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Alt 09.05.2002, 22:39   #1
Kuni
 
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Standard Tips zu Besatz u. Händleraussagen

Hallo ihr alle!

Mein AQ läuft jetzt schon ne Weile ein und allmählich wird die Bestatzfrage akut. Ich hab mich in den letzten Wochen zwar schon fleißig über die verschiedenen Fischlis belesen (kannte bis dato hauptsächlich Forelle blau, Lachs und Thunfisch :wink: ), bin mir aber immernoch unsicher, wie ein schöner Besatz bei mir aussehen könnte. Wäre deswegen sehr dankbar für Tips!!

Hier erstmal die Werte usw.:
GH: 15-17°
ph: irgendwo zw. 7 u. 8
(genauer gehts leider noch nicht, weil ich z.Zt. nur dieses Sera-Testset habe :evil: )

200l mit üblichen Maßen
Sandboden
hauptsächlich Randbepflanzung
1 Wurzel mit Höhle, Steine, 1 Kokusnuß als Höhle
Die Einrichtung werde ich je nach Fischansprüchen noch anpassen.

Habe inzw. Apfelschnecken und 3 kleine Antennenwelse *freu*. Wechsle fleißig Wasser und messe oft Nitrit, weils noch ein bißchen zu früh war...

Möchte mir als Bodenfische noch einen Trupp Pandas anschaffen (die ohne Fell natürlich), und hätte eigentlich sehr gerne kleine friedliche Buntbarsche. Ist mit diesem eklig harten Wasser aber wohl schwierig... Von den Lebendgebährenden sagen mir Schwertträger und Mollys am meisten zu.

O.k. jetzt endlich mal eine konkrete Frage:
Gibts eigentlich auch Schwarmfische, die für mein Wasser und Becken geeignet wären?
War heute auf der Interzoo und konnte mir endlich mal viele, viele Schaubecken ansehen. Von den Schwärmen war ich begeistert, besonders von einem Schwarm Rotmaulsalmler! Soooooo schön!! nur leider wohl wirklich nix für mein Wasser... :cry: Was gäb es denn für Alternativen mit ähnlich schönem Schwarmverhalten (und Fischen). Hatte mir z.B. Zebrabärblinge überlegt.

Außerdem: Wenn ich mir so viele Schwarmfische in das 200l Becken setzte, daß sie auch wirklich ihr arttypisches Verhalten zeigen, bleibt dann noch Platz für Lebendgebährende?

O.k., ich muß euer "Durchlesehaltevermögen" noch mehr strapazieren, weil mir noch eine Grundsatzfrage unter den Nägeln brennt, für die ich eigentlich schon einen eigenenThread aufmachen wollte:

Hier im Hartwassergebiet München sagt mir jeder Händler den ich danach fragte, ich könnte die verschiedenen Weichwasserfische problemlos halten, da sie durch Zucht usw. an das Wasser angepaßt seien.

Ist mir schon klar, daß sie daran interessiert sind Fische zu verkaufen. Und es würde nicht gerade umsatzfördernd für sie sein, wenn sie Weichwasserfische nur an Aquarianer verkaufen würden, die eine UOA (so heißt das doch?) besitzen. Aber die Händler haben eigentlich keinen besonders skrupellosen Eindruck gemacht und hältern fast alle Arten (bis auf die, bei denen es nicht anders geht) im Münchner LW.

Ich hab schon mehrere Threads zu dem Thema gelesen. Z.B. daß Neons mit anderen Wasserwerten schon leben können, aber kümmern, daß Körperzellen und Laich an bestimmte osmotische Verhältnisse angepaßt sind, bei ungeeigneten Verhältnissen Nierenschäden auftreten usw. Aber stimmt es nicht doch, daß zumindest manche Arten, die über Generationen in anderem als in Ihrem Ursprungsland vorkommenden Wasser gezüchtet wurden, sich allmählich angepaßt haben?

So, daß wars erstmal. Bin gespannt auf eure Antworten und hoffe eure Geduld mit der wahrscheinlich 1000sten "Besatzfrage" nicht zu überstrapazieren. :wink:

Viele Grüße
Sabine

PS: Werde mich wahrscheinlich erst am Montag wieder rückmelden können.
PPS:Man muß sich bei den Händlern fast rechtfertigen, wenn sie hören, daß ein AQ seit 2 Wochen einläuft und noch keine Fische drin sind...
Kuni ist offline  
Alt 09.05.2002, 22:45   #2
Kuni
 
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Standard

Nachtrag zu dem PPS: Inzw. läuft es natürlich schon länger ein... :wink:
Kuni ist offline  
Alt 09.05.2002, 23:26   #3
Heimo
 
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Standard

Hi Sabine,
also, das Wasser ist zwar hart, aber noch nicht extrem! Und lass dir mit dem Besatz ruhig 6 Wochen Zeit... die du evtl. ja auch dazu nutzen kannst, mal auf eine Zierfischbörse zu gehen. Hab zwar nichts Konkretes gefunden, aber frag hier mal nach: http://www.isis-muenchen.de - da solltest du die passenden Tipps für München bekommen. Ansonsten musst du dir halt überlegen, ob du züchten willst oder nur anschauen - relativ viele Fische lassen sich in der Tat in so nem Wasser pflegen, aber nicht fortpflanzen. Schau dich noch mal in Ruhe um und lass dich beraten - möglichst von Leuten, denen's nicht um den Umsatz geht. In der Tat gibt es Buntbarsche und Salmler, die mit dem Wasser zurechtkommen, Lebendgebärende tun es sowieso, aber grade die würde ich mir von Privat besorgen. Oh, schau doch ab und zu mal hier im Forum nach, was für Nachzuchten aus München angeboten werden und setz dich mit den Leuten in Verbindung!

