Ralf Rombach

Hein,

die Behandlungsdauer ist je nach Temp. 10-14 Tage, egal was sera und Konsorten im Beipack schreiben.

HeinBlues

Danke erstmal!

Ich werde also 10 Tage weiter behandeln. Habe aber immer noch Fragen?

Wie ist es mit der Fütterung und dem Licht in den 10 Tagen?

Soll ich die 10 Tage "voll" dosieren oder weniger verwenden?

Bitte gebt mir noch ein paar Tips, ich will nicht meine Fische verlieren und auch nicht unnötig das bilogische Gleichgewicht stören.

Martin A

Hi Ralf,

Du meinest aber wohl nicht, 10 Tage lang täglich die volle Dosis reingeben, oder ? Sera empfilet übrigens auch 10 Tage bis zum Wasserwechsel bei Temperaturerhöhung, allerdings nur das Nachdosierern während er ersten 2 Tage.

Grüsse, Martin

PS: Sollte es noch einen Beweises der Wirksamkeit des Diffusionsfilters gebraucht haben, ist er hiermit erbracht: meiner zieht die blaue Farbe bei unbeleuchtetem Becken innerhalb von 2 Tagen völlig raus....ich dosiere dann übrigens etwas nach bis die 10 Tage rum sind, aber nur ca 25% der Erstdosis. Meine Echinodorus sehen nach 5 Tagen Dunkelheit schon ziemlich unglücklich aus ...:-(

Ralf Rombach

Hi Martin,

gute Frage. Also vom theoretischen Denkansatz würde ich eher 10 Tage voll dosieren. Wenn ich mich nach Tobias Moesers Angaben richte, dann hilft nur dieses richtig, wenn man nicht einen latenten Ichthyobefall produzieren will. Das Problem ist nun eher folgendes, dass es eben nicht ganz klar ist und wohl auch von becken zu Becken schwankt, wie schnell Malachitgrün sich abbaut und wie man nachdosieren muß. Da habe ich nun keine Daten vorliegen. Tetra mit seinem ContraIck macht, wenn ich richtig inforiert bin, keine Zeitangaben.

Gast

Hallo,

Ralf hat mich gebeten, zu dem Thema Stellung zu nehmen, das möchte ich hiermit tun, gebe aber zu bedenken, daß ich über das Abbauverhalten von Malachitgrünoxalat nur empirische Werte habe.

1. Die Behandlung sollte so kurz wie möglich erfolgen. Malachitgrünoxalat enthält zwar keine Schwermetalle, ist aber trotzdem für Fische alles andere als gesund.

2. Die Behandlung muß so lange erfolgen, bis alle Ichthyo-Zysten und Schwärmer abgetötet oder lethal geschädigt sind. Um sich dessen sicher zu sein, darf das Behandlungsende nicht weniger als 21 h (bei 28°C) bis 80 Tage (bei 4°C) nach dem letzten sichtbaren Zystenstadium liegen.
Da 4°C eher für Goldfisch- und Nutzfischzüchter interessant sind, lassen wir die 80 Tage mal außen vor und betrachten die Aquarienverhältnisse, hier sollte die Behandlung normalerweise mindestens 3 Tage über die letzten Symptome hinaus gehen.
Wenn man eine übliche Zeit von 4 Tagen auf dem Fisch, 24 Stunden Bodenstadium und wenige Stunden Schwärmerstadium zugrunde legt, dauert im Aquarium der Lebenszyklus eines Ichthyos etwa 5,5 Tage.
Um sicher zu gehen, würde ich also eine Behandlung keinesfalls vor dem 9. Tag abbrechen.

3. Abklemmen des Filters: Wenn ich am Tag 0 einer Ichthyo-Behandlung den Filter in einen Eimer kurzschließe und das Aquarium mit den Fischen 9 Tage lang nur durchlüfte, so entwickeln sich die Ichthyos im Filter ja trotzdem bis zum Schwärmerstadium weiter. Dieses Stadium verhungert aber, sofern es nicht innerhalb weniger Stunden einen Fisch zum parasitieren findet. Der Filter ist also keine Bedrohung für den frisch behandelten Bestand.

4. Abbau von Malachitgrünoxalat: Malachitgrünoxalat ist eine organische Verbindung, die relativ energiereich ist. Stellt euch ein Methan vor, bei dem 3 H durch 3 Phenylreste ersetzt sind, das 4. H wegen der größeren Elektronegativität der Phenylringe als H+ abdiffundiert und die negative Ladung durch ein Oxalsäure-Molekül stabilisiert wird.
So eine Verbindung schreit quasi "oxidier mich!" und ist damit quasi das ideale "Zweitfutter" für Filterbakterien, die meist im C-Mangel leben. Es wird also vom Filter mehr oder weniger schnell abgebaut werden.
Zu meiner Zoogeschäft-Zeit habe ich festgestellt, daß in einigen Becken trotz der doppelten Malachitgrünoxalat-Dosis die Färbung über Nacht verschwunden war. Ich vermute zwischenzeitlich, daß die Bakterien im Filter fakultativ malachitgrünoxalatotroph geworden sind.

Die Farbe des Wassers ist ein guter Indikator für die Konzentration von Malachitgrünoxalat, besser als jede Faustregel "ich dosiere dannunddann nach".
Ich empfehle mit "Fotoshop" oder "PicturePublisher" oder "was weiß ich" eine Farbverlaufskarte auszudrucken, auf deren einem Ende etwa die Farbe des reinen Aquariumwassers zu sehen ist und auf dem anderen Ende die Farbe von schwach verdünntem Malachitgrünoxalat. Nach der 1. Dosierung wird die Karte mit dem Wasser verglichen und auf der Karte eine Markierung angebracht, die die Farbe des gefärbten Wassers zeigt.
Man wundert sich, wie schnell so ein Farbstoff abgebaut ist, obwohl man meint, es sei noch so wie gestern.

Jetzt hab ich sicher die Hälfte vergessen... mal sehen

schöne Grüße

Gast

Nachtrag:

Füttern: ja, aber wenig und nur, wenn die Fische Appetit haben. Zuviel Futter bedingt Bakterienwachstum und das beschleunigt den Malachitgrünoxalat-Abbau.

Licht: bevor das Grünzeug verhungert, mach einen Teil der Beleuchtung an, vielleicht kürzer als sonst. Es gibt in der Natur auch ab und zu Regenperioden, wo die Pflanzen wenig Licht bekommen.

schöne Grüße

HeinBlues

Nochmal vielen Dank für die Infos,

aber eine Sache ist mir immer noch nicht klar.

Ich werde a) sparsam füttern
und b) möglichst kurz das Licht einschalten
und c) 10 Tage keinen Wasserwechsel machen

Aber wie ist es mit dem nachdosieren?
Volle Dosis täglic, oder ab Tag 3 weniger (50%)?
Oder alle 2 Tage die volle Dosisi, oder gar nicht mehr nachdosieren?

Wie gesagt, auf der COSTAPUR Packung ist nur von Tag 1 bis Tag 10 die Rede. Was ich aber hier gelesen habe besagt, dass man min. 10 Tage behandeln muß. Wann gebe ich also wieviel COSTAPUR nach? :-?

Über eine endgültige Beantwortung dieser Frage würde ich mich sehr freuen.

Bis jetzt haben es übrigens alle Fische überstanden, die Pünktchen haben sich nicht weiter ausgebreitet und die Fische sind weiter munter und hungrig. :roll: