19.06.2001, 13:57 | #1 |
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Hallo,
von vielen Fischarten gibt es, wegen nicht möglicher Zucht in Gefangenschaft, nur Wildfänge im Handel. Man denke da nur an Prachtschmerlen, Feuerschwänze, Haibarben und viele mehr. Nun hab ich gelesen, daß lediglich 20%!! der Fische den Transport zu uns überleben. Die Hälterungsbedingungen unterwegs sind katastrophal, schlechtes Wasser, wenig Sauerstoff, totaler Überbesatz in den Transportbecken und und und. Sind nicht wir, die wir solche Fischarten kaufen, verantwortlich für das Massensterben der Tiere? Sollten wir nicht, dem Tierschutz zuliebe, auf Wildfänge verzichten? Über diese Thematik hab ich mir schon oft Gedanken gemacht. Aber gerade die Wildfänge sind mit die schönsten Fische, meine „Lieblingsfischart“ sind z.B. die Prachtschmerlen, ein wunderschöner und total interessanter Fisch. Schwieriges Thema, ich weiß, aber was denkt Ihr? Viele nachdenkliche Grüße Maggi |
19.06.2001, 14:03 | #2 |
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hi maggi,
ich habe mir schon oft über sowas den kopf zerbrochen. klar ist es toll so ein schönen fisch zu besitzen, aber kann man denn von besitz sprechen? und dann der transport, wird es alleine wegen uns besser? wrid dann der transport eingestellt? oder sollten wir unsere fische pflegen, so das sie ein langes leben vor sich haben, ohne fangen, oder lieber erst gar nicht kaufen, damit die erst gar nicht gefangen werden? im grunde genommen dürfte man auch keine hunde, katzen, schweine....überhaupt kein tier halten. aber bei denen beschwert sich keiner, weil die nämlich so angepasst sind, das die gar nicht überleben würden in der freihen wildbahn. würden das unsere fische heutzutage? über dieses thema kann man stundenlang reden. aber schön das du sowas anspricht. man hört raus das du deine fische pflegst. cya KARTMAN |
19.06.2001, 14:32 | #3 |
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Hallo Kartmann,
meinst du nicht, dass der Verzicht auf Pelzmäntel vielen Nerzen das Leben gerettet hat? Du solltest deine Macht als Käufer nicht unterschätzen. Und wenn du an den bestehenden Verhältnissen etwas ändern möchtest, mußt du bei dir selber anfangen. Mir waren die schlechten Bedingungen in diesem Ausmaß nicht bekannt. Für mich ist es eine Frage der Selbstachtung wenn ich von Tierquälereinen erfahre, durch Boykott oder anderen Maßnahmen etwas daran zu ändern. Auch wenn ich nur ein kleines Licht im Universum bin. Gibt es eine Liste der Tiere, die nur durch Wildfang hierher gelangen? Gruß Ute |
19.06.2001, 15:01 | #4 |
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Olaf ****** schrieb am 2001-06-19 08:18 :
> In der Praxis läuft das zum großen Teil > auch so. Es sind eigentlich immer > Aquarianer in den Tropen unterwegs, die > neue und seltene Artn mitbringen. Populär > sind derzeit die Welse. Viele Aquarianer > hierzulande geiern doch nach den > verschiedenen L's und C'. Wenn die > sammelnden Aquarianer wieder da sind, > könnten sie ihre Mitbringsel für teures > Geld an die Gierlappen hier verkaufen. Tun > sie aber nicht. Statt dessen werden die > Tiere zu Leuten verteilt, bei denen man > davon ausgehen kann, daß sie mit den Fische > echte Zuchtversuche anstellen. Wenn das > klappt und der Fisch irgendwie mengenmäßig > gut geht, verbreitet er sich auch > entprechend in der Aquaristik. > Es wird so aus 2 bis 10 Tieren ein ganzer > Aquarienstamm gemacht. Hin und wieder > kommen zwecks Genverwirbelung