Ralf Rombach

Fussel schrieb am 2001-10-01 20:33 :

Hi Fussel, so ganz einfach ist da smal wieder nicht :smile:

> für alle tiere gilt der tagesrythmus nict
> wie bei uns menschen die zeit!

Das ist so nicht ganz richtig. Der menschliche Tgeszyklus beträgt nicht 24 h (genauer 23h 56 min :smile: ) sondern er ist länger. Durch äussere Signale erfolgt täglich eine Synchronisation der Zeitgeber.

> denn für die tiere ist ihr täglicher schlaf
> lebensnotwendig um am nächsten tag wieder
> fit zu sein! also sobald es dunkel ist
> schlafen sie (außer alles was nachtaktiv
> ist!) und sobald es wieder hell ist sind
> sie wach!

Dazu muss man erst mal definieren, was Schlaf ist. Schlaf so wie wir ihn definieren mit Tiefschlaf und Traumphasen kommen in der Form nur bei Säugetieren und Vögeln und hier auch nicht bei allen. Definiert man Schlaf hingegen als Phasen verringerter Aktivität, so ist der recht weit verbreitet bei den Wirbeltieren, aber auch bei anderen Tiergruppen.

Du musst Dir mal vorstellen, daß auch nachts viele Räuber unterwegs sind. Ein kleiner Ziersalmler oder Neon kann es sich daher einfach nicht leisten, richtig zu "schlafen" denn dann wäre er gefundenes Fressen. Nimm gerade die Ziersalmler, die haben äußerlich sehr gut sichtbare Anzeichen für Phasen verringerter Aktivität (nachts die senkrechte Streifenmuster, tags längsgestreckte Streifenmuster). Dennoch schlafen sie nicht tief und fest.

> soweit ich das im tv richtig verstanden
> habe, schlafen die tiere in irgendsoner
> region wo es ein paar tage im jahr keine
> nacht gibt dann auch nich!

Das können ja nur die Gebiete nahe des nördlichen und südlichen Polarkreises sein :wink:

> ich denke mal das es bei den tieren nich so
> was wie "ach ich bin jetzt müde" wie beim
> menschen gibt!

Die gibt es beim Menschen in einer richtigen, kontinuierlichen Umgebeung auch nicht. Es gibt da konstante, bei Menschen mit "normalen Biorhythmus" Aktivitätsmuster im Tagesverlauf, nachts Schlaf, vormittags hohe Aktivität, nach den Mittagstunden verringerte Aktivität bis leichter Schlaf, abends erhöhte Aktivität. Beobachte mal eine Katze, die zeigt zeitversetzt durchaus ähnliche Muster.

> wenn ich mal wieder was falsch gesacht habe
> dann verbessert mich!

:smile:

yvonne

Hallo Ralf

Danke für die Ausführungen! Aber bei welchen äusseren (oder inneren?) Bedingungen/Voraussetzungen ruhen (da sie ja wie du gesagt hast, nicht wie wir schlafen) die Tiere.

Ist es für die Fische schädlich, wenn wir sie dabei stören (z.B. Licht anmachen?).

Sorry, dass ich so hartnäckig bin, aber das interessiert mich halt.

Gruss und Dank Yvonne

Ralf Rombach

yvonne schrieb am 2001-10-01 22:38 :
Hallo Yvonne,

> Aber bei welchen äusseren (oder inneren?)
> Bedingungen/Voraussetzungen ruhen (da sie
> ja wie du gesagt hast, nicht wie wir
> schlafen) die Tiere.

Meistens wird es, wie Fussel schon richtig bemerkte, durch das Licht gesteuert. Die Tiere haben zwar auch einen angeborenen inneren Biorhythmus, der aber äußeren Zeitgebern (Licht/Dunkel zumeist, manchmal auch Mondphasen) unterworfen ist. Insofern ist es klar, dass Deine Kaisersalmler im nicht beleuchteten AQ auch tagsüber dann so tun, als schliefen sie. Der äußeren Zeitgeber dominiert über den inneren Biorhythmus, die Tiere werden dadurch sozusagen zur Ruhephase gezwungen. :smile:

> Ist es für die Fische schädlich, wenn wir
> sie dabei stören (z.B. Licht anmachen?).

Jein. :smile: (Biologenatwort :wink: ) Direkt nicht, indirekt schon.
Empfindliche Arten reagieren kurzzeitig etwas verstört und können dann schon mal durchs Becken schießen und sich anstoßen. Sehr empfindliche Arten können durch solche Erlebnisse aber auch sozusagen dauerhaft schreckhaft werden. Dies ist dann eine Reaktion auf für die Tiere unkalkulierbare Situationen.

Insofern ist es schon sinnvoll, bevor man morgens das Licht einschaltet, erst die Zimmerbeleuchtung für 10-15 Minuten anzuschalten und dann erst im Becken. Gerade morgens bei plötzlichem Lichteinfall im vorher dunklen Raum (gilt ja vor allem im Winter) sind die Tiere recht störungsanfällig. Ich kann das immer gut bei unseren Guppies beobachten. Das Lichtausschalten abends ist nicht so gravierend. Prinzipiell ist aber sinnvoller, den Tag/Nachtwechsel langsamer zu vollziehen. Das muß nicht unbedingt eine teure Dimmereinrichtung für die Beleuchtung sein, sondern das stufenweise heller und dunkler machen im Raum reicht, bevor man das Licht an und ausschaltet.

> Sorry, dass ich so hartnäckig bin, aber das
> interessiert mich halt.

:smile:

yvonne

Vielen herzlichen Dank! Yvonne

Fussel

danke ralf oh du gott :wink:
da hab ich mal wieder was gelernt!