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Alt 11.06.2001, 04:11   #1
Ralph
 
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Ich möchte meinen ph-Wert senken, von 7,6 auf 7,2 bzw. 7,0. Habe mir jetzt von JBL "Aquacid" (reines Eichenextrakt) besorgt und habe einen Test mit einem vollem Eimer Aquarienwasser gemacht. Der ph-Wert hat sich abgesenkt, aber meine Frage: Senkt sich auch die KH mit ab oder müsste sie gleich bleiben ? In mein Becken (300 l) habe ich noch nichts gegeben, möchte erst ein paar Meinungen einholen. Ich dünge mit CO2, aber auf meinen Pflanzen lagern sich Kalk-ablagerungen ab, so dass ich den ph-Wert etwas absenken möchte, zwecks der CO2 Löslichkeit. Man hat mir gesagt mit einer Osmoseanlage würde ich besser fahren, aber was macht Ihr mit dem Abfallwasser ?? Das Verhältnis mit einer Angabe 1:3 bzw. 1:4 ist ja schon etwas happig.

Vielen Dank für die Antworten
Gruss Ralph
Ralph ist offline  
Alt 11.06.2001, 15:13   #2
anger
 
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Hallo,

mit dem "Abwasser" der UOA kannst Du z.B. Blumen gießen.




anger ist offline  
Alt 11.06.2001, 22:04   #3
jochen
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ich habe mal von leuten gehört denen wegen dem eichenextrakt das gesamte aquarium umgekippt ist..............
ich würde es nicht verwenden.........
jochen
 
Alt 11.06.2001, 23:31   #4
Silke P.
 
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Hallo Ralph,
wenn sich Kalkablagerungen auf den Pflanzen bilden, dann liegt definitiv ein CO2-Magel vor. Wenn den Pflanzen keine freies Kohlendioxid im Wasser zur Verfügung steht, dann entziehen sie den Hydrogencarbonaten die im Wasser gelöst sind im Kohlendioxid. Dabei entsteht wasserunlöslicher Kalk, der sich auf den Blättern ablagert. Wenn Du die Co2-Zufuhr erhöhst, steht zum einen den Pflanzen wieder CO2 zur Verfügung, sie müssen es nicht erst aus den Hydrogencarbonaten herauslösen (dies ist zudem für die Pflanzen sehr energieaufwendig), zum anderen wird durch die Kohlensäure der Kalk auf den Blättern wieder gelöst.

Wenn sich nicht genügend Co2 im Wasser löst, so liegt das doch eher am Reaktor (und nicht an der Karbonathärte oder am pH-Wert). Wenn der zu klein dimensioniert ist, dann ist die Verweilzeit des CO2 im Wasser zu kurz (Blasen steigen schnell nach oben ohne sich vollständig aufzulösen). Das CO2 verbindet sich, wenn es sich löst, ausschließlich mit Wasser (es entsteht Kohlensäure, die senkt dann den pH-Wert), und Wasser solltest Du doch genug haben. :wink:
Wenn Du den pH-Wert mit Eichenwextrakt senkst, dann kannst Du die Tabellen zur Berechnung des CO2-Gehaltes nicht mehr verwenden. Du senkst mit Eichenextrakt keinesfalls die Karbonathärte.
Wie hoch ist eigentlich die Karbonathärte des Wassers?
Gruß Silke
Silke P. ist offline  
Alt 11.06.2001, 23:42   #5
Martin K.
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Hallo zusammen,
ich halte die Senkung des PH-Wertes mit Eichenextrakt für extrem launisch.
Die Werte daddeln im Tagesrythmus zu sehr auf und ab.
Heute mal 6.0 morgen mal 7.5... :roll:
Lieber auf die sichere Seite.
Das becken läuft dann wirklich stabiler. :smile:

Also UOA, Entsalzung oder CO2.

Gruß
Martin K.
 
Alt 11.06.2001, 23:47   #6
Ralph
 
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Hallo Silke, danke für die Antwort. Ich wusste nicht, dass sich der Kalk wieder von den blättern löst ?!

Also die Wasserwerte:
GH:13
KH:12
ph:7,8

Ich habe mir jezt einen anderen Reaktor besorgt, günstig bekommen Dennerle Cyclo5000. Hier wird ja das CO2 schon im Wasser gelöst und dem Aquarienwasser zugeführt. Vielleicht löst sich das CO2 besser, denn bei dem alten Flipper haben sich die Blasen nicht so gut aufgelöst. Ich werde es erst einmal damit probieren, ehe ich den ph-Wert Senker nutze.

Gruss Ralph

Ralph ist offline  
Alt 12.06.2001, 00:03   #7
Silke P.
 
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Hallo Ralph,
der Fipper ist für ein 300l Becken eindeutig zu klein. Dennerle gibt als max. Beckengröße 200l an. Hinzu kommt, das es ein passives System ist.
Der Cyclo ist sicher die bessere Wahl.

