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neon 22.10.2001 01:39

Zitat:

Walter schrieb am 2001-10-21 19:30 :
........und wenn nötig, mit Aquaristik-tauglichen Methoden enthärten.

Das heißt? :???:

Sorry, ich versteh leider nicht so viel von Wasserchemie, wäre dankbar wenn du mir sagen könntest was dass denn heißt.

Tschüß Neon

Walter 22.10.2001 02:18

Hi,
na natürlich gibt´s auch in der "freien Natur" hartes Wasser, und zwar IMO sogar öfter, als weiches. Nur sind die bei uns gepflegten Fische oft an weiches Wasser angepasst, wie es in ihren Heimatbiotopen vorherrscht (Großteil des Amazonassystems, Westafrika/Kongo, viele südostasiatische Flüsse, ...). Deshalb brauchen wir, um solche Tiere halbwegs vernünftig pflegen zu können, weicheres Wasser, als es bei uns meistens aus den Leitungen fließt.
Bei einer Huaswasserenthärtungsanlage werden die Kalkbildner im Wasser mittels eines Ionenaustauschers durch andere Ionen ersetzt (Natrium z.B.), um der Verkalkung = Kalkablagerung in Wasserleitungen, Waschmaschinen, Kaffeemaschinen, ... :wink: entgegenzuwirken.
Für die Fische ändert sich dadurch aber nicht viel, der "Salzgehalt" des Wassers ändert sich nicht, nur wird er mit den üblichen Härtegrad Meßsets nicht mehr erfasst.
Das Ganze hat etwas mit dem osmotischen Druck der Zellen zu tun (Osmose = diffundieren "fließen" der Ionen = "gelösten Teilchen in einer Flüssigkeit" von der Flüssigkeit mit der höheren Konzentration dieser Ionen durch eine Membran, z.B. die Zellwand, in die Flüssigkeit mit der niedrigeren Konzentration, bis ein Konzentrationsausgleich stattgefunden hat).
Bei Fischen aus weichen Gewässern (d.h. sehr wenige Ionen im Wasser) ist die Konzentration gewisser Ionen in den Zellen höher, als im Wasser, bei Fischen aus sehr harten oder salzigen Gewässern umgekehrt. Genetisch bedingt müssen Weichwasserfische aktiv Ionen in ihre Zellen aufnehmen bzw. der Ausdiffusion entgegenwirken, das machen sie aber auch in hartem Wasser, daran sind sie ja nicht angepasst, das führt zu osmotischem Streß, kann dann je nach Empfindlichkeit der Tiere zu Schwächungen und damit wenig Krankheits- und Parasitenresistenz führen, weiterfolgend zum Tod.
Die Hauswasserenthärtungsanlage ist daher sozusagen eine "Mogelpackung", die scheinbar entfernten Härtebildner sind jetzt als andere, nicht kalkablagernde und mit unseren Meßmethoden nicht erfaßbare Ionen vorhanden, das heißt, der osmotische Streß der Weichwasserfische bleibt bestehen.

Schlagi 22.10.2001 02:36

Hallo Leute

Vielen Dank für Eure zahlreichen Antowrten.

Betreffend der vielen verschiedenen Wasserwerte bin ich etwas verwirrt... Mir bekannt sind der NO2, NO3 und pH-Wert. Nun habe ich aber von weichem und hartem Wasser gelesen und bin über Werte wie KH und GH gestolpert. In der Literatur habe ich noch etwas von Grad deutscher Härte gelesen, das soll aber auch etwas mit KH zu tun haben.

Kann mir jemand kurz sagen, was wichtig ist (für Anfänger). Mein Händler hat mir gesagt, dass der pH-Wert nicht so wichtig sei. Die Fische gewöhnen sich daran... Stimmt das?

Mir wurde auch empfhohlen, einen "Trupp" PW's eizusetzen. Wievele Tiere sind denn ein Trupp?

Vielen Dank und Grüsse
Jens, der sich auf die ersten Fischis freut!

Walter 22.10.2001 02:48

Hi,
ganz kurz:
Gesamthärte ist die Summe aller Härtebildner welche als Ionen im Wasser vorliegen, die Karbonathärte sind diese Teile der Gesamthärte, welche als Hydrogenkarbonate vorliegen. Dass es Wasser mit unterschiedlichen Härtegraden in der Natur gibt, ist Dir ja wohl bekannt. Und da wir unseren Aquarienpfleglingen möglichst naturnahe Bedingungen bieten sollten damit sie sich wohlfühlen, sollte auch die Härte des Aquarienwassers an die Bedingungen der Fische angepasst sein. Das kann man, wenn das Leitungswasser nicht für die gewünschten Fische passt, durch Enthärten oder Aufhärten geschehen.
Der pH Wert ist natürlich wichtig für die Fische, da aber die meisten unserer Aquarienfische bei pH Werten von etwa 7 bis 8,5 ganz gut zu halten sind, und diese Werte sich auch in den meisten Aquarien einstellen, sollte das normalerweise kein so großes Problem sein.

