neue Bettas.
Das glaube ich aber nicht, da mir der Händler sagte, daß er nur einmal die Woche beliefert wird.
Gruß, Anja
Anja ist offline  
Alt 17.07.2001, 00:03   #7
Joachim Mundt
 
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Hallo Anja,

>ich habe leider einmal eine Lieferung von
>Betta splendens erleben müssen. Die
>Männchen waren einzeln in Plastiktüten der
>Größe ca.10*10cm verpackt. Sie lagen dann
>beim Händler aus der Wasseröberfläche des
>Pflanzenbeckens.

Das ist eine völlig korrekte Form der Verpackung. Sie wird sowohl beim Import als auch beim Transport vom Großhandel zum Handel so praktiziert. Was ist dagegen einzuwenden? Sediert werden Kapffische dabei ganz sicher nicht.

>Um dem Ganzen noch eins draufzusetzen,
>wurde einer dieser Fische in seiner Tüte an
>ein junges Mädchen verkauft...

Das ist natürlich nur dann unbedenklich, wenn die Fische nicht unmittelbar aus einem Import noch originalverpackt waren. Kommen die Tiere vom Großhändler, dann ist das Wasser noch vergleichsweise frisch und der Fisch hat einen Stressfaktor weniger, der durch die Wasserumstellung natürlich unvermeidbar ist. Wo ist also das Problem?

>Übrigens, die Fische waren am nächsten Tag
>immer noch in den Tüten..., oder es waren
>schon wieder neue Bettas.

Wenn es sich um Tiere vom Großhandel handelt, wird ihnen das vermutlich nicht viel ausmachen. Wenn es aber Tiere aus einem Direktimport waren, dann ist diese Machenschaft höchst bedenklich. Du erkennst den Unterschied an der Menge der Kampffische, die geliefert wurden. Die kleinste Menge, die man durch einen Direktimport von Singapur bekommen kann, liegt bei etwa 60 Tieren. Von Thailand sind es schon mindestens 125 Tiere. Im Großhandel bekommt sie auch u.U. einzeln, wenn´s denn sein muss :wink:

Joachim Mundt ist offline  
Alt 17.07.2001, 00:19   #8
Anja
 
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Hallo Joachim,
vielleicht bin ich bei diesem Thema zu sensibel... :smile:
Ich bemühe mich immer, Menschen und Tiere so zu behandeln, wie ich gerne behandelt werden möchte.
Ich weiß auch, daß dies nicht immer möglich ist und daß nicht jeder transportierte Fisch 10l Wasser zur Verfügung haben kann.
Deshalb werde ich wohl auch nie in einer Tierhandlung arbeiten.
Ich gehe, nachdem ich viele Deiner Beiträge gelesen habe, davon aus, daß Du über das Wohl der Fische nachdenkst.
Deshalb kann ich Deine Aussagen zu meinem Beitrag akzeptieren, auch wenn sie mich nicht glücklich machen.
Gruß, Anja
Anja ist offline  
 

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