Gast

.....heute morgen war im AQ der GAU eingetrete

Hallo Forianer,

Schock heute am morgen, als ich die Bescherung in meinem AQ nach 2,5 Tagen Abwesendheit sah:

2 Rüsselbarben (15 cm) tot, 1 Keilfleckbarbe tot, das Wasser stank entsetzlich, die Ancistrus und die Prachtschmerlen hingen an der Oberfläche und schnappten nach Luft.

Der Filter war nicht ausgefalle Ich machte sofort einen 2/3 Wasserwechsel und installierte einen Lüfterstein im Becke Heute am Mittag (6 h später) werde ich noch 'mal einen 2/3 WW machen und bei der Gelegenheit überprüfen ob alle PS noch am Leben sind (hoffentlich!!), da ich sie am Morgen in der Eile nicht zählen konnte.

Ich vermute, dass eine Nitritvergiftung, ausgelöst durch den Tod der 1. Rüsselbarbe, deren Leichnam dann übers Wochenende Zeit hatte im 28 grädigen Wasser vor sich hinzugammeln, die anderen Fische hingerafft hat.

Wasserwerte kann ich erst heute abend verlässlich bestimmen, da meine Nitrit-Teststäbchen (Merck) vermutlich nicht mehr ganz astrein sind.

Was haltet ihr von meiner Theorie ?

Gruss

Sylvia m

Mensch Rainer,
da waren wir heute morgen so mit der Gipsy beschäftigt... Ich hab welche dabeigehabt,hätte sie Dir nur aus dem Rucksack rausholen müssen.Die sind allerdings M+N.Wir könnten heute abend telefonieren und Du kannst ihn Dir abholen.Bevor der grosse Aufschrei kommt,zu Hause liegt auch noch der kolorimetrische Test herum,den kann ich Dir auch geben.

Salut Sylvia

JörgN

Moin,

stinkendes Wasser ist IMO kein Anzeichen für eine Nitritbelastung oder umgekehrt, eine Nitritbelastung hat nicht zwangsläufig stinkendes Wasser zur Folge.

Daher würde ich in diesem Falle gern erst einmal ein paar Wasserwerte erfahren um eine Vermutung abzugeben.

War das Wasser trüb?
Hast du mal im Bodengrund herumgestochert und geprüft, ob Blasen aufsteigen?

Der Auslöser für das Fischsterben könnte auch Sauerstoffmangel gewesen sein.

Gast

Hi,

Danke für Eure Antworte

@Sylvia,

Danke für Dein Angebot, aber ich habe zuhause noch ein neues Testset liege

@ Jörg,
Das stinkende Wasser war IMO eine Folge der vergammelnden Fischleichen; 2 Rüsselbarben à 15 cm können das Wasser doch ein wenig mehr belasten als z.B. 2 tote Guppies.

Das Wasser war nicht trüb; der Bodengrund (Sand) ist O.K.

Das war heute morgen meine 2. Vermutung, als ich die Bescherung sah. Die Wasseroberfläche war nämlich komplett mit Muschelblumen zu, was die Oberflächenbewegung sehr stark beeinträchtigt hat. Die Muschelblumen hatten sich seit dem letzten Mittwoch sehr stark vermehrt. Mein Bekannter, der das Becken Do und Fr versorgt hat, hat natürlich nur die Fische gefüttert; auf Oberflächenbewegung hat er nicht geachtet. Das Wochenende mit seinen hohen Temperaturen hat dann auch noch dafür gesorgt, dass die Temp. von 26 auf 28 °C angestiegen ist; auch das treibt ja Sauerstoff aus. Da meine Becken alle ohne Sprudelsteine laufen, ist Oberflächenbewegung die einzige Möglichkeit, dass Sauerstoff ins Wasser kommt.

Heute abend werde ich sehen, ob ich Nitrit nachweisen kan Einen Sprudelstein habe ich seit hêute morgen eh schon im Becken; Muschelblumen habe ich auch gleich abgefischt.

Gruss

Chris Deppe

Hallo Rainer,
wenn mich meine biologischen Erinnerungen nicht ganz trügen, dann tragen doch gerade auch Pflanzen stark zur Oxygenisierung (Sauerstoffanreicherung) des Wassers bei...

Andererseits wäre noch interessant zu wissen wie das Wasser gestunken hat...
Einfach modrig, nach faulen Eiern, beißend-salmiakartig, ...?
Das könnte zudem noch einen Hinweis auf den Auslöser der Katastrophe geben.

Ansonsten noch viel Erfolg mit der Fischrettung,

Chris

Gast

Hi Chris,

Korrekt; aber ich bezweifle, dass das den Fischen ausreicht (?)

Der Geruch ist schwer zu beschreiben, es war irgendwie so ein "Verwesender-Fisch-Geruch". Es roch ganz sicher nicht nach Salmiak bzw. faulen Eier Ich schliesse daher eine Ammoniak- bzw. H2S-Vergiftung nahezu aus.

Übrigens: Nach dem 2. WW schwimmen nun wieder alle Überlebenden munter umher.

Gruss

Chris Deppe

Hi Rainer,
natürlich zielte meine Frage genau in Richtung Ammoniak/Schwefelwasserstoff...

Na ja, vielleicht war es doch die zugewucherte Pflanzendecke, obgleich ich mich damit noch etwas schwer tue. ;-)

Alles Gute,

Chris

Gast

Hallo,

soeben habe ich den Nitrittest gemacht; er hat mir dermassen hohe Werte geliefert, dass ich froh sein muss, dass nicht der ganze Bestand dahingerafft worden ist. Wert kann ich keinen angeben, da er bald jenseits der Farbskala liegt.

Das Becken lauft seit einigen Jahren; Nitrit war nach der Einlaufzeit praktisch nie nachweisbar. IMO hat der Kadaver einer in meiner Abwesenheit gestorbenen Rüsselbarbe - woran auch immer sie gestorben sein mag - welcher dann 2-3 Tage vor sich hingegammelt hat, die ganze "Nitritkatastrophe" ausgelöst.

Die Barben hatten ein Alter von 5-6 Jahre Eine bessere Erklärung habe ich derzeit nicht. Nach 2 WW schwammen die verbliebenen Fischlein schon wieder munter umher; morgen werde ich wieder Nitrit prüfen und ggf. noch einen WW mache

Jetzt neigt sich dieser "schwarze Montag" Gott sei Dank dem Ende zu und ich hoffe, dass ich morgen früh nicht wieder eine unangenehme Überaschung erlebe.

Gruss

Roland Bauer

Hi, zusammen!

Nur zur Ergänzung:

Schwimmpflanzen wie Muschelblumen oder Wasserlinsen tragen nichts zur Sauerstoffanreicherung bei, da hier der CO2 - O2 - Austausch oberhalb der Wasseroberfläche stattfindet. Dagegen sind sie ein perfekter Nitrit/Nitrat-Indikator: In dem Moment, wo von diesen Stoffen im Überfluss vorhanden ist, wuchern sie blitzartig.

gruss, roland

Dunkelzahn

Hallo Roland,

ich habe Nitrit = 0
Nitrat = 1

und trotzdem wuchern die Muschelblumen und der Froschbiss wie verrueckt. Als Indikator IMHO unbrauchbar.

Ach ja - in meinem zweiten Becken trotz viel Nitrat und auch n bissl Nitrit haben die Zwergenwuchs.


Gruß

Roger