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Alt 26.12.2001, 21:24   #21
Walter
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Hi,

Zitat:

Rolf schrieb:

>Der Nitratabbau in handelsüblichen Filtern >ist doch wohl eher vernachlässigbar gering

Na du machst unseren Anfängern ja Mut.
wieso? Nitrat ist doch OK und nicht giftig für die Fische, zumindest in "normalen" Mengen. Die Bakterienpopulation im Filter (und an den restlichen Substraten im AQ) soll doch Ammonium/ak zu Nitrit und dann zum Endprodukt Nitrat umwandeln :wink: . Dieses verbrauchen dann die Pflanzen.

Zitat:


Ich benutze zwar daheim keine handelüblichen Filter, aber im Vereinsschauhaus.

Kein Nitrit und kaum Nitrat!

Es kommt darauf an was man draus macht !!

Das ist doch voll OK :wink: , die meisten kleinen Innenfilter in Aquarien funktionieren doch auch bloß als "Trübstofffänger", die nitrifizierenden Bakterien sitzen im AQ an anderen Substraten (Bodengrund, Deko, Pflanzen, ...).

_________________
Grüße,
Walter Click the image to open in full size.

<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Walter am 2001-12-26 15:25 ]</font>
 
Alt 26.12.2001, 22:13   #22
bongo
 
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Hallo Walter,


>>>Die Bakterienpopulation im Filter (und an den restlichen Substraten im AQ) soll doch Ammonium/ak zu Nitrit und dann zum Endprodukt Nitrat umwandeln . Dieses verbrauchen dann die Pflanzen.<<<

das sollen die und das machen die meisten auch. Aber den Pflanzen wäre das Ammonium wesentlich lieber, Nitrat könne sie nur unter wesentlich höherem Energieaufwand nutzen.

bongo ist offline  
Alt 26.12.2001, 22:59   #23
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Hallo Bongo,

> Aber den Pflanzen wäre das Ammonium
> wesentlich lieber, Nitrat könne sie nur
> unter wesentlich höherem Energieaufwand
> nutzen.

Das ist eine etwas schwammige Formulierung, die den tatsächlichen Sachverhalt unvollkommen wiedergibt und mit "wesentlich lieber" eine menschliche Wertung einbringt, die der Pflanze natürlich fremd ist.

Tatsache ist, daß Ammonium die Aufnahme von Nitrat über Anionen/Kationenkompetition hemmt. Mit "Lieberhaben" hat das noch nichts zu tun.

Leider beschränken sich die Untersuchungen der Botaniker hauptsächlich auf Nutzpflanzen, aber dort läßt sich die Frage, ob NO3- oder NH4+ die bessere Ernährungsform ist, nicht beantworten. Bei vielen Pflanzen (Zuckerrüben, Tomaten) ist es egal, was gedüngt wird. Auf einige Pflanzen wirkt NH4+ sogar wuchshemmend. In Hydrokulturen wurde festgestellt, daß verschiedene Pflanzenarten bei NH4+ - Düngung ein schlechteres Wachstum zeigten als bei NO3-. Sumpfreis dagegen wächst mit NH4+ besser (Konrad Mengel, Ernährung und Stoffwechsel der Pflanze).

Mit der Formel "Pflanzen bevorzugen Ammonium gegenüber Nitrat" macht man es sich zu einfach.

Viele Grüße
Robert
 
Alt 26.12.2001, 23:15   #24
Rolf K.
 
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@Walter

Leider haben Anfänger mit hohen Nitratwerten Probleme.
Warum sonst sind hier ständig Algenpostings.

Solltest du eigendlich wissen.:wink:

Gruß Rolf

http://www.fauna-incognita.de
Rolf K. ist offline  
Alt 27.12.2001, 00:54   #25
bongo
 
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Hallo Robert,

die Pflanze kann Ammonium wesentlich einfacher verwerten und muß keine Energie aufwenden, um es erst passend aufzubereiten. Wäre das Ammonium die einzige Möglichkeit dr Pflanze sich zu ernähren wären die meisten wohl schon verhungert. Also sind sie auf Nitrat ausgewichen. Klar, daß wenn genug Ammonium zur Verfügung steht, die alternative Nahrungsaufnahme blockiert ist. Und eigentlich auch klar, weil man die Evolution nicht einfach zurückdrehen kann, daß es auch ein zuviel an Ammomium geben kann.
Die Kernaussage mag zwar etwas flapsig formuliert worden sein, aber richtig ist sie trotzdem.
bongo ist offline  
Alt 27.12.2001, 01:46   #26
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Beiträge: n/a
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Hallo Bongo,

> die Pflanze kann Ammonium wesentlich
> einfacher verwerten und muß keine Energie
> aufwenden, um es erst passend
> aufzubereiten.

"Muß keine Energie aufwenden" liest sich wieder zu vermenschlicht, als ob es die Pflanze nur mit Widerwillen täte. Tatsache ist, daß die Nitratreduktion ein ganz normaler Stoffwechselprozess ist, der sogar tageszeitabhängigen Schwankungen unterliegt. Vor dem Lichtausgehen vermindert die Pflanze die Nitratreduktase und legt somit ihren Stoffwechsel "schlafen".

Aus Nährlösungen wird NO3- und NH4+ in der Regel gleich schnell aufgenommen (Anton Amberger, Pflanzenernährung). Der Transport von Stickstoff erfolgt im Xylem artspezifisch entweder in Form von Nitrat, Aminosäuren und Amiden, und in geringerem Maße auch als NH4+. Wenn man jetzt einer Pflanze, die Stickstoff nur als Nitrat transportieren kann, Ammonium anbietet, dann kommt es zu den bereits erwähnten Wuchsstörungen. Sicher kann Stickstoff in den Mitochondrien und Chloroplasten der Pflanze, also den "Chemiewerken", nur in reduzierter Form als NH4 verwertet werden. Aber der Stickstoff muß erst mal dorthin gelangen, und die Transportwege sind artspezifisch nitrat- oder ammoniumselektiv, oder der Stickstoff wird bereits zum Transport in Aminosäuren und Amide umgebaut.

> Die Kernaussage mag zwar etwas flapsig
> formuliert worden sein, aber richtig ist
> sie trotzdem.

Nein. Sie ist zu pauschal und vernachlässigt vollkommen die Aufnahme- und Transportwege des Stickstoffs in der Pflanze.

Viele Grüße
Robert
 
 

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