Giso

hi charlie,

tümpeln gehe ich nicht. Ich wohne mitten in Berlin, da ist das nicht ganz so einfach ...
An Schnecken habe ich TDS und dann so kleine runde im Becken, ich tippe mal auf Posthorn. Der betroffene Skalar war und ist nicht unruhig. Er schwimmt im ganzen Becken hin und her und zeigt auch Interesse für das Skalarweibchen. Sie hat ihn bisher auch nicht angegriffen, worüber ich mich etwas wundere. Kleine schwarze Flecken oder Knoten kann ich nicht entdecken.
Ich versuche mal, die Stelle zu beschreiben, an der der Punkt im Auge liegt. Wenn man den Fisch von vorne betrachtet, sieht man die oberste Schicht des Auges und darunter nochmal eine durchsichtige Halbkugel. Auf dieser Halbkugel, genau in der Mitte, und genau an der Grenze zur äußersten Schicht des Auges sitzt der kleine weiße Punkt. Er geht auch mit, wenn der Skalar das Auge bewegt.
Beim letzten Befall hat sich dann genau über dem Auge ein weißer Propfen gebildet. Sah aus wie ein Pilz, und hat NUR das Auge befallen, als ob jemand eine kleine Röhre auf das Auge aufgeklebt hätte. Ich habe ihn dann in Quarantäne gesetzt und mit TetraMedica Breitbandmittel behandelt. Der Pilz ist dann nach einiger Zeit verschwunden, dafür war das ganze Auge inklusive Rand schwarz. Es ist dann wie rausgefault, man konnte richtig die Augenhöhle sehen. Inzwischen hat sich da, wo das Auge mal war, eine Färbung entwickelt, die zur restlichen Färbung des Fisches passt. Aber auf der Seite ist er natürlich blind.
Was sind Metacercarien, woher kommen die, und kann ich es behandeln?

hi giso,

metacercarien sind ein zwischenstadium von trematoden (würmer).

man kann durch schnecken, die der wirt der cercarien sind, diese ins becken einschleppen. der fisch ist dann der 2. wirt. in ihm bilden sich die metacercarien. diese können nicht aktiv auf andere fische übertragen werden, sprich, es ist nicht ansteckend.
der fisch muß vom endwirt gefressen werde (vogel, fisch, mensch...je nach wurm) dort entwickelt sich der eigentliche wurm.

solange dies nicht passiert, bleibt die larve im gewebe des fisches und wird manchmal eingekapselt.
im auge sind die viecher unangenehmer, da sie zur erblindung führen können.

behandeln darfst du auf keinen fall, da der fisch die toten parasiten nicht ausscheiden kann und dann an einer vergiftung stirbt.


es könnte sich nach deiner beschreibung aber auch um eine verpilzung handeln.
leider gibt es auch pilze, bei denen eine externe mykose zu einer internen werden kann.
gerade diese sind am auge sehr gefährlich, da das gehirn in mitleidenschaft gezogen werden kann.

das eingesetzte medikament war wohl ein antibiotikum kombiniert mit einem pilzmittel.
wenn man davon ausgeht, dass sich der pilz auf eine verletzung des auges "aufgepfropft" hat, ist ein solches medikament nicht ganz falsch. wahrscheinlich kam die behandlung nur zu spät oder wurde falsch/zu kurz durchgeführt.

wenn das medikament ein reines pilzmittel war, ist das auge wohl von der infektion sterstört worden, da der pilz meist eine sekundärinfektion ist.

wenn das medikament ein antibiotikum war, kann es sein, das die bakterielle infektion zwar beseitigt wurde, der pilz das auge jedoch zerstört hat.

du siehst, es gibt viele möglichkeiten.

am besten setzt du das tier erstmal auf quarantäne. dort solltest du für optimale beckenhygiene sorgen.
gegen den evtl. pilz kannst du ein pilzmittel verwenden, oder eine salztherapie versuchen, was bei einem skalar wohl aber etwas heikel ist.

die entzündung würde ich erstmal nur durch keimdruckminderung bekämpfen. wenn es sich nicht bessert, mit einem antibiotikum. das aber erst, wenn die diagnose eindeutig ist.

insgesamt wäre ein bild von dem fisch gut.