mal ein paar > Wildfänge dazwischen, aber nicht die > Mengen. Hallo Olaf, dank für Deine positive Einstellung (ist Ernst und nicht ironisch gemeint). Aber ich bin etwas der Meinung, daß Dur die Sache ein klein wenig durch die rosarote Brille siehst (sorry im voraus). Von L 46 werden wir nicht genug ziehen können, um die gierigen Fischhalter befriedigen zu können. Roter Neon (erinnerst Du Dich an die Fischer vom Rio Negro am Gründonnerstag auf arte) - 25 % der Tiere sterben beim Transport vom Fanggebiet nach Manaus. Ich weiss nicht Olaf, wir hatten genau an diesen Tagen ja eine Diskussion in drta darüber, auf eine Anmerkung von mir, daß mir der Bericht zu unkritisch gewesen sei, kam eine Antwort, wenn es kritischer gewesen wäre, hätte sich diese Person den Bericht nicht angeschaut. Ich sehe wirklich bei einer Reihe von Arten massive Probleme für den Arterhalt auf uns zukommen. Wir werden es noch in einigen Jahren erleben, dass seltene Arten nicht mehr im Handel auftauchen werden. Gruss Ralf |
19.06.2001, 16:05 | #5 |
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Olaf ****** schrieb am 2001-06-19 09:46 :
> das ist durchaus möglich, aber die > Nachfrage muß ja nicht immer das > maßgebliche Kriterium sein. Dann gibt es > eben keine L46 in den gewünschten Mengen, > das ist dann halt so. Da wäre ich > leidenschaftlos. Danke, genau meine Einstellung. Und dann sind sie entsprechend teuer und kommen schon alleine nicht in jedermanns Hand. < Ja, problematisch ist die Überfütterung mit > kritischen Berichten in den letzten Jahre. Richtig. > Überall wo Du eine naturkundliche Sendung > im Fernsehen siehst, wirst Du vollgeheult > ob der ganzen Schlechtigkeit der > Menschheit. Das kann inzwischen keiner mehr > hören, mir geht's ehrlichgesagt auch schon > auf den Pinsel. Ich gebe zu, mir auch. Jedoch nicht immer. Bei diesem Rio Negro Bericht ging es mir ja auch weniger um die Schlechtigkeit der Menschheit, sondern eher um eine halbwegs vernünftige Darstellung der wirtschaftlichen Belange, der Kette und der volkswirtschaftlichen Bedeutung des Zierfischfanges für Brasilien. Das kam mir wirklich zu kurz. Wenn man den Bericht, sagen wir mal, etwas genauer hinterfragte, waren deutliche mafiöse Strukturen zu erkennen. > Man hat es übertrieben und jetzt schaut > keiner mehr hin. Tja, aber wie dann ? Ich weiss es ja auch nicht. Ich arbeite hier bei uns in der Eifel seit mehr als 15 Jahren im Naturschutz und wir haben Niederlagen erlitten, als auch manches Gebiet retten können. Aber irgendwie muss man die Gesellschaft und damit die Menschen doch wenigstens ein bisschen sensibilisieren, sonst ist das wenige, was bisher erreicht wurde, auch bald wieder in Gefahr. Und dann spielt es keine Rolle, ob hier oder in den Tropen. > Sollten die Arten in der Natur durch > menschliche Einflüsse wegsterben, wäre es > sehr ärgerlich. In Deutschland betrifft das derzeit in etwa 1/3 aller Organismenarten. Weltweit gibt es keine vernünftigen Zahlen. > Eine natürliche Artenauslese hat es schon > immer gegeben. Nennt sich Evolution. Doch > es ist schwer auszumachen, was natürlich > ist und was nicht. Naja, ist ein anderes > Thema. Evolution ist richtig. Aber wenn innerhalb von knapp 50 Jahren ein Drittel des gesamten Artenbestandes einer Region vor der Ausrottung steht, hat das wenig mit Evolution zu tun. Ich habe gestern nachmittag im strömenden Regen noch einen Freilandtermin mit einem Bürgermeister hier aus der Gegend gehabt und habe ihm da aufgegebene Feuchtwiesen, wo