Sina82

ich hab grad was von Guppykreuzungen gelesen hab mich bisher nicht damit befasst aber interessieren tut es mich schon! meint ihr wenn ich verschiedene guppyarten z.B. den normalen und Prachtguppy zusammen bringe das die sich paaren? das würde mich ja freuen und die babys dann eine mischung der beiden sind??

Dennis Furmanek

Hallo!

Sowohl "normale" als auch Pracht- doer Hochzuchtguppys sind ein und dieselbe Art, nämlich Poecilia reticulata.

Die angesprochene Thematik ist nicht so enfach.
Dazu ist schon etwa Kenntnis von Genetik und den Grundlagen der Vererbungslehre (Gregor Mendel ) nötig.

Ich schneide das nur mal kurz an:

Die verschiedenen Merkmale werden entweder dominant oder rezessiv vererbt. Ein dominanates Merkmal wird immer gegen über einem rezessiven hervortreten.

Dazu kommt noch, dass die Tiere nicht immer reinerbig sind.
Alle Chromosomen, also quasi das Erbgut, liegen doppelt vor.
Aber auf dem einen Chromosom kann das entsprechende Gen dominant, auf dem anderen rezessiv vorliegen.

Für gewöhnlich wird das durch große (domimant) und kleine (re zessiv) Buchstaben gekennzeichnet.

AA bedeutet reinerbig dominant, aa reinerbig rezezziv.
Aa ist gemischterbig oder heterozygot.

Wenn man nun einen Guppy mit AA und einen mit aa kreuzt, so
sind alle Nachkommen von der Erscheinung wie AA, sie sind aber alle heterozygot. Die Nachkommen aus der Kreuzung dieser Tiere
sind dann entwder AA, Aa oder aa. Es treten also wider alle Typen auf.

Ein Beispiel:

Die Deckfarbe wildgrau ist dominant, blond rezessiv.
Wenn nun ein wildgrauer Guppy mit einem Blondguppy verpaart wird, so wird das Wildgrau bei allen Nachkommen auftreten.

Wenn man beide Formen vermischt, so wird meist das Erbgut der "normalen" Guppys das der Hochzuchtguppys überdecken.

Das ist aber aufkeinen Fall unbedingt als schlecht anzusehehen, da
solche "wilden Mischlinge" meist viel resistenter und gesünder sind, als Hochzuchtguppys.

MfG
Dennis

Sina82

vielen dank für deine antwort,
über vererbungslehr weiß ich eigentlich viel, wußte nur nicht das es bei fischen auch so ist!
du meinst also das die ersten jungfische so wie der dominante part aussieht und deren Wurf dann von beidem merkmale aufweist?

Gregor D.

Sina, sag, wieviel weißt Du über Vererbungslehre? Prinzipiell gilt sie für alle sich sexuell fortpflanzenden Lebewesen. Es gibt natürlich Sonderformen (extrachromosomale Vererbung, Stabilisierung von Merkmalen durch Ringbildungen, Genomausschlüsse etc.), aber die Mendelregeln gelten bei Pflanzen wie Tieren.
Die Mendelregeln gelten für jedes einzelne Merkmal, nicht für das gesamte Aussehen. Wenn Du zwei Guppy-Stämme hast, wird jeder davon eine Reihe von dominanten, eine Reihe von rezessiven und eine Reihe von kodominanten Merkmalen zeigen. In der F1, der ersten Tochtergeneration gilt die Uniformitätsregel: Sind die Eltern reinerbig, so sehen alle Nachkommen (für die reinerbigen Merkmale) gleich aus. Kreuzt Du einen Albino-Guppy mit einem reinerbigen Snakeskin, so kriegst Du in der F1 einen Snakeskin raus. Aber bei der Flossenform kann das wieder ganz anders sein. Da hast Du Hausnummer (ich kenn da die Erbgänge nicht) beim blonden Guppy ein dominantes Untenschwert und beim Snakeskin einen rezessiven Spatenschwanz. Die F1 wird ein Untenschewert haben. Und die Flossenfarbe mag beim Albino rot und beim Snakeskin gelb sein, der Erbgang kodominant (intermediär), so kriegst in der F1 dann lauter Untenschwert-Snakeskin mit orangefärbiger Beflossung. In der F2 mendelt jedes Merkmal für sich selbst auf. Du kannst Dir ausrechnen, wie viele Kombinationsmöglichkeiten es da gibt.