Sorry, dass ich scheinbar deiner Frage ausweiche, aber als ich mit meinem ersten Becken angefangen habe, hab' ich auch von allem etwas haben wollen (und im Laden auch bekommen), später hab ich dann versucht, mich bei der Auswahl der Fische etwas stärker nach ihrer Herkunft zu richten, d.h. aus einem "alle Welt Becken" wurden 3: Eines für die Afrikaner, eines für die Lebendgebärenden und eines für die Bärblinge.

Liebe Grüße von Heimo, der selbst 3 Jahre in Milbertshofen verbracht hat und jetzt das mittelfränkische Landleben genießt!

P.S.: Kauf deine Fische bitte nicht beim Dehner!!!
Heimo ist offline  
Alt 10.05.2002, 07:58   #4
Ralf Rombach
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Re: Tips zu Besatz u. Händleraussagen

Sabine,

GH: 15-17°
ph: irgendwo zw. 7 u. 8

> 200l mit üblichen Maßen
> Sandboden hauptsächlich Randbepflanzung
> 1 Wurzel mit Höhle, Steine, 1 Kokusnuß als Höhle
> Die Einrichtung werde ich je nach Fischansprüchen noch
> anpassen.

Ich würde noch ein bisschen mehr Deko reinbringen als Verstecke.


> Möchte mir als Bodenfische noch einen Trupp Pandas anschaffen

> und hätte eigentlich sehr gerne kleine friedliche Buntbarsche.

> Von den Lebendgebährenden sagen mir Schwertträger und
> Mollys am meisten zu.

So, die pandas sind eher ungeeignet, ich würde Dir eher zu den C. paleatus oder den C. aeneus raten.

Lass die Finger von Schwertträgern und ko. Du holst Dir nur Probleme ins Becken, wenn Du sie möchtest, beziehe sie von privat.

Zu den Barschen. Da gibt es nicht viele Arten, aber dennoch einige die mit einer GH 15-17 klarkommen. Da waären Nannacara anolmala oder aber schon mit etwas Einschränkung Apistogramma cacatuoides.


> Gibts eigentlich auch Schwarmfische, die für mein Wasser und
> Becken geeignet wären?

Ja, z.b. der Blaue Perusalmler - Astyanax irgendwas. Die vermehren sich auch in mittelhartem Wasser recht gut.


> Von den Schwärmen war ich begeistert, besonders von einem
> Schwarm Rotmaulsalmler!

Die sind nun wirklich ungeeignet. Etwas heikel. Würde ich Dir als Anfängerin nicht empfehlen.


> Hatte mir z.B. Zebrabärblinge überlegt.

Zebrabärblinge bevorzugen kühleres Wasser, so etwa bis 22°


> Außerdem: Wenn ich mir so viele Schwarmfische in das 200l
> Becken setzte, daß sie auch wirklich ihr arttypisches Verhalten
> zeigen, bleibt dann noch Platz für Lebendgebährende?

Ich würde nur einen Schwarmfisch einsetzen, aber dann richtig, ab 15 Tieren. Bei den Lebendgebärenden würde ich Dir eher zu Platys raten, aber wie gesagt, aus privater Zucht (Ich habe vorgestern die ersten Korallenplaty Babys entdeckt )


> Hier im Hartwassergebiet München sagt mir jeder Händler
> den ich danach fragte, ich könnte die verschiedenen
> Weichwasserfische problemlos halten, da sie durch Zucht usw.
> an das Wasser angepaßt seien.

Schmarrn, s.u.


> Ich hab schon mehrere Threads zu dem Thema gelesen. Z.B. daß
> Neons mit anderen Wasserwerten schon leben können, aber
> kümmern, daß Körperzellen und Laich an bestimmte osmotische
> Verhältnisse angepaßt sind, bei ungeeigneten Verhältnissen
> Nierenschäden auftreten usw. Aber stimmt es nicht doch, daß
> zumindest manche Arten, die über Generationen in anderem als
> in Ihrem Ursprungsland vorkommenden Wasser gezüchtet
> wurden, sich allmählich angepaßt haben?


Nein, schlicht nein, was Dir da erzählt wird, ist Unsinn. Zum ersten stammen einige Arten wie Rote Neon, Blaue Neon, die Rotmaulsalmler und einige andere durch die Bank und ausschließlich aus Wildfängen, sind also strikte Weichwasserfische. Sie kommen durchaus mit härterem Wasser zurecht, ich hatte Rote Neon auch bei GH 22 gehältert über Jahre und abgelaicht haben sie auch - optimal ist das nicht und ich würde es heute nicht machen.