vor etwa 25 Jahren noch Massen von Orchideen wuchsen und verbuschte Trockenrasen, wo auf winzigen Resten auch heute noch seltene Schmetterlinge rumfliegen. Immerhin tut sich hier vielleicht einiges. Wenn der Grunderwerb oder die langfristige Pacht dieser Flächen gelingen sollte, werden wir hier vielleicht Rettungsversuche unternehmen (aber mehr ist das auch nicht). Weisst Du Olaf, wenn ich dann lese und höre: Wäre es kritisch gewesen, hätte ich mir den bericht nicht angeschaut. Ich kann das verstehen, aber andererseits macht es mich sehr traurig, weil es doch Vogel Strauss-Verhalten ist. Wie, aber wirklich wie kann man denn die Menschen überhaupt erreichen ? > Jedenfalls sollten in jedem Falle auch > seltene Tiere den Fachleuten noch zur > Verfügung stehen. Absolute Zustimmung. Gruss Ralf |
19.06.2001, 16:53 | #6 |
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Hallo Leute,
die von Maggi angesprochene Problematik hat doch ihre Ursache wieder einmal an „der Gier des Menschen etwas besonderes haben zu wollen..“ Meiner Meinung nach sind es nicht die „verantwortungsbewußten – Aquarianer“ die hier großen Schaden anrichten, da diese sich in der Regel mit dem „Wildfang“ intensiv auseinandersetzen und vor einem Kauf dafür sorgen zumindest ein annähernd akzeptables Biotop für die Fische zu schaffen. Das Fatale ist doch, dass jeder „Samtags_nachmittags_schnell_Komplettsetkäufer“ „mal eben schnell“ 5 Neons und 2 Prachtschmerlen mitnimmt. Absolut keine Ahnung hat, was er da tut, und dem „gierigen“ Verkäufer geht das alles auch „am Ars.... vorbei“. ( Womit wir wieder mal beim Thema wären). Da unsere Fische keine kleinen Kinder auf der Straße anfallen, oder so laut wie Löwen brüllen können, wird sich leider auch an dieser Situation wenig ändern. Es ist nun mal so, dass in unserer „zivilisierten – demokratischen“ Welt immer erst durch dramatische Ereignisse eine Reaktion in Form von „Reglementierungen, bzw Vorschriften / Gesetzgebungen, erfolgt. Das wollen wir „freie“, „verantwortungsbewußten“ Menschen ja so ! Ich schätze mal, wenn ich so die Entwicklung der vergangenen Jahre bezüglich Gesetzgebungen wie „ Raubtierhaltung...(Großkatzen o.ä.), Kampfhundeverordung.....Angeln (Sportfischereischein).....uvm“ ansehe, wird es noch ca. 50 Jahre dauern, bis unsere „Enkel“ einen „Aquariumberechtigungsschein“ besitzen müßen, um unsere vererbten AQ´s weiter pflegen zu dürfen. Leider werden bis dahin nur noch eine stark reduzierte Anzahl von Arten in diesen Becken schwimmen. Naja, es besteht ja Hoffnung das bis dahin, Gen_manipulierte „Maulbrütende“ „Superprachtschmerlen“ mit „Haifloßen“ und „Pirhanazähnen“ diese Becken bevölkern. ( Boah ey....das käme gut ey...die könnten dann im Sommer in den Gartenteich ...mit dem Bull_Terrier spielen...) Also, eine Lösung habe ich auch nicht zu dem Thema. Meiner Meinung nach ist aber das wichtigste, dass zumindest „wir“ das „Bewußtsein“ für diese Situation entwickeln, bzw haben, genauso wie es Maggi oben in Ihrem Beitrag aufzeigt. Natürlich können wir versuchen, wann immer uns ein solcher „Frevel“ begegnet ( z. Bsp. Samtag_Mittag im AQ-Laden) , durch Aufklärung auch anderen „verneindlichen“ Tierliebhabern dieses „Bewußtsein“ zu vermitteln. Wenn ich was zu sagen hätte...... :wink: ...gäbe es einen „AQ-Fischhalte-Führerschein“ und ein „L-4711-Wels“ würde 5000.- DM kosten !!! Gruß Klaus _________________________ Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt. (Skriver: Stephanus) Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat, sich selbst zu beherrschen. (Peter Erd) Wir brauchen für Tiere keine neue Moral. Wir müssen lediglich aufhören, Tiere willkürlich aus der vorhandenen Moral auszuschliessen. (Kaplan Helmut) |