Gruß Silke
Silke P. ist offline  
Alt 13.06.2001, 01:15   #8
Roland Bauer
 
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Hi, Ralph
Eichenextract hatten wir auch schon mal im "alten" forum und in der d.r.t.a.
Wesentlich: eine Minimalmenge von 3% Eichenextract in 97 % Phosphor- oder ähnlicher Säure berechtigt den Hersteller dazu, diese Gemisch "Eichenextrakt" zu nennen!
Also, Vorsicht, oftmals käme es billiger, reine Säure zu verwenden.
Diese Säuren, aber auch das Tannin = acidum tanninum = Wirkstoff des Eichenextraktes geht zunächst auf die KH! Es reduziert die KH, und das wiederum ermöglicht es dem Wasser, mehr CO2 und auch mehr acidum tanninum oder mehr H3PO4 zu binden. Deshalb ist es sehr kritisch, und nicht voraussehbar, WANN auf einmal die KH die Säure nicht mehr puffern kann. Deshalb redet man von Säuresturz - vorhin noch ph 5,8 und jetzt plötzlich runter auf pH 3,2 !!!
Trotzdem ist es eine Diskussion wert, welche und wieviel Gerbsäure oder andere sog. "Huminsäuren" ich ins Aq einbringe - einige Biotope in S.Amerika sollen quasi "stark verdünnte Gerbsäure" sein - und die Angabe "Torffilterung hat Zuchterfolg gebracht" spricht dafür. Auch sollen einige dieser Säuren bakterientötende Wirkung haben und es soll auch der Schleimhautschutz gefördert werden. Wiederum aufpassen bei Eichenextrakt: Er zieht den Fischen das Kiemenepithel zusammen! Also Dosierung beachten und vorsichtig die Fische dran gewöhnen.
Alles in allem: Zur reinen KH-Senkung und pH-Senkung nimm die UOA oder die VEA!!!
Zur gewollten Einbringung von Huminsäuren mach einen neuen thread auf! (Buchenblätter und Erlenzäpfchen werden da auch ernsthaft genannt werden!)
gruss, roland
Roland Bauer ist offline  
Alt 13.06.2001, 08:28   #9
Karl-Heinz
 
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Hi Ralph

Bei KH 12° und pH 7,8 wirst du mit einer CO2-Zufuhr sicher keine pH-Senkung erreichen - außer du steigerst die Zufuhr in fischtödliche Bereiche.

Roland hat Recht, dass Säuren - also auch Eichenextrakt - zuerst die KH zerstören. In deinem Eimer kannst du's nachmessen. Das H+ der Säure grabscht sich ein HCO3- (ein Bikarbonat = x° KH) und zusammen gibt's dann H2CO3. Hurra - die Kohlensäure. Von wegen! Das H2CO3 zerfällt in H2O und CO2; und zwar zu 99,8 % !
Das HCO3-, das Bikarbonat, ist also nicht mehr; folglich ist die KH geringer. Dieser feste Zusammenhang zwischen CO2, KH und pH-Wert ermöglicht die dir bekannten Tabellen. Vielleicht liest das auch Silke? (Anm.: "Irren ist menschlich, . . ." - offensichtlich nicht nur männlich.)
Die verbleibenden 0,2 % sind als Säure viel zu schwach, um die starke Lauge Bikarbonat zu "übertrumpfen" - vom noch stärkeren Karbonat ganz zu schweigen. Soviel zu "Kohlensäure ... senkt ... den pH-Wert".

Mit Eichenextrakt (von Hans Stein - Düsseldorf - machte ich gute Erfahrungen) musst du, wie mit jeder anderen Säure auch, wirklich sehr vorsichtig umgehen. D.h. über mehrere Tage in kleinen Dosierungen (!!!; ca. 5 ml je Dosis - nicht mehr!) mit jeweils mind. 1 Std. Pause den Eichenextrakt zugeben. Sonst passiert, was Jochen beschreibt mit Aq umkippen.
Während dieser Prozedur misst du nach jeder zweiten Dosis die KH: damit siehst du, ob dein Aq-Wasser noch ausreichend abgepuffert ist, um den von Roland zitierten Säuresturz zuverlässig zu vermeiden.
Sinkt die KH unter 6°, fängst du an, auch den pH zu messen und verlängerst die Pausen zwischen den Säure-Zugaben auf mind. 2 Std. So langsam wird sich der pH auf den von dir gewünschten Wert von 7,2 zu bewegen. Dann hörst du auf.
Diese Methode funktioniert nachweislich - wenn die Dosierungen und Pausen eingehalten werden.
Damit wird auch vermieden, dass der CO2-Gehalt nach jeder Dosierung schwankt wie unsereins mit 2,7 Promille [*grins*].
Die CO2-Zufuhr stellst du selbstverständlich ab!! Durch die Säure-Zugabe wird genug CO2
freigesetzt.

Diese Prozedur steht dir bevor beim allwöchentlichen Wasserwechsel. Wenn du das Wasser in einem separaten Behälter aufbereitest, kannst du die Zeit erheblich verkürzen - aber mind. einige Std belüften, um's CO2 auszutreiben, musst du schon einplanen.

Ist da eine schnuckelige U-Osmoseanlage nicht angenehmer?? Es werden auch Verhältnisse von 1 : 2 gefahren. Außerdem hast du kein Nitrat (50 mg/L im Trinkwasser sind erlaubt!!) und Phosphat im frischen Wasser. Bei der Säure-Zugabe bleiben dir unbekannte "Säurereste" im Aq-Wasser.
Das sind doch Argumente!!

Gruß
Karl-Heinz

<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Karl-Heinz am 2001-06-13 03:35 ]</font>
Karl-Heinz ist offline  
 

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