Das zweite sind die Nachzuchten. Eine Reihe von Schwarmfischen, darunter Neon-tetra, Keilfleckbarbe und andere werden in SO Asien im großen Stil nachgezogen. Die haben aber die gleichen probleme mit der Schlupfrate der Larven, d.h. sie ziehen die Tiere auch in weichem, bis ectrem weichen Wasser, weil sonst die Erfolgsquote zu gering ist. Ob sie die Tiere später auf härteres Wasser umgewöhnen, entzieht sich meiner Kenntnis, aber ich habe gewisse Zweifel daran, aus dem Grund, daß so gut wie alle tropischen Regenwaldgebiete, auch in SO Asien, wo die Hauptzüchtereien in Singapur, Malaysia, Thailand sitzen, Weichwassergebiete sind. Sie verfügen dort kaum über Hartwasser.

Eine Anpassung der Fische an harte Wasserbedingungen scheidet daher IMO aus, wenn ich jede Generation zur Zucht dann doch in extremes Weichwasser setze.

Wie schon gesagt, die reine Hälterung vieler Arten in mittelhartem Wasser geht - optimal ist sie nicht.
 
Alt 10.05.2002, 11:21   #5
Jost
 
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Hallo Sabine,
Hallo Ralf,

in einem Punkt muß ich Ralf widersprechen, Zebrabärblinge lieben es, besonders wenn mann auch Nachzuchten anstrebt, etwas wärmer. Dieser Fisch ist nun wahrlich der Forschungsfisch schlechthin und bei uns in der Uni, wo viele Tausend davon gehalten werden, ist eine Temperatur zwischen 26 und 28 °C angesagt. Im übrigen ist das wirklich ein sehr schöner Schwarmfisch, der sehr interessante Verhaltensmuster innerhalb des Schwarms zeigt (dominante subdominante Männchen, ihre Stellungen und Positionen im Schwarm etc.) und zudem in der Regel ganz aus Nachzuchten (wenn möglich von Privat) bezogen werden kann.

Beste Grüße
Jost
Jost ist offline  
Alt 10.05.2002, 15:11   #6
DanielR
 
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Hi Kuni,

An Barschen gingen auch noch:

Anomalochromis thomasi. Wenn du ein Pärchen hast und die sich eingelebt haben, sind das wunderschöne Tiere.

Leider sehen die beim Händler oft nicht so hübsch aus wie sie eigentlich sind.

Ich halte meine bei fast den gleichen Wasserwerten, tue nur ab und an Laub ins Becken und hänge Torf rein ----> und schon laichen sie und die Eier entwickeln sich auch ohne Verpilzen, z.Zeit ca. 100 Jungtiere. Und sie haben das erste Mal gelaicht.

Rundum:

Ich bin begeistert!
DanielR ist offline  
Alt 12.05.2002, 07:47   #7
Ralf Rombach
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Jost,

danke für die Korrektur. Ich werde versuchen, dieses in meinem Alzheimer Gehirn dauerhaft zu verankern.
 
Alt 12.05.2002, 08:00   #8
HPKrug
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Standard Re: Tips zu Besatz u. Händleraussagen

Hallo Sabine!

Zitat:
Zitat von Kuni
... , und hätte eigentlich sehr gerne kleine friedliche Buntbarsche. Ist mit diesem eklig harten Wasser aber wohl schwierig...
IMHO könntest Du bei diesen GH- und pH-Werten durchaus z.B. Apistogramma cacatuoides oder Badis badis pflegen.

Gruß, HP
 
Alt 14.05.2002, 23:56   #9
Kuni
 
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Vielen Dank schon mal für eure Antworten! Werd demnächst ausführlicher Antworten und nochmal "nachhaken" müssen. :wink:

Grüße Sabine
Kuni ist offline  
Alt 15.05.2002, 16:25   #10
Fritz at SOL
 
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Zitat:
Zitat von Jost
Hallo Sabine,
Hallo Ralf,

in einem Punkt muß ich Ralf widersprechen, Zebrabärblinge lieben es, besonders wenn mann auch Nachzuchten anstrebt, etwas wärmer. Dieser Fisch ist nun wahrlich der Forschungsfisch schlechthin und bei uns in der Uni, wo viele Tausend davon gehalten werden, ist eine Temperatur zwischen 26 und 28 °C angesagt.
...
Beste Grüße
Jost
Hi Jost,

sicher lassen sich Zebrabärblinge auch bei 26-28° halten und züchten, vorausgesetzt die Becken sind gut belüftet. Aber zu welchem Preis? Kürzere Lebensdauer, da praktisch die ganze Zeit in Laichstimmung und der Stoffwechsel läuft im Turbomodus. Auch habe ich bei vielen Fischen festgestellt, daß bei höheren Temperaturen wachstumsstöhrungen eher auftreten als bei kühler aufgezogenen.


Gruß

Fritz
Fritz at SOL ist offline  
 


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