19.06.2001, 17:12 | #7 | |
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Hallo
Zitat:
In diesem Bereich wird Tierquälerei tatsächlich legalisiert und stillschweigend geduldet Kaum zu glauben! Frank M |
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19.06.2001, 17:20 | #8 |
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Hallo zusammen,
bevor die Diskussion entgültig abdriftet würde ich gerne wissen, was wir konkret dazu beitragen können um die Transportbedingungen für die Wildfänge zu verbessern. Es geht im weitesten Sinne um Artenschutz, aber konkret doch darum, zu vermeiden, dass so viele Tiere verenden. Können wir das über Angebot und Nachfrage verändern? Vielleicht wäre es hilfreich, in diese Richtung weiterzudenken. Schöne Grüße Ute |
19.06.2001, 17:32 | #9 |
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Ute De-Ku schrieb am 2001-06-19 11:20 :
> bevor die Diskussion entgültig abdriftet > würde ich gerne wissen, was wir konkret > dazu beitragen können um die > Transportbedingungen für die Wildfänge zu > verbessern. Nichts, ausser definitivem Verzicht auf alle Wildfänge. Der normale Zoohandel bezieht seine Fische vom Großhändler und oder Großhändler/Importeur. Dieser wiederum erhält seine Fische vom Exporteur. Der kauft seine Fisch von lokalen Fischhändlern auf und dieser wiederum beschäftigt mehr oder weniger im Abhängigkeitsverhältnis den Fänger. Wo willst Du in diese Kette eingreifen und was zum besseren kehren. Es ist Dir und mir als Verbraucher definitiv unmöglich, diese Kette zu überblicken, geschweige denn vernünftige und nachprüfbare Informationen zu erhalten. Frag mal in Deinem Zoohandel nach :wink: Ich glaube nicht, dass Du befriedigende Auskünfte erhalten wirst. > Es geht im weitesten Sinne um Artenschutz, > aber konkret doch darum, zu vermeiden, dass > so viele Tiere verenden. Ja. > Können wir das über Angebot und Nachfrage > verändern? Im Prinzip schon - durch Verzicht. Und wenn man dann doch Wildfänge hat, geht es nur darum, diese Art zur Nachzucht zu bringen. Gruss Ralf |
19.06.2001, 17:34 | #10 |
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Hallo Alle,
bei der Betrachtung der "Wildfang-Problematik" sollten wir die Lebensumstände der Menschen, die teilweise von diesem Fischhandel leben nicht außer acht lassen. Eine Alternative für einen Fischfänger wäre es z.B. mittels Quecksilber Gold zu gewinnen. Derartige Praktiken werden wohl noch mehr Fischen das Leben kosten ( Vielleicht würde es schon helfen, den Handel mit Fischen -vor allem Wildfänge, schärfer zu reglementieren (Tierärztliche Kontrolle bei Einfuhr/Hälterungsbedingungen beim Händler u. Transport/Sachkunde usw.). Dadurch würden die Preise steigen (bei Wildfängen stark steigen!), die Fische wären aber gesünder. Ggf. würden höhere Preise zusätzlich motivieren mit den Pfleglingen verantwortungsvoller umzugehen (Soll ja Leute geben, bei denen alles über diese Schiene laufen Muss ( Warum nicht auch einen Sachkundenachweis bei Erwerb von Wildfängen obligat verlangen ? Dann allerdings muß man sich wieder fragen warum in Deutschland das halten von Tieren (siehe Kampfhunde) eine Sachkunde verlangt -nicht aber das aufziehen von Kindern ? ketzerische Grüße Dirk Otto |
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