Ralf Rombach 22.10.2001 02:48

Schlagi schrieb am 2001-10-21 21:36 :
Hallo

> Nun habe ich aber von weichem und hartem
>Wasser gelesen und bin über Werte wie KH
> und GH gestolpert. In der Literatur habe
> ich noch etwas von Grad deutscher Härte
> gelesen, das soll aber auch etwas mit KH zu
> tun haben.

Ja. Schau mal bitte in diesen Thread rein, dort wurde schon mal versucht, die Sache genauer zu erklären:

http://www.zierfisch-forum.de/phpbb/...c=3938&forum=1


> Kann mir jemand kurz sagen, was wichtig ist
> (für Anfänger).

Wichtig für uns, die wir Dir einige Epfehlungen machen möchten, sind

GH
KH
NO2
NO3
pH - etwas weniger, aber dennoch.


> Mein Händler hat mir gesagt, dass der
> pH-Wert nicht so wichtig sei. Die Fische
> gewöhnen sich daran... Stimmt das?

Teils, teils. Die meisten Tiere sind da schon tolerant, wenn der pH ncht über gewisse Grenzen nach unten und oben schwankt. Wert zwischen etwa 6,5 bis 7,5 werden so gut wie von allen Fischen vertragen, wobei die Betonung auf so gut wie liegt, es gibt auch da Ausnahmen.


> Mir wurde auch empfhohlen, einen "Trupp"
> PW's eizusetzen. Wievele Tiere sind denn
> ein Trupp?

Ab 6

Schlagi 22.10.2001 03:02

Hallo Helfer

Ich werde meine Werte so schnell wie möglich posten!

Erstmals wünsche ich eine gute Nacht und angenehmen Wochenstart.

Jens

PS: Ich bin von der Hilfsbereitschaft sehr beeindruckt! Merci!

Schlagi 23.10.2001 00:45

Hallo zusammen

Wie versprochen habe ich heute Mittag mein "Chemielabor" erweitert. Folgende Wasserwerte haben sich nach Messung ergeben:
pH 7.5
NO2 knapp 0,8
NO3 im Becken 12.5
NO3 Leitungswasser 0
KH 8
GH 14
Temp 26 Grad C
Zur Erinnerung, das Becken läuft seit Samstag.
Was heisst das jetzt? Die "Härtewerte" erscheinen mir ziemlich hoch...

Die Temperatur scheint durch die Beleuchtung so hoch zu sein (ohne dass ich heize). Ich habe allerdings keine Scheibe zwischen Licht und Becken. Würde das Abhilfe schaffen?

Danke für die Antworten und bis später!

Grüsse Jens

Walter 23.10.2001 20:56

Hi,
Deine Härtewerte sind sozusagen "mittel", für viele Fische gut geeignet, nur nicht gerade für extreme Weichwasserfische.
Dein Nitritwert ist noch zu hoch, miß weiter täglich, bis er sich im grünen Bereich eingependelt hat.
Das mit der Temperatur ist seltsam, was hast Du denn für eine Beleuchtung bzw. welche Raumtemperatur?
Wenn´s nicht heiße Sommer geben würde, wäre es ja ohne Heizung bei Dir optimal :wink:

Schlagi 24.10.2001 04:24

Hi Walter

Ich habe meine Werte heute wieder gemessen. Sie sind fast identisch mit gestern. Nur der KH Wert ist mit 10 höher (8 gestern, vielleicht hab ich da auch "ungenau" gemessen, war das erste mal). Sind denn die Fische die ich in meinem Vorschlag aufgeführt habe "extreme" Weichwasserfische?

Meine Raumtemp ist so um die 23 Grad. Die Temp ist in der Wohnung eigentlich das ganze Jahr konstant. Ich werde den Wert nun auch morgen früh ablesen; vielleicht ist er ja tiefer wenn die Beleuchtung über Nacht aus war. Ich hoffe ich schaff das, bin nicht so der Morgenmensch....

Gruss Jens

yvonne 25.10.2001 17:58

Hallo Jens!

Ja, z.B. die Schmetterlingsbuntbarsche sind extreme Weichwasserfische (KH unter 4) und pH so um die 6 sind o.k. Auch die Neons liebens weich, obwohl sie oft auch in härterem Wasser gehalten sind. Alle von dir aufgeführten Fische (soweit ich mich erinnern kann) sind mehr oder weniger extreme Weichwasserfische.

Eine Möglichkeit deine mittelhartes Wasser weich zu machen, ist eine Osmoseanlage. Indem das Wasser durch eine Membran gepresst wird (= osmose) werden die Härtebidner und Schadstoffe aus dem Wasser entfernt. Du hast danach Wasser mit KH0 und kannst es, je nachdem wie hart dein Leitungswasser ist in einem beliebigen Verhältnis mischen, um eine gewünschte KH zu erhalten.

So, ich hoffe du hast verstanden, was ich meine.

Liebe Grüsse Yvonne


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