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Alt 20.06.2001, 20:45   #1
Luisa
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Hallo,
seit einiger Zeit beobachte ich, dass bei meinen beiden Siamesischen-Rüsselbarben (2Monate alt) gleichzeitig ab und zu für ca. 20 sek
der Mittelstreifen total blass wird. Danach aber gleich wieder schwarz. Woran liegt das?
(Vorher beschnuppern sie sich irgendwie, sofern das bei Fischen möglich ist!)

Ciao :wink:
 
Alt 21.06.2001, 01:42   #2
Roland Bauer
 
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Hi, Luisa

ja, das machen sie, diese Rüsselbarben. Es ist aber noch nicht bekannt, ob das ein Stress- oder ein Balzverhalten ist. Vorerst kannst du jedoch beruhigt sein.

Je nach Beckengröße kann es allerdings in ein bis anderthalb Jahren stressig werden, da es arg unruhige Fische sind. Im "alten" Forum sind sie schon als "Rabauken" beschimpft worden.

Ich selbst halte keine mehr, und ich habe auch den Eindruck, dass die erfahreneren Aquarianer im Forum "die Finger weg lassen" von der Haltung von Rüsselbarben.

Die wenigsten Rüsselbarben lesen auch nicht den Mergus, Band 1, und wissen deshalb nicht, dass sie eigentlich Algen fressen sollten :grin:

gruss, roland
Roland Bauer ist offline  
Alt 21.06.2001, 17:11   #3
Petra
 
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Hallo Roland,

erklärst Du mir mal, warum "erfahrene" Aquarianer die Finger von Rüsselbarben lassen? Ich als unerfahrene Aquarianerin halte seit drei Jahren einen Schwarm in einem 300l Becken und obwohl sie relativ groß geworden sind, hatte ich nie den Eindruck, daß sie irgendeinen anderen Fisch stören. Außerdem machen sie oft "Pause" und rühren sich dann minutenlang gar nicht mehr. Das mit dem blaß werden hatten wir übrigens auch schon.

Petra
Petra ist offline  
Alt 22.06.2001, 00:14   #4
Roland Bauer
 
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Zitat:
Petra schrieb am 2001-06-21 12:11 :

erklärst Du mir mal, warum "erfahrene" Aquarianer die Finger von Rüsselbarben lassen?
Hi, Petra

kann ich nicht, da ich das nicht behauptet habe!
Meine Aussage war: und ich habe auch den Eindruck, dass die erfahreneren Aquarianer im Forum "die Finger weg lassen" von der Haltung von Rüsselbarben.

Diesen Eindruck habe ich deshalb, weil sehr selten von Leuten, die hier erfahren und kompetent beraten, die Aussage kommt, dass sie aktuell Rüsseli's halten. Dagegen geben diese Menschen oft Aussagen, dass Rüsseli's im zunehmenden Alter unverträglich werden, resp. sehr grosse Becken brauchen. Und in solch grösseren Becken werden dann scheinbar doch mehr die "Spezialisten" gepflegt, die es lieber ruhiger haben.

gruss, roland
Roland Bauer ist offline  
Alt 22.06.2001, 16:38   #5
Petra
 
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Hallo Roland,

stimmt, hatte ich überlesen! ops:
weißt Du zufällig, wie alt die werden? Vielleicht sind meine ja noch ganz jung und lieb und verwandeln sich irgenwann in ganz schlimme Rüpel!!! Oder sind die nur gut erzogen (aber wenn, dann nicht von mir)?

Petra
Petra ist offline  
Alt 22.06.2001, 19:48   #6
Ralf Rombach
Gast
 
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Hallo Petra,

so einfach ist es nicht. :smile:

Alle Wirbeltiere mit ganz, ganz wenigen Ausnahmen sin sozial nach dem sogenannten alpha-Schema organisiert: Also einer/eine ist der Boss (alpha), dann kommt der/die zweitstärkste (betta) und so weiter. Auch der Mensch übrigens. Dieses Schema zieht automatisch Konflikte in Form von Rangkämpfen nach sich (Hahnenkampf, Kampffische und andere). Daraus ergibt sich für territoriale Fische im AQ folgendes: Die Territorien der Einzeltiere sind im Raum aufgeteilt. In der Natur kann der Schwächere nun ausweichen, im AQ nicht oder nur bedingt (Glas). Daraus folgt für Arten wie die Rüsselbarbe oder Saugschmerle oder Feuerschwanz oder etwas komplizierter die Buntbarsche oder große Harnischwelse, dass zur Vergesellschaftung das AQ sehr groß sein muss um allen Tieren ausreichend Reviermöglichkeiten zu bieten. Sind die nicht vorhanden, kommt es zwangsweise zu Beissereien und Todesfällen. Man kann diesen "Raumfaktor" etwas drücken, indem man die Becken sehr stark strukturiert durch dichte Bepflanzung und vor allem viele Sichtbarrieren, damit sich die Tiere aus dem Weg gehen können und Rückzugs- und Erholungsplätze haben. Keine Art ist von sich aus gegen Artgenossen immer und grundsätzlich aggressiv, da sie ja irgendwann zur Fortpflanzung ja aufeinander treffen müssen :grin:

Aggressionen im AQ gehen daher immer und ohne Ausnahme auf zu kleine Becken und zu geringe Raumaufteilung zurück. Sind die Becken ausreichend groß, um die Grundbedürfnisse zu erfüllen, kommt es selbst bei streitlustigen Arten wie Feuerschwanz zu Nachzuchten (wenn auch eher zufällig). Das zeigt aber, das es prinzipiell geht.

Territoriale Arten wie die genannten haben im Schnitt dann auch noch eine höhere Lebenserwartung, die dürfte bei den Rüsselbarben locker bei 8-10 Jahren liegen, da dieses Verhalten einerseits eine gewisse Intelligenz voraussetzt (also höhere Entwicklung der geistigen Fähigkeiten), andererseits mit geringerer Reproduktion, also weniger Nachkommenschaft, eng zusammenhängt. Nicht umsonst tritt Brutpflege genau bei territorialen Arten sehr häufig auf.

Dann kommt noch die Verteilung der Aggressionen des alpha und betta Tieres ins Spiel. Habe ich nur einen oder zwei "Prügelknaben", kümmern die mir zwangsläufig und sterben vorzeitig. Je größer die Gruppe, desto mehr verteilen sich die Aggressionen der dominierenden Tiere, da die ja nur einen "Konkurrenten" jagen können. Daraus folgt, dass selbst Arten wie Feuerschwanz, Saugschmerle, Rüsselbarbe locker in Gruppen von 6-10 Tieren gehalten werden können, wenn das Becken ausreichend groß und strukturiert ist. Dieser Gruppenhaltung ist sogar die deutlich bessere als nur 3 oder 4 Tiere, weil halt mehr Tiere an der Verteilung der Aggressionen beteilgt sind.

Gruss Ralf

<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Ralf Rombach am 2001-06-23 10:52 ]</font>
 
 

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